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Dr. Stefan Frank 2344 (eBook)

Das Mädchen ohne Stimme

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Aufl. 2016
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
9783732529087 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dr. Stefan Frank 2344 - Stefan Frank
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Larissa braucht keinen Mann an ihrer Seite, davon ist sie fest überzeugt. Ihr Vater war ein Tyrann, der ihrer Mutter das Leben zur Hölle gemacht hat, und so etwas - das hat Larissa sich hoch und heilig geschworen - wird ihr nie passieren!

Ihr Nachbar Philipp ist sehr traurig über Larissas ablehnende Haltung Männern gegenüber. Nur zu gerne möchte er mehr für sie sein als nur ein guter Freund. Vielleicht kann er ja in einem gemeinsamen Urlaub ihr Herz erweichen, hofft Philipp und plant eine romantische Reise nach Portugal.

Tatsächlich öffnet Larissa unter der strahlenden Sonne des Südens ihr Herz - nur leider nicht für Philipp, sondern für den heißblütigen Raimundo ...

„Los, aus dem Bett mit dir, du fauler Mann“, sagte Alexandra Schubert.

Stefan Frank stellte sich schlafend. Erstens hatte er noch keine Lust, aufzustehen, denn es war Sonntag. Und zweitens hoffte er, Alexandra würde es sich vielleicht noch einmal überlegen und ins Bett zurückkehren. Dann würden sie vielleicht da weitermachen, wo sie in der Nacht irgendwann aufgehört hatten …

Er spürte, wie sie sich neben ihn legte und sich an ihn schmiegte. Leider war sie nicht nackt, aber das ließ sich ja ändern.

„Ich weiß genau, was du denkst“, flüsterte sie, während ihre Hände zärtlich über seinen Rücken strichen. „Und ich verspreche dir so viel Liebe wie du willst, wenn du jetzt aufstehst und mit mir frühstückst. Es ist nämlich leider so, dass ich vor Hunger sterbe, und mit leerem Magen kann man keine Liebe machen. Ich meine, man kann natürlich schon, aber man hält nicht lange durch.“

Sie hatte es geschafft, er musste lachen.

„Schade, dass du so hungrig bist“, neckte er sie, bevor er sie küsste.

Ihr Mund war weich und einladend. Seine Lust erwachte, ihren Worten zum Trotz, was sie natürlich merkte.

„Na ja“, murmelte sie, „sooo hungrig vielleicht doch nicht.“

Mit einer schnellen Bewegung entledigte sie sich des Hemdes, das sie angehabt hatte, und dann war nicht mehr die Rede von Frühstück, Hunger oder Kraftlosigkeit. Sie redeten überhaupt nicht mehr, sondern liebten sich leidenschaftlich. Dabei waren sie kein ganz frisch verliebtes Paar mehr, doch sie zogen einander noch immer wie magnetisch an.

„Wir benehmen uns wie die Teenager“, sagte Stefan, als sie sich erhitzt und ermattet voneinander lösten. Alexandra bettete ihren Kopf auf seine Brust, ein Bein schob sie über seine Beine. Er fuhr ihr mit einer Hand zärtlich durch die hellbraunen Locken.

„Ist das schlimm?“, fragte sie.

„Eigentlich nicht, jedenfalls für dich nicht. Bei mir ist das schon etwas anders, schließlich bin ich ein Mann in den besten Jahren, da sollte ich vermutlich durch und durch vernünftig sein.“

„Du bist als Arzt durch und durch vernünftig, das reicht. In deiner Freizeit darfst du ruhig auch mal über die Stränge schlagen. Mir gefällt das jedenfalls sehr.“ Alexandra streckte sich und hob den Kopf, eine ihrer Hände lag noch auf Stefans Bauch, die Fingerspitzen bewegten sich sanft. „Jetzt Frühstück?“

„Unbedingt, aber dann steh bitte gleich auf, wenn nämlich deine Hand so weitermacht, kann ich für nichts garantieren.“

Sie lachte, erhob sich aber tatsächlich.

