Rätselhafte Rebecca 09 (eBook)
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
9783732524464 (ISBN)
Rebecca - Eine außergewöhnliche junge Frau, die dem Rätselhaften immer auf der Spur ist. Die Licht in jedes Dunkel bringt. Und die auch in gefährlichen Situationen stets einen Ausweg weiß.
Auf ihren Reisen begegnet sie unheimlichen Abenteuern und dramatischen Schicksalen - und immer wieder der Liebe.
Doch das größte Mysterium bleibt ihre eigene Herkunft.
Zwei Monate Ruhe, Konzentration und ein Leben in streng geregelter Gemeinschaft verspricht sich Rebecca von ihrem Aufenthalt im bayrischen Kloster. Doch die Berichte der Nonnen über einen schwarzen Mönch häufen sich seit ihrer Ankunft und auch sonst geschehen seltsame Dinge.
'Nichts als Aberglaube', spottet die Äbtissin und auch Rebecca glaubt zunächst nicht an den schwarzen Mönch. Doch als die junge Novizin Maria wie vom Erdboden verschluckt wird, bekommt Rebecca es mit der Angst zu tun. Und es ist klar, dass der dunkle Besucher keine Einbildung war ...
Begleite Rebecca auf ihren unheimlichen wie schicksalshaften Abenteuern an exotische Schauplätze und lüfte mit ihr das dunkle Geheimnis ihrer Vergangenheit.
Die digitale Neuausgabe der Romantic Thriller-Reihe von 2003 jetzt endlich und nur als eBooks erhältlich.
Jede Folge umfasst eine in sich abgeschlossene Geschichte und kann unabhängig von den restlichen Folgen der Serie gelesen werden.
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Das Geheimnis des schwarzen Mönchs
„Der wievielte?“
Rebecca hielt sich den Zeigefinger über die Lippen und blinzelte den vor ihr stehenden jungen Mann vorwurfsvoll an. „So etwas fragt ein Gentleman nicht, Tom.“
Tom war keineswegs verlegen, er grinste spitzbübisch. „Ich bin Kriminologe und kein Gentleman, liebe Rebecca.“
Sie zuckte lachend die Schultern und nahm einen Drink von einem der silbernen Tablette, die vorübergetragen wurden. Tante Bettys Salon hatte sich heute Abend in einen Festsaal verwandelt, in dem an die fünfzig Gäste in Abendgarderobe plauderten, an Gläsern nippten und es sich wohlsein ließen.
„Hier, stärke dich erst einmal. Und dann stellst du diese Frage dem Geburtstagskind am besten selber.“
„So lebensmüde bin ich nun auch wieder nicht“, gab er zurück und nahm das Glas aus ihrer Hand. „Ich wollte nur – bevor ich einen Fauxpas begehe – vorsichtshalber erst einmal eine verdeckte Untersuchung einleiten.“
„Dazu kann ich dir nur sagen, dass Tante Betty seit etlichen Jahren ihren neunundfünfzigsten Geburtstag feiert. Ist deine Frage damit beantwortet?“
„So gut wie“, sagte er und rückte den Schlips zurecht, denn Tante Betty, in feierliches Blau gewandet, steuerte durch die Menge der Geburtstagsgäste genau auf ihn zu.
„Tom, mein Lieber!“, rief sie und reichte ihm die Hand, die er wohlerzogen an die Lippen zog. „Was für eine Freude, dass Sie gekommen sind! Ich wurde schon von mindestens drei meiner Freundinnen gefragt, wer der gut aussehende junge Mann dort an der Tür sei. Was denken Sie, was ich geantwortet habe?“
„Vermutlich haben Sie gesagt, es sei der Klempner.“
Tante Betty ließ ein perlendes Lachen hören, sie liebte Toms trockenen Humor.
„Im Gegenteil. Ich habe erzählt, Sie seien ein bekannter Kriminalkommissar, ein Kollege von Sherlock Holmes und Hercule Poirot. Die Damen brennen darauf, Sie kennen zu lernen.“
Toms Gesicht zeigte einige Verlegenheit, aber er behielt seinen Humor.
„Sehr schmeichelhaft, hoffentlich werde ich die Damen nicht enttäuschen, da ich nur ein ganz schlichter und unspektakulärer Mensch bin. Dennoch möchte ich Ihnen, liebe Frau von Mora, zuerst einmal von ganzem Herzen …“
Tante Betty macht eine abwehrende Bewegung und fasste Tom am Arm.
