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Deutschpop halt's Maul!

Für eine Ästhetik der Verkrampfung
Buch | Softcover
112 Seiten
2015 | 2. Auflage
Ventil Verlag
9783955750305 (ISBN)
CHF 13,95 inkl. MwSt
Fremdwerden in der eigenen Sprache

Popmusik auf Deutsch war lange Zeit undenkbar. Denn Popkultur war das vielleicht wichtigste Reeducation-Programm, das die Alliierten den Deutschen auflegten. Sie überschrieb die deutsche Kultur und entfremdete die Kids von Scholle und Volksgemeinschaft.

Erst mit Punk entstanden deutsche Texte, die sich zur Kolonialisiertheit durch Pop bekannten. Und als aus der guten alten BRD wieder hässliches neues Deutschland geworden war, verstärkten Bands wie Kolossale Jugend oder die frühen Blumfeld (nicht zu verwechseln mit den späten) die Dissonanzen. Ihre Sperrigkeit war eine Abfuhr ans neu verordnete Wir-Gefühl. Aber in ihrem Windschatten entstand eine neue Generation, die endlich ganz unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar oder Klee sangen (noch ...) nicht für Deutschland, aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passte gut zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik.

An das, was dafür aufgegeben wurde, will Frank Apunkt Schneider erinnern, indem er vom "Fremdwerden in der eigenen Sprache" (NDW) erzählt, von der Materialästhetik der Verkrampfung (Hamburger Schule), von der unglaublich seltsamen Unmöglichkeit deutscher Popaffirmation (Schlager) und natürlich von der Hässlichkeit des Unverkrampften.
Eine Kampfansage gegen die Versöhnung mit der neuen deutschen Popidentität. Popmusik auf Deutsch war lange Zeit undenkbar. Denn Popkultur war das vielleicht wichtigste Reeducation-Programm, das die Alliierten den Deutschen auflegten. Sie überschrieb die deutsche Kultur und entfremdete die Kids von Scholle und Volksgemeinschaft. Erst mit Punk entstanden deutsche Texte, die sich zur Kolonialisiertheit durch Pop bekannten. Und als aus der guten alten BRD wieder hässliches neues Deutschland geworden war, verstärkten Bands wie Kolossale Jugend oder die frühen Blumfeld die Dissonanzen. Ihre Sperrigkeit war eine Abfuhr ans neu verordnete Wir-Gefühl. Aber in ihrem Windschatten entstand eine neue Generation, die endlich ganz unverkrampft deutsch singen wollte. Tomte, Kettcar oder Klee sangen (noch) nicht für Deutschland, aber ihr kleinbürgerlicher Gemütsindiepop passte gut zum Entkrampfungsbefehl der Berliner Republik. An das, was dafür aufgegeben wurde, will Frank Apunkt Schneider erinnern, indem er vom "Fremdwerden in der eigenen Sprache" (NDW) erzählt, von der Materialästhetik der Verkrampfung (Hamburger Schule), von der unglaublich seltsamen Unmöglichkeit deutscher Popaffirmation (Schlager) und natürlich von der Hässlichkeit des Unverkrampften.

Frank Apunkt Schneider ist unfreier Künstler, Autor und selbsternannter Poptheoretiker, Mitherausgeber der testcard, Redakteur bei Skug und außerdem der deutsche Außenposten der Kulturbewegung monochrom (www.monochrom.at).

Erscheint lt. Verlag 21.6.2015
Reihe/Serie testcard zwergobst ; 1
Mitarbeit Herausgeber (Serie): Jonas Engelmann
Verlagsort Mainz
Sprache deutsch
Maße 130 x 195 mm
Gewicht 141 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Pop / Rock
Schlagworte Deutschland • Deutschland, Musik; Rock/Pop • Deutschpop • Hamburger Schule • Kritik • Kultur • Nationalismus • Neue Deutsche Welle • Popkultur • Popmusik • Schlager • Testcard • Vereinnahmung • Wir-Gefühl
ISBN-13 9783955750305 / 9783955750305
Zustand Neuware
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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