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Das wilde Land (eBook)

Roman | Die große historische Auswanderersaga von Erfolgsautorin Iny Lorentz

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
576 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42849-8 (ISBN)

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Das wilde Land -  Iny Lorentz
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Der dritte Band der Texas-Saga - die historische Auswanderersaga um Walther Fichtner und seine Familie. Nach dem texanischen Unabhängigkeitskrieg von 1836 ist Walther Fichtner ein einflussreicher Mann in Texas geworden. Als seine zweite Frau, die Indianerin Nizhoni, ihre Tochter zur Welt bringt, scheint das Glück vollkommen. Bald aber ziehen Schatten über Texas auf, denn der Nachfolger von Präsident Sam Houston will die Komantschen aus ihren Jagdgründen vertreiben und betreibt im großen Stil Spekulation auf das Land der Indianer. Walthers Todfeind beteiligt sich daran und beginnt die Fehde gegen ihn mit einem Überfall auf dessen Ranch. Zwar kann der Angriff abgewehrt werden, doch fortan müssen Walther und seine kleine Familie um ihr Leben fürchten ... »Ein großartiger Roman im besten Iny Lorentz-Stil, mit vielen Spannenden Handlungssträngen, sorgfältig recherchiert und 'gewürzt' mit zahlreichen Personen der Zeitgeschichte.« Ruhr Nachrichten Eine große Familiensaga voller Liebe und Dramatik im historischen Amerika des 19. Jahrhunderts »Das wilde Land« ist der 3. Band der historischen Auswanderer-Saga voller schicksalhafter Liebe und atemberaubender Abenteuer von Bestseller-Autorin Iny Lorentz. Die historische Roman-Reihe findet ihren fulminanten Abschluss in Band 4 »Der rote Himmel«. 

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenehepaares Iny Klocke und Elmar Wohlrath, das seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich historische Romane schreibt und regelmäßig die vorderen Plätze auf den Bestsellerlisten belegt.  Ihre 'Wanderhure' und fünf weitere ihrer Romane wurden verfilmt und drei als Theaterstücke umgesetzt. Viele ihrer Romane wurden zudem in andere Sprachen übersetzt. Das Autorenpaar wurde unter anderen mit dem 'German Audio Book Award Gold' für 'Die Wanderhure', den Goldenen Homer für unsere Verdienste für den Historischen Roman und den Wandernden Heilkräuterpreis der Stadt Königsee für 'Die Wanderapothekerin' ausgezeichnet.   Besuchen sie die beiden auf ihrer Homepage, auf Facebook und Instagram: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane www.instagram.com/iny.lorentz/

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg "Die Wanderhure" erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der "Wanderhure" folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem "Wandernden Heilkräuterpreis" der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die "Signs of Fame" des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

3.


Trotz der Sorgen um seine Frau empfand Walther beim Anblick der Rinderherde, die, von Quiques Untergebenen bewacht, weidete, großen Stolz. Vor knapp zehn Jahren hatte er mit einem Bullen und zwei Kühen angefangen, und mittlerweile war seine Herde durch eigene Nachzucht, den Ankauf der Tiere von Nachbarn, die ihre Farmen aufgegeben hatten, und das Einfangen herrenloser Rinder auf mehrere hundert Stück angewachsen. Dabei hatte er schon mehrmals zehn oder zwanzig Rinder an die Bewohner der Städte verkauft, die im Umfeld des French Settlements wie Pilze aus dem Boden schossen. Darüber hinaus besaß er eine stattliche Herde gezähmter Mustangs und zwei großrahmige Hengste, mit denen er Reitpferde züchtete, die im weiten Umkreis ihresgleichen suchten.

Quique war für die Rinderherde verantwortlich, während die Pferde seinem Freund Lope anvertraut waren, und die beiden arbeiteten ausgezeichnet zusammen. Auch jetzt trabte Lope heran und winkte schon von weitem mit seinem Sombrero.

»Hola Señor! Wie geht es der Señorita? Ist das Kind schon geboren?«

Walther schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Quique meinte, ich solle zu den Herden kommen, damit ich mir nicht vor lauter Aufregung die Fingernägel abkaue.«

Beide Vaqueros lachten. Lope gesellte sich zu der Gruppe, sah Josef auf dem blanken Rücken des Mustangs sitzen und schüttelte den Kopf.

»Hast du vergessen, dass du ein junger Caballero bist und kein wilder Komantschenjunge? Was sollen die Leute von dir halten und von uns, wenn du wie ein Indio bravo auf dem Pferd sitzt?«

»Nizhoni sagt, ich müsste beides können, sowohl wie ein Vaquero als auch wie ein Komantsche reiten«, antwortete der Junge selbstbewusst.

Unwillkürlich nickte Lope. »Du kannst auch beides! Deshalb solltest du, wenn Fremde da sind, einen Sattel verwenden. Ohne Sattel kannst du reiten, wenn niemand es sieht.«

»Hier ist doch niemand«, wandte Josef ein.

