Die Junggesellenmaschinen
Seiten
2019
zero sharp (Verlag)
978-3-945421-09-3 (ISBN)
zero sharp (Verlag)
978-3-945421-09-3 (ISBN)
Wenige Wortschöpfungen der historischen Avantgarde haben einen so langanhaltenden Einfluss auf die Phantasie von Künstlern, Kuratoren und Philosophen ausgeübt wie der Begriff der Junggesellenmaschine. Geprägt wurde er erstmals von Marcel Duchamp für die untere Hälfte seines frühen Hauptwerks Die Braut von ihren Junggesellen entblößt, sogar. Mehr als drei Jahrzehnte später griff der Literaturkritiker Michel Carrouges Duchamps Idee eines in sich geschlossenen Liebesmechanismus auf und erkannte darin die Spuren eines modernen Mythos, der die phantastische Literatur des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts durchzieht.
Ausgehend vom "Großen Glas" entwirft Carrouges eine Genealogie literarischer Imagination im Zeichen der Maschine, die von Poe und Villiers de l'Isle-Adam über Jules Verne und Lautréamont bis hin zu Jarry, Roussel und Kafka reicht. Ihre enigmatischen, sich dem Gebot der Nützlichkeit entziehenden, oftmals dysfunktionalen Apparate und Mechanismen deutet er
als erotisch aufgeladene Symbole für die Selbstbezüglichkeit des Begehrens und die Verweigerung der Fortpflanzung. Indem sie Eros- und Todestrieb in sich vereinen, zeugen die Junggesellenmaschinen vom Phantasma einer prometheischen Subjektivität, die sich von jeder Transzendenz befreit glaubt.
Carrouges' Nachweis der strukturellen und motivischen Konvergenzen zwischen augenscheinlich heterogenen Werken hat bis heute seine ganz eigene mythopoetische Kraft bewahrt. Sein Buch darf zugleich als die erste Monographie gelten, die dem Werk Marcel Duchamps gewidmet wurde. Es hat Gilles Deleuze und Félix Guattari ebenso beeinflusst wie Enrique Vila-Matas und Harald Szeemann, der 1975 seine legendäre Ausstellung über die Junggesellenmaschinen zeigte. "Das Junggesellentum", so fasste Szeemann Carrouges' Analyse zusammen, "ist eine Form der Rebellion. Der Junggeselle weigert sich, die Menschheit fortzupflanzen, indem er ihr das Bild seines Funktionierens gegenüberstellt."
Die vorliegende Ausgabe bietet die vom Autor revidierte und erweiterte Fassung von 1976.
Ausgehend vom "Großen Glas" entwirft Carrouges eine Genealogie literarischer Imagination im Zeichen der Maschine, die von Poe und Villiers de l'Isle-Adam über Jules Verne und Lautréamont bis hin zu Jarry, Roussel und Kafka reicht. Ihre enigmatischen, sich dem Gebot der Nützlichkeit entziehenden, oftmals dysfunktionalen Apparate und Mechanismen deutet er
als erotisch aufgeladene Symbole für die Selbstbezüglichkeit des Begehrens und die Verweigerung der Fortpflanzung. Indem sie Eros- und Todestrieb in sich vereinen, zeugen die Junggesellenmaschinen vom Phantasma einer prometheischen Subjektivität, die sich von jeder Transzendenz befreit glaubt.
Carrouges' Nachweis der strukturellen und motivischen Konvergenzen zwischen augenscheinlich heterogenen Werken hat bis heute seine ganz eigene mythopoetische Kraft bewahrt. Sein Buch darf zugleich als die erste Monographie gelten, die dem Werk Marcel Duchamps gewidmet wurde. Es hat Gilles Deleuze und Félix Guattari ebenso beeinflusst wie Enrique Vila-Matas und Harald Szeemann, der 1975 seine legendäre Ausstellung über die Junggesellenmaschinen zeigte. "Das Junggesellentum", so fasste Szeemann Carrouges' Analyse zusammen, "ist eine Form der Rebellion. Der Junggeselle weigert sich, die Menschheit fortzupflanzen, indem er ihr das Bild seines Funktionierens gegenüberstellt."
Die vorliegende Ausgabe bietet die vom Autor revidierte und erweiterte Fassung von 1976.
| Erscheinungsdatum | 13.01.2019 |
|---|---|
| Illustrationen | A. Jihel |
| Mitarbeit |
Designer: Anton Stuckardt |
| Übersetzer | Maximilian Gilleßen |
| Verlagsort | Berlin |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Les machines célibataires |
| Maße | 160 x 240 mm |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
| Geisteswissenschaften | |
| Schlagworte | Adolfo Bioy Casares • Afred Jarry • A.Jihel • bachelor machine • Breton • Couturier • Deleuze • Die Braut von ihren Junggesellen entblößt, sogar • Edgar Allan Poe • Faustroll • Franz Kafka • Gilleßen • Goldkäfer • Große Glas • Guattari • Guillaume Apollinaire • Harald Szeeman • Helene Smith • Irène Hillel-Erlanger • Jules Verne • La mariee mis a nu par ses celibataires, meme • Lautréamont • Locus Solus • machine celibataire • maldoror • Marcel Duchamp • Pataphysik • Raymond Roussel • Strafkolonie • Surrealismus • Villiers de l'Isle-Adam • Villiers de l’Isle-Adam • zero sharp |
| ISBN-10 | 3-945421-09-8 / 3945421098 |
| ISBN-13 | 978-3-945421-09-3 / 9783945421093 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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