Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

John Sinclair 1631 (eBook)

Die Taiga-Göttin

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Aufl. 2016
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-8387-4402-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair 1631 - Jason Dark
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
(CHF 1,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Endlich als E-Book: Die Folgen der Kult-Serie John Sinclair aus den Jahren 2000 - 2009!

Igor Sarow war glücklich verheiratet, hatte einen Job in der russischen Botschaft, freute sich über seinen Sohn Pavel, und führte ein völlig normales Leben.

Bis ihn eines Tages die Vergangenheit einholte. Was er als Jugendsünde bereits vergessen hatte, war der anderen Seite noch sehr gut bekannt. Er sollte das erfüllen, was er damals geschworen hatte. Denn auf ihn wartete die Taiga-Göttin ...

John Sinclair ist der Serien-Klassiker von Jason Dark. Mit über 300 Millionen verkauften Heftromanen und Taschenbüchern, sowie 1,5 Millionen Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horrorserie der Welt. Für alle Gruselfans und Freunde atemloser Spannung. Tauche ein in die fremde, abenteuerliche Welt von John Sinclair und begleite den Oberinspektor des Scotland Yard im Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit.

Die Taiga-Göttin


Mein Rover parkte auf einem Platz, der einsam in der Dunkelheit lag.

Gestohlen hatte den Wagen niemand. Er stand noch immer nahe des alten Zauns, etwas entfernt von den anderen Fahrzeugen.

Per Funk öffnete ich die Türen und hörte genau in diesem Moment den leisen Schrei …

Igor Sarow blickte nicht nur in das rattenartige Gesicht seines Gegenübers, er schaute auch in das Loch der Pistolenmündung, das sich dicht vor seinem Gesicht befand. Und er hörte die Drohung des anderen.

»Wenn ich jetzt abdrückte, zerschmettert dir die Kugel deine Visage.«

»Ich weiß.«

»Sehr vernünftig, Sarow …«

Igor Sarow stand unter Stress. In diese Lage war er völlig unvorbereitet geraten. Es hatte ihn kalt erwischt, wie man so schön sagt.

Die Angst hatte für einen Schweißausbruch am ganzen Körper gesorgt. Igor fühlte sich mehr als schlecht. Ihm war übel geworden, und unzählige Gedanken und Vermutungen rasten durch seinen Kopf.

Warum dieser Überfall?

Was hatte er dem Rattengesicht getan?

Nichts.

Und bei ihm war auch nichts zu holen. Es besaß keine Reichtümer. Er führte ein normales Leben. Ein russischer Staatsbürger in der größten Stadt Englands.

Er wusste jedoch, dass sich der Mann ihn gezielt ausgesucht hatte. Der Überfall war perfekt durchgeführt worden.

Das Rattengesicht ließ ihm tatsächlich die Zeit, nachzudenken. Es fiel ihm schwer, aber er tat es – und er musste nicht lange überlegen.

Dieser Überfall konnte mit einem Vorgang zu tun haben, der schon lange zurücklag und der in seiner Heimat stattgefunden hatte.

Er war noch jung gewesen und hatte sich für viele ungewöhnliche Dinge begeistern können. Man war auf ihn zugekommen, und er hatte zugestimmt und sich den Regeln unterworfen.

Allerdings hatte der Kerl, der nach Kümmel roch, davon noch nichts gesagt. Er war ein Landsmann und sprach ihn jetzt erneut in seiner Heimatsprache an.

»Denk daran, dass du einen Schwur geleistet hast, Sarow.« Die Mündung der Pistole tippte gegen die Stirn des Mannes. »Und das haben wir nicht vergessen.« Er kicherte. »Wer einmal zu uns gehört, der kann nicht mehr aussteigen. Klar?«

»Ich – ich weiß.«

»Dann solltest du dich danach richten.«

Igor holte Luft. »Das ist so verdammt schwer. Das – das – kann ich einfach nicht.«

»Erzähl mir keinen Mist.«

»Ich lebe nicht mehr in Moskau.«

»Das weiß ich.«

»Und deshalb habe ich ein anderes Leben geführt. Ja, ein völlig anderes. Ich habe hier geheiratet, meine Frau ist Engländerin. Ich bin fest etabliert.«

»Das ist uns bekannt, Igor. Das sollte auch so sein. Aber wir vergessen nichts. Du wirst gebraucht, und du kannst dich uns nicht entziehen.«

Sarow atmete schwer. Es fiel ihm nicht leicht, zu sprechen. Er versuchte es dennoch. Dabei wich er dem Blick der kalten Augen aus, die keinem Menschen zu gehören schienen. Sie hätten eher zu einem wilden Tier gepasst. Vielleicht steckte ja etwas davon im Körper dieses Rattengesichts.

