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Special Force One 08 (eBook)

Schatten der Vergangenheit
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Aufl. 2016
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7325-2434-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Special Force One 08 - Michael J. Parrish
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Die Hinweise verdichten sich, die Tatsachen treten immer deutlicher zutage: Ein Spion hat das NATO-Hauptquartier in Brüssel unterwandert! Mark Harrer, Leutnant der SFO, nimmt den Auftrag an, und obwohl er nicht für solche Einsätze ausgebildet ist, betritt er die Höhle des Löwen. Als vermeintlicher Überläufer begibt er sich in die Hände des Feindes - doch seine Tarnung hält nicht lange an ...

Special Force One - Die Antwort der Vereinten Nationen auf den Terror der heutigen Zeit. Ein Spezialkommando, allein zu dem Zweck geschaffen, korrupte Staaten, Flugzeugentführer, Attentäter und Massenmörder zu bekämpfen.

Schatten der Vergangenheit


Anatolien, Türkei

0516 OZ

Die beiden Schatten, die reglos im Schutz des baufälligen Hauses gekauert hatten, sprangen auf und setzten sich in Bewegung. Im Laufschritt überquerten sie die freie Fläche und eilten zu dem Gebäude, das ihnen am nächsten stand.

Es war ein altes Lagerhaus aus rostigem Wellblech. Das Tor stand halb offen, und die beiden Gestalten zögerten keinen Augenblick und huschten hinein.

Mark Harrer und Alfredo Caruso waren ein eingespieltes Team. Nicht nur, dass sie beide zu Special Force One gehörten und schon einige Missionen zusammen absolviert hatten – sie waren auch die besten Freunde.

Es gab immer wieder Leute, die behaupteten, dass es nicht gut war, beim Militär zu enge Freundschaften einzugehen, weil man im Zweifelsfall das Missionsziel über Tod oder Leben des Kameraden zu stellen hatte.

Mark Harrer war jedoch nicht dieser Ansicht.

Wenn man im Einsatz war und jeder Atemzug der letzte sein konnte, tat es verdammt gut, jemanden bei sich zu wissen, der einem im Ernstfall den Rücken frei hielt. Anders wäre dieser Job, der oft genug die Hölle war, nicht zu machen gewesen.

Sich eng an der Wand aus Wellblech haltend, huschten die beiden SFO-Kämpfer durch die geräumige Halle, die weder ein Fundament noch einen festen Boden besaß. Das Ding war nur Tarnung. Sein einziger Zweck war es, den Eingang des Bunkers, der sich ein Stück voraus im Halbdunkel abzeichnete, vor neugierigen Blicken zu schützen – ein Relikt aus dem letzten Krieg, das in letzter Zeit wieder regen Besuch zu verzeichnen hatte.

Der Eingang war nicht bewacht, genau wie Leblanc gesagt hatte. Mark warf einen Blick auf die Leuchtziffern seiner Uhr. Ihr Zeitfenster betrug exakt viereinhalb Minuten. Zwei davon waren bereits verstrichen.

»Schnell«, zischte er Caruso zu.

Sich gegenseitig sichernd, lösten sich die beiden aus dem Schatten der Wand und rannten zum Bunkereingang, der wenig mehr war als ein klobiger Betonklotz, auf dessen Vorderseite eine dunkle Öffnung klaffte.

Bemüht, mit ihren Kampfstiefeln kein unnötiges Geräusch zu verursachen, passierten die beiden SFO-Kämpfer den Eingang, liefen einige Augenblicke lang durch vollständige Dunkelheit, bis sie eine Lichtschleuse aus dicken schwarzen Stoffbahnen passierten.

Auf der anderen Seite empfing sie greller Schein, der von an der Decke montierten Neonröhren stammte. Instinktiv zuckten die beiden zurück und brauchten einen Moment, um ihre Augen an die geänderten Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Dann ein prüfender Blick – der Gang aus nacktem, kahlem Beton war menschenleer.

