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Mission - Spiel auf Zeit (eBook)

Ein Gideon-Crew-Thriller
eBook Download: EPUB
2011 | 1. Auflage
368 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-40924-4 (ISBN)
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Er ist brillant. Er kennt keine Angst. Und er ist eine tickende Zeitbombe: Der geniale Stratege und Gelegenheitsgauner Gideon Crew hat ein Aneurysma im Gehirn, das ihn jederzeit töten kann. Doch gerade das macht ihn zum idealen Agenten für eine Geheimorganisation, die immer dann zu ermitteln beginnt, wenn ein Fall für die US-Behörden zu brenzlig wird - denn Gideon hat nichts zu verlieren und setzt sich bereitwillig auch der größten Gefahr aus. Sein erster Auftrag: Er soll herausfinden, was ein chinesischer Wissenschaftler soeben ins Land geschmuggelt hat. Ist der Mann ein Überläufer - oder plant er den Bau einer Superwaffe, um Amerika anzugreifen? Bei seinen Ermittlungen merkt Gideon schnell, dass noch jemand anderer hinter dem Wissenschaftler und seinem Geheimnis her ist - und bereit, über Leichen zu gehen ... Mission - Spiel auf Zeit von Douglas Preston · Lincoln Child: Spannung pur im eBook

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA. Lincoln Child wurde 1957 in Westport, Connecticut, geboren. Nach seinem Studium der Englischen Literatur arbeitete er zunächst als Verlagslektor und später für einige Zeit als Programmierer und Systemanalytiker. Während der Recherchen zu einem Buch über das »American Museum of Natural History« in New York lernte er Douglas Preston kennen und entschloss sich nach dem Erscheinen des gemeinsam verfassten Thrillers »Relic«, Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Child lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in New Jersey.

2


Oktober 1996

Gideon Crew war mit einem Nachtflug aus Kalifornien gekommen, und das Flugzeug hatte geschlagene zwei Stunden auf dem Rollfeld des Los Angeles International Airport gestanden, bis es schließlich in Richtung Dulles abhob. Er hatte den Bus in die Innenstadt genommen und war anschließend mit der Metro so weit wie möglich gefahren, bevor er in ein Taxi wechselte. Das Letzte, was seine Finanzen gebraucht hatten, war die unerwartete Ausgabe für das Flugticket. Er hatte beängstigend schnell Geld verbrannt, war überhaupt nicht sparsam gewesen. Außerdem stand dieser letzte Job, den er erledigt hatte, stärker als sonst im Fokus der Öffentlichkeit, so dass die Ware schwer an den Mann zu bringen war.

Als der Anruf ihn erreichte, hatte er zunächst gehofft, es handle sich um einen weiteren falschen Alarm, eine weitere hysterische Attacke, ein erneutes alkoholseliges Flehen um Aufmerksamkeit. Doch gleich nach seiner Ankunft im Krankenhaus hatte ihm der Arzt kühl und unumwunden erklärt: »Die Leber Ihrer Mutter macht es nicht mehr lange, und wegen ihrer medizinischen Vorgeschichte kommt Ihre Mutter für eine Transplantation nicht in Frage. Es könnte Ihr letzter Besuch sein.«

Sie lag auf der Intensivstation, das blondierte Haar auf dem Kopfkissen ausgebreitet, die dunklen Haaransätze durchschimmernd, die Haut vom Alter gezeichnet. Irgendjemand hatte den traurigen, dilettantischen Versuch unternommen, Lidschatten aufzutragen. Es sah aus, als hätte man die Fensterläden eines Spukhauses gestrichen. Gideon hörte ihr röchelndes Atmen durch die Nasenkanüle. Das Licht im Zimmer war gedämpft, das leise Piepen elektronischer Geräte ständig anwesend. Plötzlich schlugen sein schlechtes Gewissen und sein Mitleid wie eine riesige Welle über ihm zusammen. Er hatte sich ganz auf sein Leben konzentriert, statt sich um seine Mutter zu kümmern. Doch jedes Mal, wenn er es früher mal versucht hatte, hatte sie getrunken und sich ihm entzogen, und am Ende hatten sie gestritten. Dennoch: Es war nicht fair, dass ihr Leben so endete. Es war einfach nicht fair.

Er fasste ihre Hand und wollte sie ansprechen, aber es fielen ihm keine passenden Sätze ein. Schließlich brachte er ein lahmes »Wie geht es dir, Mutter?« heraus und hasste sich ob der dümmlichen Frage, kaum dass er sie gestellt hatte.