»Es gibt nicht nur mich, verdammt.«

»Was meinst du damit?«

»Nehmt einen anderen Mann. Einen, der unabhängig und auch jünger ist, verstehst du?«

»Und weiter?«

»Das ist alles. Mich lasst ihr in Ruhe. Ich tue hier meine Arbeit, und dabei soll es bleiben.«

»Ja, ja, so hast du es dir gedacht. Kann ich dir nicht mal übel nehmen. Vergiss aber nicht, dass du zu uns gehörst. Ich erinnere dich noch mal an deinen Schwur. Man kann sich ihm nicht entziehen. Da ist es egal, ob man Familie hat oder nicht. Das sollte dir klar sein. Du wirst mitmachen.«

Sarow schloss für einen Moment die Augen.

»Und was ist, wenn ich mich weigere?«

»Soll ich dich schon jetzt erschießen – oder erst später? Dann hole ich mir auch deine Familie.«

»Schon gut. Lass sie aus dem Spiel.«

»Das liegt an dir.«

Igor nickte.

»Was soll ich tun?«

Der Mann mit dem Rattengesicht gab noch keine Antwort. Er dachte nach und betrachtete Sarow aus kurzer Entfernung. Er hatte zwar die Antwort vernommen, aber so richtig begreifen konnte er sie nicht. Der Wechsel war ihm zu schnell gekommen, und so hatte der Mann das Gefühl, dass man ihn nur loswerden wollte und die Antworten nicht wirklich ernst gemeint waren.

»Du hast dich aber sehr schnell entschieden, Igor.«

»Das habe ich.«

»Komisch nur, dass ich dir nicht glauben kann. Ich denke, dass der Druck noch nicht groß genug für dich gewesen ist. Das muss man wohl ändern, Towarischtsch.«

»Bitte, was soll das. Ich – aagggrrr …« Der letzte Laut hörte sich wür-gend an.

Das Rattengesicht hatte Igor Sarow die Faust in den Unterleib geschlagen. Schmerzen durchwühlten den Leib des Mannes, und er kippte nach vorn. Mit dem Gesicht fiel Sarow dem Lenkrad entgegen, auf das er nicht knallte, denn sein Kopf wurde zurückgehalten. Allerdings am linken Ohr, an dem der Mann so heftig zog, dass der Schmerz jetzt durch seinen Kopf stach.

Diesmal konnte Sarow den Schrei nicht mehr unterdrücken.

»Ist das Argument genug, du Schwein?« Das Rattengesicht stieß den Kopf seines Opfers abermals vor. Diesmal sehr heftig, sodass Sarow mit der Stirn gegen den Lenkradring schlug.

Wieder zuckten die Schmerzen durch seinen Kopf. Sein Gehör schien auch gelitten zu haben, denn in der Umgebung der Ohren breitete sich ein dumpfes Gefühl aus.

»Ich mache dich fertig, Hundesohn. Ich werde dir zeigen, wozu wir fähig sind, du verdammter Verräter. Töten werde ich dich noch nicht, aber ich werde dich an deine Aufgabe erinnern, und ich kenne einige wirkungsvolle Methoden.«

Die Waffe verschwand aus der Hand des Rattengesichts. Eine andere Waffe erschien. Ein Faustmesser. Es hatte einen Griff, der dem eines Korkenziehers ähnelte, nur schaute kein gedrehtes Metall zwischen Mittel- und Ringfinger hervor, sondern eine breite Klinge, die wie eine Pyramide aussah. Ein böses Folterinstrument, das tiefe Wunden reißen konnte.

»Ich werde dir die Erinnerung in deine Haut schneiden!«, flüsterte der Mann. »Darauf kannst du dich verlassen. Du wirst uns nie mehr vergessen, und du wirst deiner Frau später dein blutiges Gesicht erklären müssen.«

Igor Sarow konnte nichts mehr sagen. Er kam hier nicht weg. Er befand sich voll und ganz in den Fängen dieser Unperson.

