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"Kapitel 14" - Ulf Hoffmann

"Kapitel 14"

Ungekürztes Hörbuch: Mit alten, großen, schweren, DDR - Traum - IFA W50 - Laster an den heiligen Baikal

Ulf Hoffmann (Autor)

DVD-ROM (Software)
2009 | 1., Aufl.
Hoffmann, Ulf (Hersteller)
978-3-00-027527-2 (ISBN)
CHF 19,55 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
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Der Baikalsee, das heilige Meer der Buriaten. Der tiefste See der Erde. 20 Prozent der Süßwasserreserven unseres Planeten. Russland, Sibirien, Baikal die Massenmedien bemühen immer wieder Superlative um das Interesse hoch zu halten. Stimmt das alles?
Irgendwann fahre ich an den Baikal!
Den ernsten Vorsatz dort hin zu kommen habe ich schon zu DDR-Zeiten.
Mit der Wende wird vieles anders. Berufliche Neuorientierung steht auf dem Plan. Die Veränderungen sind gewaltig. Alte Werte gelten wie nach jedem Umbruch nichts mehr. Neue Werte werden verordnet und medial durchgesetzt. Rangordnungen und Geld, Geschwätz und der schöne Schein werden bedeutender.
Ich will immer noch an den Baikal, mehr als je zuvor. In die Sowjetunion zu Reisen war vor der Wende beliebt. Jetzt ist es leichter nach Thailand, Kanada oder Australien zu kommen als nach Russland. Wir sind jetzt zu viert. Das Auto muss größer ausfallen. Unser Fortbewegungsmittel für drei Monate wird ein IFA W50 Allrad LKW aus DDR Produktion. Hat die Wende doch etwas gutes gebracht! So ein Auto konnte sich früher niemand einfach zu seinem Reisemobil umbauen. Alle Weichen stelle ich nun auf das Ziel Sibirien. Hindernisse gibt es genug, doch so ein Ziel gibt auch die Kraft Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Eine Familie, 3 Monate allein im Laster durch Russland!
Ist das ein Abenteuerroman, Reiseführer, Realsatirebuch ein Werkstadthandbuch eine Biografie oder ein Tagebuch?
Alles! Es kommt nur darauf an, an welcher Stelle Sie gerade lesen!

Der Autor, .ulf hoffmann, verheiratet, zwei Kinder, lebt in Frankenberg/Sachsen, OT Sachsenburg. Geboren 1970 in Burgstädt bei Karl-Marx- Stadt. Geschwister: 2 Brüder, eine Schwester. Mutter: Schwimmerin im Leistungssport, danach Reichsbahn Chemnitz, LPG-Arbeiterin, Schwimmausbilderin, nach der Wende selbstständig. Vater: Tischler im VEB Sportgerätewerk Karl- Marx- Stadt, Bautruppleiter auf Schloss Sachsenburg, nach der Wende Bürgermeister von Sachsenburg, nach der Eingemeindung zu Frankenberg städtisch Angestellter. Wertegang: Sporadischer Besuch des Kindergartens Sachsenburg und Dittersbach, 1977 Einschulung in die POS –Sachsenburg. Kein Jungpionier, nicht in der FDJ. Neunte und 10. Klasse POS „Otto Grotewohl“ Frankenberg. Ablehnung der vormilitärischen Waffen-Ausbildung, Ablehnung des Waffendienstes in der Nationalen Volksarmee der DDR. 1987 Lehre zum Facharbeiter für Pflanzenproduktion. 1988 Ablehnung der Anwerbung als MfS-Informant. 1991 Lehre zum Kfz-Mechaniker. 1994 Ablehnung des Waffendienstes in der Bundeswehr der BRD, Zivildienst. 1999 Umschulung zum Versicherungskaufmann. 2002 Scheinselbstständigkeit im Finanz-Struktur-Vertrieb. 2003 unabhängiger Finanzdienstleister, selbständig. Seit 2004 Arbeit an Kapitel 14, diesem Buch.

