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Christoph W. Gluck: Iphigenie auf Tauris - Bernd Oberhoff

Christoph W. Gluck: Iphigenie auf Tauris

Ein psychoanalytischer Opernführer

(Autor)

Buch | Softcover
109 Seiten
2007
Psychosozial-Verlag
978-3-89806-597-9 (ISBN)
CHF 16,80 inkl. MwSt
Die Essenz der Handlung lässt sich auf der Ebene der Protagonisten Orest und Iphigenie formulieren, die aus einer Welt voll Hass und Wut zu Reue und Mitleid finden. Und doch handelt es sich dabei um den frühkindlichen Prozess des Durchschreitens der »depressiven Position« gegen Ende des ersten Lebensjahres. Gluck gelingt es in genialer Weise, diesem Doppelsinn Ausdruck zu verleihen. Seine Musik drückt die Trauer und Schuldgefühle der Protagonisten aus, führt den Zuschauer aber auch an jenen Ursprung dieser Gefühle zurück, der als eine tiefste Ebene des Erlebens in uns allen schlummert.
Die Essenz der Opernhandlung lässt sich durchaus auf der Ebene der erwachsenen Bühnenprotagonisten Orest und Iphigenie formulieren, die den Weg aus einer archaischen Welt des Hasses und der mörderischen Wut hin zu Gefühlen von Reue und Mitleid finden. Und doch handelt es sich präzise um den frühkindlichen Prozess des Durchschreitens der »depressiven Position« (M. Klein) gegen Ende des ersten Lebensjahres. Diese Tatsache verweist auf den genialen Doppelsinn dieser mythischen Erzählung. In C. W. Gluck hat dieser Mythos einen Musikschöpfer gefunden, der das emotionale Geschehen in eine Musik zu kleiden vermochte, die nicht nur die Trauer und die Schuldgefühle von Orest und Iphigenie als Erwachsenen ausdrückt, sondern die den Zuschauer unmerklich an jenen Ursprung dieser Gefühle zurückführt, der als eine tiefste Ebene des Erlebens in uns allen schlummert.

Dr. Bernd Oberhoff, Diplom-Psychologe, Gruppenanalytiker, Supervisor, Privat-Dozent an der Universität Kassel für "Soziale Therapie", langjähriger Kammerchor-Leiter (Preisträger). Wichtige Buchveröffentlichungen: Christoph Willibald Glucks präödipale Welt, eine musikalisch-psychoanalytische Studie. 1999; Übertragung und Gegenübertragung in der Supervision. 2000.

Iphigenie auf Tauris
Oper in 4 Akten


Libretto: Nicolas-Francois Guillard
Uraufführung: 18. Mai 1779
Académie Royale de Musique in Paris unter der Leitung des Komponisten


Auftretende Personen

Iphigenie Sopran
Orest Bariton
Pylades Tenor
Thoas Bass
Diana Sopran
Priesterinnen. Skythen. Leibwache des Thoas. Eumeniden und Dämonen. Griechen im Gefolge des Pylades.



Inhalt

1. Die Handlung der Oper
2. Einleitung
3. Ouvertüre und 1. Szene: Iphigeniens erschreckende Verlusterfahrung
4. Die paranoid-schizoiden Verfolgungsängste des Thoas
5. Die depressive Verzweiflung des Orest
6. Das Rumoren von abgespaltenen Gefühlen: »Le calme rentre dans mon cœur«
7. Die Wiederkehr der abgespaltenen Gefühle: frühkindliche Ängste vor der Vergeltung der Mutter
8. Reue über die Aggression gegen die Mutter: »Wie schrecklich quält der Reue Stachel«
9. Trauer über den Verlust der Eltern
10. Geschwister- und Freundesliebe
11. Die »erhabene Seele« als ein neues Ich-Ideal
12. Die Wiedergewinnung des »guten Objekts«
13. Schluss: Ein stimmiges »lieto fine«

Literatur
Empfohlene Musikaufnahme

Reihe/Serie Imago
Verlagsort Gießen
Sprache deutsch
Maße 125 x 155 mm
Gewicht 137 g
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Klassik / Oper / Musical
Schlagworte Gluck, Christoph W. • Iphigenie auf Tauris (Gluck) • Musik • Oper • Psychoanalyse
ISBN-10 3-89806-597-9 / 3898065979
ISBN-13 978-3-89806-597-9 / 9783898065979
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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