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Arkon 12: Kampf um Arkon (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-5011-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Arkon 12: Kampf um Arkon - Marc A. Herren
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Im Sommer 1402 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Während die Lage in der Milchstraße eigentlich friedlich erscheint, entwickelt sich im Kugelsternhaufen Thantur-Lok - den die Terraner als M 13 bezeichnen - ein unerklärlicher Konflikt. 'Dunkle Befehle' erschüttern das mächtige Kristallimperium der Arkoniden, sie lösen einen Amoklauf unter den Bewohnern aus. Raumschiffe attackieren sich gegenseitig, Planeten werden angegriffen. Wenn sich die Kämpfe ausweiten, ist der Friede in der gesamten Galaxis bedroht. Doch Perry Rhodan ist den Drahtziehern des Plans der ARK-SUMMIA-Bewegung auf der Spur. In seiner Begleitung sind der Mausbiber Gucky sowie Sahira, eine geheimnisvolle junge Frau, über deren Herkunft der Terraner nach wie vor wenig weiß. Auf dem geheimnisvollen Wandelstern kommt es zur Konfrontation mit dem Gegner - während zugleich im Arkonsystem eine militärische Auseinandersetzung bevorsteht. Und so beginnt der KAMPF UM ARKON ...

2.


In der Geisterstadt

 

Kerlon da Orbanaschol trat aus dem Transmitterkäfig und sog die trocken-warme Luft ein, in der ein Hauch von Hamsoch-Blüten hing.

Atlan hatte seinen schweren Kombistrahler gezogen. Routiniert sicherte er den Raum, in dem sie materialisiert waren. Groß und hell war er, mit mächtigen Ziersäulen, die ihm jenen imperialistischen Anstrich gab, in dessen Stil dieses ehemalige Verwaltungsgebäude erbaut worden war.

»Alles in Ordnung.«

Kerlon zog eine Augenbraue nach oben. »Alles in Ordnung ... wer?«

Der Zellaktivatorträger sah ihn mit ausdruckslosem Gesicht an. Dann erst lief ein Schauer über sein Gesicht. Die Mundwinkel verhärteten sich, an der linken Schläfe pulsierte eine Ader.

»Alles in Ordnung ... Erhabener.«

Kerlon nickte. »Na, es geht doch. Sichere das Gebäude, dann nimm mit den Kralasenen Kontakt auf. Frag sie, ob der neue Imperiumssitz so weit vorbereitet ist, dass ich ihn betreten kann.«

»Das werde ich, Erhabener.«

Atlan schloss das Helmvisier seines Kampfanzuges und verließ den Raum. Lächelnd sah Kerlon ihm nach.

Er brauchte das ganze Titulierungsbrimborium nicht wirklich. Tatsächlich hatte ihn die endlose Titel- und Umschreibungsaneinanderreihung Bostichs stets zutiefst angewidert.

Seine Millionenäugige, Allessehende, Alleswissende Erhabenheit, Herrscher über Arkon und die Welten der Öden Insel, Seine Imperiale Glorifizienz, Gaumarol Bostich der Erste da Arkon, Heroe aus dem Geschlecht der Weltältesten ... und so weiter, über endlose Zeilen hinweg und der Albtraum eines jeden, der den Imperator je bei offiziellen Anlässen und ohne technische Unterstützung hatte vorstellen müssen.

Wenn Kerlon endlich auf dem neuen Kristallthron Platz genommen hatte, würde er sich schlicht als Imperator ansprechen lassen.

Imperator Kerlon da Orbanaschol.

Das reichte vollkommen. Dann würde er sich auch der alteingesessenen Hochadligen entledigt haben, der Starrsinnigen, Rückwärtsgerichteten, die auf solche Nebensächlichkeiten Wert legten, weil man es schon immer so gehandhabt hatte.

Bis dahin würde er sich aber noch ein wenig an den inneren Kämpfen seiner Garrabofigur Atlan erfreuen.

Nachdenklich strich er mit den Fingerkuppen über die Verschalung der Schwarzen Maschine, die ihm all dies ermöglichte.

Den Kampfgeist des vieltausendjährigen Ex-Imperators hatte Kerlon längst gebrochen, dafür hatte die Maschine gesorgt. Im Gegensatz zu den anderen Spielfiguren hatte Atlan bemerkenswerten Widerstand geleistet, der darin gegipfelt hatte, dass er Rhodan und seine Begleiter bei der Schlacht um Ariga zur Flucht verholfen hatte.