„Gratulieren? Ach lassen Sie das doch, Tom. Das macht mich nur älter als ich sowieso schon bin. Ich möchte heute Abend mit allen meinen lieben Freunden zusammen sein und feiern und wer mir etwas von Geburtstag erzählt, den werfe ich eigenhändig hinaus. Habe ich mich klar ausgedrückt, lieber Tom?“
„Absolut. Wo ist übrigens Rebecca hin? Eben stand sie noch neben uns.“
Tante Betty zog ihn zu einer Gruppe von Damen gesetzten Alters und flüsterte dabei: „Meine Güte, das Mädchen ist wieder einmal völlig überdreht. In ein Kloster will sie gehen. Und das schon in der kommenden Woche. Was sagen Sie dazu?“
Toms runzelte die Stirn, die Nachricht war ihm völlig neu und machte ihn betroffen. Er hatte Rebecca vor einer Woche gefragt, ob sie Lust habe, mit ihm eine Woche in Griechenland bei einem befreundeten Ehepaar zu verbringen. Aber es blieb ihm wenig Zeit, über seine Enttäuschung nachzudenken, denn die Damen ließen es sich nicht nehmen, ihn nach seinen neuesten Berufserfolgen auszufragen. Ob er an dem Fall dieses armen ermordeten Jungen gearbeitet habe, dessen Mörder kürzlich dingfest gemacht wurde? Dieser Mensch gehöre ja eigentlich aufs Schafott oder zumindest nach Sibirien. Ob er schon einmal mit dem Orient Express gefahren sei? Ob er sich auch am Kampf gegen die Mafia beteiligen würde? Das sei nämlich sehr gefährlich, die Russenmafia neuerdings ja noch viel mehr als die italienische. Und dabei seien die Herren solch gute Familienväter und Ehemänner.
Tom fand Rebecca schließlich bei einer Gruppe älterer Herren, die andächtig die Berichte über ihre Afrikareise anhörten. Lächelnd betrachtete er sie eine Weile. Wie gut ihr das dunkelrote, eng am Körper liegende Samtkleid stand. Ein wundervoller Kontrast zu ihrem dunklen Haar, das sie aus dem Gesicht gekämmt und hochgesteckt hatte, und das am Hinterkopf in weichen Wellen in den Nacken hinabfloss. Rebecca wirkte zart und zerbrechlich, wenn man sie so betrachtete, die Bewegungen, die sie beim Erzählen machte, glichen denen einer grazilen Tänzerin. Und doch wusste Tom, dass diese zarte junge Frau hart und ausdauernd sein konnte, und dass sie neben aller Sensibilität auch eine gute Portion Mut besaß.
„Was hältst du von einem Gang zum Buffett?“, redete er sie an. „Du schaust aus, als hättest du heute noch nicht viel gegessen.“
Rebecca wandte sich zu ihm und musste lachen.
„War das jetzt ein Kompliment, Mr. Holmes?“
„Reine Sorge um dein Wohlergehen. Du hast also mitbekommen, dass deine Tante mich bei ihren Freundinnen als Schrecken der Unterwelt eingeführt hat?“
Sie nickte fröhlich.
„Die „Ahs“ und „Ohs“, der Damen waren nicht zu überhören. Ich musste mir allerhand einfallen lassen, um wenigstens die Herren davon abzuhalten, auch noch über dich herzufallen …“
„Was dir hervorragend gelungen ist …“
„Es war harte Arbeit, mein Freund. Mindestens drei Fata Morganas und etliche Luftspiegelungen hat es mich gekostet. Von einer versuchten Entführung durch einen gut aussehenden Wüstenscheich ganz abgesehen …“
„Du machst mich neugierig. Schreibst du das in deinem nächsten Buch?“
Sie griff sich einen Teller und ließ den Blick über das gut ausgestattete Buffett schweifen.
„Vielleicht. Auf jeden Fall möchte ich nächste Woche damit anfangen …“
Er legte sich eher lustlos ein Lachsröllchen und etwas Kaviar auf den Teller, während Rebecca sich ausgiebig mit Hummersalat eindeckte.
„Und was ist mit unserer Reise nach Griechenland?“
Sie spähte scheinbar hochkonzentriert in den Brotkorb, um ein Vollkornbrötchen mit Sesam ausfindig zu machen.
„Nach Griechenland …?“
Er begann sich zu ärgern. Sie wusste ganz genau, wovon er sprach und hatte vor einigen Tagen mehr oder weniger zugesagt. Warum jetzt dieses dumme Spiel?
„Komm schon, Rebecca. Ich habe meinen Freunden schon gemailt, dass wir am siebenundzwanzigsten bei ihnen eintreffen.“
Sie versorgte sich und ihn mit einem Essbesteck und Servietten, dann ging sie zu einer kleinen Sitzgruppe und ließ sich nieder, den gefüllten Teller zierlich auf dem Schoß balancierend. Er folgte ihr, immer noch auf die Antwort wartend.
„Ist der Kaviar gut?“, fragte sie stattdessen.
„Ausgezeichnet. Möchtest du, dass ich dir davon hole?“
„Nein, nein. Bleib nur sitzen. Ich gehe gleich selbst.“
Er sah ihr beim Essen zu und hatte Lust, ihr den Teller von den hübschen Knien fortzunehmen, dass sie sich endlich mit ihm beschäftigte. Unglaublich, dass jemand, der solche Mengen an Hummer mit Mayonnaise essen konnte, derart schlank blieb.
„Bekomme ich keine Antwort?“, fragte er schließlich.
