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Chroniken der Milchstraße (eBook)

Die Gestrandeten - Band Zwei der Saga
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
252 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783741231841 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Chroniken der Milchstraße -  Martin V. Horvath
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Gestrandet im Feindesland, vom Feind gejagt. In dieser aussichtslosen Lage befinden sich Zeb. J. Curwen und Runako Thenga seit dem Absturz ihres Raumschiffes auf dem Planeten Tschangan. Trotz ihrer verzweifelten Lage wollen sie ihre Mission zu Ende führen. Die größte Gefahr geht vom kehhl'daaranischen Flottenadmiral Cara'uhn aus, der ein persönliches Interesse an Curwen hat. Cara'uhn ist bestrebt, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die beiden Space Navy Offiziere in seine Gewalt zu bekommen. Die Gestrandeten müssen um ihr Überleben kämpfen.

Eins


Jerusalem im Juli 1099

Erster Kreuzzug

Nach einem entbehrungsreichen Marsch, harten verlustreichen Kämpfen, hatten sie ihr Ziel endlich erreicht. Die Heilige Stadt Jerusalem!

Vor den mächtigen Mauern der Stadt lagerten Tausende Kreuzfahrer aus allen Herren Länder. Allesamt waren sie dem Aufruf von Papst Urban II. gefolgt, die ungläubigen Seldschuken aus dem Heiligen Land zu vertreiben.

Albert war einer von ihnen, ein einfacher Ritter aus dem Heiligen Römischen Reich, der weniger zu Gottes Ruhm ins Heilige Land gekommen war als vielmehr zu seinem Eigenen. Zumindest war das zu Beginn des Kreuzzuges der Fall, doch eine seltsame Begegnung in der Nacht nach der Eroberung von Antiochia ändert alles. In jener Nacht schlich sich eine absonderliche Gestalt in sein Lager. Sie war bleich wie ein Geist, das Gesicht bizarr entstellt. Der Nasenrücken zog sich bis zur Stirnkante hin, die Stirn selbst wies einen Buckel in der Form eines V auf. Augen mit violetten Pupillen. Das bizarre Wesen verkündete, dass es ein Abgesandte jener Götter sei, welche einst den Menschen schufen. Es war gekommen, um Albert darüber in Kenntnis zu setzen, dass er dazu auserkoren sei, etwas sehr Wichtiges zu vollbringen. Auf Alberts Frage, welch bedeutsame Aufgabe Gottes er zu erfüllen hatte, schwieg die Gestalt. Sie offenbarte nur, dass sie ihn erneut aufsuchen wird, sobald Jerusalem gefallen war, um dann all seine Fragen zu beantworten.

Obwohl seitdem fast ein Jahr vergangen war, so hatte die Erinnerung an jene Begegnung noch die gleiche Frische wie am Morgen danach.

Die Belagerung von Antiochia durch das seldschukische Entsatzheer, das fünf Tage nach dem Fall der Stadt eintraf – die darauf folgende Hungersnot, der Marsch nach Tripolis und die anschließenden Kämpfe um Jerusalem – all das hatte Albert tapfer ertragen, nie Gedanken ans Aufgeben gehegt, nur um den Tag zu erleben, an dem der Engel wiederkehrte. Dass jenes eigenartige Wesen ein Engel war, stand für Albert außer Zweifel.

Nun war der Tag angebrochen, den der Engel prophezeite, Jerusalem stand vor dem Fall. Die Kreuzritter hatten Belagerungstürme herangeschafft, mit denen sie die Mauern überwinden wollten. Auf einem davon befand sich Albert.

Pfeile sausten durch die Luft, schlugen in Holzplanken ein, in Rüstungen – durchbohrten Leiber. Davon bekam Albert nichts mit, denn er befand sich im Bauch eines Belagerungsturmes in relativer Sicherheit. Noch! Denn als eine Rampe heruntergelassen wurde, die Kante die Zinnen der Befestigungsmauer berührte, befand er sich mit einem Mal inmitten der Schlacht. Mit wildem Gebrüll stürmten die Ritter – ihre Schwerter erhoben – auf die Gegner zu. Diese versuchten, den Belagerungsturm zu stürmen.