Ein Inhaltsverzeichnis kann als PDF abgerufen werden.

Kapitel 1, Sehnsucht Sehnsucht, Schwermut, Trotz, alles spielt eine Rolle. Technikbegeisterung, Torschlusspanik, Neugier. Was ist gewichtiger? Wo liegt der Hauptgrund für ein Unternehmen wie dieses, auf eigenen Achsen an den Baikal fahren zu wollen? Jeder ist anders, und irgendwann macht der eine das und der andere dies, der dritte begräbt Träume oder versucht sich durch unsinnige Handlungen abzulenken. Bei mir ist das so. Solange ich mich zurückerinnern kann, stehe ich leicht neben den Dingen und immer neue Dinge wurden neben mich gestellt. An den wenigen Tagen im Kindergarten konnte ich mit den meisten Mitinsassen nicht viel anfangen. Ich holte das Spielzeug was mich interessierte und alle anderen sollten mich in Ruhe lassen. Alle die sich mit ` i ´ hinten an ihrem Namen rufen, waren mir sonderbar. Ich wusste, irgendwann nennen die mich hier `Hoffi´. Alle malen heute einen Panzer mit rotem Stern! Meine Eltern waren noch am selben Tag im Kindergarten und haben klar gemacht, dass ich eine Dampfwalze malen kann. Einen Panzer- niemals! Immer seltener musste ich in diesen Kindergarten gehen. Die ideologische Gleichschaltung wollten meine Eltern vermeiden. In der ersten Klasse ähnlich. Also ich ging schon hin. In die Jungpionierorganisation durfte ich aber nicht. Egal, das hat mich nicht gestört. Der militärische Drill mit “Seid bereit; immer bereit“ sah als Außenstehender mit jedem Jahr mehr nach bedenklicher Dressur aus. So gut wie wir konnte während dieser Übungen keiner die anderen beobachten. Ich war nicht der einzige. Polsti, einer von denen mit `i´ hinten dran aus dem Kindergarten war auch kein Pionier. Warum, erfuhr ich erst viel später. An der ganzen Schule war nur eine Lehrerin, die uns vor dem Setzen extra grüßte. Die Lehrer, die als Nazis schon gut mitgeschwommen sind, waren in ihren Anfeindungen gegen uns Querulanten auch da die schlimmsten. Das besondere Auge, das immer auf uns geworfen war, konnte nervig sein. Benehmt euch immer ein bisschen besser als die anderen, dann geht’s schon! Oft ging das, aber nicht immer. Später die FDJ. Meine Eltern sagten, ich kann selbst entscheiden, ob ich da dabei sein will. Vielleicht weil beide trotz aller offener Systemkritik in der GST waren und der Sprung FDJ-GST sehr klein ist. Beinahe wäre ich durch die blumigen Reden und erzählten Großtaten der Generation-40-FDJler in diese “ehrenvolle“ Organisation eingetreten. Es ist eine Auszeichnung, in die Freie Deutsche Jugend aufgenommen zu werden! Aber da konnte etwas nicht stimmen. Im PA-Unterricht in der örtlichen Zwirnerei waren wir oft als Gruppe unterwegs auf Betriebserkundung. Abgesehen davon, dass die sozialistische Planwirtschaft in Schwierigkeiten kam, wenn wir keine Zwirnmaschinen bestückten oder Altmaschinen mit gefährlichen Quecksilberschaltern demontierten, entstand selten Schaden. Diesmal war es anders. Kisten aus Norwegen, neue Textilmaschinen. Beim Öffnen der Kisten war ich noch dabei, die Neugier, was in den Kisten ist, war groß. Silberne Zahnräder und viele Teile, die sehr speziell aussahen, kamen zum Vorschein. Irgendwer machte den Vorschlag zu testen, wie die Teile fliegen. Das war meine Grenze. Wohl weil mein technisches Verständnis sagte, wenn ein Teil weg ist, geht nichts mehr. Mein Moped SIMSON SR2, das ich mir mit 12 Jahren gekauft hatte, machte mir das bei jeder zweiten Waldtour deutlich. Meiner Mutter wäre es lieber gewesen, ich hätte das Teil nie zum laufen gebracht. Und beinahe hätte ich auch nie ein SR2 gehabt. Die 50 Mark für den Kauf waren zwar mein Geld, aber mein Vater hat dem Verkäufer im Nachbarort wenig feinfühlig die Rechtslage erläutert. Ich musste mein Moped tags darauf wieder in den Nachbarort schieben. Das Geld habe ich aber nicht wieder genommen, sondern gleich gesagt, dass ich bald komme und es wieder abhole. Ein