Erst danach hatte sich der Alte geschlagen gegeben und seinem Extrasinn die vollkommene Steuerung seines Körpers zugestanden.

Seltsamerweise war es nun eben jener Extrasinn, der ab und zu gegen die Kontrolle der Schwarzen Maschine aufbegehrte. Offenbar empfand es der Logiksektor als respektlos, wie Kerlon mit ihm umging.

Aber damit konnte der zukünftige Imperator leben. Die Maschine hatte für die Kontrolle von Atlans Extrasinn mehr Rechenkraft und Befehlsimpulse aufgewendet als für hundert einfacher gestrickte ARK-SUMMIA-Arkoniden.

Sie hielt ihn mit eisernem Griff gefangen. Atlan würde den Kombistrahler auf seinen Schädel richten und ihn auslösen, falls Kerlon dies für nötig befand.

Atlan war Kerlon da Orbanaschols wichtigste Garrabofigur. Sein Vretatou. Was ein wenig ironisch war, da Atlans Mutter ihren Jungen nach einem anderen Heroen, Tran-Atlan, benannt hatte; einem der Schwertkämpfer auf dem Garrabobrett.

Ex-Imperator Bostich entsprach nur der zweitwichtigsten Figur, Osmaá Loron – was ebenfalls einer gewissen Situationskomik nicht entbehrte, da es sich bei Osmaá Loron um einen weiblichen Heroen handelte.

Allerdings hatte die Schwarze Maschine seit etwas mehr als einem Prago keinen Kontakt mehr zu Bostichs Extrasinn. Der terranische Zellaktivatorträger Ronald Tekener war erneut überraschend aufgetaucht und hatte es geschafft, den Noch-Imperator aus der Kontrolle der Maschine zu entwinden.

Kerlon wusste nicht, ob der Todesimpuls in Bostichs Logiksektor ausgelöst worden war.

Dieser Umstand erschwerte seine Situation auf dem galaktischen Garrabobrett. Er zwang ihn zu andern Zugabfolgen.

Das Spiel aber, das würde er gewinnen.

Und danach könnte er vielleicht Atlan als Köder benutzen, um Tekener in eine Falle zu locken. Im Gegensatz zu Atlans und Rhodans Zellaktivator war das lebensverlängernde Gerät des USO-Agenten nicht auf seinen Träger geeicht und somit übertragbar.

Den Geschmack der Unsterblichkeit ... wer würde ihn ernsthaft verweigern wollen?

Gucky benötigte er genau wie Rhodan, um sie als Drahtzieher der Aktion gegen Bostichs Kristallimperium zu präsentieren.

Andererseits ... Danach würde er sie sowieso beide töten müssen. Dann wäre zumindest ein weiterer Zellaktivator frei, über den er verfügen konnte.

Kerlon da Orbanaschol überprüfte den Sitz seiner weinroten Ledermontur und steckte die Messinghaube in ihr Futteral an seinem breiten Gürtel. Dann setzte er die Antigravplattform mit der Schwarzen Maschine in Bewegung, dirigierte sie aus dem Raum und über die breite Treppe in den Eingangsbereich des ehemaligen Verwaltungsgebäudes.

Wem sollte er das Privileg der Unsterblichkeit gönnen, falls es so weit käme?

Seinem verräterischen Bruder Kassian?

Aber barg ein unsterblicher Kassian III. da Orbanaschol nicht das Potenzial zu einem mächtigen Gegenspieler Kerlons?

Was würde geschehen, wenn die Schwarze Maschine plötzlich ihren Dienst aufgab? Immerhin war sie Jahrtausende alt. Es sprach für die Fähigkeiten ihres Erbauers, dass Kerlon sie nach dieser langen Zeit überhaupt hatte aktivieren können. Nun stand sie im Dauerbetrieb, und Kerlon verfügte weder über Fertigungspläne noch über Ersatzteile.

Er war zwar ein, wie er fand, begnadeter Ingenieur, aber es gab Gründe, weshalb es in den Jahrtausenden, seit es die ARK SUMMIA gab, niemand anderes es fertiggebracht hatte, eine zweite Maschine zur Steuerung der Extrasinnträger zusammenzubauen.

