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Der Fänger im Gras - Nicole Brandes

Der Fänger im Gras

Katzenweisheiten für Menschen

(Autor)

Spiegelberg Verlag (Herausgeber)

Buch | Hardcover
150 Seiten
2013
Spiegelberg Verlag
978-3-939043-51-5 (ISBN)
CHF 23,90 inkl. MwSt
Es war an einem trägen Samstagnachmittag im Spätsommer, als ich mich nach einer weiteren überarbeiteten Woche in luftigem Kleid und mit bloßen Füßen zum Lesen in den Garten setzte. Golden legte sich die Sonne auf eine Haut und bezauberte mich mit wohliger Wärme und einem sanften Lichtspiel - beides Dinge, die ich an dieser Jahreszeit so liebe. Meine Rosen verschönerten die Sicht und kitzelten meine Nase mit ihrem betörenden Duft. Gedämpfter, fröhlicher Lärm spielender Kinder drang von fern herüber.
Wie so oft war Cappuccino, der Katzentiger einer Nachbarin, zu Besuch. Leise stupste er mich am Bein an und forderte liebevoll seine treicheleinheiten. Faul streckte ich mich und genoss die Ruhe und die Gesellschaft dieses entzückenden und einigermaßen domestizierten Tieres. In diesem Moment platz13te Miljana herein. Miljana ist meine Nachbarin, einelebensfrohe Russin mit riesigen Kulleraugen, denenweder Mann noch Frau etwas abschlagen kann - einUmstand, den sie schamlos ausnutzt.Sie wohnt einen Stock über mir, lebt jedoch einentrücktes Leben hoch in den Wolken, fernab vomBoden der Realität, auf welchem gewöhnliche Sterblicheihren Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen.Der Alltag ohne Saus und Braus ist zu profan für sie.Ihre Wirklichkeit ist simpel: Was teuer ist, liebt sie.Was vier Beine hat, vergöttert sie (und umgekehrt).Gäbe es den Wettbewerb des größten Herzens fürTiere, Miljana würde die Goldmedaille gewinnen(aber bitte mit Diamanten besetzt!).Vorsichtig, mit einem Glas in der Hand, stiegMiljana über Cappuccino und setzte sich zu mir. Wirplauderten und besprachen die Welt; ich bei Mineralwasser,sie bei Wodka (nur im äußersten Notfallersetzte sie dieses Gesöff mit Whiskey). Cappuccinolag eingekuschelt auf meinen Knien und ließ sich vonmir an seinen Ohren zupfen. Alle beide schnurrtenvor Zufriedenheit. "Wann legst du dir endlich eineKatze zu?", fragte Miljana plötzlich und schüttete dasrandvolle Glas auf ex in ihre Kehle."Was?!?", fragte ich verdattert zurück. Miljanaschaute erst mich, dann Cappuccino an. Dann wiederholtesie ruhig und langsam, als ob ich schwach14sinnig wäre: "Wann legst du dir endlich eine Katzezu?"Verständnislos starrte ich meine Nachbarin an.Sie und Cappuccino erwiderten meinen Blick gelassen."Wie meinst du das?!"Immerhin gelang es mir, diese hochintelligenteFrage zu formulieren. Ein Haustier? Für mich?! Wasfür eine absurde Idee. Das war lächerlich. Das warunmöglich. Selbst wenn ich eine Katze gewollt hätte- was definitiv nicht der Fall war - dazu hatte derTag einfach nicht genügend Stunden! Meine Zeit warbesetzt mit Arbeit. Oder mit Nachdenken über dieArbeit. Ich war eine preisgekrönte Expertin auf meinemFachgebiet. Von plüschigen Zehengängern hatteich keinen blassen Schimmer. Das Wenige, was ich zuwissen vermeinte - Katzen sind Einzelgänger, Katzentrinken Milch, Katzen sind nicht erziehbar - war geprägtvon Mythen, Unsinn und falschem Volkswissen.Ich blickte zu Miljana hinüber und sah, dass sieentschlossen nickte. Ich senkte meinen Blick und sah,dass auch Cappuccino nickte - ich schwöre es! Das istdie reinste Wahrheit!Miljana empfahl sich als Patentante. Sie würdewährend meiner Reisen auf meinen zukünftigenLiebling aufpassen. Mit erhobenem Becher (jetzt leer)schwor sie inbrünstig, ihn heroisch und unter Einsatzihres Lebens zu beschützen. Und ich wusste, dass sie es15ernst meinte. Beinahe hatte ich Mitleid mit dem törichtenRüpel, der es wagte, meiner Katze zu nahe zu treten.Moment mal - meiner Katze???Aus mir heute noch unerfindlichen Gründenhatte ich zwei Tage später ein unwiderstehliches vierbeinigesKuschelbaby. Weiß der Himmel, was ich mirdabei dachte, denn ich hatte keine Ahnung, worauf ichmich da eingelassen hatte.
Zorro ist ein kleiner Kater mit einem kriegerischen Herz undeiner zarten Seele. Draufgängerisch und gleichzeitig liebevollkämpft er um seinen Platz als Nummer eins bei seiner menschlichenDosenöffnerin. Unerfahren und dennoch weise zeigt er ihr,was nötig ist, damit Mensch und Katze bereichernd zusammenlebenkönnen.