Sie starrte ihn an. Das Weiße ihrer Augen hatte die Farbe überreifer Bananen. Mit ihrer knochigen Hand ergriff sie seine – eine schlaffe, zittrige Berührung. Schließlich regte sie sich ein wenig. »Tja, das wär’s dann wohl gewesen.«

»Mom, bitte sag nicht so etwas.«

Sie winkte ab. »Du hast doch mit dem Arzt gesprochen. Du weißt also, wie es um mich steht. Ich habe eine Leberzirrhose, samt all den netten Nebenwirkungen – von der Herzinsuffizienz und dem Lungenemphysem nach dem jahrzehntelangen Rauchen ganz zu schweigen. Ich bin ein Wrack, und es ist mein eigener verdammter Fehler.«

Gideon wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Natürlich hatte seine Mutter recht, und unverblümt war sie sowieso. War es immer gewesen. Trotzdem fand er es irritierend, dass eine so starke Frau so schwach war, was Alkohol anging. Nein, es sollte ihn nicht verwirren. Sie war ein Suchttyp – so wie er selbst.

»Die Wahrheit macht frei«, sagte sie, »aber zunächst macht sie dich unglücklich.«

Das war ihr Lieblingsspruch, den sie immer benutzte, wenn sie etwas zum Ausdruck bringen wollte, das ihr schwerfiel.

»Die Zeit ist gekommen, dir eine Wahrheit anzuvertrauen …«, sie holte, so gut es ging, Luft, »… die dich zunächst unglücklich machen wird.«

Er wartete, während sie wieder einige Male schnaufend einatmete.

»Es geht um deinen Vater.« Sie blickte mit ihren leberkranken Augen zur Tür. »Mach mal zu.«

Seine Angst wuchs. Sanft schloss er die Tür und trat zurück ans Bett seiner Mutter.

Wieder umfasste sie seine Hand. »Golubzi«, flüsterte sie.

»Wie bitte?«

»Golubzi – eine russische Roulade.« Sie hielt inne, um durchzuatmen. »So lautete der sowjetische Codename für die Operation. Die Roulade. In einer Nacht sind sechsundzwanzig Maulwürfe ›eingerollt‹, verhaftet worden. Und spurlos verschwunden.«

»Warum erzählst du mir das?«

»Thresher.« Sie schloss die Augen, atmete schnell. Es kam ihm vor, als könne sie jetzt, nachdem sie beschlossen hatte, das Risiko einzugehen, die Worte gar nicht schnell genug herausbekommen. »Das ist das andere Wort. Das Projekt. An dem dein Vater bei INSCOM gearbeitet hat. Es handelte sich um ein neuartiges Verschlüsselungsverfahren … streng geheim.«

»Bist du dir sicher, dass du darüber sprechen darfst?«, fragte Gideon.

»Dein Vater hätte mich nicht einweihen sollen. Aber er hat’s getan.« Ihre Augen blieben geschlossen, und ihr Körper wirkte ganz eingefallen, so als würde sie im Bett versinken. »Thresher musste gründlich geprüft werden. Getestet. Darum hat man deinen Vater eingestellt. Und deshalb sind wir nach Washington, D. C., umgezogen.«

Gideon nickte. Für einen Siebtklässler war der Umzug von Claremont, Kalifornien, nach Washington kein Spaß gewesen.

»Neunzehnhundertsiebenundachtzig hat INSCOM Thresher zur abschließenden Beurteilung an die Nationale Sicherheitsbehörde geschickt. Das Projekt wurde genehmigt. Und implementiert.«

»Ich habe noch nie etwas davon gehört.«

»Dann erfährst du eben jetzt davon.« Sie schluckte, was ihr wehtat. »Es hat nur einige Monate gedauert, dann hatten die Russen den Code geknackt. Am fünften Juli achtundachtzig – am Tag nach dem Unabhängigkeitstag – haben sie all diese US-Spione auffliegen lassen.«

Sie stieß einen langen Seufzer aus. Die medizinischen Geräte piepten leise, das Geräusch verband sich mit dem Zischen des Sauerstoffgeräts und den gedämpften Lauten des Krankenhausbetriebs jenseits der Tür.

Gideon hielt weiterhin ihre Hand und wusste nicht, was er sagen sollte.

»Man hat deinem Vater die Schuld an dem Fiasko gegeben …«

»Mutter.« Gideon drückte ihre Hand. »Das ist doch alles längst vorbei.«

Sie schüttelte den Kopf. »Diese Leute haben sein Leben kaputt gemacht. Und darum hat er das getan – diese Geisel genommen.«

»Was spielt das jetzt für eine Rolle? Ich habe längst akzeptiert, dass Dad einen Fehler gemacht hat.«

Plötzlich öffnete sie die Augen. »Nein, er hat keinen Fehler begangen. Er hat als Sündenbock gedient.«

Sie betonte das Wort abfällig, so, als wollte sie sich von etwas Unangenehmem befreien.

