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Kommt das Glück zurück? (eBook)

Digital Edition

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
9783733773885 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kommt das Glück zurück? - Victoria Pade
Systemvoraussetzungen
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Ein Notfall in der Praxis! Tierarzt Boone Pratt eilt zu seinem Patienten - und steht plötzlich wieder vor der Liebe seines Lebens. Elf Jahre ist es her, dass Faith die Stadt verließ, um woanders ihr Glück zu suchen. Ohne überhaupt wahrzunehmen, wie sehr er sich nach ihr verzehrte! Als sie jetzt verängstigt mit ihrem Hund im Arm vor ihm steht, spürt er erneut ihre magische Anziehungskraft. Am liebsten würde er sie an sich ziehen und leidenschaftlich küssen. Trotzdem wendet sich Boone schweren Herzens von ihr ab: Noch einmal soll Faith seine Liebe nicht mit Füßen treten ...



Victoria Pade ist Autorin zahlreicher zeitgenössischer Romane aber auch historische und Krimi-Geschichten entflossen ihrer Feder. Dabei lief ihre Karriere zunächst gar nicht so gut an. Als sie das College verließ und ihre erste Tochter bekam, machte sie auch die ersten schriftstellerischen Gehversuche, doch es sollte sieben Jahre dauern, bis ihr historischer Debütroman veröffentlicht wurde. Um die Trennung von ihrem Mann zu verarbeiten und aktuelle Themen aufzugreifen, wechselte sie schließlich zu modernen Geschichten, die im Hier und Jetzt spielen. Victoria lebt zusammen mit ihren Eltern und ihrer jüngsten Tochter, die Psychologie studiert, in Colorado. Ihre älteste Tochter studiert in Michigan Medizin.

2. KAPITEL

„Ähem, Miss Charlie, in diesem Haus dürfen Hunde nichts ins Bett. Deshalb hast du ja auch dein eigenes Kissen auf dem Boden“, erklärte Boone dem Zwergschnauzer am Montagmorgen, als seine Patientin ihn weckte, weil sie neben ihm ins Doppelbett sprang und ihn mitleidheischend anblickte.

Seine eigenen fünf Hunde, alle mindestens viermal so groß wie Charlie, betrachteten die Angelegenheit von ihren jeweiligen Kissen aus und wunderten sich wahrscheinlich über Charlies Unverfrorenheit.

Doch trotz der Rüge rollte sich die Hündin neben Boone zusammen. Ihr leises Winseln zeigte ihm, dass sie sich immer noch nicht wohlfühlte.

„Ich weiß, krank sein ist blöd“, tröstete er sie und legte den Arm um sie, damit er sie ohne großen Aufwand streicheln konnte.

Sein Wecker hatte noch nicht geklingelt, und er machte die Augen wieder zu. Mit etwas Glück konnte er noch ein wenig schlafen. Die halbe Nacht war er wegen Charlie wach gewesen. Wie bei vielen Tieren verursachte das Narkosemittel Übelkeit. Und das Schmerzmittel, das er der Hündin verabreicht hatte, entspannte auch die Stimmbänder, sodass sie bei jedem Atemzug leise winselte. Er wusste genau, dass sie keine Schmerzen hatte, aber genau diese Reaktion regte die meisten Tierbesitzer furchtbar auf. Deshalb – und wegen der Übelkeit – hatte er vorgeschlagen, Charlie bei sich zu behalten, statt sie direkt nach der Operation nach Hause zu schicken. Zumal die Besitzerin Faith Perry hieß.

Als ob Charlie wüsste, woran Boone gerade dachte, stupste sie ihn vorwurfsvoll in die Seite.

„Ja, ich weiß, ich habe mich gestern unmöglich benommen“, gab er zu, als er an den Wortwechsel mit Faith dachte. „Normalerweise bin ich ganz nett, weißt du.“

Doch nicht einmal der Hündin gegenüber erwähnte er den wahren Grund für sein Verhalten. Er hatte noch nie jemandem davon erzählt, weder damals noch jetzt. Und noch heute dachte er nur äußerst ungern daran.

Faith Perry war seine erste große Liebe gewesen.

Keine schöne Erinnerung.

Denn er war kein „Komm her, Baby, ich steh auf dich“-Junge gewesen. Dann hätte er bestimmt nicht so darunter gelitten. Aber damals hatte er ganz einfach nicht zu den coolen Jungs gehört.

