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Jerry Cotton 3078 (eBook)

Das Ende einer Ermittlung

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Aufl. 2016
Bastei Lübbe (Verlag)
9783732532001 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton 3078 - Jerry Cotton
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Vic Delany, ein Computerspezialist von 'Cushing Arms', war in einem üblen Viertel von Baltimore erschossen worden. Man hatte ihm nur sein Handy geraubt und 2000 Dollar in seiner Brieftasche zurückgelassen. 'Cushing Arms' war ein führendes Rüstungsunternehmen mit einer Reihe von geheimen Militäraufträgen. Delanys Mörder fand man schnell - als Leiche. Und damit standen Phil und ich auf einmal im Kampf um die Nationale Sicherheit ...

»Ein Obdachloser hat das Mordopfer gefunden.« Assistant Director High kam sofort zur Sache, nachdem er Phil und mich zu sich hatte rufen lassen. Während draußen vor den Fenstern des J. Edgar Hoover Building in Washington ununterbrochen Schnee fiel, saßen wir nun mit ihm am Konferenztisch seines Büros. Zuvor hatten wir uns noch schnell an der Espressomaschine im Vorzimmer mit Kaffee versorgt.

»Wann wurde die Person getötet, Sir?«

»Während der Nacht von Montag auf Dienstag, Jerry. Der Mann hatte seine Brieftasche noch bei sich. Sie enthielt nicht nur seine Kreditkarten und seinen Führerschein, sondern auch zweitausend Dollar in bar. Das Opfer hieß Vic Delaney. Er war ein Computerspezialist, der für Cushing Arms in Baltimore arbeitete.«

»Also für ein führendes Rüstungsunternehmen unseres Landes«, stellte Phil fest. »Ist das der Grund, weshalb wir die Ermittlungen übernehmen sollen?«

Der Assistant Director machte eine zustimmende Handbewegung.

»Ich werde noch erläutern, weshalb es sich um einen FBI-Fall handelt. Zunächst wurde der Mord vom Baltimore Police Department untersucht, nachdem der Wohnungslose einen Streifenwagen anhielt und die Officers zu der Leiche führte.«

»Dieser Zeuge steht nicht unter Verdacht?«

»Nein, Jerry. Sein Name lautet Paul Wilkins. Er wurde durchsucht, hatte aber keine Schusswaffe bei sich. Außerdem konnten bei ihm keine Schmauchspuren nachgewiesen werden. Delaney wurde in einer Gasse erschossen, und dort suchte Wilkins offenbar einen Schlafplatz. Als er den Toten sah, hat er sofort die Cops verständigt. Der Zeuge kam den Kollegen glaubhaft vor.«

»Wenn das Opfer seine Brieftasche noch hatte, können wir einen Raubmord ausschließen. Es sei denn, dass der Killer gestört wurde.«

Der Chef nickte.

»Richtig, Jerry. Allerdings fehlt Delaneys Smartphone. Darin befanden sich womöglich wichtige Informationen. Der Täter muss es ihm abgenommen haben, hatte aber weder an der Uhr des Opfers noch an Bargeld oder Kreditkarten Interesse.«

»Wurde Delaney denn bedroht?«, hakte Phil nach. »Mir ist immer noch nicht klar, weshalb Jerry und ich die Ermittlungen leiten sollen.«

»Die Leiche wurde in Baltimore entdeckt, es sind aber noch zwei weitere Bundesstaaten in den Fall verwickelt«, erwiderte Mr High. »Am Mittwoch wurde in Delaware von State Troopers der Wagen des mutmaßlichen Mörders leer aufgefunden. Und am Abend desselben Tages meldete das Pittsburgh Police Department, dass sie Delaneys Killer erstochen aufgefunden haben. Dieser Mann hieß Gene Maxwell. Sein Mörder konnte bisher nicht ermittelt werden.«

»Woher wussten die Cops, dass Maxwell Delaney auf dem Gewissen hatte?«

»Ein Motiv ist bisher nicht erkennbar, Jerry. Aber als die Cops Maxwells Leiche entdeckten, fanden sie bei ihm eine Pistole. Die Waffe wurde routinemäßig kriminaltechnisch untersucht. Und dabei stellte sich heraus, dass Delaney mit dieser Pistole erschossen wurde.«

»Der Killer war ein lästiger Mitwisser und wurde von seinen Hintermännern erledigt«, mutmaßte Phil.

