Semiotik / Semiotics. 2. Teilband (eBook)
1216 Seiten
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-020326-4 (ISBN)
Jeder Mensch benutzt Zeichen und ist an Zeichenprozessen beteiligt. Jede Gesellschaft hat Vorstellungen darüber entwickelt, wie die Zeichen den Menschen helfen, sich in ihrer Umwelt zu orientieren und miteinander umzugehen. Jede Sprache enthält ein umfangreiches Vokabular an Wörtern für Spuren, Indizien, Symptome; Ausdrücke, Äußerungen, Hinweise; Symbole, Interpretationen, Modelle; Mitteilung, Interaktion, Kommunikation. Die etablierten Wissenschaften haben diese verschiedenen Zeichentypen lange als getrennte Erscheinungen betrachtet und sich geweigert, in ihnen ein einheitliches Phänomen zu sehen, das sich theoretisch erfassen lässt. Die Geistes- und Sozialwissenschaften haben die Zeichen in Sprache, Literatur, Kunst, Musik, Recht und Religion unabhängig voneinander thematisiert und sich so ihre Gemeinsamkeiten entgehen lassen. Die Ingenieurs- und Naturwissenschaften haben sich einer mechanistischen Konzeption der Natur und des Lebens verschrieben und damit die industriellen und postindustriellen Gesellschaften in Probleme geführt, aus denen sie mit den bisher angebotenen Mitteln nicht mehr herausfinden.
Wer die Zeichenprozesse in all ihren Varianten als einheitliches Phänomen begreift, dessen Auftreten die belebte Natur und die Kulturen der Menschen miteinander verbindet und von der unbelebten Natur unterscheidet, der hat den Schlüssel in der Hand, um den Geistes-, Sozial-, Ingenieurs- und Naturwissenschaften eine gemeinsame theoretische Basis für wohldefinierte arbeitsteilige Kooperation zu liefern. Wer das Verhalten der Menschen in ihren Kulturen unter dem Gesichtspunkt seiner Zeichenhaftigkeit zu betrachten gelernt hat, der kann auch das Leben in Familie und Beruf, Wirtschaft und Verwaltung, Kunst und Religion begrifflich als Einheit erfassen und so in seiner disziplinübergreifenden Vielfalt erforschen.
Die Semiotik hat sich dies zur Aufgabe gemacht. Nach wichtigen Anfängen in Antike und Mittelalter hat sie in der Zeit der Aufklärung ihren Durchbruch zur Wissenschaft geschafft und verfügt seit einem Jahrhundert über eine Reihe leistungsfähiger begrifflicher Grundlegungen, die in den letzten Jahrzehnten zu formalen Theoriefragmenten ausgebaut wurden. Wegen der großen Bedeutung der Semiotik für die Reorganisation der Wissenschaften und für die aufeinander bezogene Analyse von Natur und Kultur sind die Forderungen nach einer umfassenden Darstellung der Geschichte und Systematik immer dringlicher geworden.
Das Handbuch Semiotik bietet in seinen vier Bänden mit 178 Artikeln, die von 175 Autoren aus 25 Ländern verfaßt und in 16 Kapiteln gegliedert sind, sowohl den gegenwärtigen Forschungsstand der allgemeinen, deskriptiven und angewandten Semiotik als auch einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Zeichenkonzeptionen in Philosophie, Ästhetik, Logik, Mathematik, Grammatik, Stilistik, Poetik, Musik, Architektur, bildender Kunst, Medizin, Physik, Chemie, Biologie, Psychologie, Soziologie, Ökonomie, Religion und Alltagsleben.
Abteilung A (Kapitel I bis IV) liefert in 31 Artikeln einen theoretisch durchstrukturierten Aufriss des gesamten Gebiets der Semiotik.
Abteilung B (Kapitel V bis XI) ergänzt in 68 Artikeln die in A gegebene systematische Präsentation der Semiotik als Wissenschaft durch eine in dieser Form erstmalige Darstellung des impliziten semiotischen Denkens der wichtigsten Kulturen der Welt und der aufeinander folgenden Epochen des Abendlands.
Abteilung C (Kapitel XII) gibt in 23 Artikeln die Vielfalt der heute virulenten Strömungen der Semiotik wieder.
