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Die Trolle (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2006 | 1. Auflage
768 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-89480-983-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Trolle -  Christoph Hardebusch
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Nach den Bestsellern Die Orks und Die Elfen - jetzt die Trolle
Sie denken, Sie kennen alle Völker der Fantasy? Sie haben mit Stan Nicholls' Orks Schlachten geschlagen, sind mit den Zwergen von Markus Heitz durch unterirdische Gänge gehuscht und haben mit Bernhard Hennens Elfen das Böse besiegt. Doch tief in der Dunkelheit lauert noch etwas: Wesen, die der Schrecken vieler Legenden sind, Wesen, deren Name nur geflüstert werden darf...

Christoph Hardebusch, geboren 1974 in Lüdenscheid, studierte Anglistik und Medienwissenschaft in Marburg und arbeitete anschließend als Texter bei einer Werbeagentur. Sein großes Interesse an Fantasy und Geschichte führte ihn schließlich zum Schreiben. Seit dem großen Erfolg seiner Troll-Romane - »Die Trolle« wurden 2007 mit dem Deutschen Phantastik Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet - und der Sturmwelten-Saga ist er als freischaffender Autor tätig. Er lebt und arbeitet in Speyer.

Copyright 3
Über das Buch 4
Über den Autor 5
Inhaltsverzeichnis 6
Karten 8
Dramatis Personae 11
Prolog 14
1 16
2 27
3 29
4 42
5 55
6 72
7 82
8 93
9 95
10 106
11 111
12 123
13 125
14 138
15 151
16 164
17 167
18 181
19 193
20 203
21 216
22 229
23 245
24 256
25 268
26 271
27 284
28 297
29 309
30 317
31 330
32 340
33 351
34 357
35 360
36 372
37 381
38 395
39 404
40 414
41 427
42 435
43 445
44 459
45 462
46 475
47 487
48 498
49 510
50 523
51 536
52 539
53 548
54 560
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56 582
57 584
58 593
59 601
60 605
61 607
62 609
63 616
64 619
65 621
66 625
Epilog 634
Danksagung 635
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In den Eingeweiden der Welt, weit unter dem Land, herrschten ewige Wärme und Dunkelheit. Endlose Tunnel und Höhlen zogen sich durch die Knochen der Berge und boten unzählige Verstecke.
Keine grausame Sonne, die den Leib verbrannte, beherrschte hier die Tage, und dennoch gab es Wärme, um die peinigende Kälte zu vertreiben, die von dem Dunkelgeist Besitz ergriffen hatte. So konnte er träumen und schlafen und seine Schmerzen vergessen. In den Traumgesichten sah er das Land, dessen Schicksal untrennbar mit dem seinen verwoben war und das seine Macht durchdrang. Manchmal war sein Schlaf ruhig und friedlich, dann wieder störten Bilder von Blut und Tod seine Ruhe und peinigten ihn. Früher sangen die Menschen für ihn, besänftigten seinen Geist, linderten die Schmerzen mit ihren Gesängen, doch diese Zeiten waren längst vergangen.
Weit über dem Dunkelgeist schritten die Sonnenjahre voran und Jahreszeiten wechselten im ewigen Spiel. Menschen lebten und lachten, weinten und vergossen Blut. Kinder wuchsen heran und starben. In den Tiefen der Berge schürften Zwerge und lebten Trolle, doch sie mieden den Ort seiner Ruhe und fürchteten seine Macht.
Kriege drangen in seine Träume, oder waren es seine Träume, welche in die Kriege drangen? Seit dem Verrat und der nachfolgenden Flucht aus der Welt war sein Geist zerbrochen, und der Dunkelgeist vermochte in den Scherben seiner Wahrnehmung keinen Sinn mehr zu erkennen. Sein einziges Ziel war Vergessen, denn die Erinnerungen brachten Schmerzen und Trauer. Alle Gefühle hatten ihn verlassen, außer dem Zorn und der Pein, deren Stimmen die einzigen waren, welche noch in der Dunkelheit seines Verstandes flüsterten.
Doch selbst im Schlaf drangen Teile der Welt an sein Bewusstsein, und ein neuer Gesang ertönte aus menschlichen Kehlen. Dieser sandte feurige Finger, die sich um den Dunkelgeist legten und seinen Leib vor Schmerz erbeben ließen. Der Druck dieser Finger ließ nur einen Ausweg, nur eine Flucht zu, und so folgte der Gepeinigte diesem Weg, schrie seine Qualen in die Dunkelheit hinaus und ließ das Gestein, das Fundament des Landes selbst, unter seiner Macht erzittern. Höhlen brachen in sich zusammen, Tunnel stürzten ein, und harter Fels begrub Dutzende von Trollen unter sich. Denn auch wenn der Verstand des Dunkelgeistes zersprungen war, so waren die Kraft und die Verbindung zu dem Land zwischen den Bergen geblieben.
Mit dem Schrei verhallten auch die Schmerzen, und die Träume beruhigten sich, doch unaufhaltsam glitt das Wesen aus den Tiefen des Schlafes und des Vergessens empor in die Welt von Sonne und Wind und Regen, und sein Atem durchdrang mit neuer Kraft Erde, Wald und Stadt, Mensch, Elf und Tier.

