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Fesseln der Erinnerung (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2011 | 1. Auflage
400 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-8025-8563-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fesseln der Erinnerung -  Nalini Singh
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Der Polizist Max Shannon verfügt über eine besondere Gabe: Er ist den geistigen Manipulationsversuchen der Medialen gegenüber resistent. Umso mehr überrascht es ihn, als er von der mächtigen Medialen Nikita Duncan persönlich auf einen neuen und äußerst brisanten Fall angesetzt wird. Ein Unbekannter hat es auf das Leben von Nikitas engsten Vertrauten abgesehen, und Max soll den Mörder finden, bevor er erneut zuschlägt. Ihm wird die attraktive Mediale Sophia Russo an die Seite gestellt, die ihm bei den Ermittlungen helfen soll. Schon bald hegen die beiden tiefe Gefühle füreinander. Doch ihre Liebe zu Max bringt Sophia in große Gefahr ...



<p>Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen und ist mit ihrer Gestaltwandler-Serie und der Gilde der Jäger regelmäßig in der Spiegel-Bestsellerliste vertreten.</p>

Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen und ist mit ihrer Gestaltwandler-Serie und der Gilde der Jäger regelmäßig in der Spiegel-Bestsellerliste vertreten.

1

Man wird nicht durch die Lebensumstände geprägt. Denn sonst hätte ich mit zwölf zum ersten Mal gestohlen, mit fünfzehn den ersten Raubüberfall begangen und wäre mit siebzehn zum Mörder geworden.

– aus den privaten Fallaufzeichnungen
von Detective Max Shannon

Sophia Russo saß gerade einem Psychopathen gegenüber, als ihr drei unerbittliche Tatsachen bewusst wurden:

Erstens: Aller Wahrscheinlichkeit nach würde in spätestens einem Jahr ihre umfassende Rehabilitation angeordnet werden. Im Gegensatz zu einer normalen Rehabilitation würde dieser Vorgang nicht nur ihre Persönlichkeit auslöschen und sie als hirnloses Gemüse dahinvegetieren lassen. Umfassend bedeutete, dass neunundneunzig Prozent ihrer Sinne ausgeschaltet würden. Nur zu ihrem eigenen Besten, versteht sich.

Zweitens: Nicht ein einziges Wesen würde sich auch nur an ihren Namen erinnern, nachdem sie aus dem aktiven Dienst ausgeschieden war.

Drittens: Wenn sie nicht sehr aufpasste, würde sie bald so leer und unmenschlich sein wie der Mann, der ihr gegenübersaß denn das Andere in ihr hätte am liebsten sein Hirn zerquetscht, bis er wimmernd und blutend um Gnade gebettelt hätte.

Das Böse ist schwer zu definieren, aber es sitzt in diesem Raum.

Die Erinnerung an die Worte von Detective Max Shannon rissen sie vor dem verführerischen Abgrund zurück. Aus irgendeinem Grund war die Vorstellung, er könnte sie als böse bezeichnen keine Option. Er hatte sie anders als andere Männer angesehen, hatte die Narben bemerkt, sie aber offensichtlich als selbstverständlich zu ihrem Körper gehörig betrachtet. Dieses außergewöhnliche Verhalten hatte sie dazu veranlasst, ihm in die Augen zu sehen, um herauszufinden, was er dachte.

Das hatte sich als unmöglich erwiesen. Aber sie wusste, was Max von ihr wollte.

Nur Bonner selbst weiß, wo er die Leichen vergraben hat wir müssen es aus ihm herausbekommen.

Sophia schloss die Tür zu ihren dunklen Gedanken, öffnete ihr geistiges Auge und erforschte mit ihren telepathischen Sinnen die verschlungenen Wege im Kopf von Gerard Bonner. Im Lauf ihres Berufslebens war sie vielen verrückten Gehirnen begegnet, aber dieses hier war einzigartig. Die meisten, die solche Verbrechen begingen, waren auf irgendeine Art geistig krank. Doch Sophia war geübt darin, mit zusammenhanglosen Erinnerungsfetzen umzugehen.

Bonners Gehirn hingegen war aufgeräumt, jede Erinnerung fein säuberlich abgelegt. Dennoch ergab alles keinen Sinn, da kalte, psychopathische Vorstellungen und Wünsche die Gedanken ordneten. Bonner sah die Welt, wie er es wollte, und so verzerrt, dass es nicht mehr möglich war, hinter dem Netz von Lügen die Wahrheit zu erkennen.