„Natürlich“, gab sie scheinbar unbefangen zurück und lächelte einer Bekannten zu, die gerade mit einem ebenfalls gut gefüllten Teller vorüberging. Es war Emilie von Hartenstein, eine von Tante Bettys besten Freundinnen.
„Du wirst immer hübscher, liebe Rebecca“, meinte Emilie und blieb zu Toms Ärger vor Rebecca stehen. „Aber lass dich ja nicht mit diesem Kriminalkommissar ein, er hat uns ganz schreckliche Dinge über seine Arbeit erzählt.“
„Ach ja?“
Tom wollte einwenden, dass er selbst eigentlich fast gar nichts erzählt hatte, da er im Kreise der Damen überhaupt nicht zu Wort gekommen war. Aber Rebeccas belustigter Seitenblick bewies ihm, dass ihr die Zusammenhänge völlig klar waren.
„Da haben Sie völlig Recht, liebe Emilie“, sagte sie mit gespielt ernstem Kopfnicken. „Tante Betty und ich sind auch beständig in Angst und Sorge um ihn. Man weiß ja, wie die Mafia arbeitet, nicht wahr?“
Emilie bestätigte diese Meinung und fügte hinzu, dass es natürlich die Möglichkeit gäbe, sich der Familie und seinen Freunden zuliebe in den Innendienst versetzen zu lassen. Dann wechselte sie das Thema, denn sie hatte von Betty eine aufregende Nachricht erhalten.
„Ist es wahr, dass du ins Kloster gehen willst, Rebecca?“
„Aber ja“, gab Rebecca strahlend zurück. „Ich freue mich schon wahnsinnig darauf. Mindestens zwei Monate Ruhe, Konzentration und ein Leben in einer streng geregelten Gemeinschaft.“
„Letzteres wird dir sicher besonders gut tun“, warf Tom boshaft ein.
Rebecca ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
„Ich habe dieses hübsche kleine Frauenkloster auf einer Reise durch Bayern kennen gelernt und weil es mir dort so gut gefallen hat, habe ich einfach gefragt, ob sie Gäste aufnehmen. Und siehe da – sie sind bereit, mir ein Zimmer zu vermieten.“
„Meine Güte, Kind! Jetzt im Herbst sind solche alten Gemäuer feucht und kalt. Und dann die Nebel am Abend. Und die Einsamkeit. Nicht zu reden von den Mächten der Vergangenheit, die gerade in der dunklen Zeit des Jahres heraufsteigen und den Weg zu uns suchen …“
„Sie meinen Gespenster?“, erkundigte sich Tom interessiert.
„Geister, lieber junger Mann. Zwischen Geistern und Gespenstern gibt es einen großen Unterschied …“
Rebecca erhob sich und verkündete, sich noch einmal am Buffett bedienen zu wollen.
„Soll ich dir etwas...
| Erscheint lt. Verlag | 3.5.2016 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Geistern auf der Spur | Geistern auf der Spur |
| Verlagsort | Köln |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • 20. - 21. Jahrhundert • Abenteuer Frau • Abenteuer Mädchen • Abenteuer-Roman • Action & Abenteuer • Amulett • Anna Basener • anne-alexander • Bahnhofsroman • Banshee • Belletristik für Frauen • blutig • Burg • Clown • Cora • deborah-court • Deutsch • de winter • ebbok • E-Book • eBooks • ellen-gaber • Familien-Geheimnis • Fantasy • Fortsetzungsroman • Frau • Frau Abenteuer • Frauen • Frauen-grusel • Frauengrusel • Frauen Horror • Frau Grusel • Frau Horror • Freunde • Geheimnis • Geist • Geister • Geschichten • Groschenheft • Grusel • Grusel Frau • Grusel-Krimi • Grusel Mädchen • Gruselroman • Heft • Heftchen • Heftchen-Roman • Heftroman • Heft-Roman • Hexerei • Horror • Horror Bücher ab 18 • Horror Frauen • horror thriller • Initialen • Jason Dark • Jessica Bannister • Jessica-Bannister • Jugendgrusel • Kindle • Klassiker • Liebe • Lovecraft • Mädchen • Mädchen Abtenteuer • Mädchen Grusel • Magie • Magier • Mira • mooncastle • muriel-fendorf • Mysterie • Mysterien • Mysterie, Thriller & Spannung • Mysterium • Mystery • pamela-menzel • Paranomal • Paranormale Phänomene • Pulp • Pulp Ficition • Rätsel • Reise • Reisejournalist • Reisejournalistin • Reisen • Romanheft • Roman-Heft • romantic-suspense • Romanticthriller • Romantik-Thriller • Romanze • Schicksal-Roman • Schloss • Scooby Doo • Secret • serial content • Serial Novel • Serial Novels • Serie • Serien • Seriennovellen • Serienroman • sharon de winter • sharon-winter • Sinclair • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Stephen King • Steven King • Teenie • Teenies • Todesfee • Unheimlich • Vergangenheit • Voodoo • Zauber • Zombie • Zombies |
| ISBN-13 | 9783732524464 / 9783732524464 |
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