oder zwei Wochen hat es gedauert. Dann hatte ich meine Eltern soweit. Das läuft sowieso nie, sagte der Vater. Das sagt er aber immer, und besonders gern bei Zweitaktern. Die Teile der norwegischen Maschine sind geflogen, bis in die Zschopau. Der nahe gelegene Fluß wird die Schätze heute noch hüten. Es gab eine Art Untersuchung, großen Ärger, vier Tadel und einen angedrohten Verweis. Zwei Wochen später wurden dann alle feierlich ausgezeichnet und in die FDJ aufgenommen. Für mich der Grund, nicht in diesen Verein einzutreten. Anders bei der DSF. Mehrmals im Jahr hielten die Russen am Wald ihre Militärübungen ab. Manchmal standen fast hundert Militärfahrzeuge im Wald. Eigentlich alles freundliche Leute, wenn sie mir auch schon mal die rohen Steinpilze aus dem Korb fraßen. In diesem Fall bekam ich für Steinpilze sogar einen goldenen Uniformknopf mit Russenstern. Untereinander schien es anders zu sein, nicht nur einmal fuhr ich schneller mit dem Fahrrad vorbei, wenn ein Russe mit großer breiter Mütze einen mit kleiner schmaler Mütze schlug, so dass der Holzknüppel auf dem am Boden liegenden zerschlagen wurde. Manchmal kamen in der Dämmerung einige an unser Grundstück und fragten nach etwas zu essen. Ich glaube, ohne etwas wurde nie einer zurück geschickt. Tauschgeschäfte gegen Russenbenzin waren zum beiderseitigen Nutzen, auch wenn unser Trabant nicht so begeistert davon war und verräterisch riechende Wölkchen getufft hat. Einmal kamen nachts Russen. Zuerst dachte ich, jetzt holen sie meinen Vater. Er hält mit seiner Meinung nie zurück, der gestellte Ausreiseantrag unserer Familie aus der DDR erhöhte noch die Wahrscheinlichkeit, großen Ärger zu bekommen. Sie waren sehr laut. Nach wenigen Minuten haben sie dann aber geweint und gefleht. Er sollte ihnen helfen. Er ging freiwillig mit und hat auf der LPG zwei Traktoren organisiert. Der Ural- Funkwagen musste unbedingt zu einer bestimmten Zeit irgendwo sein, doch nun lag er fest in 2 Meter tiefem Schnee im Straßengraben bei 10 Grad Minus und wüstem Schneetreiben. 200 Meter von unserem Grundstück entfernt stand der LKW. Das erste Haus der Ortschaft ist unseres, daher wurde bei uns zuerst geklopft. Mit viel Mühe haben sie das Ungetüm aus dem Schnee gezogen, ohne es vollends umzukippen. Ein Jahr später kam Besuch. Sie brachten Geschenke mit, ich erinnere mich nur an Unmengen Fischkonserven, der ganze Tisch stand voll. Russen sind also keine schlechten Menschen, zumindest nicht alle. Eines unserer Schafe sah das wohl anders. Ich kam von der Schule und bemerkte gerade noch den LKW, auf den unser Schaf gerade samt Pfahl und Kette flog. Es wird auch nur einem guten Zweck gedient haben und die Versicherung hat es ja ohne große Formalitäten sofort bezahlt, sogar mehr als wir vom Fleischer bekommen hätten. Im Sputnik stand, der Aralsee wäre am Austrocknen. Große Staudämme und Erdöltrassen müssen gebaut werden, die größten Vorkommen an Bodenschätzen müssen erschlossen werden. Alles Gründe zu helfen, alles Gründe ein paar Groschen DSF- Beitrag zu zahlen. Vielleicht komme ich später zum arbeiten mal leichter in die Sowjetunion und kann sehen, was die DSF bewirkt hat. Russisch war nicht mein Fach, zur Schulzeit beinah mein Fallstrick. Mit Hängen und Würgen eine drei in der Prüfung. Unfassbar, aus der sicheren fünf wurde eine vier auf dem Abschlusszeugnis. Bei dem Wort “Russland“ fangen zu Hause sofort die Geschichten von Mafia, Gulag, Kriegsgefangenschaft, Not und Elend an. Mein Vater kennt einen der dort war und der kennt einen der wieder einen........ Vor 25 Jahren genau wie heute im Jahr 2005. Jeder erzählt seine Geschichte, bei fast jedem bleiben mehr die negativen als die positiven Dinge haften. Russland habe ich nie an gesellschaftlichen Umständen festgemacht. Mein Bild von Russland prägte, seit ich ihn mit mir herumtrug, der Schulatlas von Hermann Haack, Gotha und der S

