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Die List der Wanderhure (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
594 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42600-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die List der Wanderhure -  Iny Lorentz
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Die Äbtissin Isabelle de Melancourt hütet in ihrem Waldkloster ein Geheimnis. Leopold von Gordean und seine Ordensritter sind überzeugt, dass es sich um das Versteck des heiligen Grals handelt. Sie überfallen das Kloster, bringen einige Nonnen um und nehmen Isabelle und die anderen gefangen. Die Novizin Justina entkommt ihnen und macht sich in Isabelles Auftrag auf den Weg, den Würzburger Fürstbischof Johann von Brunn um Hilfe zu bitten. Die Schergen des Großmeisters holen sie ein und wollen sie töten. Da greifen die ehemalige Wanderhure Marie und ihr Mann Michel ein. Die beiden ahnen nicht, dass Justinas Rettung für sie der Beginn eines gefahrvollen Weges ist, auf dem ständig der Tod lauert. Alle Bände der historischen Bestseller-Reihe rund um Marie Adler von Iny Lorentz in chronologischer Reihenfolge: • Die Wanderhure • Die Kastellanin • Das Vermächtnis der Wanderhure • Die List der Wanderhure • Die Wanderhure und die Nonne • Die Wanderhure und der orientalische Arzt • Die Tochter der Wanderhure • Töchter der Sünde • Die Wanderhure und der orientalische Arzt

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg 'Die Wanderhure' erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der 'Wanderhure' folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem 'Wandernden Heilkräuterpreis' der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die 'Signs of Fame' des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg "Die Wanderhure" erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der "Wanderhure" folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem "Wandernden Heilkräuterpreis" der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die "Signs of Fame" des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

4.


Isabelle de Melancourt lag noch wach und dachte über Schwester Justina nach, die nun wieder Donata von Frommberg hieß, und ärgerte sich über deren Vater. Das Lebensglück seiner Tochter war dem Mann anscheinend gleichgültig, Hauptsache, sie brachte in ihrer Ehe Söhne zur Welt, welche den Namen Frommberg weitertragen würden.

Es ist zum Verzweifeln, dachte sie. Wir Frauen sind der Willkür der Männer ausgeliefert und immer wieder deren Opfer. Ihr selbst hatte der dunkle Schatten, der über einem ihrer Ahnen lag, es versagt, ein anderes Leben zu führen als das einer Nonne. In diesem Kloster hatte sie endlich Frieden gefunden vor den üblen Nachreden über das schlechte Blut, das angeblich in ihren Adern floss und das jede eheliche Verbindung mit einem gleichrangigen Mann verhinderte. Als Geliebte jedoch wäre sie vielen dieser Männer hochwillkommen gewesen. Diesen Weg beschritten etliche Frauen, die in ähnlicher Situation waren wie sie, und sie war ihm ebenfalls eine Weile gefolgt, bis ihr Stolz sich dagegen aufgebäumt hatte, die willige Dienerin hoher Herren zu sein.

Sie seufzte, weil ihre Gedanken sich in eine Vergangenheit verirrten, die sie vergessen wollte, stand auf und entzündete die Kerze ihrer Laterne. Das schwache Licht würde ihr den Weg in die Klosterapotheke weisen, um dort jenes Mittel zu holen, das ihr schon öfter dabei geholfen hatte, ein wenig Ruhe zu finden.

Als sie auf den Flur hinaustrat, stutzte sie. Hatte da nicht eine Stufe geknarzt? Isabelle drehte sich um, blickte die Treppe hinab und sah flackerndes Licht und schwankende Schatten an der Wand auftauchen. Fremde waren in ihr Kloster eingedrungen! Um diese Zeit waren das mit Sicherheit keine Freunde.

»Wie konnte das geschehen?«, flüsterte sie und wich von der Treppe zurück. Erneut vernahm sie das Knarzen der Stufe und sah im nächsten Moment einen Kopf über den Stufen erscheinen, der auf breiten Schultern zu sitzen schien. Das Licht der Fackel spiegelte sich auf dem blank polierten Stahl einer Schwertklinge.

Isabelle schüttelte ihre Erstarrung ab und rannte auf den Gebäudetrakt zu, in dem ihre Nonnen schliefen.

»Da ist eine!«, rief der Mann, der als Erster die Treppe heraufgekommen war.

»Das muss die Äbtissin sein! Sie darf nicht entkommen!«

Als Isabelle Landolfus’ Stimme erkannte, zischte sie eine Verwünschung. Schnell bog sie in den Flur ein und schlug die Tür, die diesen gegen den Rest des Klosters abschloss, so heftig hinter sich zu, dass es laut hallte. Noch während sie den Riegel vorschob, streckte eine der Nonnen den Kopf aus ihrer Zelle.

