Zeigen und/oder Beweisen?

Die Fotografie als Kulturtechnik und Medium des Wissens

Buch | Softcover

XXVII, 369 Seiten

2016
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-048583-7 (ISBN)

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Die Frage, ob die Fotografie zu zeigen und/oder zu beweisen vermag, geht auf Carlo Ginzburg zurück. Im Nachhall seiner Auseinandersetzung mit dem Indizienparadigma als konstitutiver Methode der Kulturwissenschaften führte dieser 1982 aus, dass die Untersuchung der Verbindung von wissenschaftlichen und gerichtlichen Beweisen von Interesse ist – gerade in Hinblick auf die in den Wissenschaften gültigen „Gesetze des ‚Aufweisens‘" und die juristischen „Gesetze des ‚Beweises‘". Ausgangspunkt des vorliegenden Bandes ist zu untersuchen, inwieweit diese heuristische Frage auch auf die Kulturtechnik Fotografie bezogen werden kann. Fotografische Bilder dienen als Dokumente, Argumente oder Belege. Dies ist nur möglich, weil Fotografien das, was sich vor dem Objektiv der Kamera befunden hat, abbilden und damit sichtbar machen, also zeigen. Durch dieses bildliche „Aufweisen" kann das Abgebildete jedoch nicht nur als Bezeichnung (Designation), sondern auch als Beweis der dargestellten Dinge (miss)verstanden werden. Die vorliegenden Aufsätze beschäftigen sich methodisch mit den Modellierungen des Indizienparadigmas im Kontext fotohistoriografischer Auseinandersetzungen. Dies nicht zuletzt, um durch Re-Lektüren und in einer kritischen Auseinandersetzung mit den Bestätigungen, Normierungen und Identifizierungen vermittels fotografischer Bilder und unter Berücksichtigung der in den letzten Jahrzehnten angestellten Reflexionen die Fotografie – als das Medium des Indizienparadigmas schlechthin – einer Diskussion und Neubewertung zu unterziehen.

Herta Wolf, Kunsthistorisches Institut, Universität Köln

"[...] ein hervorragend aufgearbeitetes historisches Panorama der Fotografie als »Kulturtechnik« [...]"
Paul Mellenthin in: Camera Austria 140, 85-86

"Die Beiträge in diesem Sammelband setzen sich also auf unterschiedliche Weise damit auseinander, ob und wie die postulierte Differenz zwischen 'aufzeigen' und 'beweisen' auf die Fotografie, die zugleich Index und Indizie zu sein vermag, angewandt werden kann und wie dieser Übersetzungsprozess geleistet werden könnte, um eine Neubewertung der Fotografie als Erkenntnisinstrument im Rahmen des Indizienparadigmas zu ermöglichen."
Carina Sperber in: Rundbrief Fotografie Vol. 24 (2017), No. 4 [N.F. 96], 52-54

Erscheinungsdatum	25.11.2016
Reihe/Serie	Studies in Theory and History of Photography ; 7
Zusatzinfo	17 b/w and 120 col. ill.
Verlagsort	Berlin/Boston
Sprache	deutsch
Maße	210 x 280 mm
Gewicht	1714 g
Themenwelt	Kunst / Musik / Theater ► Fotokunst
Schlagworte	ART • Arts, general • Beweis • Communication in science • Designation • DGS • Dokument • Fotografie • Fotografie, Film, Video, TV • Gender • History • images • Images, Photographic • Indizienbeweis • photographic • photography • Science and the arts • Sexualität • sielert • Visualisierung • Wissen • Wissensvermittlung
ISBN-10	3-11-048583-4 / 3110485834
ISBN-13	978-3-11-048583-7 / 9783110485837
Zustand	Neuware