Sophia beendete ihren Rundgang und zentrierte sich, bevor sie auf der körperlichen Ebene die Augen öffnete und in die leuchtend blauen Augen des Mannes sah, den die Medien so faszinierend fanden. In den Nachrichten wurde er als gut aussehend, intelligent und anziehend geschildert. Tatsächlich hatte er einen Abschluss an einer renommierten Hochschule gemacht und stammte aus einer der ersten Familien der Menschen in Boston noch immer konnten viele kaum glauben, dass er der Schlächter der Park Avenue sein sollte. Diesen Namen hatte die Öffentlichkeit dem Mörder von Carissa White gegeben, deren Leiche auf einem der berühmten „grünen“ Mittelstreifen der Straße gefunden worden war.

Im Frühling wogte dort ein Meer von Tulpen und Osterglocken, doch es war Winter und Carissa lag in einer weißen Märchenlandschaft. Ihr Blut leuchtete dunkelrot, und auf den schneebedeckten Bäumen glitzerten Lichterketten. Sie war das einzige der Opfer, das man bislang gefunden hatte, der öffentliche Fundort der Leiche hatte ihren Mörder auf der Stelle zum Medienstar gemacht. Er wäre auch beinahe gefasst worden nur der Umstand, dass der Zeuge, der ihn hatte wegrennen sehen, zu weit entfernt gewesen war, um der Polizei eine genaue Personenbeschreibung geben zu können, hatte die Bestie gerettet.

„Danach bin ich vorsichtiger geworden“, sagte Bonner, und auf seinem Gesicht erschien jene Andeutung eines Lächelns, das Leute in dem Glauben wiegen konnte, in ein Geheimnis eingeweiht zu werden. „Beim ersten Mal ist jeder ein wenig unbeholfen.“

Sophia ließ sich nicht anmerken, dass er gerade in „ihren Gedanken gelesen hatte“, das hatte sie nicht anders erwartet. Den Akten nach war Gerard Bonner ein Meister der Manipulation, konnte anhand der Körpersprache und kleinster Veränderungen der Mimik fast schon genial Vorhersagen über sein Gegenüber treffen. Selbst Silentium schien keinen Schutz vor seinen Fähigkeiten zu bieten Sophia hatte die Aufzeichnungen der Gerichtsverhandlung gesehen, Bonner war dasselbe auch bei anderen Medialen gelungen.

„Darum sind wir ja hier, Mr Bonner“, sagte sie mit einer Ruhe, die bei jeder Befragung kälter zu werden schien dieser Überlebensmechanismus würde bald die letzten Reste ihrer Seele zu Eis erstarren lassen. „Sie haben sich bereit erklärt, im Gegenzug für bestimmte Privilegien im Gefängnis die Verstecke Ihrer anderen Opfer anzugeben.“ Bonner war dazu verurteilt worden, den Rest seines Lebens im D2 zu verbringen, einem abgelegenen Hochsicherheitsgefängnis in den Bergen von Wyoming. Diese Spezialeinrichtung beherbergte die Straftäter des Landes, die so gefährlich waren, dass eine Unterbringung im normalen Strafvollzug zu risikoreich war.

„Ich mag Ihre Augen“, sagte Bonner, sein Lächeln vertiefte sich, als er sie mit einem Blick ansah, den die Medien als „mörderisch sinnlich“ bezeichneten. „Sie erinnern mich an meine zarten Blumen.“

Sophia ließ ihn reden, alles, was er sagte, war wichtig für die Fallanalytiker, die in dem Raum nebenan waren und das Gespräch auf einem großen Bildschirm mitverfolgten. Es waren auch Mediale dabei, eigentlich unüblich bei einem kriminellen Menschen, aber Bonners geistige Strukturen waren so anormal, dass ihr Interesse geweckt worden war.

Doch nicht die Reaktion der erfahrenen medialen Analytiker interessierten Sophia, sondern die Schlüsse, die Max Shannon zog. Der Polizist hatte keine medialen Fähigkeiten, und im Gegensatz zu dem Schlächter vor ihr war er gertenschlank. Wie ein Puma, dachte sie. Doch wenn es darauf ankam, würde der Puma siegen sowohl über das Muskelpaket in dem Gefängnisoverall als auch über die schlauen Köpfe der Medialen, die hinzugezogen worden waren, nachdem Bonners perverse Taten auch wirtschaftliche Konsequenzen gehabt hatten.