Abteilung D (Kapitel XIII und XIV) untersucht in 36 Artikeln die Möglichkeiten einer systematischen Rekonstruktion der zeichenbezogenen Universitätsdisziplinen und interdisziplinären Wissenschaften auf semiotischer Basis.
Abteilung E (Kapitel XV) geht in 18 Artikeln auf ausgewählte Zeichenprobleme aus den heutigen industriellen und postindustriellen Gesellschaften ein, die in den herkömmlichen akademischen Wissenschaften nur am Rande oder überhaupt nicht behandelt werden.
Abteilung F (Kapitel XVI) bietet praktisch arbeitenden Semiotikern eine Reihe konkreter Arbeitshilfen an; sie gibt einen Überblick über semiotische Institutionen und Organisationen und orientiert über semiotische Nachschlagewerke und Zeitschriften. Der Personen- und Sachindex gestattet die Verwendung des Handbuchs als Enzyklopädie und Wörterbuch.
Mit diesem umfangreichen Angebot wendet sich das Handbuch an folgende Benutzergruppen:
- Experten der Semiotik, die ihr historisches oder systematisches Wissen erweitern wollen,
- Einzelwissenschaftler, die über ihre eigene Disziplin hinaus denken und deren Potential im System der Wissenschaften abschätzen wollen,
- ausübende Künstler der verschiedenen Bereiche, die ihr Tun als Zeichenproduktion verstehen wollen,
- kulturell Interessierte, die menschliches Verhalten im Alltagsleben der verschiedenen Kulturen als Zeichenpraxis begreifen wollen,
- jeden an den Beziehungen zwischen Kultur und Natur Interessierten.
Mit seiner umfassenden Thematik, seiner übersichtlichen Gliederung und der didaktisch eingängigen Aufbereitung der Inhalte eignet sich das Handbuch auch als Grundlage akademischer Lehrveranstaltungen in Semiotik, Kulturgeschichte, Wissenschaftsphilosophie und in allen genannten Einzelwissenschaften.
Inhalt / Contents 5
IX. Geschichte der Semiotik im Abendland IV: Von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert History of Western Semiotics IV: From the Renaissance to the Early 19th Century 17
62. Zeichenkonzeptionen in der Allgemeinen Philosophie von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert 17
1. Mittelalterliche und frühneuzeitliche Zeichentheorie 17
2. Die Zeichenkonzeption in den logischen Schriftendes 16. und 17. Jahrhunderts 18
3. Die Zeichen in der protestantischen Schulmetaphysikdes 17. Jahrhunderts 24
4. Die Zeichentheorie in der Metaphysik des 18. Jahrhunderts 28
5. Die Zeichen in der hermetisch-neuplatonischen Naturphilosophie der Renaissance 29
6. Die Zeichenkonzeption der entstehenden Naturwissenschaften 30
7. Modelle artifizieller Zeichensysteme 32
8. Das Zeichen in der Erkenntnislehre 36
9. Zusammenfassung: die neuzeitliche Entwicklung der Zeichentheorie bis ins frühe 19. Jahrhundert 45
10. Literatur (in Auswahl) 46
63. Zeichenkonzeptionen in der Kunstphilosophie und Ästhetik von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert 50
1. Einleitung 50
2. Zeichenkonzeptionen in der Renaissancevom 14. bis 16. Jahrhundert 52
3. Zeichenkonzeptionen in der Literatur- und Kunstkritikdes 17. und 18. Jahrhunderts 57
4. Zeichenkonzeptionen in der philosophischen Ästhetik und Popularphilosophie des 18. Jahrhunderts 69
5. Zeichenkonzeptionen in der frühromantischen Kunst- und Dichtungstheorie 74
6. Literatur (in Auswahl) 76
64. Zeichenkonzeptionen in der Logik von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert 81
1. Einleitung 81
2. Erweiterungen der Syllogistik 81
3. Die Ideen zur Logik von Leibniz 85
4. Literatur (in Auswahl) 87
65. Sign conceptions in the philosophy of language from the Renaissance to the early 19th century 88
1. Preliminary remarks 88
2. The discovery of the mother tongue and the semiotic tradition 89
3. The revival of Latin and the appearance of a new semiotics 89
4. The victory of the vernacular and the return to the semiotic tradition 90
5. In search of the lost universality 91