Wir fuhren durch die Dunkelheit. Ab und zu glommen Augenpaare vorbeihuschender Thomson-Gazellen im Scheinwerferlicht auf. Als der Morgen zu dämmern begann, machten wir auf einer Lichtung Halt und tranken schweigend Tee. Es war noch kühl, aber man spürte bereits die heraneilende äquatoriale Hitze. Schon ging die Sonne auf und bald brannte der Himmel lichterloh. Die Wolken tanzten in Zeitlupentempo überwältigende Formationen auf der weltumspannenden Leinwand. Tierstimmen lärmten und der wunderbare Duft der Savanne entfaltete sich in der aufkommenden Wärme. Wir packten unsere Sachen in den Jeep und setzten unsere Safari fort. Ich hatte das Glück und das Privileg mit dieser kleinen Gruppe unterwegs zu sein. Sie wurde angeführt von Dave Drummond. Dave war Engländer und eine lebende Legende in Kenia.*

Ich dachte, ich kenne Katzen. Schließlich bin ich mit ihnen aufgewachsen. Mit Dutzenden von ihnen. Da gab es Garfield und Heathcliff. Mehitabel und Meowth. Sylvester und Scratchy. Krummbein und Spot. Puff und Oliver. Hello Kitty und den gestiefelten Kater. Top Cat und Krazy Kat. Felix und Fritz. Duchesse und ihre drei Kätzchen Berlioz, Marie und Toulouse. Tom (und seinen Erzfeind Jerry). Katze mit Hut und Grinsekatze. Aber ich kannte Katzen nicht wirklich, bis ich Zorro traf. Einen echten Kater. Und ein wirkliches Prachtexemplar. Ich lernte Zorro durch seine Geschichten kennen, aufgezeichnet von Nicole Brandes. Im „wirklichen Leben“ ist Nicole eine international anerkannte Expertin für interkulturelle Kommunikation und Leadership, die sich für ein besseres Verständnis zwischen den Kulturen engagiert. Mit diesem Buch fördert sie nun das bessere Verständnis zwischen Mensch und Tier. Wie viele andere Menschen handelt Nicole im Beruf überlegt und pragmatisch. Und wie so viele andere Menschen legte sie sich ein Haustier zu, ohne lange darüber nachzudenken. Genauso geht es Zorros menschlicher Dosenöffnerin Samantha (Sam). In den ersten Monaten mit Zorro gibt es viele Missverständnisse und Fehler. Natürlich ist Sams Motivation die Liebe zu ihrem Haustier, aber entgegen der Behauptung der Beatles ist Liebe eben nicht alles, was man braucht. Es benötigt auch Wissen, Einfühlungsvermögen und Geduld, um die wundersame Beziehung zu erleben, die sich zwischen Mensch und Tier entfalten kann. Zorros Geschichten schildern nicht nur seine Jugend und seine Abenteuer, sondern auch die Verwandlung, die ganz nebenbei mit seiner Besitzerin vor sich geht. Mit Zorros Geschichten taucht Sam in die Psyche, die Persönlichkeit, die Gewohnheiten und die Eigenarten dieses einzigartigen, aber doch repräsentativen Katers ein. Mich haben Zorros Abenteuer entzückt. Und ich habe viel gelernt – nämlich dass man Katzen verstehen und wie man mit ihnen kommunizieren kann. Das Universelle, so heißt es, spiegelt sich im Einzelnen. Ich hoffe, dass Zorros Abenteuer auch Sie bezaubern werden und dass Sie sich mit Samanthas Lernprozess zum Thema Katzen ebenso identifizieren können wie ich. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss sofort zum Tierheim, um eine Katze für mich zu finden. Dank Zorro weiß ich jetzt, was mich erwartet. Ich verstehe jetzt, dass Katzen in Wirklichkeit keine Hüte tragen, dass sie keine Zauberkunststücke vorführen und auch nicht langsam verschwinden und nur ihr Grinsen zurücklassen. Mir ist jetzt klar, dass – wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und uns gut um sie kümmern – Katzen unser Herz erfreuen. Greg Godek, Bestsellerautor von „How to be Mildly Brilliant” und „1001 Ways to Be Romantic”

Es ist ein Junge!Liebe Familie, liebe Freunde,ich hoffe, es geht Euch gut. Und mir? Tja, es ist etwasganz Unverhofftes passiert. (Vielleicht solltet Ihr Euchvor dem Weiterlesen hinsetzen.) Ich habe etwas sehrÜberraschendes getan. Oder besser - mir ist etwassehr Überraschendes passiert. Äh Ich bin Mamageworden eines Kätzchens.Jawohl. Ein Kätzchen. Eine Katze. Felis silvestriscatus.Ja. Ich. Eine Karrierefrau. Mulier professio opus.Nein, ich mache keine Witze. Nein, ich habe keinenJetlag. Nein, ich bin nicht verrückt. Aber ich binverrückt - nach ihm!Also möchte ich Euch jetzt meinen Kater Zorrovorstellen. (Bitte beachtet die 97 Fotos im Anhang.)Zorro ist ein drei Monate alter Kater. Der süßeste ...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2013
Illustrationen Françoise Nussbaumer
Verlagsort Birrwil am Hallwilersee
Sprache deutsch
Maße 150 x 195 mm
Gewicht 436 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur
Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Tiere / Tierhaltung
Schlagworte Brandes • Katzen • katzenweisheiten • Nussbaumer • Umgang mit Katzen
ISBN-10 3-939043-51-6 / 3939043516
ISBN-13 978-3-939043-51-5 / 9783939043515
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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