Ganz im Gegenteil. Er hatte Pickel gehabt und eine Zahnspange getragen, war mit siebzehn nur eins siebzig groß und ziemlich pummelig gewesen. Schüchtern, ungeschickt und einzelgängerisch – schon damals hatte er mehr Zeit mit Tieren als mit Menschen verbracht –, hatte er eines Tages festgestellt, dass ihm Faith Perry nicht mehr aus dem Kopf ging.

Fortan hatte er sie mit großen, verliebten Augen angehimmelt, hatte in ihrer Gegenwart nur noch gestammelt, war über die eigenen Füße gestolpert und knallrot geworden. Wenn irgendjemand von seiner Verliebtheit erfahren hätte, wäre er zum Gespött der ganzen Schule geworden – einschließlich Faiths. Demzufolge wurden seine großen Gefühle von ebenso großer Hoffnungslosigkeit begleitet und ließen sein Selbstbewusstsein nur noch weiter schrumpfen. Denn Faith, das Mädchen seiner Träume, mit dem er in dieselbe Klasse ging, nahm ihn nicht einmal wahr. Für sie existierte er gar nicht. Und sie konnte es gar nicht abwarten, das Nest Northbridge und seine Einwohner – einschließlich Boone – hinter sich zu lassen, um unter kultivierten Menschen in einer richtigen Stadt zu leben. Sie fühlte sich zu den besseren Kreisen hingezogen. Dort sah sie ihren wahren Platz.

Und jedes Mal, wenn er ihr nahe kam, wenn er ihr den Stift reichte, der ihr runtergefallen war, ihr die Mitschrift von Stunden anbot, die sie verpasst hatte, oder sie in irgendeiner anderen Weise ansprach, hatte sie ihn so angeschaut wie gestern vor der Praxis. Als wäre er das beste Beispiel dafür, warum sie Northbridge so schnell wie möglich den Rücken kehren wollte.

Die letzten zwei Jahre an der Highschool waren für ihn daher die Hölle gewesen. Sosehr er Faith bewunderte, so sehr hasste er sie auch wegen ihrer offensichtlichen Zurückweisung.

Und gestern hatte er sich dafür gerächt.

Na ja, vielleicht bin ich wirklich ein Idiot, dachte er reumütig.

Andererseits mochte er Leute nicht, die sich für etwas Besseres hielten. Besonders, wenn sie über seine Heimatstadt, ihre Werte und den ländlichen Lebensstil die Nase rümpften.

Doch das entschuldigte nicht sein Verhalten.

Er hatte wirklich nicht vorgehabt, Faith so geringschätzig zu behandeln, wenn er sie wiedersah. Allerdings war ihm die ganze Sache noch immer peinlich, auch wenn niemand außer ihm davon wusste. Deshalb hatte er die Erinnerung einfach verdrängt und es vermieden, Faith über den Weg zu laufen, wenn sie in der Stadt war.

Bis jetzt war das gut gegangen. Doch als sie ihn am Vortag so unvermutet angerufen hatte, brachte das all die unangenehmen Erinnerungen auf einen Schlag zurück. Und sogar das hatte er auf der Fahrt zur Praxis noch in den Griff bekommen. Bis er aus dem Geländewagen gestiegen war und ihren missbilligenden Blick sah.

Am liebsten hätte er sie sofort darauf angesprochen. „Ganz recht“, hätte er gerne gesagt, „ich bin völlig verdreckt und immer noch ein Hinterwäldler aus der Pampa, aus der du nicht schnell genug wegkommen konntest.“

Und Faith war noch immer das Fräulein Hochwohlgeboren, wie sie da steif und ordentlich auf der Bank saß, gekleidet und frisiert wie eine alte Jungfer.

Trotzdem fand Boone sie jetzt noch hübscher als auf der Highschool, und schon damals war sie für ihn das attraktivste Mädchen in der Stadt gewesen. Heute war sie wunderschön.

Selbst hochgesteckt leuchtete ihr mokkabraunes Haar in der Sonne. Ihre Gesichtszüge wirkten klarer und ausgeprägter als früher, doch ihr Teint war noch immer so zart und hell wie damals. Der violette Schimmer ihrer blauen Augen schien noch intensiver geworden zu sein – und ihr herzförmiger Mund mit den vollen rosafarbenen Lippen lud geradezu zum Küssen ein. Das hatte er zumindest gedacht, bevor er ausgestiegen war. Ehe sie ihm mit ihrem abschätzigen Blick gezeigt hatte, was sie von ihm hielt.