»Ist Señor Sam Houston niemand?«, fragte Lope und blickte Josef dabei so treuherzig an, dass dieser sich erschrocken umsah.

»Mister Houston ist hier? Aber ich sehe ihn nicht!«

»Dort kommt er!«, erklärte der Vaquero und wies nach Süden.

Jetzt entdeckte auch Walther den siegreichen General des texanischen Unabhängigkeitskrieges und ersten Präsidenten der Republik Texas. Zwar war mittlerweile Mirabeau B. Lamar zum neuen Präsidenten gewählt worden, dennoch war Houstons Einfluss noch immer groß. Zudem war er Walthers Freund.

»Schön, Sie zu sehen, Sam!«, grüßte dieser den Besucher.

»Ich dachte mir, ich schaue mal bei Ihnen vorbei, Walther. Schön haben Sie es hier – und verdammt viele Kühe. Glaube nicht, dass es hier in Texas mehr als eine Handvoll Siedler gibt, die ähnlich viel Vieh besitzen – höchstens ein paar alteingesessene Tejanos.« Houston wies zum Lagerfeuer. »Haben Sie einen Becher Kaffee für einen durstigen Mann und einen Pfannkuchen übrig? Ich habe nichts mehr gegessen, seit ich von Andreas Belchers Farm aufgebrochen bin. Es gibt zwar einige neue Farmen zwischen seinem Besitz und den Grenzen Ihres Settlements, aber die werden von Greenhorns geführt, die erst beweisen müssen, dass sie echte Texaner sind, bevor ich auch nur einen Schluck Wasser von ihnen annehme.«

Houston lachte wie über einen guten Witz, doch Walther verstand die Anspielung. Gerade diese Neulinge in Texas hatten dafür gesorgt, dass Houston eine zweite Präsidentschaft versagt geblieben war. Die siegreiche Schlacht gegen die Mexikaner am San Jacinto River lag zwar erst drei Jahre zurück, doch in dieser Zeit waren mehr Neusiedler ins Land geströmt als in den zwanzig Jahren zuvor. Für diese Neuankömmlinge waren die Verdienste der Vergangenheit nicht mehr wert als ein Drink, den sie für Sam Houston oder einen der anderen Teilnehmer an jener Schlacht ausgeben würden.

Während Walthers Gedanken sich mit der derzeitigen Situation in Texas beschäftigten, wies Quique lachend auf Jones, ihren dunkelhäutigen Koch. »Wir haben nicht nur einen Becher Kaffee für Sie übrig, Señor Houston, sondern auch ein großes Steak. Kommen Sie, steigen Sie ab! Wir kümmern uns um Ihr Pferd, und Sie essen erst einmal.«

»Da sage ich nicht nein!« Houston schwang sich aus dem Sattel, reichte die Zügel einem heraneilenden Vaquero und reckte sich dann, um den Blutfluss in Armen und Beinen wieder anzuregen.

»Irgendwie wird man im Sattel steif. Oder ist es das Alter?«, meinte er mit einer gewissen Koketterie.

»Vielleicht sind Sie das Reiten nicht mehr so gewohnt wie früher«, antwortete Walther mit dem Anflug eines Lächelns. »In den letzten Jahren sind Sie auf jeden Fall weitaus länger auf Ihrem Präsidentenstuhl gesessen als im Sattel. Das merkt man einfach.«

»Würde gerne noch immer auf dem Präsidentenstuhl sitzen, um ein paar Dummheiten verhindern zu können. Doch darüber möchte ich nicht mit leerem Magen reden.«

Houston ließ sich von Jones einen Becher mit dampfendem Kaffee und einen Teller mit einem riesigen Steak reichen, setzte sich auf seinen Sattel, den ein Vaquero auf den Boden gelegt hatte, und begann mit Genuss zu essen.

»Hieß es nicht, Ihre Frau würde bald niederkommen?«, fragte er Walther zwischen zwei Bissen.

»Sie durchlebt gerade ihre schweren Stunden. Quique hat mich hierhergeschleppt, damit ich auf dem Ranchhof nicht aus lauter Angst und Sorge vergehe«, antwortete Walther mit hörbarem Selbstspott.

»Dann ist es vielleicht ganz gut, dass ich gekommen bin. So können wir über alte Zeiten reden und damit ein wenig die Gegenwart vergessen.« Houston lachte zwar, doch seine Miene verriet, dass ihm alles andere als froh zumute war.

»Das Steak schmeckt ausgezeichnet«, sagte er zu Jones. »Ebenso der Kaffee! Ich habe in letzter Zeit selten besseren getrunken.«

»Das freut mich, Mister President«, antwortete der Schwarze.

Houston hob abwehrend die Hand. »Präsident? Das war ich mal. Jetzt sitzt ein anderer auf meinem Stuhl, und der wird uns noch gewaltig in die Scheiße reiten. Entschuldigen Sie den derben Ausdruck, Walther. Aber es ist nun einmal so.«

»Da kommt Benito!«, rief Josef und zeigte auf den Rancharbeiter, der im vollen Galopp heranfegte und den Gaul erst kurz vor Walther zum Stehen brachte.