Ein Kämpfer war er nicht mehr, die Zeiten lagen hinter ihm. Aber er riss die Augen auf, und er starrte das blitzende Faustmesser an, das dicht vor seinem Gesicht schwebte.

In diesem Moment wurde die Beifahrertür von außen her aufgerissen!

*

Ich hatte mich dem Fahrzeug lautlos genähert und die Tür geöffnet. Der Schrei war für mich ein Alarmsignal gewesen.

Dabei war ich noch nicht bis direkt an den Wagen gegangen, ich hatte etwas Distanz gehalten und von der Heckseite her schräg hineingeschaut, um mich mit der Lage vertraut zu machen.

Für mich war nicht viel zu erkennen gewesen. Aber ich hatte schon gesehen, dass dort ein Mann von einem anderen nicht nur bedroht, sondern auch angegriffen wurde und nicht in der Lage war, sich zu wehren.

Einige Sekunden hatte ich mir noch Zeit gelassen und dann entsprechend gehandelt.

Jetzt war die Tür offen.

Ich sah in den Passat hinein und auf den Rücken des Mannes, der den Fahrer bedrohte. Ob er eine Waffe in der Hand hielt, war für mich nicht zu erkennen.

»Lass ihn los!«

Meine scharfe Stimme ließ den Beifahrer zusammenzucken. Er stieß einen wütenden Laut aus, erstarrte für einen Moment und wirbelte dann so heftig herum, wie es ihm die Enge erlaubte.

Ich war sicherheitshalber ein wenig zurückgewichen, was auch gut war, denn jetzt schnellte eine Hand vor, aus deren Faust eine breite Klinge schaute.

Der Typ stieß sich ab und schnellte dabei aus der hellen Innenbeleuchtung in das Dunkel der Nacht.

In der kurzen Zeitspanne davor hatte ich ihn sehen können und festgestellt, dass sein Gesicht eine gewisse Ähnlichkeit mit dem einer Ratte hatte, und ich hatte in Augen geschaut, die einen kalten Glanz abgaben und dadurch ebenfalls einem Tier hätten gehören können.

Ich wich zurück und hob beide Arme.

»He, was soll das? Machen Sie sich nicht unglücklich!«

Der Mann zischte mir etwas entgegen. Für mich war es kein menschlicher Laut. Das erinnerte mich mehr an ein Tier, das einem Gegner seine Wut entgegenschleuderte.

Es war sogar möglich, dass sich sein Gesicht veränderte. So genau konnte ich das nicht erkennen.

Ich musste aufpassen, denn der Kerl machte auf mich nicht den Eindruck, als würde er aufgeben wollen.

»Was hast du gesehen?«

Die Frage hatte er völlig normal gestellt. Ich wunderte mich trotzdem darüber. Es ging nicht um die Worte, die er gewählt hatte, mir war der harte Dialekt aufgefallen, und der deutete darauf hin, dass die Heimat des Mannes im Osten Europas lag.

»Ich habe genug gesehen.«

»Wirklich?«

»Wenn ich es sage.«

»Dann ist das dein Todesurteil. Dann musst du sterben, und ich werde dein Mörder sein.«

Ich gehörte zu den Menschen, die viel Ungewöhnliches erlebten, oft die unmöglichsten Dinge, aber es gab immer wieder Situationen, in denen ich überrascht wurde.

Das war hier auf dem Parkplatz der Fall, denn einen Menschen, der so verrückt danach war, einen anderen zu töten, nur weil dieser eine Wagentür aufgerissen hatte, das war mir neu.

Der Mann war mit einem Faustmesser bewaffnet, und er wusste damit umzugehen. Er setzte seinen Vorsatz sofort in die Tat um....

Erscheint lt. Verlag 20.1.2016
Reihe/Serie John Sinclair
John Sinclair
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte blutig • Clown • Gruselroman • Horror • Horror Bücher ab 18 • horror thriller • Jason Dark • Lovecraft • Paranomal • Sinclair • Slasher • Splatter • Stephen King • Steven King • Zombies
ISBN-10 3-8387-4402-0 / 3838744020
ISBN-13 978-3-8387-4402-5 / 9783838744025
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
HORROR | Die Vorgeschichte des Katz-und-Maus-Duetts

von H. D. Carlton

eBook Download (2025)
VAJONA (Verlag)
CHF 11,70