Immerhin war er nicht wieder ins Stolpern geraten oder rot geworden wie mit siebzehn. Ihre eindeutige Ablehnung wirkte wie ein Schwall kaltes Wasser.

Sicher, sie hatte sich schnell gefangen und für die Störung entschuldigt. Aber da war es schon zu spät gewesen. Er wusste einfach, was sie dachte. Danach war es ihm schwergefallen, nett zu sein.

Natürlich war ihm trotzdem aufgefallen, dass sie nach wie vor schlank war und an den richtigen Stellen verführerische Kurven hatte. Was sie durch ihre altmodische Kleidung offenbar zu verbergen versuchte.

Jedenfalls war ich genau der Trampel, für den sie mich hält, dachte er.

Was hatte sie noch gesagt, als sie ihn außer Hörweite glaubte? „Das Einzige, was noch schlimmer ist als ein Hinterwäldler, ist ein unhöflicher, ungehobelter Hinterwälder.“

Also konnte Fräulein Hochwohlgeboren auch austeilen. Hätte er ihr bei ihren feinen Manieren gar nicht zugetraut.

Immerhin steckte noch ein Funken Temperament in ihr. Und das freute ihn, obwohl er die Zielscheibe gewesen war.

Allerdings musste er die Sache bis zur Hochzeit seiner Schwester wohl in Ordnung bringen. An ihrem schönsten Tag durfte kein Streit die Stimmung trüben. Und eigentlich hatte auch Faith Perry ihm keinen Grund gegeben, ihr den Kopf abzureißen. Ihm persönlich hatte sie nie etwas getan. Wenn er und ganz Northbridge ihr nicht gefielen, war das ja ihre Sache. Und ihr Verlust.

Dennoch – nicht einmal jemand, der sich für etwas Besseres hielt, sollte schlecht von ihm denken.

„Was meinst du, wahrscheinlich erwartet dein Frauchen eine dicke Entschuldigung, was?“, fragte er Charlie.

Die Hündin seufzte und schob ihre Schnauze in seine Hand, damit er sie weiter streichelte. Boone tat ihr den Gefallen und fragte sich dabei, ob Charlie es wohl gewohnt war, im Bett zu schlafen. Wenn Faiths langes Haar übers Kopfkissen floss und sie nur ein dünnes, durchscheinendes Nachthemd trug …

Wie bitte? War er etwa jetzt schon auf einen Hund eifersüchtig?

Oh nein, das kam gar nicht infrage.

Faith mochte schön sein, aber das sollte ihm besser egal sein. Auf keinen Fall durfte er noch einmal Gefühle in sie investieren. Ein Mann wie er konnte sie niemals beeindrucken. Er war nun mal ein Hinterwäldler und damit bei ihr automatisch aus dem Rennen.

„Na, hast du dich schon entschieden?“

Am Montagnachmittag hatte Faith auf dem Weg zur Tierarztpraxis bei ihrer Schwester Eden angehalten, die in der warmen Frühlingssonne auf den Verandatreppen saß und sie einlud, ihr Gesellschaft zu leisten.

Da sie keine Eile hatte, setzte sich Faith dazu.

„Was muss ich denn entscheiden?“, fragte sie.

„Ob du jetzt endgültig in Northbridge bleibst oder ob du es wie immer nicht abwarten kannst, nach der Hochzeit wieder abzureisen.“

„Ich bin doch erst am Samstag angekommen“, stöhnte Faith.

„Und hast du deine ganze Garderobe mitgebracht oder nur genug für einen Kurztrip?“

„Genug, um eine Weile zu bleiben, aber nicht alles, was ich habe. Der Rest ist noch in meinem Apartment in New Haven, das mir nach der Scheidung zugesprochen wurde.“

„Und das willst du behalten?“

„Das weiß ich noch nicht.“

„Hast du denn überhaupt vor, wieder ganz nach Northbridge zu ziehen?“

Eden klang enttäuscht. Sie war selbst vor Kurzem wieder in...

Erscheint lt. Verlag 28.3.2016
Reihe/Serie Nächte in Northbridge
Nächte in Northbridge
Nächte in Northbridge
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy
ISBN-13 9783733773885 / 9783733773885
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