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Der Himmel ist das Limit (eBook)

Die Star Trek-Serien von 1987 bis 2005
eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
728 Seiten
Books on Demand (Verlag)
9783759793287 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Himmel ist das Limit -  Julian Wangler
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Bis Star Trek zum weltweit erfolgreichen Science-Fiction-Phänomen wurde, musste Erfinder Gene Roddenberry einen langen Atem beweisen. 1987, fast zwei Dekaden nach der Absetzung seiner Originalserie, hob eine neue Enterprise ab, diesmal mit bahnbrechendem Erfolg. The Next Generation ebnete den Weg für ein langlebiges Franchise, das inzwischen halb Mythos, halb Realität geworden ist. Dieses Buch taucht tief ab in die Star Trek-Serien von 1987 bis 2005 - von Jean-Luc Picard bis Jonathan Archer. Es liefert eine Vielzahl von Gedanken, Übersichten und Interpretationen.

Julian Wangler ist ein deutscher Medienwissenschaftler und Autor. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter war er für das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Tübingen tätig, arbeitete später am Institut für Demoskopie Allensbach sowie für die Fraunhofer-Gesellschaft und ist inzwischen in der allgemeinmedizinischen Versorgungsforschung tätig. Seit jeher ist Julian Wangler leidenschaftlicher Science-Fiction-Fan und (hobby-)schriftstellerisch aktiv. Unter anderem verfasste er gemeinsam mit Christian Humberg das Star Trek-Referenzwerk "Maximum Warp: Der Guide durch die Star-Trek-Romanwelten". Kürzlich von ihm erschienen sind bereits verschiedene Sachbücher zu den einzelnen Star Trek-Serien, unter anderem zu The Next Generation, Deep Space Nine, Voyager und Enterprise.

The Next Generation

>> Der Weg zur Erfolgsserie: Geburt und Genese von TNG

Als Mitte der 1960er Jahre die Originalserie von Star Trek ausgestrahlt wurde, fand sie kein ausreichend breites Publikum. Daher entschied sich der (Science-Fiction-Serien gegenüber ohnehin eher skeptisch eingestellte) Sender NBC dafür, das futuristische Experiment als gescheitert anzusehen, und setzte die stets auf wackeligen Beinen stehende Show rund um Captain James Kirk, den Vulkanier Spock und Dr. Leonard McCoy nach dem dritten Jahr bzw. 79 Episoden ab. Doch Gene Roddenberry wollte sich damit nicht geschlagen geben. Hartnäckig und mit ganzer Hingabe kämpfte er weiter dafür, dass seine Zukunftsvision eines Tages wieder auf die Fernsehschirme zurückkehrte. Über lange Jahre hinweg bewies er einen enorm langen Atem und ebenso viel Selbstdisziplin.

Der Traum lebt

Dem Serienschöpfer kam der weitere Gang der Geschichte durchaus entgegen. In dem Versuch, die eigenen Verluste zu kompensieren, verkaufte Paramount Television die Star Trek-Originalserie günstig an möglichst viele kleine Fernsehsender. Diese Entscheidung und die zahlreichen Wiederholungen führten ironischerweise dazu, dass die eigentlich abgesetzte Show im Laufe der 1970er Jahre einen enormen Popularitätsschub erfuhr, weltweit ausgestrahlt wurde und sogar Kultstatus erlangte. Diese überraschende Entwicklung veranlasste Paramount dazu, 1973 eine TOS-Zeichentrickserie produzieren zu lassen (The Animated Series), gewissermaßen einen Nachklapp zu den drei Staffeln der Enterprise-Abenteuer. Das war jedoch eher etwas für Liebhaber und Eingefleischte. 1975 gedachte man sogar, eine Neuauflage der Originalserie unter dem Arbeitstitel Star Trek: Phase Two in die Wege zu leiten – Roddenberry schien beinahe am Ziel seiner Hoffnungen auf eine zeitnahe Wiederbelebung seiner Schöpfung angelangt. Doch aus dem Projekt wurde schließlich nichts, zu groß waren die Bedenken und Zweifel in den Chefetagen des Studios. Lieber wollte Paramount es nun mit einem Kinofilm probieren. Weshalb gerade ein Streifen auf der großen Leinwand, mag man fragen. Nun, zum einen versprach solch ein einzelner Film eine bessere Risikokontrolle und konnte als effektiver Testballon fungieren. Zum anderen hatte der bahnbrechende Erfolg von Star Wars (1977) im Kino Begeisterung beim Studio geweckt, mit der eigenen Weltraummarke dem Pionier George Lucas hinterhereifern zu können.

