Der 'ideale Kunstkörper'
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-47503-4 (ISBN)
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'Nicht von der Kunst in abstracto' hielt Goethe 1788 als Vorsatz in seinem Notizbuch fest. Nach dem Erlebnis seiner Italienreise wollte er auf jegliche Form kunsttheoretischer Spekulation verzichten, die nicht von den konkreten Kunstwerken ausgeht. Die Maxime lässt keinen Zweifel daran, dass Goethes Schriften zur Kunst ohne die Anschauung von Kunstwerken nicht zu verstehen sind. Wer sie nur liest, bleibt blind.Wie konsequent Goethe an seinem Vorsatz festhielt, zeigen seine umfangreichen Sammlungen. Die Druckgraphiken und Zeichnungen bieten eine Fülle von Material, die es Goethe ermöglichte, von einer anschaulichen Kunstgeschichte auf ein 'Ganzes der Kunst' zu schließen.Der Kunsthistoriker Johannes Grave schildert Goethes Beschäftigung mit den Kunstwerken, um nach dem Profil und Konzept seiner graphischen Sammlung zu fragen. Die Sammlung erweist sich dabei als Ort einer 'morphologischen' Kunstbetrachtung, die ein Kunstideal einholen sollte, das dem Kunstschaffen und der Ästhetik um 1800 nicht mehr zugänglich war.
Johannes Grave (geb.1976), Kunsthistoriker, ist seit 2009 stellvertretender Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris.
Einleitung - "Nicht von der Kunst in abstracto" Erster Teil: Goethes Entwicklung als Sammler von Graphiken und ZeichnungenKontingenz oder Bildungsprozess? Die Geschichte eines SammlersEmanzipation des Blicks - Goethes frühe Erfahrungen mit der Sammlungskultur des 18. Jahrhunderts1. Die väterliche Sammlung in Frankfurt2. Oeser, Hagedorn, Merck - Erfahrungen in Leipzig und Frankfurt3. Das "empfundenste Kunstwerk" - Zu Goethes GraphikenDie "ganz goldene Ausführung" - Professionalisierung des Umgangs mit Graphiken und Zeichnungen1. Johann Heinrich Merck als Kunstagent für den Weimarer Hof2. Goethes Beschäftigung mit der Dürer-Sammlung Lavaters3. Erste Schritte zur Distanzierung von der Genieästhetik des Sturm und Drang4. Die Anfänge von Goethes graphischer Sammlung5. Nachzeichnen als intensive Aneignung von KunstwerkenItalienische Erfahrungen und kunstpolitische Ambitionen - Goethes vermindertes Interesse an den graphischen Künsten1. Unter dem Eindruck des Italien-Erlebnisses2. An- und Verkäufe in der Zeit der "Propyläen" und der PreisaufgabenImpulse zur kunsthistorischen Strukturierung der Sammlung1. Erwerbungen aus dem Nachlass Carl Ludwig Fernows2. Die Ausrichtung der graphischen Sammlung auf eine kunsthistorische Betrachtung3. Die Ansichtssendung Johann Gottlob Stimmels 1814Neue Dimensionen des Sammelns1. Die Geschäftsverbindung mit Johann August Gottlob Weigel und das Ziel einer "vollständigen" Sammlung2. Gezielte Bestandsergänzungen - Goethes Erwerbungen von Schongauer-Stichen3. Gattungsgeschichte, mediale Spezifika, Talent - Erwerbungen als Anregungen für Aufsätze zur Kunst4. Vom kunstgeschichtlichen Überblick zur mikrohistorischen Perspektive - das Beispiel Mantegna "Perlenfischerey" der letzten Jahre1. Carl Gustav Boerner und die erneute Intensivierung der Erwerbungen Goethes2. Späte Ordnungs- und Katalogisierungsarbeiten Johann Christian SchuchardtsGoethes Reflexionen zur spezifischen Medialität von Graphiken und Zeichnungen1. Der vergleichende Blick2. Späte Aufmerksamkeit für die Geschichte der graphischen KünsteDie graphische Sammlung im Jahr von Goethes Tod1. Eine Bestandsaufnahme2. Quellen zur Ordnung von Goethes graphischer Sammlung um 1832Zur Spezifik des Goetheschen Sammelns - eine ZwischenbilanzExkurs 1: Sondersammelgebiet Manierismus?Exkurs 2: Bewahrung und Verlust - die Geschichte der Sammlung ab 1832Zweiter Teil: Einblicke in das Ganze der Kunst - Zur Frage nach einem SammlungskonzeptKunst und Geschichte1. Die Geschichtlichkeit von Kunst - Goethes Winckelmann-Rezeption2. Bedingtes Kunstwerk und absolutes Kunstideal3. Zwischen unbedingtem Anspruch und ernüchternden Relativierungen -"Propyläen"und Preisaufgaben4. Ausloten der Grenzen nachantiker Kunst -"Winckelmann und sein Jahrhundert"5. Die Weimarischen Kunstfreunde als KunsthistorikerDas"Ganze der Kunst"und die Sammlung -"Der Sammler und die Seinigen"Kunst und Natur1. Methodische Aspekte von Goethes Kunstbetrachtung2. Methodische Parallelen im Studium von Kunst und Natur - Goethesitalienische Erfahrungen3. Methodische Selbstvergewisserung -"Kautelen des Beobachters". Differenzierungen zum Verhältnis von Kunst und Natur5. Die Ordnung der Dinge - Sammlungen zur Kunst und zur Natur"Morphologische"Kunstbetrachtung?1. Kunst, Kunstwerk und Kunstgeschichte2. Beispiele einer "morphologischen" Betrachtung von KunstwerkenOffene Fragen - Goethes literarisches Spätwerk als Sammlung, zeitgenössische Parallelen in der Verknüpfung von Kunstgeschichte und Kunstbegriff und das Bild als "blinder Fleck" der graphischen SammlungDer"ideale Kunstkörper"als Gegenentwurf zum absoluten MeisterwerkAnhang 1: Dokumentation von Erwerbungen für Goethes graphische Sammlung über den KunsthandelAnhang 2: Frühe Teilverzeichnisse zu Goethes graphischer SammlungQuellen und LiteraturAbbildungen
| Erscheint lt. Verlag | 13.2.2007 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Ästhetik um 1800 ; Band 004 |
| Zusatzinfo | mit 71 Abb. |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 155 x 232 mm |
| Gewicht | 1505 g |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik |
| Schlagworte | Ästhetik • Goethe • Goethe, Johann W. von • Goethezeit • Graphik • Johann W. von • Kulturgeschichte • Kunstgeschichte • Kunstsammler • Kunstsammlung • Kunstsammlungen • Zeichnung • Zeichnungen |
| ISBN-10 | 3-525-47503-9 / 3525475039 |
| ISBN-13 | 978-3-525-47503-4 / 9783525475034 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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