„Das Frühstück ist nämlich schon fertig“, sagte sie, während sie das Hemd – es war eins von seinen alten, wie er jetzt erkannte – wieder anzog. „Danach möchte ich gern einen schönen langen Spaziergang mit dir machen, bevor wir zu Waldners gehen.“

„Ach, stimmt ja, sie haben uns zum Essen eingeladen.“ Auch Stefan stand jetzt auf, aber bevor er ins Bad ging, stellte er sich ans Fenster und sah hinunter in seinen Rosengarten, der sein ganzer Stolz war.

Er lebte schon lange in diesem Haus, und er war froh, dass er sich seinerzeit für diese Lage entschieden hatte, die, von der Münchener Innenstadt aus gesehen, ein wenig abgelegen war: Das Haus stand in der Gartenstraße in Grünwald, einem ruhigen Stadtteil mit schönen alten Häusern und viel Grün.

Im Erdgeschoss befand sich seine Praxis, in der Wohnung darüber wohnte er. Das Haus hatte einen Garten, der nicht zu groß und nicht zu klein war und in dem er vor allem seine Rosen züchtete – ein Hobby, das ihm nach wie vor viel Freude bereitete. In letzter Zeit hatte er sich auf alte englische Rosensorten spezialisiert.

Mit einem Seufzer des Behagens wandte er sich ab und ging ins Bad.

Seit er sich in Alexandra verliebt hatte, war sein Leben reicher und schöner geworden, und es verging kein Tag, an dem er sich nicht darüber freute. Sie war Augenärztin und als Partnerin in eine Praxis in Grünwald eingestiegen. Ihre Wohnung lag nur wenige Gehminuten entfernt.

Noch fanden sie es beide gut so, mit zwei Wohnungen. Wenn man keine zwanzig mehr war, stürzte man sich nicht mehr kopfüber ins Abenteuer, aber alles deutete darauf hin, dass ihre Liebe halten würde.

Als er geduscht hatte, setzte er sich zu Alexandra an den Frühstückstisch.

„Hast du außer diesem Hemd nichts an?“, erkundigte er sich.

„Sieh nach, wenn du es genau wissen willst“, antwortete sie mit kokettem Augenaufschlag.

Sie war eine Verführerin, und er genoss es. Er fühlte sich jünger als früher, das hatte er ihr zu verdanken. Sie war Anfang vierzig, sah aber wie höchstens Mitte dreißig aus.

Manchmal kam er sich alt neben ihr vor, aber wenn er das erwähnte, lachte sie ihn aus, und tatsächlich dachte er jetzt weniger über sein Alter nach als zu Beginn ihrer Beziehung. Wahrscheinlich hatte sie recht, die paar Jahre Unterschied waren nicht so wichtig.

„Wenn ich nachsehe, wie viel oder wenig du anhast, landen wir wieder im Bett“, sagte er. „Aber ich denke, deine Idee mit einem langen Spaziergang ist gut, ich habe mich in letzter Zeit viel zu wenig bewegt. Und da es schon ziemlich spät ist und wir schon gegen siebzehn Uhr bei Waldners sein sollen, machen wir uns am besten direkt nach dem Frühstück auf den Weg. Wollen wir hier laufen, im Wald?“

„Ja, zuerst ein langer Waldspaziergang, aber dann laufen wir auch noch mal durch Schwabing, ein paar Geschäfte ansehen, und durch den Englischen Garten, ja?“, bat Alexandra.

Die Klinik, die Ulrich Waldner gegründet hatte und seitdem leitete, lag in direkter Nachbarschaft zum Englischen Garten. Er wohnte mit seiner Frau Ruth über der Klinik in einer schönen Penthousewohnung mit großer Dachterrasse, auf der sie heute Abend sicherlich essen würden, da das Wetter so schön war.

„In Ordnung“, sagte Stefan.

Eine halbe Stunde später waren sie auf dem Weg in den nahe gelegenen Wald.

***

Konstantin Wagenbach hatte an diesem Sonntag ausgeschlafen, was auch nötig gewesen war. Als er das erste Mal auf die Uhr gesehen hatte, war es schon elf gewesen, aber er hatte sich noch einmal umgedreht und war sofort wieder eingeschlafen. Um zwei war er schließlich aufgestanden.