Geschlagene zehn Jahre nach Einstellung der Originalserie und unter einem beträchtlichen Produktionschaos hinter den Kulissen wurde letztlich mit The Motion Picture 1979 der erste ST-Kinofilm realisiert. Gene Roddenberry kam zwar angesichts seines erratischen Führungsstils beim Management des Projekts nicht sonderlich gut weg (das Studio machte ihn u.a. für die dramatisch ausgeuferten Produktionskosten verantwortlich) und der Film mochte mehr unter inszenatorischen Gesichtspunkten bemerkenswert sein, doch zahlte sich die Anstrengung aus – The Motion Picture erwies sich als kommerzieller Erfolg, und die Zuschauer waren hungrig, die unendlichen Weiten des Alls zu entdecken. Diesem vielversprechenden Signal folgend, wurden bis 1986 (wenn auch ab Film zwei nicht mehr unter Roddenberrys, sondern Harve Bennetts Ägide) vier wirtschaftlich höchst lukrative Kinofilme mit der Classic-Crew produziert, die es neben ihren Schauwerten vollbrachten, die zentralen Figuren beachtlich weiterzuentwickeln. Mehr an Potenzial war in der Pipeline. In dieser Zeit hatte Paramount endgültig Blut geleckt und wollte Star Trek ins TV zurückbringen. Beinahe zwei Dekaden nach dem vorzeitigen Ende von TOS stand die umfassende Wiederbelebung des Science-Fiction-Phänomens in den heimischen Wohnzimmern tatsächlich in den Startlöchern. Es roch nach Aufbruch.

In der Chefetage setzte man sich in den Kopf, den Classic-Nachfolger in Syndication zu produzieren, also Episode für Episode an unabhängige und regionale Sender zu verkaufen (Mehrfachverwertungsprinzip). Zudem sollten die Einnahmen aus den TOS-Wiederholungen in die Produktion der neuen Show reinvestiert werden. Wegen des fortgeschrittenen Alters und den als zu hoch befürchteten Gagenforderungen von William Shatner und den anderen Darstellern aus der klassischen Serie plante das Studio frühzeitig mit einer neuen Besetzung. Spock-Darsteller und Filmregisseur Leonard Nimoy lehnte zugunsten seiner Kinolaufbahn die Anfrage Paramounts ab, als Kreativverantwortlicher für die anvisierte Serie zu fungieren. Obwohl Roddenberry selbst zunächst nicht unmittelbarer Teil dieser Findungsphase war – nach dem stressigen Durcheinander während der Produktion des ersten ST-Films war er mehr oder weniger entmachtet worden –, wurde er relativ rasch angesprochen, um die Konzipierung der neuen Inkarnation mit seiner Expertise zu unterstützen. Um ihm aber nicht die alleinige Verantwortung zu übertragen, teilte ihm Paramount Rick Berman, bis dahin stellvertretender Programmdirektor, als Aufsichtsperson zu. Berman, eigentlich Geschäftsmann und Zahlenmensch durch und durch, sollte bald schon eine tiefe Bewunderung für die Gedankenwelt und Überzeugungen des ST-Großmeisters entwickeln, was für die weitere Genese des Franchise nicht unwichtig werden würde. Roddenberry gefielen die ersten Ideen zum Serienvorhaben nicht und erschienen ihm zu weit weg von dem, was eine Neuauflage seiner Vision verkörpern sollte. Also lieferte der Franchisevater munter eigene Impulse und inhaltliche Vorschläge. Dies überzeugte Paramount, ihn in kreativer Hinsicht erheblich stärker einzubinden. Abgesehen davon war Roddenberry aufgrund seiner engen Verzahnung mit der inzwischen breit gesprossenen ST-Fangemeinde wichtig für das Studio, das ihn als glaubwürdigen Transmissionsriemen zu nutzen gedachte. Es sah alles nach einem Win-win-Szenario aus.

