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Ein Song für Malena -  Emilia deLuca

Ein Song für Malena (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
96 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-16319-6 (ISBN)
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Malena hat die Chance, ein neues Kapitel in ihrem Leben aufzuschlagen. Als Journalistin berichtet sie über ein Festival und kann sich dabei endlich klarwerden, was sie will. Doch sie ahnt nicht, dass ausgerechnet der Popstar Lenn, über den sie eine Reportage machen will, all ihre Pläne über den Haufen wirft. Tauche ein in diese prickelnde Kurzgeschichte, die deine Fantasie zum Glühen bringen wird.

Emilia deLuca ist eine Urberlinerin. Schon früh wurde sie an die Musik herangeführt. Mit zwei Jahren klimperte sie auf einem Klavier herum und mit fünf Jahren betrat sie eine Musikschule und blieb. Auch Architektur faszinierte sie schon immer. Die Inspiration zu ihren Texten findet sie entweder durch die Musik oder bei ihren Streifzügen durch die Straßen und Innenhöfe. Emilia deLuca schreibt Kurzromane und spielt gerne mir der Fantasie ihrer Leser. Bei ihren Lesungen verleiht sie ihren Büchern eine gewisse Lebendigkeit.

Unerwarteter Besuch

Am nächsten Morgen weckt mich mein Smartphone: Guten Morgen, ich hoffe, ich habe dir heute schon ein Lächeln in dein hübsches Gesicht gezaubert!

Die Nachricht ist von Lenn, es ist viertel vor sieben.

Ich antworte ihm: Guten Morgen, da ich nicht ins Büro fahren muss, habe ich heute noch keine Musik gehört. Aber ich freue mich, von dir zu hören.

Ich lege das Smartphone neben mir auf das Kissen und kann nicht glauben, dass ich gerade mit Lenn, dem tausende Frauen zu Füßen liegen, geschrieben habe.

Es piept erneut und ich schaue nach. Eine Nachricht von Jacob, er fragt, wie der erste Tag war. Während ich sie lese, bekomme ich wieder eine Nachricht von Lenn: Gute Neuigkeiten! Susa ist einverstanden. Lass uns nachher treffen und wir bequatschen alles weitere.

›Wahnsinn!‹ Ich springe vor Freude aus dem Bett und tanze. Ich drehe die Musik laut auf und höre zu spät, dass es an der Hotelzimmertür klopft.

Ich werfe den Bademantel über und reiße die Tür auf.

»Ja, guten Morgen!«, sagt Lenn. Er starrt mich an. Ich sehe an mir herunter und mich trifft fast der Schlag: Der Bademantel ist offen und gibt den Blick auf meine schwarze Unterwäsche frei.

»Äh, wollten wir uns nicht nachher treffen?«, stottere ich mit knallrotem Kopf. Ich angle nach den Schnüren am Bademantel. Er grinst mich nur an.

»Darf ich reinkommen oder möchtest du noch anderen deine heiße Unterwäsche präsentieren?« Ich trete zur Seite, er hat Kaffee und Croissants dabei und stellt alles auf dem Tisch ab.

›Ich wusste nicht, dass wir zum Frühstück verabredet sind.‹

»Schön hast du’s hier.« Er schaut sich um. »Es geht mich zwar nichts an, aber schläfst du immer in deiner Unterwäsche?« Ich kämpfe immer noch mit dem Bademantel. »Also meinetwegen brauchst du ihn nicht zuzumachen.« Er zwinkert mir zu.

»Natürlich habe ich nachts etwas anderes an.«

Warum erzähle ich ihm das?‹

Er macht es sich auf einen der beiden Sessel bequem und beobachtet mich. »So wird das übrigens nichts. Du musst den Bademantel noch mal ausziehen.« Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. »Nein, im Ernst. Der ist total verdreht.«

›Na toll, er hat auch noch recht. Peinlicher geht es ja wohl nicht!‹

Er steht auf und will mir helfen. Seine Hände berühren meine nackte Haut und es fängt in mir an zu prickeln. Er steht genau hinter mir. Ich genieße diesen kurzen Moment und schließe meine Augen. Er streicht mir sanft über meine Schultern.

Erschrocken öffne ich meine Augen, denn das, was hier gerade passiert, ist nicht richtig. Ich drehe mich zu ihm um und er lässt den Bademantel fallen.

Er beugt sich vor und küsst mich auf den Mund.

Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit. Seine Hände berühren meine Arme und wandern zu meinen Schultern, hoch zu meinem Hals und verharren in meinem Gesicht. Ich greife nach seiner Hüfte und ziehe ihn enger an mich. Ohne darüber nachzudenken, dass er so meinen fast nackten Körper an seinem spürt.

»Du bist so hübsch und der Kuss … wow«, sagt er und streicht mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht.

»Ich bin so gut wie nackt«, erwidere ich.

»Das gefällt mir«, sagt er lächelnd und hebt den Bademantel auf, um ihn mir anzuziehen.

»Der Kuss war … aber …« Er lässt mich nicht weiterreden und legt mir einen Finger auf meine Lippen.

Dabei meldet sich doch gerade mein Gewissen! Ich kann und darf das nicht, ich habe einen Freund, der zuhause auf mich wartet.

›Oh bitte, denk jetzt nicht an diesen Spießer Jacob, schließlich macht ihr gerade eine Beziehungspause. Genieße die Tage!‹

Wir setzen uns und frühstücken zusammen.

»Warum bist du so früh aufgestanden und frühstückst jetzt erst?«, möchte ich wissen.