Die Maschinenpistolen vom Typ MP7 im Anschlag, traten Mark und Caruso hinaus ins grelle Licht. Ihre Waffen gehörten zur Standardausrüstung von Special Force One und hatten sich inzwischen in vielen Einsätzen bewährt. Von der renommierten Waffenschmiede Heckler & Koch gefertigt, gehörte die MP7 zur Kategorie der »Personal Defence Weapons«, der persönlichen Verteidigungswaffen im neuen Kaliber 4,6 mm x 30, und galt längst als eine perfekte Drei-in-eins-Lösung. Die MP7 hatte nämlich die Feuerkraft einer Maschinenpistole und die Reichweite eines Sturmgewehrs; auf kurze Entfernungen konnte sie zudem wie eine Pistole eingesetzt werden. Im Handling glich die MP7 einer Waffe des Kalibers.22 long rifle, was 5,56 mm entsprach. Mit der enormen Kadenz von 950 Schuss pro Minute lag die Dienstwaffe der Special Force One auch bei Dauerfeuer ruhig in der Hand, weil die moderne Munition nur einen geringen Rückstoßimpuls verursachte.

Draußen hatten den beiden Männern die Kampfanzüge im Wüstentarnmuster den denkbar besten Sichtschutz geboten – hier drinnen fielen sie damit auf wie bunte Hunde. Sie mussten eben schnell sein und durften sich nicht erwischen lassen.

»Okay«, meldete Mark flüsternd in das Mikrofon des Interlink. »Werfer, hier Schläger, wir sind drin. Brauchen weitere Instruktionen.«

»D’accord, Schläger«, erklang erneut die Stimme von Lieutenant Pierre Leblanc, dem Kommunikationsspezialisten der Gruppe, der den Einsatz von der Basis aus koordinierte. »Vor euch müsste sich jetzt ein langer Gang befinden, mit Abzweigungen nach beiden Seiten.«

»So ist es. Welche davon sollen wir nehmen?«

»Die linke. Dann etwa 50 Meter geradeaus.«

»Verstanden, Werfer. Der Ball ist unterwegs.«

Mark und Caruso huschten den Gang hinab und nahmen die Abzweigung nach links. Nach etwa 50 Metern trafen sie auf eine weitere Kreuzung. Diesmal schickte Leblanc sie nach rechts. Nach weiteren 20 Metern gelangten sie an eine Treppe, die steil nach unten führte. Etwa bei der Mitte merkten sie, dass der Funkkontakt zu Leblanc schwächer wurde, trotz des Signalverstärkers, den Caruso auf dem Rücken trug.

»Werfer, wir kriegen langsam Probleme, dich zu hören«, flüsterte Mark. »Der Stahlbeton hier unten ist meterdick.«

»Pas de problème«, kam es zurück, »kein Problem. Nicht mehr weit … nur noch … nächste Kreuzung rechts … Lagerhalle …«

Es knackte, und der Funkkontakt brach ab – jetzt waren Mark und Alfredo auf sich gestellt.

Die Maschinenpistolen im Anschlag, erreichten sie das Ende der Treppe. Hier unten stank es zum Davonlaufen. Fauliges Wasser stand in Pfützen auf dem Boden, und zwei Ratten verzogen sich quiekend, als die beiden SFO-Kämpfer auftauchten.

»Verdammte Biester«, flüsterte Caruso. »Die werden uns noch verraten.«

Mit einem Blick gebot Mark ihm zu schweigen. Für einen Moment hatte er den Eindruck gehabt, dass vom Ende des Korridors her Stimmen zu hören waren. Tatsächlich waren im nächsten Moment auch schon Schritte zu vernehmen, und die Silhouette eines Mannes war am anderen Ende des Korridors zu erkennen.

Mark und Caruso reagierten blitzschnell. Rasch huschten sie unter die metallene Treppe, spähten zwischen den rostigen Stufen hindurch, die Finger an den Abzügen der schallgedämpften Maschinenpistolen.

Der Mann war ein Wächter.

Er trug eine uralte, abgetragene Kampfmontur, die aus Versatzstücken verschiedener Uniformen zusammengesetzt war – französische Stiefel, amerikanische Drillichhosen, ein israelischer Parka und eine Mütze der Roten Armee, die noch Hammer und Sichel in der Kokarde hatte. Bewaffnet war er mit einem russischen Sturmgewehr, der guten alten Kalaschnikow, die ebenso billig war wie zuverlässig und beinahe überall auf der Welt anzutreffen. In diesem Fall handelte es sich um das Modell AK-47, das von seinem Erfinder, Michail T. Kalaschnikow, schon im zweiten Weltkrieg entwickelt und schließlich ab 1947 gebaut worden war. In vielen Ländern in Lizenz gefertigt, erreichte das AK-47 im Kaliber 7,62 x 39 mm bei Dauerfeuer immerhin eine Feuergeschwindigkeit von 600 Schuss pro Minute.