»Ja, das ist eine Möglichkeit. Ich hatte übrigens noch nicht erwähnt, dass Sie bei den Ermittlungen mit der Homeland Security zusammenarbeiten werden.«

»Es geht also um die nationale Sicherheit, Sir?«

»Zumindest können wir bei Delaneys Tod einen terroristischen Hintergrund nicht ausschließen, Jerry. Das Opfer arbeitete bei Cushing Arms an Steuerungssystemen für Militärdrohnen der neuesten Generation.«

***

Phil und ich fuhren mit dem Auto nach Baltimore. Auf dem Highway sprachen wir weiter über den Fall. Phil hatte sein Notebook aufgeklappt.

»Gene Maxwell ist jedenfalls kein unbeschriebenes Blatt, Jerry. Ich habe mir gerade mal seine elektronische Strafakte angeschaut. Der Kerl war gewaltbereit genug, einen Mord könnte man ihm zutrauen. Maxwell hat schon mal wegen versuchten Totschlags gesessen, außerdem wegen eines Drogendelikts. Er kam schon als Jugendlicher mit dem Gesetz in Konflikt, hat sich mit miesen Jobs durchgeschlagen und ist zwischendurch immer mal wieder straffällig geworden. Ein typischer Gewohnheitskrimineller, wenn du mich fragst.«

»Okay, und wenn Maxwell als Killer angeheuert wurde, dann beantwortet sich auch die Frage nach seinem Motiv von selbst. Angenommen, er hat Delaney für eine Erfolgsprämie umgebracht. Seine Auftraggeber wollten sich das Geld sparen und gleichzeitig einen Mitwisser loswerden.«

»Gut, das klingt plausibel. Aber da fragt man sich doch, weshalb diese geheimnisvollen Hintermänner Delaney nicht einfach selbst getötet haben. Den Umweg über Maxwell hätten sie sich schenken können.«

»Wir wissen einfach noch zu wenig über die Hintergründe, Phil. Womöglich hat die Homeland Security schon mehr Informationen als wir.«

»Und hoffentlich teilen sie ihr Wissen auch mit uns.«

»Das denke ich schon. Wir ziehen schließlich alle an einem Strang.«

Wir hatten uns telefonisch angekündigt und wurden in Baltimore bereits von SAC Kieran McCoy erwartet. Der rothaarige Kollege schaute uns erwartungsvoll an.

»Wie wollen Sie vorgehen?«

»Ich würde mir gern zunächst den Tatort anschauen«, erwiderte ich. »Außerdem benötigen wir sämtliche Informationen über Täter und Opfer.«

»Gerade auch solche Fakten, die nicht in den Datenbanken stehen«, ergänzte Phil.

»Das dachte ich mir schon«, sagte McCoy. »Was Vic Delaney angeht, so haben wir es mit einem unbeschriebenen Blatt zu tun. Das Computergenie war ein Musterknabe. Delaney hat sich noch nicht mal einen Strafzettel für falsches Parken eingehandelt. Aber das wäre wohl bei ihm auch schlecht möglich gewesen, da er noch nicht mal einen Führerschein hatte.«

Ich horchte auf.

»Delaney konnte nicht Auto fahren? Das ist ungewöhnlich. Wissen Sie schon, wie er zum Tatort gelangt ist? Oder befand sich die Gasse in der Nähe seiner Wohnung?«

Der SAC schüttelte den Kopf.