»Hmm«, machte er.

Das war nicht nur ein Problem, sondern gleich mehrere Tausend. Sobald er die Zeit dazu fand, musste er den Todesimpuls in den Logiksektoren seiner Garrabofiguren verankern, sodass er im Falle eines Ausfalls der Schwarzen Maschine sofort ausgelöst wurden.

Die Extrasinnträger konnten gefährlich werden, wenn ihre Bewusstseine plötzlich freigelassen wurden und sie entschieden, sich gegen ihren vormaligen Unterdrücker zu wenden.

Aber wie sollte er sich bei Kassian verhalten?

Todesimpuls: ja oder nein?

Zellaktivator: ja oder nein?

Gewiss – wenn sich der Zwillingsbruder ganz auf ihren Khasurn konzentrierte, konnte es klappen. Kassian hätte sogar die Freiheit, den Nert zu stürzen und sich seinerseits als Herrscher über die Traversan-Enklave zu erheben. Die Traversaner nahmen im Kristallimperium sowieso eine Außenseiterrolle ein. Kerlon benötigte sie für seine Pläne nicht.

Andererseits ...

Kassian blieb ein Risikofaktor.

Dann wusste er es.

Mutter, dachte Kerlon.

Endra da Orbanaschol würde sich nie gegen ihn wenden.

Sie gäbe nicht nur eine würdige Unsterbliche ab, sie könnte Kerlon auch eine wichtige Verbündete sein. Dazu kam, dass bei ihr Kassian niemals auf die Idee käme, ihr den Zellaktivator abzujagen. Und ihre Mutter würde auch über genügend Einfluss verfügen, um Kassian gar nicht auf die Idee kommen zu lassen, seine Hände nach dem neuen Kristallthron auszustrecken.

Kerlon da Orbanaschol lächelte, während er das Verwaltungsgebäude verließ und auf die leere Straße trat.

Ja, das wäre eine kluge Lösung.

Blinzelnd blickte er hoch zur flammenden Sonne Arkon, atmete tief den Geruch der Hamsoch-Blüten ein.

Die Rankpflanzen hatten die Hauswände der vor Jahrzehnten verlassenen Gebäude erobert. Die ganzjährig blühende Wüstenblume mit ihren roten, weißen und blauen Kelchen verwandelte die Geisterstadt Mirkandol in ein farbgesättigtes Fabelreich.

Mirkandol.

Bostichs Prestigeobjekt und der Versuch, Arkon zum neuen Nervenzentrum der galaktischen Völker zu machen. Zwischen 1290 und 1344 NGZ hatte hier das Galaktikum getagt, bis sich zuerst die kosmische Konstante der Hyperimpedanz erhöht hatte und danach die Terminale Kolonne TRAITOR über Arkon und die Galaxis hereingebrochen war.

Seither lag die mehr als dreihundert Quadratkilometer große Stadt inmitten der Wüste Khoukar des Kontinents Laktranor verlassen da. Bostich hatte es nie geschafft, sich die Niederlage einzugestehen und die Stadt den Arkoniden zur Besiedlung zu überlassen. Nicht einmal dann, als die Welt Aurora zum neuen Galaktikumssitz auserkoren worden war.

Hatte er insgeheim gehofft, das Projekt Aurora würde irgendwann scheitern und Mirkandol wieder zum Zug kommen?

Kerlon wusste es nicht. Falls Bostich noch lebte und er ihn wieder durch die Maschine erreichen konnte, würde er ihn vielleicht fragen. Wahrscheinlich auch nicht. Wer interessierte sich noch dafür, was Bostich im Schilde geführt hatte?

Jedenfalls stand Mirkandol zur Besiedlung bereit. Ein Heer von Wartungsrobotern hatte die Stadt in Schuss gehalten. Einzig den Hamsoch-Blumen hatten sie gestattet, sich auszubreiten. Ansonsten hatte sich die Wüstenstadt in den vergangenen Jahrzehnten nicht verändert. Selbst die verspielten Springbrunnen arbeiteten noch. Sie speisten die künstlichen Wasserläufe, die sich zwischen...

Erscheint lt. Verlag 23.6.2016
Reihe/Serie Arkon
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Arkon • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-5011-3 / 3845350113
ISBN-13 978-3-8453-5011-0 / 9783845350110
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