Mark hielt den Atem an, weil er glaubte, der Wächter hätte sie entdeckt. Aber der Mann, der in einer fremden Sprache vor sich hin murmelte, hatte ganz andere Sorgen. Er stellte sein Gewehr ab und fingerte am Bund seiner Hose herum, und schließlich urinierte er ungeniert gegen die Korridorwand.

»Na also«, flüsterte Caruso grinsend, »wenigstens wissen wir jetzt, woher der Gestank hier unten kommt.«

Der Wächter nahm seine Waffe wieder auf und trollte sich, und die SFO-Kämpfer hatten freies Feld. Sie nahmen die Abzweigung, die Leblanc ihnen angegeben hatte, und standen einen Augenblick später vor einem schweren Stahlschott, das mit einem klobigen Bolzen verriegelt war.

»Das ist die Lagerhalle«, stellte Mark fest. »Nun werden wir gleich erfahren, ob die Information aus Kabul auch etwas wert war.«

Das war der Grund für ihren Einsatz in der Türkei.

Ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen, der in Afghanistan für die Koordination der neu eingerichteten Sicherheitsbehörden zuständig war, hatte aus angeblich zuverlässiger Quelle Informationen über illegale Chemikalien erhalten, die über die Türkei an den Hindukusch gelangten, wo sie an Warlords und Terroristen verscherbelt wurden, die daraus Bomben und andere böse Überraschungen bastelten.

Nach einem blutigen Zwischenfall in Istanbul, wo es zu einer Schießerei zwischen rivalisierenden Waffenschiebern gekommen war, hatte man Special Force One auf die Sache angesetzt. Ein Bandenmitglied, das bei dem Schusswechsel schwer verletzt worden war, hatte kurz vor seinem Tod noch einige Informationen preisgegeben. Diese hatten Colonel Davidges Leute nach Anatolien geführt, in diesen alten Bunker, der angeblich als Zwischenlager diente.

Marks und Carusos Aufgabe bestand darin, diesen Verdacht vor Ort zu überprüfen und Beweismaterial zu sammeln – und sie waren dicht davor, ihr Missionsziel zu erreichen.

Glücklicherweise war das Schott nicht verschlossen. Während Mark Wache hielt und sicherte, stemmte sich Caruso dagegen und schob eine Hälfte des Schotts auf. Sofort schlüpften die beiden SFO-Kämpfer durch die entstandene Öffnung und schlossen das Schott wieder. In der völligen Dunkelheit, die nun herrschte, aktivierten sie die Scheinwerfer, die an den Läufen ihrer Maschinenpistolen angebracht waren.

In den schmalen Lichtkegeln, die die Hochleistungslampen in die Dunkelheit schnitten, konnten Mark und Caruso einen geräumigen Lagerraum mit Wänden aus kahlem Beton erkennen. Einige Ratten stoben entsetzt davon, als das Licht sie erreichte. Aber bis auf die Ratten und den Dreck, den sie hinterlassen hatten, war der Lagerraum leer.

»Verdammt«, zischte Caruso. »Das Lager hätten wir gefunden, aber hier ist...

Erscheint lt. Verlag 5.4.2016
Reihe/Serie Die Spezialisten
Die Spezialisten
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Abenteuer • action • Action & Adventure • Adventure • Air Force • Anna Basener • Armee • Bahnhofsroman • Befreiung • blutig • Blutlinie • Boot • Cody McFadyen • Cora • Dan Brown • Einsatz • ethan cross • Fitzek • force • Gänsehaut • Gefecht • Groschenheft • Heft • Heftchen • Heftchen-Roman • Heftroman • Heft-Roman • Helikopter • Jerry Cotton • Kampf • Klassiker • MAN • Mann • Männer • Massenmörder • Men • men's adventure • Militär • Militärthriller • Military • Mira • One • Psycho • Psychothriller • Pulp • Pulp Ficition • Pyramiden • Rettung • Rettungsaktion • Romanheft • Roman-Heft • Schiff • Schlitzer • Schutz • serial content • Serial Novel • Serial Novels • Serie • Serien • Serienmörder • Seriennovellen • Sicherheit • Sonderkommando • Spannung • Special • special force one • Special Forces • Spezialeinheit • Strategie • Suspense • Terror • Terrorbekämpfung • Terrorist • Terroristen • Thriller • todeskünstler • Vatikan • Verschwörung
ISBN-10 3-7325-2434-5 / 3732524345
ISBN-13 978-3-7325-2434-1 / 9783732524341
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