»Was meinst du damit?«

»Vor der Operation Golubzi hat dein Vater ein Gutachten geschrieben. Darin steht, dass Thresher im Ansatz fehlerhaft ist. Dass es womöglich eine Hintertür gibt. Man hat nicht auf ihn gehört. Aber er hatte recht. Und dann sind sechsundzwanzig Menschen ums Leben gekommen.«

Sie atmete geräuschvoll ein und krallte die klauenähnlichen Hände vor lauter Anstrengung in die Bettdecke. »Thresher war geheim, deswegen konnten diese Leute behaupten, was sie wollten. Es war niemand da, der ihnen hätte widersprechen können. Dein Vater war ein Außenseiter, ein Professor, ein Zivilist. Und dass er einmal wegen Depressionen in Behandlung gewesen war, konnte passenderweise wieder ausgegraben werden.«

Gideon stutzte. »Du meinst also, dass es gar nicht sein Fehler war?«

»Im Gegenteil. Die haben die Beweise vernichtet und ihm die Schuld an dem Golubzi-Desaster gegeben. Darum hat er die Geisel genommen. Und darum hat man ihn erschossen, obwohl er die Hände oben hatte. Er sollte zum Schweigen gebracht werden. Es war kaltblütiger Mord.«

Gideon hatte das seltsame Gefühl, gewichtslos zu sein. Aber so erschreckend die Geschichte auch war, er spürte, wie eine Last von ihm abfiel. Sein Vater, dessen Name öffentlich verunglimpft worden war, seit Gideon zwölf war, war gar nicht der depressive, psychisch labile, stümperhafte Mathematiker gewesen. All die Spötteleien und die Schikane, die er über sich hatte ergehen lassen müssen, das Flüstern und Kichern hinter seinem Rücken – es steckte nichts dahinter. Und nun wurde Gideon langsam klar, welch ungeheuerliches Verbrechen gegen seinen Vater verübt worden war. Er erinnerte sich noch ganz deutlich an jenen Tag, an die Versprechen, die gemacht wurden. Und daran, dass man ihn aus dem Gebäude ins Sonnenlicht gelockt hatte. Nur um ihn dann zu erschießen.

»Aber wer …?«

»Lieutenant General Chamblee Tucker. Der stellvertretende Chef von INSCOM. Gruppenleiter des Projekts Thresher. Er hat deinen Vater zum Sündenbock gestempelt, um sich selbst zu schützen. Er war damals dort, in der Arlington Hall Station. Er hat den Schießbefehl gegeben. Merke dir den Namen: Chamblee Tucker

Seine Mutter verstummte. Schweißgebadet und keuchend lag sie da im Bett, als hätte sie gerade eben einen Marathonlauf absolviert.

»Danke, dass du es mir erzählt hast«, sagte er gleichmütig.

»Ich bin noch nicht fertig.« Wieder schweres Atmen. Gideon blickte auf den Herzmonitor an der Wand: Der Puls lag bei knapp über vierzig Schlägen in der Minute.

»Sprich nicht mehr«, sagte er. »Du musst dich ausruhen.«

»Nein«, entgegnete sie, plötzlich sehr bestimmt. »Ich kann mich später immer noch ausruhen.«

Gideon wartete.

»Du weißt ja, was als Nächstes passiert ist. Du hast das alles ja auch durchgemacht. Die ewigen Umzüge, die Armut. Die … Männer. Ich hab’s einfach nicht auf die Reihe bekommen. Mein wahres Leben ist an jenem Tag zu Ende gegangen. Danach habe ich mich innerlich...

Erscheint lt. Verlag 30.5.2011
Reihe/Serie Ein Fall für Gideon Crew
Übersetzer Michael Benthack
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Abenteuerthriller • Agent • amerikanische thriller • Atomtechniker • China • CIA • Eli Glinn • Energie • Ermittlungen • FBI • Geheimnis • Gideon Crew • Gideon Crew 1 • Gideon Crew deutsch • Gideon Crew Reihe • Kunstdieb • Preston Child Gideon Crew • Rache • Spannung • Spionage • Thriller • Thriller abenteuer • Thriller Action • thriller für männer • thriller reihe • Thriller USA • Waffe • Wissenschaftler • Wissenschaftsthriller
ISBN-10 3-426-40924-0 / 3426409240
ISBN-13 978-3-426-40924-4 / 9783426409244
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