»Was ist geschehen, ehrwürdige Mutter?«

»Ein Überfall! Rasch, weck die anderen! Nehmt die Waffen zur Hand! Landolfus muss Schwester Agneta überwältigt und Feinde eingelassen haben.«

Mittlerweile waren alle Nonnen erwacht. Die meisten kamen mit nicht mehr als ihren Hemden bekleidet aus ihren Zellen. Ein paar streiften noch rasch ihre Kutten über, während die Eindringlinge schon draußen an der Tür rüttelten. Mit bleichen Gesichtern eilten die Schwestern in die Kammer, in der sie ihre Waffen aufbewahrten.

Da die Klostergemeinschaft Männer nicht einmal als Knechte bei sich dulden durfte, mussten Isabelle und ihre Nonnen ihr Kloster selbst verteidigen und hatten sich auch auf einen solchen Fall vorbereitet.

»Macht auf! Wenn ihr euch ergebt, geschieht euch nichts«, rief jemand von draußen herein.

»Er lügt!«, flüsterte Isabelle den anderen Frauen zu. Zu ihrem Ärger aber las sie in einigen Gesichtern die Bereitschaft, auf das Angebot einzugehen. Daher scheuchte sie diese Nonnen nach hinten und rief ihre engsten Vertrauten zu sich.

»Nehmt die Bogen zur Hand und stellt euch zu dritt nebeneinander auf«, befahl sie.

Ihre Stellvertreterin sah sie fragend an. »Wie viele Feinde mögen es sein?«

»Ich konnte sie nicht zählen, aber es sind viele«, antwortete Isabelle.

»Sollten wir nicht besser fliehen? Die Treppe am anderen Ende des Flurs führt direkt zum Seiteneingang«, schlug Schwester Eulalia vor.

Sofort wichen einige Nonnen bis zu der Treppe zurück.

Isabelle schüttelte den Kopf. »Landolfus hat gestern überall herumgeschnüffelt und ganz bestimmt den Seiteneingang entdeckt. Also werden die Kerle ihn bewachen.«

»Das wissen wir erst, wenn wir nachgesehen haben!« Bevor Isabelle Schwester Eulalia zurückhalten konnte, eilte diese die Treppe hinab.

»Komm zurück!«, rief Isabelle ihr nach. Doch da schlugen die Eindringlinge mit einem schweren Gegenstand gegen die Flurtür, und sie sah mit Schrecken, dass das Holz splitterte. Schnell wich sie hinter die Bogenschützinnen zurück und befahl ihnen, auf die Eindringlinge zu schießen.

Die Frauen waren ihre besten Kämpferinnen und liebten es, sich beim Schießen auf Zielscheiben zu messen. Auch konnte in dieser Enge kein Pfeil fehlgehen. Einige der in den Flur quellenden Krieger stürzten schreiend zu Boden, doch zu mehr als zwei Schüssen kamen die Frauen nicht, dann waren die Angreifer über ihnen.

Isabelles Stellvertreterin hieb dem Ersten den nutzlos gewordenen Bogen ins Gesicht und zog ihr Kurzschwert. Hier im Flur war diese Waffe besser geeignet als die langen Schlachtschwerter der Feinde. Doch die Männer waren im Kampf geübt. Zwei Angreifer konnten die Bogenschützinnen noch abwehren, dann wurden sie niedergemacht.

Andere Nonnen verteidigten sich noch mit ihren Kurzschwertern, wurden aber immer weiter nach hinten auf die Treppe zugedrängt. Die ersten stiegen schon nach unten, weil ihnen der Seiteneingang Rettung zu versprechen schien. Da der Kampf gegen die erfahrenen Krieger sinnlos wurde, befahl Isabelle allen, nach unten zu flüchten, und schloss sich ihnen als Letzte an. Zu ihrer Überraschung folgten ihnen die Feinde nicht sofort. Dafür aber hörte sie, wie oben einer befahl, dass zehn Männer nach draußen eilen und die Flucht der Nonnen verhindern sollten. Fast gleichzeitig erklang der Schmerzensschrei der Nonne, die als Erste zum Seiteneingang geeilt war und diesen geöffnet hatte.

Als Isabelle das Erdgeschoss erreichte, sah sie, wie die Feinde nun auch durch diesen Eingang ins Kloster eindrangen. Ihre wie Schafe zusammengedrängten Nonnen vermochten keinen Widerstand mehr zu leisten. Einige wurden von den mordgierigen Kerlen niedergemacht, der Rest warf sich zu Boden und flehte um Gnade.

»Gebt acht, dass ihr mir nicht die Melancourt umbringt!«, erklang erneut jene schneidende Stimme, die Isabelle bereits vernommen hatte. Das musste der Anführer sein. Sie versuchte, sich zu erinnern, ob sie den Mann kannte, entschied dann aber rasch, dass sie derzeit andere Sorgen hatte.

Isabelle versteckte sich hinter der Treppe, stieß gegen jemanden und konnte im letzten Augenblick einen Aufschrei zurückhalten. Die andere Person blieb ebenfalls stumm. Als Isabelle nach ihr tastete, fühlte sie den festen Stoff einer Kutte in ihrer Hand. Es war also eine ihrer Nonnen.

