La Biennale di Venezia
1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort;10
3;Einleitung;12
4;Forschungssituation;18
5;Kapitel 1 Voraussetzungen, Vorbilder und Vorgänger;32
6;Kapitel 2 Die ersten internationalen Kunstausstellungen 1895 1905;48
7;Kapitel 3 Die Weltausstellung der Kunst 1907 1914;78
8;Kapitel 4 Avantgarde und Tradition - die unruhigen 1920er Jahre;104
9;Kapitel 5 "Die letzten Jahre des Löwen" Der Ausbau in den 1930er Jahren;134
10;Kapitel 6 Das neue Imperium und das Ende des "paneuropäischen" Traums;172
11;Kapitel 7 Das Schaufenster des "Neuen Europas" der Achsenmächte;203
12;Kapitel 8 Die Fortsetzung der Aktivitäten: ein Neubeginn?;226
13;Schlussbemerkungen;240
14;Ausstellungen italienischer Kunst im Ausland;248
15;Quellen und Literatur;250
16;Register;298
17;Abbildungsnachweise;306
18;Tafeln und Abbildungen;308
Kapitel 1 (S. 23)
Voraussetzungen, Vorbilder und Vorgänger
Im ersten Kapitel wird die Ausgangssituation Venedigs am Ende des ,19. Jahrhunderts beschrieben. Wie war die politische, wirtschaftliche und kulturelle Situation in der erst spät zum italienischen Königreich gekommenen Stadt? Zum Verständnis der historischen Umstände, in denen die Internationale Kunstausstellung von Venedig entstanden ist, soll ein kurzer Überblick über die Geschichte und Tradition des internationalen Kunstausstellungswesens in Europa geliefert werden.
Dabei werden die Pariser Salons, die Münchner Ausstellungen und Ausstellungsprojekte in Italien berücksichtigt. Einen ersten Höhepunkt im kulturellen Leben Venedigs stellt die in einem dritten Abschnitt beschriebene Esposizione Nazionale Artistica dar, die viele Elemente der späteren Internationalen Kunstausstellung erstmals erprobte.
Sie verhalf Venedig zu nationaler Anerkennung und nationalen Symbolen in Form von Denkmälern für Vittorio Emanuele II. und Giuseppe Garibaldi. Um die Entstehung der ersten Internationalen Kunstausstellung der Stadt Venedig zu verstehen, ist es notwendig, sich einen kurzen Überblick über die wirtschaftliche und soziale Situation Venedigs am Ende des ,19. Jahrhunderts zu verschaffen, die von der Geschichtsschreibung als das traurigste Kapitel der venezianischen Vergangenheit betrachtet wird.
Seit dem Ende der Republik Venedig im Jahr war die Stadt, ihrer Lebensadern Seefahrt und Landwirtschaft auf Terraferma vollständig beraubt, zu einem traurigen Schatten ihrer selbst geworden.
Das ,19. Jahrhundert war anfangs durch die französische und österreichische Okkupation geprägt, wobei bereits unter der napoleonischen Besatzung erste Modernisierungsprojekte in Angriff genommen wurden, die sich vor allem auf den Städtebau bezogen. Doch bis Mitte des ,19. Jahrhunderts war Venedig eine immer stärker verarmende Stadt, die nur noch durch ihre Bauten und deren stark dezimierte Ausstattung an ihren ehemaligen Glanz erinnerte.
Immer mehr Adelsfamilien starben aus, verarmten und verkauften alles, was nicht unbedingt zum Leben gebraucht wurde. Die großen Paläste waren von vielen Familien nicht mehr zu halten und wurden zu Schleuderpreisen an europäische Adlige, Industrielle, Tänzerinnen, Schauspieler und Künstler verkauft.
Erst mit dem Bau der Eisenbahnbrücke von der Terraferma im Jahr war die Stadt Venedig an das Festland angebunden, wodurch sie für Reisende leichter erreichbar war. Als Teil des Königreichs Lombardo-Venetien wurde das Leben in der Stadt dominiert von den österreichischen Besatzungsoffizieren und deren Familien.
Hinzu kamen immer mehr Reisende, die wie der Dichter Lord Byron Venedig als Symbol des Verfalls sahen. Andere Fremde wie die Maler Friedrich Nerly oder William Maylord Turner beschäftigten sich mit venezianischen Motiven, die zumeist die berühmten Monumente der Vergangenheit, wie den Dogen-Palast, Santa Maria della Salute oder natürlich San Marco zeigten. Der englische Kunsthistoriker John Ruskin prägte in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem Buch The Stones of Venice" nachdrücklich das Bild eines morbiden, dem Verfall preisgegebenen Venedig.
Ihren endgültigen Status als Teil des jungen italienischen Königreiches erreichte die Stadt erst in Folge des deutsch-österreichischen Krieges. Auf Druck des Deutschen Reiches musste Österreich Venedig nach dem Frieden von Wien am 3. Oktober an Italien abtreten.
Der von bis in Rom regierende König Vittorio Emmanule II. hielt am 11. November feierlichen Einzug in die Stadt. Die ökonomische, soziale und hygienische Situation Venedigs war zu diesem Zeitpunkt desolat. Besonders schwierig gestaltete sich die ökonomische Situation, da Österreich schon vor seinen Adriahafen nach Triest verlegt und sich komplett aus der Wirtschaft zurückgezogen hatte.
| Erscheint lt. Verlag | 2.12.2009 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Studi. Schriftenreihe des Deutschen Studienzentrums in Venedig ; BAND 2 |
| Zusatzinfo | 71 b/w and 15 col. ill. |
| Verlagsort | Berlin/Boston |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 170 x 240 mm |
| Gewicht | 1070 g |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeine Geschichte | |
| Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Hilfswissenschaften | |
| Schlagworte | 19. Jahrhundert • Arbeit • Ausstellung • Begegnungen • Biennale Venedig • Early Modern History • EMA15 • Entwicklung • Erfolg • Erkenntnis • Erster Weltkrieg • Flexibilität • Forschung • Funktion • Geschichte • Großereignis • Grundlagen • historical periods • History • Hochschulschrift • Infrastruktur • Innovation • Institutionen • Internationalität • Konzept • Kooperation • Krieg • Kultur • Kulturpolitik • LA • La Biennale di Venezia • Mersch • Modern • Neuere Geschichte • Politik • Quellen • Staat • Struktur • Verstaatlichung • Wirtschaft • Wurzel |
| ISBN-10 | 3-05-004527-2 / 3050045272 |
| ISBN-13 | 978-3-05-004527-6 / 9783050045276 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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