6. On the way to a semantics of individual languages: worldviews 93
7. The semiotics of origin 95
8. The word between sign and symbol 96
9. Selected references 97
66. Zeichenkonzeptionen in der Mathematik von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert 98
1. Semiotische Probleme des Unendlichen 98
2. Kalküle und Zeichenwahl 100
3. Die Entwicklung der analytischen Geometrie 102
4. Synthetische Geometrie und Zeichentechnik 103
5. Ansätze zu metamathematischen Untersuchungen:die Unabhängigkeit des Parallelenpostulates 105
6. Der Status arithmetischer und geometrischer Axiome 106
7. Zahlsysteme und Algorithmen 107
8. Literatur (in Auswahl) 108
67. Zeichenkonzeptionen in Grammatik, Rhetorik und Poetik von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert 111
1. Einleitung 111
2. Grammatik 111
3. Rhetorik 128
4. Poetik 133
5. Literatur (in Auswahl) 140
68. Sign conceptions in music from the Renaissance to the early 19th century 144
1. Introduction 144
2. Music as a numerical harmony 144
3. Music as an emotional stimulus 145
4. Further developments 148
5. Selected references 148
69. Sign conceptions in architecture and the fine arts from the Renaissance to the early 19th century 148
1. The semiotics of Vitruvius 148
2. Alberti and the semiotic foundation of the classical canons 151
3. The sources of sign conceptions in theories of art 154
4. Scientific studies of sign conceptions 159
5. The moral aspects of sign conceptions and their impact on artistic doctrines 162
6. The absolutization of sign conceptions 164
7. Conclusion 166
8. Selected references 166
70. Sign conceptions in medicine from the Renaissance to the early 19th century 172
1. Introduction 172
2. Signs, symptoms, and semiotics: urines and pulses 172
3. Medical semiotics 174
4. Signs and natural philosophy 175
5. Elicitation of signs 178
6. Conclusion: a historical view 179
7. Selected references 180
71. Zeichenkonzeptionen in der Naturlehre von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert 180
1. Allgemeines 180
2. Was gilt als Zeichen? 180
3. Zeichenkonzeptionen der Renaissance 183
4. Zeichenkonzeptionen der Aufklärung 186
5. Allgemeine Tendenz in der Entwicklung derZeichenkonzeptionen 191
6. Literatur (in Auswahl) 191
72. Zeichenkonzeptionen in der Religion von der Renaissance bis zum frühen 19. Jahrhundert 194
1. Die Wandlungen der Zeichenwelten vom 16. bis 19. Jahrhundert 194
2. Theoretische Aspekte der Theologie, Philosophie,Sprachauffassung und Rhetorik 213
3. Literatur (in Auswahl) 222
73. Sign conceptions in everyday life from the Renaissance to the early 19th century 225
1. A topic with dim contours 225
2. The subject as an agent of signification 226
3. Certainty turning inwards 231
4. Theatricality of the outside world 232
5. Sincerity, expression and the risks of representation 236
6. State-representation and the resistance of opacity 242
7. Selected references 244
X. Geschichte der Semiotik im Abendland V: Vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart History of Western Semiotics V: From the 19th Century to the Present 246
74. Zeichenkonzeptionen in der Allgemeinen Philosophie vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 246
1. Einleitung: die Universalität des Zeichens und die Idee der Semiotik 246
2. Kants Lehre vom Zeichen 248
3. Fichte 249
4. Schelling 250
5. Hegel 252
6. Hegel vs. Frege 253
7. Erkenntnistheorie und Zeichenarchitektonik: Peirce 254
8. Die Semiotik im Rahmen der Hermeneutik: Schleiermacher und Dilthey 254
9. Dilthey und der Modellbegriff der Naturwissenschaft 256
10. Cassirers Synthese 259
11. Semiotik im Rahmen der naturalisierten Erkenntnistheorie (Helmholtz, Lotze) und die Problematik des naturalistischen Zeichenbegriffs 261
12. Husserls intentionale Semiotik 264
13. Meinongs Gegenstandstheorie 266
14. Husserls intentionale Einheit von Sprache und Akt 267