»Erstens muss meine Stimme wach werden, damit ich sie nachher warm machen kann. Außerdem war ich schon joggen«, sagt er, beißt genüsslich vom Croissant ab und spricht dann weiter. Ich höre ihm zu und trinke dabei meinen Kaffee.

»Oh, ich muss los«, sagt er mit Blick auf die Uhr. »Sehen wir uns nachher?« Er lacht. »Na klar sehen wir uns nachher, du machst doch einen Exklusivbericht über meine Band und mich.« Er gibt mir einen Kuss auf den Mund. »Danke für diesen wunderschönen Morgen mit dir«, haucht er mir ins Ohr und verlässt mein Hotelzimmer. Ich sitze da und versuche, mich zu sammeln, denn das mit dem Kuss hätte nicht passieren dürfen.

Eine Stunde später bin ich auch schon in einem der Proberäume. Ich darf exklusiv bei der Besprechung dabei sein.

»Hi, Malena, such dir ein Plätzchen und nimm dir etwas zu essen oder zu trinken, wenn du magst. Es geht gleich los. Wenn du etwas brauchst, sag mir Bescheid«, sagt Susa.

Ich kann Lenn nirgends entdecken, also hole ich mir ein Wasser und setze mich auf einen Stuhl am Rand. Die Tür geht auf und Lenn betritt den Raum mit seinen Bandkollegen. Es kribbelt in meinem Bauch, als er mich ansieht.

›Vor einer Stunde hat er mich noch … Starr ihn jetzt nicht an!

Ich hole mein Diktiergerät, einen Block und einen Stift aus meiner Tasche und beobachte das Geschehen. Lenn schaut zu mir herüber und lächelt.

Nach der Besprechung kommt Susa auf mich zu und bespricht die nächsten Termine mit mir. Susa erzählt mir, was alles geplant ist und wo ich überall dabei sein kann. Lenn ist schon los zum Soundcheck.

Danach brauche ich erst mal frische Luft und spaziere durch den Hotelgarten. Ich rufe Mel an und erzähle ihr von den Neuigkeiten. Sie flippt förmlich aus vor Freude.

»Toll gemacht, Malena!«, ruft sie. »Das wird der Aufmacher! Gib alles!«

Endlich antworte ich Jacob kurz und knapp noch mal auf seine Nachricht von heute früh: Sorry, ich renne hier von einem Termin zu nächsten. Sei bitte nicht sauer. Bis die Tage.

Natürlich stimmt das nicht, aber ich möchte jetzt nicht mit ihm reden. Nicht nach dem, was heute früh zwischen Lenn und mir passiert ist. Ich drücke mein Smartphone gegen meine Brust, schließe meine Augen und denke an heute Morgen.

An die Berührungen und an den Kuss, der sich so anders als bei Jacob angefühlt hat.

Ich hatte schon lange das Gefühl, dass bei Jacob und mir die Luft raus ist. Und ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust, mich so zu verbiegen, dass es ihm endlich recht ist. Ich passe nicht in sein Leben und das wird mir jetzt immer mehr klar.

Wäre mein Gefühl anders, wäre der Kuss heute Morgen nicht passiert. Ich muss mit Jacob reden, wenn ich wieder zurück bin.

Das Piepen an meiner Brust holt mich aus meinen Gedanken. Eine Nachricht von Lenn: Na du Hübsche, was stehst du da so alleine im Garten herum?

›Beobachtet er mich?‹

Ich drehe mich um, kann ihn aber nirgends sehen. Wieder piept es. Lauf weiter.

›Er ist hier im Garten!

Ich gehe weiter und tatsächlich, weiter hinten, etwas abgeschieden, steht er. Sofort zieht er mich an sich und küsst mich.

»Ich wollte dich kurz sehen«, lächelt er mich an. »Muss aber gleich wieder weiter.« Er küsst mich nochmals. »Bis später.«

Ich starre ihm hinterher. ›Bis später?

Ich krame den Zettel aus meiner Tasche. Tatsächlich, nachher geht‘s um den Merchandising-Stand und ich bin dabei. Mein Herz flattert. Jetzt muss ich aber erst zu den anderen Terminen.

Am Nachmittag schickt mir Lenn eine Nachricht: Sehen wir uns heute Abend? Hast du Badesachen dabei?

Natürlich habe ich Badesachen dabei, aber eigentlich wollte ich in die Sauna. Aber mit ihm zusammen? Das wird doch nichts.

Abends kehre ich zurück auf mein Hotelzimmer. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Festival schon vor Beginn so aufregend ist.

Schon jetzt habe ich so viel Material, dass ich es von meinem Diktiergerät auf meinen Laptop laden muss. Beim Zimmerservice bestelle ich eine Kleinigkeit zu essen, es ist schon neunzehn Uhr. In einer Stunde treffe ich mich mit Lenn.

Aus meinem Koffer hole ich meine Badesachen und packe sie mit dem Bademantel in eine Tasche.

›Wer weiß, was als Nächstes passiert. Aber im Schwimmbad sind wir ja nicht alleine.‹

Ich packe vorsichtshalber noch mein Saunatuch ein, vielleicht ergibt sich ja doch noch eine Möglichkeit dazu. Allein der Gedanke, zusammen mit Lenn in der Sauna zu sein, macht mich nervös.

Am Eingang des Wellnessbereichs hängt ein Schild:

Heute geschlossene...

Erscheint lt. Verlag 5.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik
ISBN-10 3-384-16319-2 / 3384163192
ISBN-13 978-3-384-16319-6 / 9783384163196
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