Autonomie der Kunst? (eBook)
VII, 415 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-10406-1 (ISBN)
Die Autonomie der Kunst ist heute umstrittener denn je. Als Produkt bürgerlicher Emanzipationsbestrebungen erscheint sie mittlerweile vielen ideologieverdächtig. Aber auch die Verwendbarkeit des Begriffes der (Kunst-)Autonomie als einem analytischen Konzept wird immer wieder in Zweifel gezogen. Vor diesem Hintergrund unterzieht der vorliegende Band die verschiedenen soziologischen Autonomiekonzeptionen einer kritischen und empirisch gesättigten Überprüfung.
Dr. phil. Uta Karstein ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.
Dr. rer. pol. Nina Tessa Zahner ist Juniorprofessorin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.
Dr. phil. Uta Karstein ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.Dr. rer. pol. Nina Tessa Zahner ist Juniorprofessorin am Institut für Kulturwissenschaften der Universität Leipzig.
Inhaltsverzeichnis 6
Autonomie der Kunst? – Dimensionen eines kunstsoziologischen Problemfeldes 9
Literatur 48
Teil I Begriffsgeschichte – Gesellschaftsgeschichte 57
Kunstautonomie als (historische) Ausnahme und normative Leitidee 58
1Kunstbegriffe 58
2Genesen künstlerischer Autonomie 60
3Auftragskunst vs. Autonomie 63
4Soziologische Perspektiven 67
Literatur 69
Zwischen Unabhängigkeit und Selbstbestimmung 73
1Ordnung in der Vieldeutigkeit 73
2Begriffsbildung und realer Prozess von Kunstautonomie im 18. Jh. 75
3Kunstmäßigkeit versus Autonomie 78
4Innovation der Künste für eine andere Welt 80
5Autonom und fait social 82
6Vorhandensein von Kunst als Bedingung der Möglichkeit ihrer Autonomie 84
7Politische Instrumentalisierung der Autonomie von Kunst 86
8Zusammenfassung 89
Literatur 91
L’art pour l’art und Zweckfreiheit. Zum Verhältnis von soziologischem und philosophischem Autonomiebegriff 93
1Pierre Bourdieu: Das künstlerische Feld als autonomes Kollektivsubjekt 94
2Immanuel Kant: Autonomie als Spezifikum der ästhetischen Einstellung 100
3Kant undoder Bourdieu – Wie lassen sich Autonomie und Funktion heute denken? 106
Literatur 109
Kunstautonomie als Problem. Avantgarde, Kulturindustrie und Kulturpolitik 111
1Kunstautonomie als bürgerliche Kategorie 111
2Kunstinterne Versuche der Aufhebung der Autonomie 114
3Vom Weiterleben der Kunstautonomie in der Kulturtheorie und Kulturpolitik 119
Literatur 125
Autonome Kunst als Konstrukt. Zur Legitimierung bürgerlicher Musik im Marxismus 128
1Das klassische Erbe 128
2Kulturpolitische Rahmenbedingungen 129
3Umdeutungsstrategien 131
4Ernst Blochs utopisches Musikverständnis 137
5Von der relativen zur absoluten Autonomie 140
Literatur 141
Die Heteronomien des Marktes. Eine Rekonstruktion der Diagnosen zur Ökonomisierung der Kunst 144
1Die Diagnose der Ökonomisierung 145
2„Kunst und Kapital“ – marktwirtschaftliche Öffnung als Vulgarisierung der Kunst 147
3Pierre Bourdieus – Ökonomisierung als der Nivellierung kritischen Denkens 149
4Kunst und Warenform bei Horkheimer und Adorno 152
5Habermas’ These von der Fragmentierung und Kolonialisierung der Lebenswelt 156
6Für eine alternative Sichtweise: Die Diagnose von der Ausdifferenzierung des Feldes 160
Literatur 165
Teil II Mit Kant & Co. ins Feld: Theorie und Forschungspraxis
Autonome Kunst und frühe Kunstmuseen in Europa 171
1Der ‚Ursprung‘ des Kunstmuseums? 171
2Autonome Kunst. Ein kommunikations- und differenzierungstheoretischer Zugang 174
2.1Kunstkommunikation und gesellschaftliche Funktion 175
2.2Ausdifferenzierung der Kunst 176
2.2.1 Wechsel von Anlehnungskontexten 177
2.2.2 Die Autonomisierung von Kunst 178
3Ort der autonomen Kunst? Das Alte Museum in Berlin 180
3.1Ausbildung, Nation, Ökonomie: Die Anfänge des Alten Museums 180
3.2Publikumsvorstellungen: Weitere Planungen 183
3.3Der Neubau 183
3.4Erfreuen undoder Belehren: Wie umgehen mit autonomer Kunst? 187
4Fazit 190
Literatur 191
Die „deontische Macht“ der Ausstellung 195
1Eigenrationalitäten und Eigenlogiken 199
2Die Ausstellungskunst und das Ringen um die Autonomie der Kunstwerke 202
3Blockbuster und Kuratoren 207
4Die paradoxen Eigenrationalitäten der Kunst – ein vorläufiger Befund 211
Literatur 213
Ästhetische Importe. Die Bedeutung künstlerischer Autonomie für die ökonomische Praxis 217
1Einleitung 217
2Diffusionen 220
2.1Der Kreative als (Quasi)-Künstler 220
2.2Die Ausweisung „kreativer Spielfelder“: Ästhetische Arenen 227
2.3Arbeitspraxis als künstlerische Schaffenspraxis: „Kreative Phasen“ und „ästhetische Praktiken“ 231