Albert attackierte einen der Feinde, holte mit seinem mächtigen Schwert aus, spaltete den Schädel des Seldschuken, Blut und Gehirnmasse spritzen hervor. Ein grausames Schauspiel. Doch hatte Albert schon so vieles an Grausamkeiten erlebt, dass ihn so etwas kalt ließ.

Er stieß sein Schwert in den Bauch eines weiteren Gegners, hüpfte anschließend über die Zinnen. Von rechts nährte sich ein Seldschuke mit wildem Gebrüll, sein Säbel schlug auf Alberts Schild. Ein entsetzter Schrei drang jäh aus der Kehle des Gegners. Er bog das Kreuz durch. Ein Körper, dem das Leben entschlüpfte, stürzte von der Mauer. Ein Pfeil hatte sich in den Rücken des Mannes gebohrt.

Wilhelm, seitdem dieser Albert bei der Eroberung von Nizäa das Leben gerettet hatte, sein treuer Weggefährte – rief ihm eine Warnung zu.

Albert drehte sich geschwind um, bemerkte einen dieser ruchlosen Ungläubigen, der beabsichtigte, ihn mit seinem Krummsäbel zu erschlagen.

Albert parierte geschickt. Metall klirrte, als sich die Klingen berührten. Mithilfe eines findigen Schwerthiebes gelang es ihm, dem Gegner das Schwert dessen Händen zu entreißen. Mit einem Zweiten trennte er den Kopf vom Rumpf, Blut spitzte in einer Fontäne hervor, ein eigentümliches Zischen erklang. Der kopflose Körper fiel auf die Knie. Er wankte für den Moment, dann kippte er vornüber.

Mit einem Mal durchfuhr ein abscheulicher Schmerz Alberts Körper. Das Schwert entglitt einer Hand, aus der alle Kraft entschwand. Klimpernd schlug es auf dem Boden auf. Die Hand fuhr reflexartig zum Hort des Schmerzes. Finger ertasteten einen Pfeil, der sich tief ins Fleisch gebohrt hatte. »Nein, nicht jetzt! Lass es nicht hier Enden«, jammerte Albert gepeinigt. Er spürte deutlich, wie die Kraft aus seinem Körper schlüpfte. Er strauchelte. Vor seinen Augen verlor die Welt ihre Konturen. Dann kam die Dunkelheit.

Er öffnete die Augen, erblickte den roten Schein einer Fackel. Er konnte nicht verstehen, wieso er noch am Leben war. Als sich die Finsternis in ihm ausbreitete, hatte er fest damit gerechnet, dass sein Leben nun endet.

Er wollte sich aufrichten, auskundschaften, wo er sich befand, doch glühende Pein hinderte ihn daran, brachte den verhängnisvollen Pfeil ins Bewusstsein zurück. Albert wurde klar, dass er in seiner derzeitigen Verfassung nur nach oben starren konnte, jede Bewegung würde ihm sonst höllische Qualen bereiten. Doch was seine müden Augen erblickten, boten ihm ausreichende Hinweise. Über ihm befand sich ein Gewölbe aus massivem Stein. Das war definitiv nicht das Lager der Kreuzfahrer. Bunte Flecken begannen vor seinem Gesicht zu tanzen, der Blick trübte sich. Erneut verlor er das Bewusstsein.

Als er das zweite Mal erwachte, da war der Engel wieder da. Er hatte sich über Albert gebeugt, musterte ihn mit seinen fremdartigen violetten Augen. »Das sieht nicht gut aus«, sprach er fürsorglich.

Albert spürte, dass der Engel etwas auf seine Wunde schmierte. Ein seltsames Prickeln, als würden Tausende Ameisen über seinen Körper krabbeln, verbunden mit einem Brennen, als versprühten jene Ameisen Säure, quälte ihn. Als es aufhörte, da war auch der Schmerz verschwunden. Ein Mirakel!

»Du kannst jetzt aufstehen«, sprach der Engel.

