Beethoven: Die Seyfried Papiere
BoD – Books on Demand (Verlag)
978-3-7481-6746-4 (ISBN)
Der Herausgeber Jan Hendrik Niemeyer, 1964er Skorpion, fuhr zunächst einige Jahre zur See, bevor er in familiäre Fußstapfen wechselte und den Beruf des Antiquars erlernte, in dem er sich 1992 mit einem Marine-Antiquariat etablierte. Seine musikalische Zuwendung nicht zuletzt seitens des Vaters vorbelastet, der als 15jähriger bei erstmaligem Hören von Beethovens Neunter, einer Silvester-Übertragung des Leipziger Gewandhaus-Orchesters, bei Einsetzen des Schlußchors als sich in seiner Erregung ob des Gehörten betrogen fühlend abrupt das Radio abgedreht hatte. Und später Nietzsches Verdikt las, wonach die Sprache »nie und nirgends das tiefste Innere der Musik nach außen kehren« könne und gar erst die Oper eine »der Andacht unfähige Musik« sei. Kurz, sich vom Verdikt der »Wohllust der Gesangeskünste« bestätigt sah. Und der Herausgeber diesbezüglich noch einen Schritt weiter geht, wenn er für sich das Hören des dem Meister aufgedrungenen Finale zu op. 130 im Anschluiß an dessen Große Fuge (op. 133) als ungehörig oder die beiden dem 3. Satz nachfolgenden von op. 132, den späten Streichquartetten, als im Zusammenhang unpassend zu hören zurückweist. Eben als Nietzsches gestörtem Rhytmus der Wellen. Dem zu lauschen auch der einstige Seemann nicht verlernt hat.
Der Autor Ignaz Ritter von Seyfried, als Haus- und Tischgenosse unmittelbarster Miterleber von Beethovens schöpferischster Periode und bis zu dessen Tod mit diesem freundschaftlich verbunden, erfuhr seinen Klavierunterricht nach Philosophie- und Jurastudien bei Wolfgang Amadeus Mozart und Leopold Antonin Kozeluch, während ihn der berühmte Theoretiker und Lehrer auch Beethovens, Hoforganist und Kapellmeister am Stephansdom, Johann Georg Albrechtsberger, in der Kompositionslehre unterwies. 1797 verpflichtete ihn Emanuel Schikaneder als Kapellmeister an sein Freihaus-Theater auf der Wieden, das 1801 im neuerbauten Theater an der Wien aufging, letzterem er dann bis etwa 1825/28 angehörte. 1805/06 dirigierte er die Uraufführungen von Beethovens Fidelio (Leonore), ebenso die Symphonien und Konzerte sowie das Oratorium Christus am Ölberge. Aus seiner Feder schließlich auch die Choralmusik zu Beethovens Leichenbegängnis. Als Komponist mit 1700 Aufführungen in weitem Abstand vor Mozart mit lediglich 400 Aufführungen, wird seine bleibende kompositorische Leistung vor allem in seinen Kirchenkompositionen gesehen. Daneben rege Tätigkeit als - meist anonymer - Musikschriftsteller und mit 92 Schülern aus ganz Europa gefragter Musiklehrer. Bei seinem Ableben 1841 schließlich reihte das »Österreichische Morgenblatt« ihn ein »in die Gesellschaft der unsterblichen Tonkünstler Beethoven und Franz Schubert ... 'Er ist in ihrem Bunde der Dritte' ...«.
| Erscheinungsdatum | 19.07.2019 |
|---|---|
| Sprache | deutsch |
| Maße | 215 x 303 mm |
| Gewicht | 952 g |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Musik |
| Schlagworte | Bonn • Handschriften • Ignaz von Seyfried • Ludwig van Beethoven • Wien |
| ISBN-10 | 3-7481-6746-6 / 3748167466 |
| ISBN-13 | 978-3-7481-6746-4 / 9783748167464 |
| Zustand | Neuware |
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