15. Searles Intentionalität als Repräsentation 267
16. Repräsentation als Information: Dretskes Theorie 268
17. Die Relevanz des Informationsbegriffs und die Ideeder Cognitive Science 270
18. Der Strukturalismus 272
19. Die Semiotik der Warenwelt bei Marx 274
20. Die Dekonstruktion der Subjektivitätsphilosophie und ihre semiotischen Konsequenzen: Heidegger und Nietzsche 274
21. Schelers anthropologische Semiotik 276
22. Mead: Symbol und soziale Interaktion 277
23. Peirce und die soziale Dimension der Zeichen 278
24. Abschluß 279
25. Literatur (in Auswahl) 279
75. Zeichenkonzeptionen in der Ästhetik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 284
1. Einleitung 284
2. Zeichenkonzeptionen in der Tradition des Idealismus 284
3. Die Abkehr von der idealistischen Tradition: Realidealismus 290
4. Die Sprache der Ästhetik und die Kraft des Schönen bei B. Bolzano 292
5. Die Überwindung des Form/Inhalt- Dualismus im Neukantianismus 293
6. Ästhetik zwischen Psychologie und Allgemeiner Kunstwissenschaft 293
7. Das Schöne als Phänomen 294
8. Die kritische Funktion der Kunst: Th. W. Adorno 297
9. Pragmatisch-semiotische Ästhetik: Ch. S. Peirce, J. Dewey, Ch. W. Morris, Ch. L. Stevenson 297
10. Die Sprachen der Kunst: N. Goodman 298
11. Informationstheoretische Ästhetik: H. W. Franke, G. Pfeiffer, M. Bense 298
12. Literatur (in Auswahl) 299
76. Sign conceptions in logic from the 19th century to the present 301
1. Semiotic views of traditional logic 301
2. Semiotic problems in algebraic logic 304
3. Semiotic aspects of formal logic 310
4. The semiotic relevance of contemporary logic 318
5. Conclusion: towards an interdisciplinary study ofsignification 326
6. Selected references 326
77. Zeichenkonzeptionen in der Sprachphilosophie vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 330
1. Die Konzeption der inneren Sprachform 330
2. Die Systeme der Völkerpsychologie 334
3. Sprache als Organismus und als Institution: Schleicher und Whitney 336
4. Die junggrammatische Schule 338
5. Die Krise der Konzeption der inneren Sprachform 339
6. Die Hermeneutik Diltheys 341
7. Sprachphilosophie vor dem Hintergrund der Zeichentheorie 342
8. Der linguistische Strukturalismus 347
9. Die Philosophie der symbolischen Formen 350
10. Die Sprachphilosophie Bühlers 353
11. Beiträge der Nachbarwissenschaften zur Erforschung der Sprache 355
12. Moderne materialistische Sprachphilosophie 359
13. Der phänomenologische Strukturalismus 361
14. Zusammenfassung 363
15. Literatur (in Auswahl) 365
78. Zeichenkonzeptionen in der Mathematik und Informatik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 371
1. Vorbemerkung 371
2. Zeichenkonzeptionen in Geometrie und Algebra 372
3. Zeichenkonzeptionen in Arithmetik, Analysis und Mengenlehre 378
4. Zeichenkonzeptionen in Graphentheorie und Topologie 386
5. Zeichenkonzeptionen der mathematischen Grundlagenforschung und Informatik 391
6. Literatur (in Auswahl) 402
79. Zeichenkonzeptionen in der Grammatik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 404
1. Einleitung 404
2. Grammatikkonzepte und Zeichenbegriffe 405
3. Literatur (in Auswahl) 415
80. Zeichenkonzeptionen in Rhetorik, Stilistik und Poetik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 419
1. Zur Geschichte der Rhetorik, Stilistik und Poetikim 19. und 20. Jahrhundert 419
2. Texte 426
3. Ausgewählte neuere Ansätze der Textsemiotik 430
4. Parametrische Texttypologie 435
5. Literatur (in Auswahl) 438
81. Sign conceptions in music from the 19th century to the present 443
1. Introduction 443
2. Signs in music itself 446
3. The history of musical scholarship in the light of semiotics 459
4. Main lines in the development of musical semiotics 464
5. Selected references 468
82. Sign conceptions in architecture and the fine arts from the 19th century to the present 474