»Nein, Delaney wurde in einer üblen Gegend erschossen. Er hat weit entfernt davon gewohnt. Das Opfer ist entweder mit einem Stadtbus oder mit einem Taxi dorthin gekommen. Der Tod trat zwischen Mitternacht und drei Uhr früh ein, wie ich inzwischen erfahren habe. Das ist also das Zeitfenster, von dem wir sprechen. Die Busse haben hier in Baltimore Videoüberwachung, meine Leute checken bereits das Material. Und was die Taxis angeht, so werden die Fahrer ebenfalls von meinen Agents befragt.«

»Es muss einen Grund dafür gegeben haben, dass Delaney nachts in eine dunkle Gasse marschiert ist«, sagte ich. »Wahrscheinlich wurde er dorthin gelockt. Es dürfte ja auch Gründe dafür geben, dass der Killer das Smartphone seines Opfers mitgenommen hat. Wurde es eigentlich bei Maxwell gefunden?«

McCoy schaute auf seinen PC-Monitor.

»Davon steht nichts im Bericht des Pittsburgh PD. Wir haben allerdings Delaneys Mobilfunknummer in Erfahrung gebracht und uns von seinem Serviceanbieter einen Einzelgesprächsnachweis besorgt. Delaney hat in der Mordnacht sehr oft mit einer Nummer telefoniert, die einem Prepaid-Handy zuzuordnen ist. Der Besitzer dieses Geräts konnte noch nicht ermittelt werden.«

»Delaney ist also wahrscheinlich per Telefon zum späteren Tatort dirigiert worden«, sagte ich. »Gibt es eigentlich Informationen darüber, ob Delaney und Maxwell einander gekannt haben?«

»Noch nicht, aber …«

McCoy konnte den Satz nicht beenden, denn in diesem Moment kam eine junge Frau in sein Büro gestürmt, ohne vorher anzuklopfen.

Der Agent schien von ihrem überfallartigen Auftreten nicht besonders überrascht zu sein. Jedenfalls erhob er sich und deutete auf die forsche Besucherin.

»Inspektor Cotton und Inspektor Decker, ich möchte Ihnen Agent Larissa Mason von der Homeland Security vorstellen. Wir hatten schon öfter miteinander zu tun.«

Agent Mason war eine hübsche Brünette mit Feuer in den grünen Augen. Sie trug einen grauen Hosenanzug. Und an ihrem Temperament konnte es keinen Zweifel geben. McCoy stellte uns gegenseitig offiziell vor, was Larissa Mason ungeduldig über sich ergehen ließ.

»So, wir sollen also diesen Fall gemeinsam lösen? Für mich ist klar, dass Delaney sein Job zum Verhängnis geworden ist. Cushing Arms zieht die Terroristen an wie das Licht die Motten. Wir haben seit Jahren ein wachsames Auge auf die Rüstungsfirma, und wir konnten schon einige üble Machenschaften im Keim ersticken. Es ist der Traum vieler Fanatiker, dieses Unternehmen und alle seine Angestellten zur Hölle zu schicken.«

Larissa Mason schaute mich herausfordernd an, als ob ich etwas Gegenteiliges behauptet hätte.

»Waren Sie schon am Tatort, Agent Mason?«, fragte ich.

»Dazu hatte ich noch keine Gelegenheit. Ich bin erst heute früh von einem Auslandseinsatz in Nordafrika zurückgekehrt und bekam sofort von meinem Boss diese neue Mission aufs Auge gedrückt.«

»Dann werden Sie uns gewiss begleiten wollen?«

»Darauf können Sie wetten, Inspektor Cotton. Also los, worauf warten wir noch?«

Larissa Mason drehte sich auf dem Absatz um und eilte hinaus. Wir folgten ihr.

»Wenn Larissa einen zweiten Vornamen hat, dann lautet er bestimmt Ungeduld«, raunte Phil mir grinsend zu.

***

Die schmale Seitengasse zweigte von der Druid Hill Avenue ab. Ich gab die Adresse in den Navi unseres Ford Interceptor ein. Schon auf der Fahrt zum Ziel zeigte sich, dass Delaney wirklich in einer miesen Ecke dieser Hafenstadt gestorben war.

»Wir sollten auch...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2016
Reihe/Serie Jerry Cotton
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Ermittler • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimis • Mord • Mörder • Polizei • Polizist • Spannungsroman • Tatort • Thriller • Verbrechen
ISBN-13 9783732532001 / 9783732532001
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