»Ich soll Ihnen mitteilen, dass Ihnen eine Tochter geboren worden ist, Señor!«, rief er atemlos. »Ja, und Ihrer Señora geht es gut.«

»Gott sei Dank!«, entfuhr es Walther.

Houston reichte ihm die Hand. »Ich gratuliere, Walther! Das ist wenigstens eine Neuigkeit, über die man sich freuen kann. Sie werden sicher zu Frau und Kind eilen wollen.«

»Das möchte ich natürlich«, antwortete Walther.

»Dann bezähmen Sie Ihre Ungeduld wenigstens so lange, bis ich mein Steak gegessen und meinen Kaffee ausgetrunken habe. Später wird es sicher etwas Stärkeres zu trinken geben.«

»Sie werden mit Tequila vorliebnehmen müssen, denn Whisky habe ich keinen.« Walther lächelte, denn er kannte Houstons Vorliebe für geistige Getränke. Doch ob nüchtern oder betrunken, dieser Mann war bei weitem mehr wert als der, der jetzt als Präsident von Texas auf seinem Amtsstuhl saß. Daher wartete er, während Houston gemütlich sein Steak aß und dabei über Belanglosigkeiten sprach.

Unterdessen lenkte Josef seinen Mustang neben Quiques Hengst und streckte die Arme nach seinem Bruder aus. »Waldemar kann diesmal mit mir reiten!«

Der Vaquero überlegte kurz und setzte dann den Dreijährigen vor Josef aufs Pferd. »Gib gut acht auf ihn!«, mahnte er.

»Das tue ich!«, versprach Josef und hielt seinen Bruder fest. »Das schaffen wir beide schon, nicht wahr, kleiner Wolf?«

»Ja, großer Puma«, antwortete der Kleine und drehte sich zu Josef um. »Wir wollten doch ein Brüderchen haben!«

»Ja, das wollten wir«, sagte Josef seufzend. »Mädchen sind zu nichts nütze! Sie quieken wie Tante Rachels Abigail, wenn man sie in eine Pfütze stößt, und kneifen einen ganz böse, wenn niemand hinsieht.« Er dachte an Rachels und Thierrys älteste Tochter. Abigail war vier Monate jünger als Waldemar, sofort beleidigt, wenn man ihr nicht nachgab, und petzte fürchterlich bei den Erwachsenen.

Der Gedanke, dass auf der eigenen Ranch bald eine jüngere Ausgabe einer Abigail Coureur herumlaufen würde, gefiel Josef ebenso wenig wie seinem Bruder. Doch er würde sich zu wehren wissen.

»Wir werden ihr schon zeigen, wo es bei uns langgeht«, flüsterte er Waldemar zu. »Unsere Schwester darf einfach nicht quieken, wenn sie schmutzig wird, und sie hat auch den Mund zu halten, wenn wir einen Eselshasen oder ein anderes Stück Wild schießen wollen.«

Obwohl er Josefs Flinte bislang nur hatte ansehen dürfen, nickte Waldemar eifrig. »Das tun wir! Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so schlimm sein wird wie Abigail oder die anderen Nachbarsmädchen. Da passt Mama schon auf. Die schießt besser als die meisten Männer und lacht höchstens, wenn sie schmutzig wird.«

Anders als Josef, der sich noch an ihre leibliche Mutter erinnern konnte, nannte er Nizhoni Mama. Ihm kam auch nicht in den Sinn, dass Josef und er nur den Vater mit der Kleinen teilten, nicht aber die Mutter. Da die beiden Jungen ihr Schwesterchen trotz ihrer Vorbehalte bald sehen wollten, blickten sie böse zu ihrem Gast hinüber, den nichts aus der Ruhe zu bringen schien.

Endlich steckte Sam Houston den letzten Bissen in den Mund, wischte das Messer an seinem ledernen Hosenbein ab und nickte Walther zu. »Jetzt können wir zu Ihrer Ranch reiten.«

Walther befahl, die Pferde zu bringen, und stieg in den Sattel. Dabei sah er kurz zu Josef und Waldemar hinüber, sagte aber nichts, weil er seinem Ältesten genug Sorgfalt zutraute,...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2015
Reihe/Serie Die Auswanderer-Saga
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 19.Jahrhundert • Austin • Auswanderer • Auswanderer-Saga • historische Romane 19. Jahrhundert • historische romane amerika • historische romane iny lorentz • Historische Romane Serie • historische Romane USA • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Romane • Josef Thierry • Mexiko • Monterrey • Nicodemus Spencer • Nizhoni • quique • Ranch • Rinderranch • Roman • Romane Auswanderung • Sam Houston • Texas • Unabhängigkeitskrieg • USA • Walther Fichtner
ISBN-10 3-426-42849-0 / 3426428490
ISBN-13 978-3-426-42849-8 / 9783426428498
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