1. Sign conceptions in the philosophy of art 474
2. Sign conceptions in art from the Beaux-Arts to Cubism 480
3. Sign conceptions in architecture from Quatremère de Quincy to Viollet-le-Duc 485
4. The scientific guarantee of beauty and the body as a source of signs 490
5. The eclipse of signs in twentieth century architecture 496
6. Semiotic theories in architecture 499
7. Selected references 507
83. Zeichenkonzeptionen in der Medizin vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 512
1. Die Rezeption der antiken Medizinsemiotik in der frühenNeuzeit 512
2. Aufkommen und Blüte der philosophischen Semiotik in der Aufklärung 514
3. Der Niedergang der aufgeklärten Medizinsemiotik 518
4. Von der Semiotik zur mechanistisch-kausalanalytischen Symptomatologie 519
5. Zahlen, Statistiken, Kurven, Bilder: neue Untersuchungsmethoden und die mechanistischnaturwissenschaftliche Zeichenflut 522
6. Semiotik in Psychotheraphie und psychosomatischer Medizin 527
7. Neue deutsche Ansätze der medizinischen Semiotik im20. Jahrhundert 527
8. Literatur (in Auswahl) 528
84. Zeichenkonzeptionen in der Physik vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 531
1. Einleitung 531
2. Vom transzendentalen Idealismus zum semantischenKonventionalismus 531
3. Vom Konventionalismus zum Empirismus, oder „Was ist eine Theorie?“ 535
4. Die Wirkung des semantischen Konventionalismus auf Philosophie und Wissenschaftstheorie 536
5. Literatur (in Auswahl) 540
85. Zeichenkonzeptionen in der Biologie vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 541
1. Einleitung 541
2. Charles Darwins Lehre vom Ausdruck der Gemütsbewegungen 542
3. Jakob von Uexkülls Umweltlehre 543
4. Die Selbstdarstellung des Lebendigen nach Adolf Portmann 544
5. Zeichenkonzeptionen in der Verhaltensforschung 544
6. Zeichenkonzeptionen in der evolutionären Erkenntnistheorie 546
7. Semiotik und Ökologie 548
8. Semiotik und Molekularbiologie 548
9. Schlußbemerkung 549
10. Literatur (in Auswahl) 549
86. Zeichenkonzeptionen in der Ökonomie vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 550
1. Ökonomik und Semiotik als Humanwissenschaften 550
2. Wort und Wert an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert 552
3. Historizität: Sprache und Volk 556
4. Tausch, Geld und Semiotik 557
5. Literatur (in Auswahl) 560
87. Zeichenkonzeptionen in der Religion vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 561
1. Religion und Sprache 561
2. Religionsbegriff und Semiotik 568
3. Literatur (in Auswahl) 575
88. Zeichenkonzeptionen im Alltagsleben vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart 579
1. Alltagsleben in Kunst und Wissenschaft 579
2. Alltagsforschung der Angewandten Semiotik 580
3. Bestimmungsmerkmale des Alltäglichen 581
4. Zeichenkonzeptionen des Alltags 585
5. Einige allgemeine Spezifika der Alltagssemiose 588
6. Alltägliche Semiose und Zeichensysteme der industriellen Konsumgesellschaften 589
7. Konstruierte Alltäglichkeit und Nichtalltäglichkeit 595
8. Literatur (in Auswahl) 599
XI. Geschichte der nichtabendländischen Semiotik History of Non-Western Semiotics 604
89. Zeichenkonzeptionen im Alten Orient 604
1. Einleitung 604
2. Das sprachliche Zeichen 604
3. Das wissenschaftliche Zeichen 608
4. Das religiöse Zeichen 610
5. Das künstlerische Zeichen 612
6. Das historische Zeichen 614
7. Literatur (in Auswahl) 616
90. Sign conceptions in the Islamic World 618
1. Introduction 618
2. Qur'ân and Hadîth 619
3. Arabic language 620
4. Poetry 622
5. Grammar and linguistics 622
6. Adab 623
7. Rhetoric 624
8. Onomastics 624
9. Biography 625
10. Art 625
11. Rational theology/kalâm 628
12. Islamic philosophy and philosophical allegories 628
13. Mysticism and Sûfî symbolic codes 629
14. Mantic systems 629
15. Alchemy 630
16. Medicine 630
17. Mathematics 631
18. Contemporary developments 631
19. Selected references 632