Er bewohnte eine winzige, ziemlich dunkle Wohnung in Schwabing, aber er war froh, sie überhaupt bekommen zu haben. Als Student hatte man es in München schwer, noch schwerer als in den meisten anderen deutschen Städten, das hatte er schon öfter gehört.

Die Wohnung besaß zwei kleine Zimmer, eine Küche, die diesen Namen kaum verdiente, und ein enges Bad, in dem es ein etwas fülligerer Mensch als er schon schwer gehabt hätte. Zum Duschen musste er in eine alte Badewanne steigen, auf die er gut hätte verzichten können, denn sie nahm nur Platz weg, und er badete ohnehin nie.

Aber er übernahm für die Hausverwaltung gewisse Hausmeistertätigkeiten, und dafür war die Miete für Münchener Verhältnisse geradezu lächerlich gering. Er kam jedenfalls auf diese Weise ganz gut durch, und allzu viel zu tun hatte er auch nicht.

Mal war ein Abfluss verstopft, eine Lampe fiel aus, eine Maus wurde im Hof gesehen, und ab und zu gerieten zwei Mietparteien wegen der Mülleimer in Streit. Auch wegen der Treppenhausreinigung gab es gelegentlich Unfrieden, aber bisher hatte er eigentlich jedes Problem schnell beheben können.

Er besaß die Gabe der Diplomatie, und so mochten ihn eigentlich alle Mieter im Haus. Wenn es jemanden zu besänftigen galt oder wenn ein Streit zu schlichten war, wurde jedenfalls immer er damit beauftragt.

Es gab nur eine einzige Person im Haus, mit der er noch nie ein Wort gewechselt hatte: eine junge Frau namens Katja Maurer, die neben ihm in der zweiten Erdgeschosswohnung wohnte. Diese war genauso klein wie seine und lag zur Straße hin. Sie war also etwas lauter, dafür aber auch heller.

Er wusste über Katja Maurer nur, dass sie eine blonde, fast elfenhafte Schönheit war, mit der er normalerweise sofort den Kontakt gesucht hätte. Sie war genau sein Typ, aber wenn sie einander im Treppenhaus begegneten, sah sie ihn nicht einmal an. Sie nickte nur kurz, dann huschte sie an ihm vorbei.

Jemand hatte ihm mal zugeflüstert, sie sei stumm, doch das glaubte er nicht. Tatsache aber war, dass er sie noch nie hatte reden hören, mit niemandem. Ein Telefon schien sie folgerichtig nicht zu haben, wenn man nicht sprach, brauchte man ja auch keins.

Sie hatte sich auch noch nie hilfesuchend an ihn gewandt. Schon oft hatte er sich überlegt, was sie tun würde, wenn beispielsweise ihre Heizung ausfiel. Würde sie dann doch reden? Oder sich mit Hilfe von Zeichensprache verständigen?

Tatsächlich kreisten seine Gedanken relativ oft um sie, aber wie gewinnend er sie bei ihren seltenen Treffen im Treppenhaus auch anlächelte, nie reagierte sie anders als mit rasch gesenkten Lidern und einem kurzen Nicken.

Er stieg in die Badewanne und zog den Duschvorhang zu, weil er den kleinen Raum sonst vollkommen unter Wasser gesetzt hätte, wie er aus Erfahrung wusste. Die Tür des Badezimmers ließ er allerdings offen, damit der Dunst schneller abzog. Das Bad hatte kein Fenster, und die Lüftung funktionierte nicht, er hatte deshalb das Küchenfenster offen stehen lassen.

Die Fenster seiner Wohnung gingen alle zum Hof hinaus, deshalb war sie so dunkel. Aber er litt unter der Dunkelheit nicht besonders, weil er ja meistens an der Uni war oder im Englischen Garten, der direkt nebenan lag. Dort joggte er, wann immer er konnte. Er betrachtete ihn ein wenig als seinen...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2016
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank
Dr. Stefan Frank
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-13 9783732529087 / 9783732529087
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