Großer Ehrgeiz, große Pläne

Über diese Rampe kehrte Roddenberry sozusagen in den Kommandosessel des verheißungsvollen Unterfangens zurück. Der gebürtige Texaner nutzte die Gunst der Stunde, um sich geradezu unverzichtbar für Paramount zu machen. Nachdem er sich bei der Produktion der Kinofilme zwei bis vier rund um die Originalcrew ein ständiges, wenngleich vergebliches Tauziehen mit dem Studio um die Ausrichtung des Franchise geliefert hatte, setzte er jetzt – auch unter Zuhilfenahme gewisser juristischer Finten – alles daran, die komplette kreative Kontrolle über TNG zu erhalten. Das Pokerspiel ging zugunsten Roddenberrys auf, und Paramount schlug ein. Daraufhin versammelte er ein handverlesenes Team von Autoren, mit denen er schon bei TOS zusammengearbeitet hatte, unter ihnen David Gerrold, Robert Justman und D.C. Fontana. Zusammen mit seinen Mitstreitern erstellte er eine lose Serienbibel, in der Umgebung, Figuren, Sets und Begrifflichkeiten für die neue Inkarnation umrissen wurden.

Roddenberry wollte den Kern der klassischen Serie und deren Botschaften beibehalten. Allerdings sah er die Notwendigkeit, eine Serie zu produzieren, die den späten Achtzigern angemessen war. Das galt längst nicht nur für die optisch-technische Seite. Seit dem Ende von TOS war in Roddenberrys Hinterkopf die Einsicht gereift, dass es im Fall einer Wiederbelebung von Star Trek einer Stärkung des utopischen Elements bedurfte, um eine wirklich fortgeschrittene Menschheit glaubwürdig und inspirierend vermitteln zu können. Die Zeichen hierfür schienen günstiger zu sein als in den von der Blockkonfrontation geprägten 1960er Jahren. Zudem war Roddenberry bei der Produktion von TOS immer wieder durch das Studio dazu gedrängt worden, Drehbücher actionreicher und mainstreamkonformer auszugestalten als ursprünglich von ihm vorgesehen. Dadurch hatte er bei seinen persönlichen Vorstellungen von einer kraftvollen, progressiven Zukunftsdarstellung Abstriche machen müssen. Dies bewies bereits der Wechsel vom ursprünglichen TOS-Pilotfilm Der Käfig mit einem in sich gekehrten, zweifelnden Captain Christopher Pike und einer Frau als Erstem Offizier hin zu Das Letzte seiner Art mit einem nun draufgängerischen Captain James Kirk und einer männlich dominierten Kommandocrew. Zwei Dekaden später aber sah Roddenberry die Gelegenheit gekommen, deutlich kühner aufzutreten und einige wichtige Gesetzmäßigkeiten an seinem neuen Anlauf nachzuschärfen. Analog zum letztendlich gewählten Titel der Show, The Next Generation, wurde Star Trek in die Zukunft verlegt, um etwa 100 Jahre ins 24. Jahrhundert. Dort sollte eine brandneue Enterprise (fernes Nachfolgemodell von Kirks legendärem Schiff) mit einer ebenso frischen Besatzung auf Entdeckungsreise im Weltraum gehen. Zu den Missionen sollten – in angestammter Manier – der Kontakt mit bislang unbekannten Lebensformen, das Erforschen von fremden Kulturen und von allerhand Phänomenen im All, die Vermittlung und Schlichtung bei sozialen und interkulturellen Konflikten sowie die Hilfe bei technischen Problemen gehören. Mitunter geht es jedoch auch um politische und militärische Auseinandersetzungen mit anderen Mächten, was ebenfalls schon in der Originalserie angelegt gewesen war.

Roddenberrys Wunsch nach einer fortschrittlicheren, verwegeneren und optimistischeren...

Erscheint lt. Verlag 21.10.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Film / TV
Schlagworte Deep Space Nine • Enterprise • Star Trek • The Next Generation • Voyager
ISBN-13 9783759793287 / 9783759793287
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