Der Iwein-Zyklus im Schmalkaldener „Hessenhof“
Arbeitsheft des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie – Bau- und Kunstdenkmalpflege, Neue Folge 58
Seiten
2025
E. Reinhold Verlag
978-3-95755-087-3 (ISBN)
E. Reinhold Verlag
978-3-95755-087-3 (ISBN)
Der einzige profane Wandmalereizyklus des 13. Jahrhunderts in Thüringen – interdisziplinäre Betrachtung und Einordnung
Der repräsentative romanische Steinbau des „Hessenhofs“ am Neumarkt in Schmalkalden im Thüringer Wald, dessen heutiges Erscheinungsbild stark von jüngeren Umbauten geprägt ist, und der berühmte Iwein-Zyklus in seinem Erdgeschoss entstand nach vorherrschendem Urteil der bau- und kunstgeschichtlichen Forschung in den ersten Jahrzehnten bzw. in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie werden damit jener kurzen Zeitspanne zugewiesen, für die – bei einer ansonsten extrem lückenhaften Quellenlage – dank zweier sicher dokumentierter Ereignisse der Jahre 1227 und 1246 die Zugehörigkeit Schmalkaldens zum Herrschaftsbereich der ludowingischen Landgrafen von Thüringen eindeutig bezeugt ist.
Bis zum Vorliegen neuer bauarchäologischer und kunsthistorischer Befunde und bis zu der dringend erforderlichen intensiven Sichtung des überaus lückenhaften spätmittelalterlichen Quellenmaterials sind sämtliche Aussagen über die Erbauer, Besitzer und Bewohner des „Hessenhofs“ und damit auch über die Auftraggeber des Iwein-Zyklus weitgehend hypothetisch. Ob die Malereien bereits der Erbauungsphase des Hofes und damit möglicherweise landgräflicher Initiative zuzuweisen sind oder ob die Ausmalung erst durch einen der ersten Nutzer des Gebäudes anzusetzen ist, muss ebenso offen bleiben wie das Motiv für die Auswahl des literarischen Stoffes und die Funktion, die den mit dem Zyklus ausgestatteten Räumlichkeiten ursprünglich zugedacht war.
Die vorliegende Publikation kompiliert das in verschiedenen Fachdisziplinen aktuell vorhandene Wissen über die geschichtlichen Rahmenbedingungen und den künstlerischen Kontext der im nordalpinen Raum einzigartigen Wandmalereien mit ihren Inhalten aus Hartmann von Aues „Iwein“-Roman. Während Matthias Werner, Tom Graber und Mathias Kälble die historischen Hintergründe beleuchten und dazu eine Urkunde von 1250 edieren, befasst sich Dorothea Klein aus literaturhistorischer Sicht mit dem Roman und der Szenenauswahl für die Schmalkaldener Darstellung. Harald Wolter-von dem Knesebeck vergleicht die Schmalkaldener Iwein-Wandmalerei mit der etwa gleichzeitig entstandenen Iwein-Wandmalerei auf Burg Rodenegg in Südtirol und ordnet sie in den kunsthistorischen Kontext ein.
Der repräsentative romanische Steinbau des „Hessenhofs“ am Neumarkt in Schmalkalden im Thüringer Wald, dessen heutiges Erscheinungsbild stark von jüngeren Umbauten geprägt ist, und der berühmte Iwein-Zyklus in seinem Erdgeschoss entstand nach vorherrschendem Urteil der bau- und kunstgeschichtlichen Forschung in den ersten Jahrzehnten bzw. in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Sie werden damit jener kurzen Zeitspanne zugewiesen, für die – bei einer ansonsten extrem lückenhaften Quellenlage – dank zweier sicher dokumentierter Ereignisse der Jahre 1227 und 1246 die Zugehörigkeit Schmalkaldens zum Herrschaftsbereich der ludowingischen Landgrafen von Thüringen eindeutig bezeugt ist.
Bis zum Vorliegen neuer bauarchäologischer und kunsthistorischer Befunde und bis zu der dringend erforderlichen intensiven Sichtung des überaus lückenhaften spätmittelalterlichen Quellenmaterials sind sämtliche Aussagen über die Erbauer, Besitzer und Bewohner des „Hessenhofs“ und damit auch über die Auftraggeber des Iwein-Zyklus weitgehend hypothetisch. Ob die Malereien bereits der Erbauungsphase des Hofes und damit möglicherweise landgräflicher Initiative zuzuweisen sind oder ob die Ausmalung erst durch einen der ersten Nutzer des Gebäudes anzusetzen ist, muss ebenso offen bleiben wie das Motiv für die Auswahl des literarischen Stoffes und die Funktion, die den mit dem Zyklus ausgestatteten Räumlichkeiten ursprünglich zugedacht war.
Die vorliegende Publikation kompiliert das in verschiedenen Fachdisziplinen aktuell vorhandene Wissen über die geschichtlichen Rahmenbedingungen und den künstlerischen Kontext der im nordalpinen Raum einzigartigen Wandmalereien mit ihren Inhalten aus Hartmann von Aues „Iwein“-Roman. Während Matthias Werner, Tom Graber und Mathias Kälble die historischen Hintergründe beleuchten und dazu eine Urkunde von 1250 edieren, befasst sich Dorothea Klein aus literaturhistorischer Sicht mit dem Roman und der Szenenauswahl für die Schmalkaldener Darstellung. Harald Wolter-von dem Knesebeck vergleicht die Schmalkaldener Iwein-Wandmalerei mit der etwa gleichzeitig entstandenen Iwein-Wandmalerei auf Burg Rodenegg in Südtirol und ordnet sie in den kunsthistorischen Kontext ein.
Inhalt:
Holger Reinhardt: Vorwort
Matthias Werner: Die ludowingischen Landgrafen von Thüringen und Schmalkalden. Zum historischen Hintergrund des Iwein-Zyklus im Schmalkaldener „Hessenhof“
Tom Graber und Mathias Kälble: Anhang: Urkunde der Bürger von Schmalkalden von 1250 – Edition und Übersetzung
Dorothea Klein: Hartmanns „Iwein“ in Text und Bild. Eine Einführung zum Roman und zu den Schmalkaldener Malereien
Abbildungskatalog
Harald Wolter-von dem Knesebeck: Erzählen im Raum. Profane Wandmalerei des Mittelalters: „Iwein“ in Schmalkalden und auf Burg Rodenegg – ein kunsthistorischer Vergleich
Anhang
| Erscheinungsdatum | 22.11.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Arbeitsheft des Thüringer Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie – Bau- und Kunstdenkmalpflege, Neue Folge ; 58 |
| Co-Autor | Tom Graber, Mathias Kälble, Dorothea Klein, Matthias Werner, Harald Wolter-von dem Knesebeck |
| Vorwort | Holger Reinhardt |
| Zusatzinfo | zahlreiche Abbildungen teilweise vierfarbig |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 210 x 297 mm |
| Gewicht | 784 g |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
| Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter | |
| Geschichte ► Teilgebiete der Geschichte ► Kulturgeschichte | |
| Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
| Schlagworte | Hartmann von Aue • Rodenegg • Thüringen • Wandmalerei |
| ISBN-10 | 3-95755-087-4 / 3957550874 |
| ISBN-13 | 978-3-95755-087-3 / 9783957550873 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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