Der Wald lag in den Abendstunden ruhig da. Kaum ein Tier war zu hören, während die letzten Strahlen der Sonne durch sein Blattwerk drangen. Mächtige, moosbewachsene Bäume ragten Dutzende von Schritten in die Höhe, und zwischen ihnen bildeten Büsche und Farne ein undurchdringliches Unterholz. Als die Hufschläge des Reitertrupps schließlich verhallten, kehrten auch die alltäglichen Geräusche des Forstes zurück und erinnerten Sten an die vielfältigen Gefahren, die sein Leben bedrohten.
Vergeblich rüttelte er an den dicken Eisenstangen seines Käfigs. Natürlich gaben sie nicht nach. Alles in allem haben meine Feinde gute Arbeit geleistet, ging es Sten durch den Kopf.
Auch wenn er aufrecht sitzen konnte, solange er die Beine herausbaumeln ließ, war der Käfig eng und unbequem und schaukelte bei jeder Bewegung. Die kalten Stangen drückten sich gegen Stens nackte Haut und gruben sich schmerzhaft in sein Fleisch. Zu eng waren sie, als dass er hätte hindurchschlüpfen können, doch ohne Frage würde das Maul eines Wolfes oder die Tatze eines Bären ihn erreichen können.
Marczeg Zorpads Krieger hatten die Eisenkonstruktion sorgfältig überprüft und den schweren Bolzen mit Hammerschlägen in der Verankerung verkeilt. Ohne Werkzeug war es unmöglich, den Eisenstift zu entfernen und die kleine Tür zu öffnen. Die Kette, mit welcher der Käfig an dem dicken Ast befestigt war, war ebenso fest und zuverlässig geschmiedet. Auch der Baum war gut ausgewählt, ein altes starkes Eichengewächs, an dessen Stamm feuchtes Moos emporwuchs. Dieser Baum hatte noch viele Jahrhunderte Leben vor sich und würde noch weiter wachsen, wenn Sten schon lange in dem Käfig verrottet war. Die Freiheit war nur zwei Schritt unter ihm, und sie leuchtete im Abendlicht verlockend grün, doch Sten hätte in seinem Käfig statt den zwei Schritt auch hundert hoch hängen können, denn der Boden blieb für ihn unerreichbar.
Wenn er bedachte, dass Zorpad das Aussetzen eines Mannes in den düsteren Wäldern seiner Heimat von Stens eigenem Volk, den Wlachaken, übernommen hatte, so konnte er durchaus die Ironie seiner ausweglosen Lage erkennen. Die Idee aber, den Verurteilten in einen Metallkäfig zu stecken, stammte natürlich von den Masriden. Früher hatte man die Verbrecher einfach mit festen Stricken an die Bäume gebunden. In den alten Tagen war dies eine Art Gottesurteil gewesen, und nicht wenige Lieder seines Landes erzählten von jenen, die durch Glück oder Geschick dem sicheren Tod entkommen und zurückgekehrt waren, um Rache zu nehmen an jenen, die ihnen den Tod hatten bringen wollen.
Sten lachte bitter auf. Die neuen Herren des Landes wollten allemal sicherstellen, dass die Götter ihre Urteile im Sinne der Masriden fällten. Oder besser gesagt ihr Gott, denn sie verhöhnten die alten Geister des Landes und unterdrückten den Glauben an diese, wo immer sie auf ihn stießen.
Ohne fremde Hilfe würde Sten sich aus dieser Falle nicht befreien können, und so tief im Wald verborgen würde ihn niemand finden, bevor er starb. Das grobe Hemd, das sie ihm als einziges Kleidungsstück gelassen hatten, bot wenig Schutz vor den Elementen. Hinzu kamen die Auswirkungen der Folter, die Sten nicht gerade widerstandsfähiger gemacht hatte. Er konnte sich gut vorstellen, wie er aussah, nur mit dem schmutzigen Leinenhemd bekleidet, überall grün und blau geschlagen, das lange, dunkle Haar strähnig und verfilzt, das schmale Gesicht von Erschöpfung, Schmerz und Schlafmangel gezeichnet.
Vermutlich sehe ich jetzt schon aus wie ein wandelnder Toter, dachte Sten und grinste finster.
Es schien tatsächlich an der Zeit zu sein, sich mit dem Gedanken an den Tod abzufinden.

Erscheint lt. Verlag 12.6.2006
Reihe/Serie Trolle-Saga
Mitarbeit Mitglied der Redaktion: Angela Kuepper
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Dunkelheit • eBooks • EposTrolle • Fantasy • Highfantasy • High Fantasy • Königreich • Magie • Roman • Zauberei
ISBN-10 3-89480-983-3 / 3894809833
ISBN-13 978-3-89480-983-6 / 9783894809836
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