Albert setzte sich langsam auf, erwartete die Rückkehr des Schmerzes, doch er kam nicht. Wahrlich ein Wunder. Er blickte um sich, erkannte, dass sie sich in einer Kaverne befanden. Viele Betten standen in ihr, auf ihnen lag eine Vielzahl Kreuzfahrer mit schrecklichen Verwundungen. Der Boden war voller Blut.

Irgendwas stimmte hier nicht. Die Männer rührten sich nicht, keine Klagelaute waren zu vernehmen. Totenstille! Hatten sie alle den Tod gefunden, von den Verletzungen dahingerafft? Noch seltsamer waren die Männer und Frauen, die vor den Betten auf den Boden lagen, in einer Haltung, als würden sie in seligen Schlummer liegen. Unter ihnen war Wilhelm, der Albert ganz offensichtlich zum zweiten Mal das Leben gerettet hatte. In dem Moment fragte er sich, ob Wilhelm in den Schoß Gottes zurückgekehrt war. Als er bei einer Frau bemerkte, dass sich die Brust hob und senkte, wurde er sich bewusst, dass die Personen nicht tot waren, sondern tatsächlich schliefen. Doch fragte er sich: wieso? Dass sich alle plötzlich zum Schlafen niederlegten, fand er merkwürdig.

Der Engel bemerkte den verwirrten Gesichtsausdruck Alberts, ein langmütiges Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. »Keine Sorge! Es geht ihnen gut. Ich habe sie schlafen gelegt. Wir haben viel zu besprechen, und ich will dabei nicht gestört werden.«

Albert verscheuchte die Frage, wie der Engel das meinte, wenn dieser sagte, er habe die Leute schlafen gelegt, konzentrierte seinen Geist auf eine andere, deren Beantwortung ihn weitaus mehr interessierte. »Sag mir Engel, welche Aufgabe habe ich?«

Erneut wanderte ein Lächeln über die spröden, kalkweißen Lippen der Gestalt. »Sag nicht Engel zu mir, denn ich bin keiner. Ich bin ein sterbliches Wesen wie du Albert, jedoch komme ich aus einem Land, in dem die Leute anders aussehen, als du es gewohnt bist.«

Albert riss erstaunt die Augen auf. »Willst du damit sagen, dass es ein Land gibt, wo alle so aussehen wie du?«

»Ja«, bestätigte die Gestalt.

»Wo ist dieses Land?«

»Sehr, sehr weit entfernt.« › »Zwischen den Sternen« ‹, war die Gestalt gewillt zu sagen, doch trug sie diese Worte letzten Endes nicht in die Welt hinaus, Albert würde sie nicht verstehen. Stattdessen sprach sie: »Nenne mich Sonakus.«

»Sag mir, werter Sonakus. Welcher Art ist die Aufgabe, die jene Götter, in deren Order du hier bist, für mich bereithalten?«, wiederholte Albert die Frage von vorhin.

»Sie ist einfach, doch nur du kannst sie erfüllen. Komm mein Freund. Es ist Zeit!«

Albert erhob sich behutsam, erwartete einen Schwächeanfall. Doch der kam nicht. Ganz im Gegenteil! Albert fühlte sich momentan besser als jemals zuvor in seinem Leben. »Wie lange habe ich geschlafen?«

»Nicht lange, nur ein paar Stunden. Du hattest Glück! Hätte der Pfeil dich woanders getroffen, wäre auch meine Kunst vergebens gewesen. Ich kann so ziemlich jede Verletzung heilen, doch Tote wieder zum Leben erwecken übersteigt selbst meine Macht.«

Sonakus führte...

Erscheint lt. Verlag 8.2.2016
Reihe/Serie Chroniken der Milchstraße
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Aliens und künstliche Intelligenz • Deutsche Science Fiction • Heilige Gral • Heilige Gral Science Fiction • interstellare Intrigen • Kreuzzüge • Prä-Astronautik • Sci-Fi Saga deutsch • Space Opera • space opera roman
ISBN-13 9783741231841 / 9783741231841
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