Ruth & Hans Ullrich
Institut für deutsche Tätowier-Geschichte e. V. (IDTG) (Verlag)
978-3-00-076184-3 (ISBN)
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Auf der Grundlage zahlreicher bislang unveröffentlichter Quellen – vom Ullrich’schen Vorlagealbum über persönliche Korrespondenz mit Hans Ullrichs Hamburger Lehrmeister Christian Warlich (1891–1964) bis hin zu im Eigenvertrieb produzierten Werbepostkarten – öffnet das Buch ein Fenster in eine bislang nur unzureichend untersuchte Ära der Tätowier-Geschichte im deutschsprachigen Raum. Zugleich verortet es diese Entwicklungen im internationalen Kontext der Mitte des 20. Jahrhunderts und in den wechselnden gesellschaftlich-politischen Bedingungen dieser Zeit.
Eingebettet in die Geschichte der Ullrichs erzählt die Publikation zudem von der oft abenteuerlichen Sicherung beinahe verlorenen Quellenmaterials, von Hautverzierungen überzeugter Nationalsozialisten und von Frauen wie Ruth Ullrich, die als selbstbewusste Akteurinnen in einer vormals männerdominierten Tätowier-Kultur sichtbar wurden. Darüber hinaus untersucht der Band die mediale Gegenwehr „von unten“ gegen die Stigmatisierung tätowierter Körper, populäre Bildmotive wie die Meerjungfrau und die Funktionen von Tätowier-Vorlagenbüchern – etwa jenem von Hans Ullrich. Ein besonderer Fokus gilt den internationalen Netzwerken der Szene, etwa der Brieffreundschaft zwischen Hans Ullrich und der britischen Tätowiererin Jessie Knight (1904–1992), die die zunehmende Globalisierung der Tätowier-Kultur veranschaulicht.
Die Beiträge des Sammelbands stammen von Julia Pucher, Manfred Kohrs, Matt Lodder, Marcus Schäfer und Ole Wittmann. Die Gestaltung des Buches lag – mit viel Herzblut – in den Händen von Volker Henze. The Institute for German Tattoo History (IDTG) presents its first book publication with this volume: a double biography of Ruth (1912–1964) and Hans Ullrich (1909–1957) in the form of an edited collection. The long-forgotten couple played a formative role in the still small tattoo subculture of the 1940s and 1950s—as tattooists, as founders of tattoo clubs, and as vocal representatives of their scene. Above all, however, they were—using Ruth’s own words—“lovers of the blue art.”
Drawing on a wide range of previously unpublished sources—from the Ullrich flash album and personal correspondence with Hans Ullrich’s Hamburg mentor Christian Warlich (1891–1964) to self-produced promotional postcards—the book opens a window onto an era of tattoo history in the German-speaking world that has so far received little scholarly attention. At the same time, it situates these developments within the international context of the mid-twentieth century and the shifting socio-political conditions of the period.
Embedded in the story of the Ullrichs, the publication also recounts the often adventurous recovery and preservation of nearly lost source material; examines tattoos worn by committed National Socialists; and highlights women such as Ruth Ullrich, who emerged as self-confident actors within a formerly male-dominated tattoo culture. Beyond this, the volume explores forms of grassroots media resistance against the stigmatization of tattooed bodies, popular flash motifs such as the mermaid, and the functions of tattoo flash books—most notably that of Hans Ullrich. Particular attention is given to the international networks of the scene, including the correspondence between Hans Ullrich and the British tattooist Jessie Knight (1904–1992), which illustrates the increasing globalization of tattoo culture.
The contributions to this edited volume are by Julia Pucher, Manfred Kohrs, Matt Lodder, Marcus Schäfer, and Ole Wittmann. The book’s design—realized with great dedication—was created by Volker Henze.
Ole Wittmann studierte Kunstgeschichte, Kulturanthropologie und Soziologie in Hamburg. 2015 promovierte er über den menschlichen Körper als Bildträger für Tätowierungen. Seine Dissertation Tattoos in der Kunst erschien 2017. Zwischen 2009 und 2016 war Ole Wittmann wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arno Schmidt Stiftung sowie am Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, wo er die Ausstellung Tattoo co-kuratierte. Ferner arbeitete er als Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg und leitete von 2015 bis 2020 das Forschungsprojekt Der Nachlass des Hamburger Tätowierers Christian Warlich (1891–1964) am Museum für Hamburgische Geschichte, wo er die Ausstellung Tattoo-Legenden. Christian Warlich auf St. Pauli kuratierte. Seit 2018 ist Ole Wittmann Forschungsleiter und Vorstandsmitglied des Instituts für deutsche Tätowier-Geschichte e.V. (IDTG).
Manfred Kohrs traf 1975 auf Horst „Samy“ Streckenbach und erlernte bei ihm das Tätowieren. 1976 eröffnete er das erste Tattoo-Studio in Hannover und war bis 1988 als Tätowierer tätig. Er stellte bereits früh die gewerbliche Einordnung des Tätowierens infrage und gründete 1977 die erste Vereinigung deutscher Tätowier-Künstler, aus der 2018 der Tätowierkunst e.V. hervorging. Kohrs entwickelte 1978 ein neues, funktionelles Design für die elektrische Rotations-Tätowiermaschine und fertigte das erste Barbell-Piercing an. Im Alter von 40 Jahren begann er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre, absolvierte ein Studium der Ökonomie und ist seither ist er in der Steuerberatung tätig. Von 2018 bis 2020 stand Kohrs dem Kurator der Ausstellung Tattoo-Legenden. Christian Warlich auf St. Pauli am Museum für Hamburgische Geschichte, Dr. Ole Wittmann, beratend zur Seite. Er ist Vorstandsvorsitzender des Instituts für deutsche Tätowier-Geschichte e.V. (IDTG) und beschäftigt sich mit der Auswertung des Nachlasses von Horst Streckenbach.
| Erscheinungsdatum | 15.12.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Schriftenreihe des Instituts für deutsche Tätowier-Geschichte ; 1 |
| Zusatzinfo | 22 Seiten Reproduktionen des Vorlagealbums von Hans Ullrich (Farbabbildungen) und viele Begleitabbildungen |
| Verlagsort | Wedemark |
| Sprache | englisch; deutsch |
| Maße | 170 x 240 mm |
| Gewicht | 545 g |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik |
| Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
| Schlagworte | Biografie • Cultural History • Deutschland, 20. Jahrhundert • Hans Ullrich • Körperkultur • Populärkultur • Ruth Ullrich • Subkultur • Tätowierung • Tattoo culture • Tattoo-Geschichte |
| ISBN-10 | 3-00-076184-5 / 3000761845 |
| ISBN-13 | 978-3-00-076184-3 / 9783000761843 |
| Zustand | Neuware |
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