»Sei ganz ruhig«, wisperte sie ihr zu. »Sobald wir können, schleichen wir uns in den Keller.«

»Aber dort sitzen wir wie eine Maus in der Falle«, kam es kaum hörbar zurück.

Schwester Justina!, fuhr es Isabelle durch den Kopf.

Sie spürte die Angst, die das Mädchen in den Klauen hielt, aber auch die tausend ungestellten Fragen, die sie beide bewegten. Wer waren die Angreifer und was wollten sie hier? Schlichte Räuber konnten es nicht sein. Die besaßen nur selten Ritterschwerter und liefen auch nicht mit Umhängen herum, die an einen Ritterorden erinnerten.

Bei dem Gedanken überlief es Isabelle heiß und kalt. Diesen Männern ging es nicht darum zu plündern, denn dafür war ihr Kloster zu arm. Zudem lag es versteckt in einem Winkel des Waldgebirges, und die nächste Straße, die diese Bezeichnung verdiente, führte in knapp drei Meilen Entfernung daran vorbei. Wer hierherkam, hatte konkrete Absichten. Sollte etwa ihr Geheimnis verraten worden sein?, fragte sich Isabelle. Oder folgten die Eindringlinge nur einem Gerücht?

Auf jeden Fall war wieder unschuldiges Blut geflossen, wie schon einmal zu jener Zeit, in der ihr Vorfahr versucht hatte, das Geheimnis zu schützen. Ich hätte mich niemals darauf einlassen dürfen, es zu bewahren, fuhr es Isabelle durch den Kopf. Doch nach dem Tod ihrer Tante war sie die letzte Nachfahrin des Ritters Raoul de Melancourt und an dessen Vermächtnis gebunden.

Während diese Gedanken wie Blitze durch ihren Kopf zuckten, beobachtete Isabelle, dass die Angreifer ihre überlebenden Nonnen wieder nach oben scheuchten, wo sie von den anderen Kriegern in Empfang genommen wurden.

»Habt ihr die Melancourt?«, erklang die schneidende Stimme des Anführers erneut auf.

»Eines der Weiber wird sie wohl sein«, rief ein Krieger von der Treppe aus zurück.

»Sechs von euch bleiben unten und bewachen den Seiteneingang. Ich will nicht, dass uns das Weib entkommt.«

»Jetzt müssen wir in den Keller«, flüsterte Isabelle Donata zu und schob diese zurück, um die Falltür heben zu können. Sie musste vorsichtig sein, damit die Wachen beim Eingang kein Geräusch vernahmen. Zu ihrem Glück achteten die Männer dort mehr auf das, was sich oberhalb der Treppe ereignete.

Einer der Wächter stieß einen seiner Kumpane in die Seite. »Was meinst du? Wird der Hochmeister uns die Nonnen überlassen? Mir wär schon danach, wieder einmal ein Stück warmes Weiberfleisch unter mir zu spüren.«

»Kämpfe gegen die Versuchung an, Bruder, denn sie bedroht dein Seelenheil!«, gab der andere tadelnd zurück.

Inzwischen hatte Isabelle ihre Ruhe zurückgewonnen. Sie schob Donata zur Kellertreppe und flüsterte ihr ins Ohr, sich nach unten zu tasten. Sie fragte sich, in welchem Alptraum sie gefangen war. Hochmeister war der Titel...

Erscheint lt. Verlag 27.8.2014
Reihe/Serie Die Wanderhuren-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Äbtissin • Blaubeuren • Das Vermächtnis der Wanderhure • die kastellanin • Die List der Wanderhure • Die Tochter der Wanderhure • Die Wanderhure • Die Wanderhure und der orientalische Arzt • Die Wanderhure und die Nonne • Donata von Frommberg • Flucht • Geheimnis • Gral • Hafenberg • Hammerkreuzorden • Historischer Liebesroman • historische Romane Bestseller • Historische Romane Deutschland • historische romane iny lorentz • historische romane mittelalter • historische Romane Mittelalter Bestseller • Historische Romane Serie • Historisches Epos • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Romane • Isabelle de Melancourt • Justina • Kloster • Landolfus • Lebensroman • Leopold von Gordean • liebesgeschichte buch • Marie • Michel Adler • Mord • Mühldorf • Nonnen • Nürnberg • Passau • Roman • Romane Mittelalter • selbstbewusste Heldin • Spannung und Abenteuer • Starke Frauen • Starke Frauen Buch • starke Heldin • töchter der sünde • Ümit Aga • Waldkloster • Wanderhure • Wanderhure 6 • Wanderhure alle • Wanderhure Reihenfolge • Würzburg
ISBN-10 3-426-42600-5 / 3426426005
ISBN-13 978-3-426-42600-5 / 9783426426005
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