91. Zeichenkonzeptionen im nichtislamischen Afrika 633
1. Nichtislamisches und subsaharisches Afrika 633
2. Zeichensorten und Zeichenterminologie 634
3. Statisch-räumliche Zeichen 635
4. Bewegungen als Zeichen 637
5. Zur Spezifik von Zeichenprozessen in subsaharischen Gesellschaften 644
6. Literatur (in Auswahl) 644
92. Sign conceptions in India 645
1. The origins of Indic semiotics 646
2. Semiotic conceptions in Indian logic and theory of argumentation 652
3. Grammar and semantics 657
4. Poetics and aesthetics 662
5. Signs in the sciences 668
6. Common features of Indian sign conceptions 671
7. Selected references 672
93. Sign conceptions in China 675
1. Introduction 675
2. Language 675
3. Logic 677
4. Philosophy 679
5. Myths and religions 682
6. Society and politics 685
7. Literature and historiography 689
8. The fine arts 692
9. Architecture and gardens 694
10. The performing arts 696
11. Selected references 698
94. Sign conceptions in Korea 700
1. Altaic descent and Chinese influx - The historical background 701
2. Local and Chinese elements in the mosaic of Korean culture - On the essence of cultural fusion 703
3. The quandaries of literacy in Korea and trends of early literature 705
4. Literacy and the alphabetic principle - The Korean deviation from Chinese standards 707
5. The onmun script and the ‘Koreanness’ of its properties 709
6. The problem of cultural continuity of the onmun script and of Korean as a written means 711
7. The emancipation of onmun (hangul) in modern times 712
8. The constitutive elements of Korean ethnic identity and their reflection in cultural symbolism 713
9. Selected references 715
95. Sign conceptions in Japan 717
1. The general semiotic mechanism 717
2. Language and writing: general characteristics 718
3. The notion of the sign: a historical perspective 720
4. Specific cultural genres 723
5. Concluding remarks 728
6. Appendix: periodization of the history of Japan 728
7. Selected references 729
96. Zeichenkonzeptionen in Indonesien und den Philippinen 729
1. Die Entwicklung seit 1945 729
2. Nationale und übernationale Zeichensysteme 730
3. Die Länderbezeichnungen 730
4. Die Sprache 731
5. Die Schrift 734
6. Der klassische Tanz und das Volkstheater 736
7. Die Musik 740
8. Die Architektur 744
9. Religion und Weltanschauung 745
10. Literatur (in Auswahl) 746
97. Zeichenkonzeptionen in den Festlandkulturen Südostasiens 747
1. Ethnische Vielfalt versus staatliche Gliederung: Bausteine einer komplexen Identität 747
2. Genetische und strukturtypische Aspekte der Sprachenwelt Südostasiens 750
3. Strukturelle und visuelle Aspekte des Repertoires sprachlicher Zeichen 754
4. Elemente kultureller Kontinuität: die animistische Tradition 759
5. Zur Transformation von Basiselementen chinesischer und indischer Akkulturation 764
6. Das Experiment der chinesischen Kolonisation in Vietnam und der nachkoloniale Prozeß der Sinisierung 771
7. Zur Rolle des europäisch-kolonialen Kulturadstrats inSüdostasien 775
8. Zeichenprozesse in der nachkolonialen Gesellschaft:moderne Trends in den Mosaikkulturen Südostasiens 781
9. Literatur (in Auswahl) 787
98. Zeichenkonzeptionen in Ozeanien 790
1. Ozeanien - Ein Überblick 790
2. Australien - Die Kunst der Aborigines 791
3. Polynesien - Kagobais Zeichensprache 793
4. Mikronesien - „Stabkarten“ 793
5. Melanesien - Knotenschnur der Iatmul und Zeichenkonzeptionen der Trobriander 794
6. Schlußbemerkung 795
7. Literatur (in Auswahl) 796
99. Zeichenkonzeptionen in Altamerika 797
1. Einleitung 797
2. Altamerika: ein Überblick 798
3. Das Ausgangsmaterial 812
4. Der Kalender der Maya 815
5. Beschreibung des Jahreserneuerungsrituals der Maya 817
6. Kosmologie 819
8. Zeichenkonzeptionen im Jahreserneuerungsritual der Maya 824
9. Perspektiven 830
10. Literatur (in Auswahl) 831
XII. Gegenwartsströmungen der Semiotik Current Trends in Semiotics 836