„Sie waren alle zarte Blumen.“ Bonner seufzte. „So hübsch, so süß. Leicht zu verletzen. Genau wie Sie.“ Er starrte auf eine Narbe, die sich über ihr Jochbein zog.

Sophia ignorierte die offene Provokation. „Was haben Sie mit ihnen gemacht?“ Bonner war durch die Spuren überführt worden, die er an der Leiche seines ersten Opfers hinterlassen hatte. Bei den anderen Fällen hatte es nichts dergleichen gegeben, und man hatte ihn nur mit den Verbrechen in Verbindung bringen können, weil die Umstände ganz ähnlich gewesen waren und weil Max Shannon so hartnäckig ihre Aufklärung betrieben hatte.

„So zart und so zerstört“, murmelte Bonner und sah auf ihre Lippen. „Verletzte Frauen haben mich schon immer angezogen.“

„Sie lügen, Mr Bonner.“ Wie konnten ihn die Leute bloß attraktiv finden sie konnte die Fäulnis beinahe riechen. „Ihre Opfer waren alle außergewöhnlich schön.“

„Vermutliche Opfer“, sagte er, und die klaren blauen Augen leuchteten auf. „Man hat mich nur des Mordes an der armen Carissa überführt. Obwohl ich natürlich vollkommen unschuldig bin.“

„Sie haben sich bereit erklärt zu kooperieren“, erinnerte sie ihn. Ohne seine Kooperationsbereitschaft konnte sie nicht arbeiten. Denn „Offensichtlich können Sie Ihre Gedanken bis zu einem gewissen Grad steuern.“ Auf diese Eigenschaft waren die Telepathen des J-Dienstes schon öfter bei psychopathischen Menschen gestoßen anscheinend entwickelten solche Individuen eine beinahe mediale Fähigkeit, die eigenen Erinnerungen zu verändern. Bonner war ein Meister darin. Bei einer oberflächlichen Suche hatte sie absolut nichts gefunden tiefer nachzuforschen konnte sein Gehirn für immer schädigen und gerade diejenigen Informationen auslöschen, die sie brauchte.

Aber, meldete sich das Andere in ihr, er musste auch nur lange genug am Leben bleiben, damit die Opfer gefunden werden konnten. Danach

„Ich bin ein Mensch.“ Er tat übertrieben überrascht. „Das haben sie Ihnen doch bestimmt gesagt mein Gedächtnis ist nicht mehr das, was es einmal war. Darum brauche ich ja eine J-Mediale, die in meinen Kopf eindringt und die zarten Blumen ausgräbt.“

Er spielte mit ihr. Sophia war sicher, dass er bis auf den letzten Zentimeter die genaue Lage jeder einzelnen vergrabenen Leiche beschreiben konnte. Aber Bonner spielte den Unwissenden so gut, dass man sie hinzugezogen und damit Bonner die Chance gegeben hatte, sein krankes Bedürfnis noch einmal zu befriedigen. Sie sollte in seinen Kopf eindringen, damit er sie dort überwältigen konnte nur so konnte er in seiner jetzigen Lage einer Frau noch wehtun.

„Da ich offensichtlich nichts erreichen kann“, sagte sie und stand auf, „werde ich meinen Kollegen Bryan Ames bitten, die Untersuchung zu übernehmen. Er ist...

Erscheint lt. Verlag 8.9.2011
Reihe/Serie Psy Changeling
Psy Changeling
Übersetzer Nora Lachmann
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Bonds of Justice
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Asien • bittersüß • Dämonen • Dämonenjäger • Dubai • Fantasy • Fantasyliteratur • Fantasyroman • Fantasy Romance • Fesseln • Gesicht • Gestaltwandler • Griechenland • Leopard • Manhattan • Moskau • New York • Nordamerika • Paranormal • Prinzessin • Romantik • Romantische Fantasy • Russland • Schatten • Schattenwelt • Übersinnlich • Übersinnliche • USA • Vampir • Vampire • Vampirromane • Vereinigte Arabische Emirate • Wyoming
ISBN-10 3-8025-8563-1 / 3802585631
ISBN-13 978-3-8025-8563-0 / 9783802585630
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