3Fazit 235
Literatur 238
Autonomes Feld und Räume des Möglichen – Jean-Luc Godard und das Feld des Films zur Zeit der Nouvelle Vague 242
1Einleitung 242
2Autonomie des Film-Feldes 244
2.1Die Cinéphilie in der Fünften Republik 246
2.2Das symbolische Attentat 249
3Die Autorenpolitik als Forderung und Praxis – das Frühwerk von Jean-Luc Godard 250
3.1Das Zerstören der filmischen Illusion 251
3.2Aufgabe der Sensomotorik 253
3.3Imitationen und Referenzen 255
3.4Filmischer Essayismus 257
4Godards künstlerische Praxis und der Raum des Möglichen 258
Literatur 260
„Underground“ und die Berliner Techno-Szenewirtschaft 263
1Einleitung 263
2Autonomie in der Bourdieu?schen Kulturfeldtheorie 266
3Auf dem Weg zur Neo-Subkulturtheorie 268
4Autonomisierungsprozesse in der Techno-Szenewirtschaft 271
5Distinktionen in der Techno-Szenewirtschaft 274
6Schluss 280
Literatur 281
Die Pluralisierung der Autonomie. Eine soziologische Untersuchung über die freien Berliner Projekträume 285
1Der Autonomiebegriff bei Bourdieu 286
1.1Der nomos des Kunstfeldes 286
1.2Die Avantgarde-Künstler als Verfechter der künstlerischen Autonomie 288
1.3Die aktuelle Debatte über die Autonomiefrage 289
2Die Berliner Projekträume, Verfechter der Autonomie? 291
2.1Die Situation der Projekträume in Berlin 292
2.2Die Streuung der freien Szene im Kunstfeld 294
2.2.1 Projekträume als Verfechter der reinen Kunst 294
2.2.2 Projekträume oder autonomes Image als Kapitaleinlage 298
2.2.3 Projekträume oder die Demokratisierung der Autonomie 301
3Die Pluralisierung der Autonomie 303
Literatur 304
„Ein Geben und Nehmen“ – Kunst zwischen Freiheit und Funktion in Publikumsurteilen 307
1Einleitung 307
2Theoretische Ästhetiken 309
2.1Reine Kunst – reine Urteile: Die Autonomie der ästhetischen Kategorien 309
2.2Wer hat etwas zu sagen in der autonomen Kunst? 311
3Empirische Ästhetiken 313
3.1„Für ne Stadt dieser Größe“ – Ästhetisches Bewerten im Hinblick auf die Angemessenheit und Funktion vor Ort 315
3.2„Schön is sie dann, wenn das Publikum auch kommt“ – Ästhetisches Bewerten im Hinblick auf das Publikum 321
4Zusammenfassung 326
Literatur 327
„Morgen gehen wir zum Konzert – oder zur Vernissage?“ 330
1Der Streit um die Kunstautonomie und die Grenzen des Autonomiekonzepts 331
2Eine Ästhetik populärer Musik 334
3Chronotopoi ästhetischen Erlebens 338
4Chronotopoi ästhetischen Erlebens im Vergleich 340
5Resümee und Ausblick 345
Literatur 347
Teil III Habitus und Ausbildung: Berufs- und Professionstheoretische Perspektiven 350
Performative Kapazität der künstlerischen Autonomie – Beobachtungen im Kontext von Kunsthochschulen 351
1Künstler-in werden, Künstlerin sein 351
2Was ist und wie autonom sind Künstler-innen in spe? Theoretische Grundlagen 354
3Künstlerische Autonomie als Treiber kommunikativer Praxis an Kunsthochschulen 359
4Künstlerische Autonomie als dynamische Angelegenheit 366
Literatur 369
Professionalisierung als Weg zur Autonomie der Künste? 372
1Einleitung 372
2Künstlerische Existenz und „individuelle Professionalisierung“ 374
3Kunst als industriegesellschaftliche Nische 377
4Von Singularität zu Marktgängigkeit 380
5„Professionalisierung“ als Bildungsauftrag 382
6Künstlerische Autonomie zwischen Eigensinn und Nützlichkeit? 384
Literatur 386
Kunst als Anlehnungskontext. Professionalisierung und Autonomie im Feld des Bauens um 1900 390
1Einleitung 390
2Professionalisierung und Autonomie 392
2.1Autonomietheoretische Implikationen professionellen Handelns 392
2.2Autonomietheoretische Implikationen sozialer Felder 395
3Professionalisierung der Architekten 398
3.1Ausgangspunkt 398
3.2Formen der Institutionalisierung 401
3.3Sonderwissen & standesgemäßer Habitus
3.4Freiheit versus Bürokratie? 407
3.5Die autonome Kunst als Vorbild 409
4Resümee 411
Literatur 412
| Erscheint lt. Verlag | 1.9.2016 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Kunst und Gesellschaft | Kunst und Gesellschaft |
| Zusatzinfo | VII, 415 S. 5 Abb. |
| Verlagsort | Wiesbaden |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik |
| Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
| Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
| Schlagworte | Ästhetik • Autonomie und Autonomisierung (der Kunst) • Filmtheorie • Galerie • Kunstsoziologie bzw. Soziologie der Kunst • Praxistheorie • Soziale (Ent-)Differenzierung • Systemtheorie • technoszene |
| ISBN-10 | 3-658-10406-6 / 3658104066 |
| ISBN-13 | 978-3-658-10406-1 / 9783658104061 |
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