100. Peirce and his followers 836
1. Life and work 836
2. Semiotics and the theoretical structure of Peirce’s philosophy 839
3. The influence of Peirce’s semiotics 852
4. Selected references 856
101. Ferdinand de Saussure und seine Nachfolger 860
1. Der biographische Hintergrund 860
2. Die Grundlagen der Semiotik 862
3. Die Weiterentwicklung der Semiotik 872
4. Saussure und Peirce 888
5. Literatur (in Auswahl) 889
102. Frege und seine Nachfolger 894
1. Das semiotische Grundproblem abstrakter Redebereiche 895
2. Freges linguistische Wende der Sinnanalyse 897
3. Formale Logik 902
4. Mengen und Zahlen 905
5. Textinterne Designation und externe Referenz 909
6. Literatur (in Auswahl) 913
103. Phenomenological Semiotics 916
1. Pre-phenomenological Semiotics 916
2. Phenomenological Semiotics:Edmund Husserl 918
3. Further developments 922
4. Relation to other trends 924
5. Contemporary interpreters 927
6. Selected references 929
104. Die Signifik 932
1. Die Begründung durch V. Lady Welby 932
2. Die frühe signifische Bewegung in den Niederlanden 933
3. Mannourys relativistisch-psychologistische Grundlegung der Signifik 935
4. Die spätere signifische Bewegung 936
5. Literatur (in Auswahl) 937
105. Semasiologie und Onomasiologie 938
1. Zur wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklung vor Saussure 938
2. Saussures neue theoretische Basis 940
3. Das Dreieckmodell 940
4. Das Trapezmodell 941
5. Die Makrostrukturen und die Kommunikation 943
6. Semasiologie und Onomasiologie im Dreieckmodell 944
7. Semasiologie und Onomasiologie im Trapezmodell 947
8. Das Problem der Synonymik 952
9. Die Prototypensemantik 954
10. Semiotischer Ausblick 959
11. Literatur (in Auswahl) 961
106. Der Logische Empirismus 966
1. Der Logische Empirismus als Reaktion auf eine Krise der Philosophie 966
2. Der theoretische Kern des Logischen Empirismus 966
3. Einzelne Lehrstücke des Logischen Empirismus 969
4. Die Stellung der Philosophie 976
5. Zur Geschichte des Logischen Empirismus 977
6. Literatur (in Auswahl) 980
107. Der Konstruktivismus 982
1. Vorgeschichte (mathematische Grundlagendiskussionim 19. Jahrhundert) 982
2. Logizismus, Intuitionismus, Operationalismus, Prädikativismus 983
3. Konstruktivistische Didaktik der Mathematik 984
4. Moderner Konstruktivismus in der Mathematik und Logik 984
5. Erlanger Konstruktivismus in Sprachtheorie undNaturwissenschaften 986
6. Erlanger/Konstanzer Ethik 986
7. Kritischer Ausblick 987
8. Literatur (in Auswahl) 987
108. Praxiology 989
1. Introduction 989
2. Kotarbinski’s praxeology 990
3. Developments and applications 991
4. Praxeology and semiotics 992
5. Selected references 992
109. Wittgenstein and Ordinary Language Philosophy 993
1. Introduction 993
2. Wittgenstein on meaning 995
3. Some examples of Ordinary Language Philosophy arguments by other philosophers 998
4. Wittgenstein’s main contributions to the technique of therapeutic dissolution of linguistic illusions 998
5. An example of the therapeutic power of “mere description” 1001
6. The legacy of Ordinary Language Philosophy 1002
7. Selected references 1002
110. Jakob von Uexkülls Umweltlehre 1003
1. Zur Person 1003
2. Die Voraussetzungen seiner Lehre 1003
3. Der Funktionskreis als Modell für den Zeichenprozeß 1005
4. Autonomie und die Begriffe innen und außen 1008
5. Semiotik und Biosemiotik 1009
6. Literatur (in Auswahl) 1010
111. Cassirer und seine Nachfolger 1011
1. Semiotisches in Substanz- und Funktionsbegriff 1011
2. Semiotische Grundlagen der Philosophieder symbolischen Formen 1012
3. Die Pathologie des Symbolbewußtseins und der Konflikt zwischen den symbolischen Formen 1016
4. Nachwirkungen Cassirers in der Kulturphilosophie 1016
5. Literatur (in Auswahl) 1017
112. Bühler and his followers 1018
1. The scope of Bühler’s semiotic project 1018
2. The axiomatics 1019
