Anders als die beiden erstgenannten Museen, die von Leo von Klenze stammen und deshalb nach den Bombenanschlägen des 2. Weltkriegs wieder aufgebaut wurden, hat man die weit weniger zerstörte Neue Pinakothek Anfang der 50er Jahre - in Unkenntnis der Bedeutung dieser für Gärtners Handschrift typischen Architektur - abgetragen. An derselben Stelle steht seit 1981 der Neubau Alexander von Brancas, in dem neben Verwaltung und Werkstätten die internationalen Sammlungsbestände vom späten 18. Jahrhundert bis zum Jugendstil Aufnahme gefunden haben (Christoph Heilmann, aus 'Zur Gründungsgeschichte der Neuen Pinkothek und ihrer Sammlung)
Zur Gründungsgeschichte der Neuen Pinakothek und ihrer Sammlung
Die Neue Pinakothek war nach der Glyptothek und der Alten Pinakothek das dritte der von König Ludwig I. in München erbauten Museen. Nach Entwürfen Friedrich von Gärtners wurde der Bau durch August von Voit errichtet, um "Gemälde dieses und künftiger Jahrhunderte" aufzunehmen. Anders als die beiden erstgenannten Museen, die von Leo von Klenze stammen und deshalb nach den Bombenschäden des 2. Weltkriegs wieder aufgebaut wurden, hat man die weit weniger zerstörte Neue Pinakothek Anfang der 50er Jahre, in Unkenntnis der Bedeutung dieser für Gärtners Handschrift typischen Architektur, abgetragen. An derselben Stelle steht seit 1981 der Neubau Alexander von Brancas, in dem neben Verwaltung und Werkstätten die internationalen Sammlungsbestände vom späten 18. Jahrhundert bis zum Jugendstil Aufnahme gefunden haben. Die Geschichte der Sammlung setzt mit den frühen 30er Jahren des 19. Jahrhunderts ein, als König Ludwig I. sein Interesse nun auch verstärkt zeitgenössischer Kunst zuwandte, nachdem es in den Jahren zuvor fast ausschließlich der Antike und den älteren Malerschulen gegolten hatte. Als Ludwig I. 1868 starb, belief sich der ausschließlich aus der Königlichen Privatschatulle finanzierte Gemäldebestand zeitgenössischer Kunst bereits auf 395 Nummern. Dabei war der Münchner Schule natürlicherweise der Vorrang eingeräumt, wenn auch andererseits Cornelius und einige andere wichtige Namen fehlten. Als Historienmaler waren sie hauptsächlich mit Aufträgen für Wandmalereien öffentlicher Gebäude beschäftigt worden. Die mit ihrer aufrichtigen Naturschilderung an die Niederländer des 17. Jahrhunderts anknüpfenden Landschafter wie Dorner d.J., Dillis und Wagenbauer hatte schon König Max Joseph gesammelt, aber auch die Jüngeren wie Kobell, Bürkel, Adam, Peter Heß und Neher fanden über die Ausstellungen im Kunstverein jetzt Eingang in die Königliche Neue Pinakothek. In der bei den Akademien damals noch immer geltenden Hierarchie der Künste waren sie zusammen mit Genre- und Stillebenmalern weit unten angesiedelt und abschätzig als "Fächler" abgestempelt. Wenn man auch die zugereisten Landschaftsmaler wie Ezdorf, Morgenstern und Andreas Achenbach wenigstens zeitweise zur Münchner Schule zählen darf, so fehlte es bei den Ankäufen nicht an wichtigen Vertretern aus Norddeutschland, und auch mit den zahlreichen Gemäldekäufen der Deutschrömer griff Ludwig I. weit über lokale Grenzen hinaus. Seit seinem zweiten römischen Aufenthalt fühlte sich der König diesen Malern um Josef Anton Koch und Friedrich Overbeck, die ihre
Inspirationen aus der klassischen Landschaft Italiens und aus Werken Raffaels und seiner Vorläufer bezogen, eng verbunden. Nur so ist es zu erklären, daß die Neue Pinakothek über so viele bedeutende Bilder dieses Malerkreises verfügt, ganz abgesehen von dem einmaligen Bestand an Rottmann-Landschaften, die größtenteils als monumentale Wandbilder historischer Gegenden Italiens und Griechenlands ausgeführt sind.
Die internationale Größenordnung der Sammlung Ludwigs I. bemißt sich an dem relativ hohen Anteil außerdeutscher Künstler. Ein Vergleich mit anderen europäischen Residenzen zeigt darin tatsächlich eine Weltoffenheit, wie sie zur damaligen Zeit nur bei ganz wenigen Privatsammlern nachweisbar ist und kaum von einem regierenden Fürsten der Restaurationszeit zu erwarten war. Als in den beginnenden 40er Jahren das klassische Kunstideal abstrakt poetisierter Bildinhalte und schöner Umrißlinien von den die Farbe soeben wiederentdeckenden Belgiern und Franzosen verdrängt wurde, bemühte sich Ludwig I., eine Anzahl solcher Bilder als Ansporn für die noch dem Cornelianischen Linienstil verpflichteten Münchner Akademiemaler zu erwerben, obwohl diese neue Richtung sicherlich nicht der persönlichen Neigung des Königs entsprochen hatte. Namen wie Gallait, Navez, Robert wären hier zu nennen. Daß sich d
| Erscheint lt. Verlag | 28.4.2008 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Prestel Museumsführer |
| Verlagsort | München |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 121 x 221 mm |
| Gewicht | 305 g |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
| Reisen ► Reiseführer ► Deutschland | |
| Schlagworte | Bayern • Führer • Kunst • Malerei • München • München; Museen • Museum • NeuePinakothek • Neue Pinakothek München |
| ISBN-10 | 3-7913-4022-0 / 3791340220 |
| ISBN-13 | 978-3-7913-4022-7 / 9783791340227 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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