Wer an der Umsetzung seines Lebenstraumes arbeitet, kann jede Hilfe gebrauchen. Hilfe ist aber nicht selbstverständlich, zumindest nicht, wenn die Verwirklichung des Lebenstraumes mit Brüchen der von der Gesellschaft akzeptierten Verhaltensmuster einhergeht. Dann wird es schwierig. In Deutschland seinen Traum trotz allem sogar mit seinen Kindern zu verfolgen, was das bedeutet, werden Sie ahnen. Eigentlich wird jeder Planungspunkt zu einem Hindernis. Nach einem Buch, das nicht nur ein Ziel sondern auch den Weg dahin, am besten auch mit Kindern, nachvollziehbar macht, habe ich lange gesucht. Gefunden habe ich immer nur Bruchteile eines Projektes. Mein Reiseabenteuer beginnt am Anfang und endet nicht am Ende. Das Ende ergibt sich bei jeder Sache, anfangen muss man selbst. Am Anfang scheitert man aber am besten. Dem, der die Welt in Langsamkeit und Individualität entdecken und bereisen will, soll mein Buch bei seinen Planungen helfen. Es ist aber auch das spannende Straßenabenteuer auf der längsten Straße der Welt, das beim Lesen fesselt. Unseren Fehlern ist nach der Lektüre vielleicht aus dem Wege zu gehen. Ihre eigenen Fehler werden Sie genau so wie wir dennoch machen. All die, die sich nicht gern an Regeln und Gesetze halten deren Sinn sich nicht logisch erschließt, wo fest steht, dass sie falsch und schädlich für den Einzelnen, für die Gesellschaft und global gesehen sind, sind hier beim richtigen Buch angekommen. Dieses Buch ist aufgeschriebenes gelebtes Leben. Ulf Hoffmann

Mitarbeit Anpassung von: Ulf Hoffmann, Susanne Hoffmann
Zusatzinfo 6 Seitiges Booklet Bilder und Inhaltsverzeichnis
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Gewicht 150 g
Einbandart DVD-Box
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga Humor / Satire
Schlagworte Baikalsee • DDR • E-Book • FDJ • Finanzkrise • Hörbuch • IFA • Kabarett • Kapitalismus • Lettland • Litauen • Moskau • MP3 • NVA • Polen • Reise • Russland • Satire • Sibirien • Sozialismus • Strukturvertrieb • Systemkritik • Ural • W50
ISBN-10 3-00-027527-4 / 3000275274
ISBN-13 978-3-00-027527-2 / 9783000275272
Zustand Neuware
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