3. Fields, deixis, and symbolization 1021
4. From perception to metaphor 1022
5. Language and other systems of signs 1023
6. Selected references 1023
113. Morris, seine Vorgänger und Nachfolger 1024
1. Biographisches 1024
2. Morris und der Pragmatismus 1025
3. Morris und die Bewegung der Einheitswissenschaft 1027
4. Verhaltensorientierte Theorie der Zeichen 1030
5. Rezeption und Weiterentwicklung der verhaltensorientierten Semiotik 1041
6. Literatur (in Auswahl) 1046
114. Der Russische Formalismus 1053
1. Die Semiotik des Russischen Formalismus 1053
2. Die Semiotik und die Formästhetik 1061
3. Semiotische Konzeptionen Bachtins 1062
4. Wirkungen 1064
5. Literatur (in Auswahl) 1065
115. Prague Functionalism 1068
1. Introduction 1068
2. The Prague revolution 1070
3. The development of Prague School semiotic theory 1071
4. The extension of the semiotic principle beyond the realm of language and the verbal arts 1072
5. The Prague School legacy in semiotics 1073
6. Selected references 1073
116. Jakobson and Structuralism 1076
1. Jakobson and general semiotics 1076
2. Semiotics and language structure 1077
3. Language and communication 1080
4. The influence of Charles S. Peirce 1082
5. Jakobson’s semiotics of literature 1082
6. Studies of other semiotic systems 1084
7. The Jakobson legacy in semiotics 1085
8. Selected references 1086
117. Hjelmslev and Glossematics 1092
1. Introduction 1092
2. Hjelmslev’s development and the foundation of glossematics 1093
3. The glossematic theory of language 1095
4. The glossematic conception of the linguistic sign 1097
5. From linguistics to semiotics 1102
6. The impact of Glossematics 1105
7. Selected references 1107
118. Die Schule von Moskau und Tartu 1109
1. Einleitung 1109
2. Die Anfänge der Semiotik in der Sowjetunion 1110
3. Die Organisationsphase 1113
4. Die Phase der angewandten Semiotik 1114
5. Die Phase der Kultursemiotik 1115
6. Die Ausklangsphase 1116
7. Literatur (in Auswahl) 1117
119. Greimas and his school 1120
1. The semiotic project of A. J. Greimas 1121
2. Recent developments of Paris School semiotics 1125
3. Selected references [compiled by Jacques Fontanille] 1129
120. The position of Eco 1131
1. Introduction 1131
2. The status and delimitation of semiotics 1132
3. Eco’s model of communication 1133
4. A theory of codes 1134
5. From dictionary to encyclopaedia 1136
6. A theory of sign production 1137
7. Inquiries into the history of signs and language 1139
8. Selected references 1139
121. The approach of Goodman 1140
1. Career and works 1140
2. Goodman’s theory of pictures 1141
3. The theory of notation 1142
4. Applications of the theory 1144
5. Autographic and allographic arts 1145
6. Exemplification and expression 1146
7. Goodman’s semiotics and his philosophy 1147
8. Selected references [compiled by Oliver R. Scholz] 1147
122. Poststrukturalistische Semiotik 1149
1. Einleitung 1149
2. Strukturalistische und philosophische Voraussetzungendes Poststrukturalismus 1149
3. Derridas Kritik des Logozentrismus 1150
4. Diskurs und Diskurskritik 1152
5. Dekonstruktion und dekonstruktionistischeLiteraturkritik 1153
6. Postmoderne 1154
7. Möglichkeiten semiotischer Rekonstruktion und Kritik des Poststrukturalismus 1155
8. Literatur (in Auswahl) 1156
Tafel / Plate 1161
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"Es ist an der Zeit, insbesondere Roland Posner, der, wie Insider wissen, den Löwenanteil der editorischen Arbeit trug, den Dank der semiotic community und aller darüber hinaus an der Materie Interessierten auszusprechen - für eine Leistung, die wohl den Ausdruck "Jahrhundertwerk" verdient."
Erhard Albrecht in: European Journal for Semiotic Studies 1/2004
"Der Bd. bietet einen vorzüglichen, geradezu enzyklopädischen Überblick über die einzelwissenschaftlichen Ausprägungen der Semiotik."
Christian Begemannin: Germanistik 3-4/2005