Werner Schmidt: Leben an Grenzen
Der Arzt Werner Schmidt unterlag als Sohn einer jüdischen Mutter während der Zeit des Nationalsozialismus einem Berufsverbot. Mit Beharrlichkeit und der Hilfe von wenigen Freunden gelang es ihm dennoch, sein Studium zu beenden und mit gewissen Einschränkungen als Mediziner zu arbeiten. Im Frühjahr 1945 wird er zur 'Organisation Todt' zwangsverpflichtet, seine Mutter wird nach Theresienstadt deportiert. Schmidt beschreibt, dass eine Entnazifizierung nicht stattfand, sondern in den fünfziger Jahren an seiner Universität und Klinik alle Nationalsozialisten übergangslos wieder hohe Ämter bekleideten. Schmidts Erinnerungen sind ein nüchterner und präziser Bericht, kein literarisches Zeugnis, sondern eine Dokumentation.
Ulrich Matthes, geboren 1959 in Berlin, ist einer der profiliertesten deutschen Darsteller auf der Bühne, im Film und im Fernsehen. In Der Untergang, der für den Oscar als bester fremdsprachiger Film 2005 nominiert wurde, verkörperte er Joseph Goebbels. Ulrich Matthes erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Gertrud-Eysoldt-Preis für herausragende schauspielerische Leistungen 2005. Die Fachkritik kürte ihn zum Schauspieler des Jahres 2005. Darüber hinaus wurde er als bester Hauptdarsteller in Der neunte Tag für den Deutschen Filmpreis nominiert. 2003 erhielt Matthes den Deutschen Hörbuchpreis für seine Interpretation von Vladimir Nabokovs "Pnin".
'Gäbe es noch die eiserne Ration, die ganze Generationen mit Urteil, Einsicht und Empfindung verpflegt, dieses Buch gehörte dazu. Es handelt von der Entwicklung eines glanzvollen wissenschaftlichen und medizinischen Talents. Und von einem großen Unglück. Werner Schmidts Mutter war Jüdin. Ähnlich wie Klemperer in seinen ›Tagebüchern‹ erlebt er das Dritte Reich gleichsam in den Innenräumen einer Gesellschaft, deren Türen sich nur in den Schrecken öffnen. Seine Mutter wird deportiert, Vater und Bruder von der Gestapo bedroht. Anders als viele Berichte, die mit dem Jahr 1945 enden, verlängert Schmidtseine Erinnerungen bis in die fünfziger Jahre. Er erlebt, wie die Anhänger des Nationalsozialismus unter den Professoren ihre alten Funktionen zurückerhalten. Wenige werden zur Verantwortung gezogen. Es ist die Krankengeschichte einer Gesellschaft, aufgeschrieben von einem, der von ihr nie wieder ganz genesen ist.' Frank Schirrmacher über Werner Schmidts 'Leben an Grenzen', 1998
| Erscheint lt. Verlag | 19.3.2013 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Maße | 140 x 125 mm |
| Gewicht | 70 g |
| Themenwelt | Literatur ► Biografien / Erfahrungsberichte |
| Literatur ► Essays / Feuilleton | |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Arzt (Mediziner) (Biografie/Erinnerung); Schmidt, Werner • Drittes Reich / 3. Reich; Berichte/Erinnerungen • Drittes Reich; Berichte/Erinnerungen • Hörbuch; Biografien/Erinnerungen • Jüdisch • Medizin • Mediziner / Arzt / Ärztin (Biografie/Erinnerung); Schmidt, Werner • Mediziner (Biografien/Erinnerungen); Schmidt, Werner • Schmidt • Schmidt, Werner |
| ISBN-10 | 3-940018-09-0 / 3940018090 |
| ISBN-13 | 978-3-940018-09-0 / 9783940018090 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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