Hate Radio
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Am 6. April 1994 wurde das Flugzeug des ruandischen Präsidenten kurz vor der Landung
von zwei Raketen getroffen. Dies war das Startsignal für den grausamsten Genozid seit
dem Ende des Kalten Kriegs: In nur drei Monaten wurden in dem zentralafrikanischen
Staat schätzungsweise eine Millionen Angehörige der Tutsi-Minderheit und Tausende
gemäßigter Hutu ermordet.
Der populäre Radiosender RTLM spielte eine zentrale Rolle bei diesem Völkermord: Seit
Monaten hatten die Moderatoren ihn mit unbeschreiblichem Zynismus wie eine Werbekampagne
vorbereitet. Das Programm bestand aus Pop-Musik, Reportagen, politischen
Pamphleten und aus an Verachtung nicht zu überbietenden Mordaufrufen.
Nach kontrovers diskutierten Aufführungen im ehemaligen Radiostudio in Kigali (Ruanda)
in November 2011 ließ Milo Rau in seinem Sück „Hate Radio“ den Sender RTLM
in zahlreichen europäischen Museen und Theatern wieder live auf Sendung gehen – in
bisher über 15 Ländern weltweit.
Neben dem kompletten Stücktext und Hintergrundinterviews zur Entstehung des Werks
kommen in dem vorliegenden Band Täter, Opfer, Augenzeugen, Mitarbeiter des Regisseurs
und Spezialisten zu Wort. Gemeinsam suchen sie nach den Ursachen und Entstehungsbedingungen
des unvorstellbaren Genozids in Ruanda.
von zwei Raketen getroffen. Dies war das Startsignal für den grausamsten Genozid seit
dem Ende des Kalten Kriegs: In nur drei Monaten wurden in dem zentralafrikanischen
Staat schätzungsweise eine Millionen Angehörige der Tutsi-Minderheit und Tausende
gemäßigter Hutu ermordet.
Der populäre Radiosender RTLM spielte eine zentrale Rolle bei diesem Völkermord: Seit
Monaten hatten die Moderatoren ihn mit unbeschreiblichem Zynismus wie eine Werbekampagne
vorbereitet. Das Programm bestand aus Pop-Musik, Reportagen, politischen
Pamphleten und aus an Verachtung nicht zu überbietenden Mordaufrufen.
Nach kontrovers diskutierten Aufführungen im ehemaligen Radiostudio in Kigali (Ruanda)
in November 2011 ließ Milo Rau in seinem Sück „Hate Radio“ den Sender RTLM
in zahlreichen europäischen Museen und Theatern wieder live auf Sendung gehen – in
bisher über 15 Ländern weltweit.
Neben dem kompletten Stücktext und Hintergrundinterviews zur Entstehung des Werks
kommen in dem vorliegenden Band Täter, Opfer, Augenzeugen, Mitarbeiter des Regisseurs
und Spezialisten zu Wort. Gemeinsam suchen sie nach den Ursachen und Entstehungsbedingungen
des unvorstellbaren Genozids in Ruanda.
Milo Rau, Leiter des IIPM (International Institute of Political Murder), wurde 1977 in Bern geboren und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern abwechselnd in Deutschland und Frankreich. Neben seiner Arbeit für Theater und Film ist er als Autor und Dozent tätig. Er ist Herausgeber des Weblogs Althussers Haende.org. 2012 erscheint der Band »City of Change: Demokratie und Kunst im Zeitalter der Interkultur« (zusammen mit Hayat Erdogan und Karoline Exner).
Erscheint lt. Verlag | 10.3.2014 |
---|---|
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 120 x 170 mm |
Gewicht | 222 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Literatur ► Lyrik / Dramatik ► Dramatik / Theater |
Kunst / Musik / Theater | |
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Zeitgeschichte ab 1945 | |
Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Politik / Gesellschaft | |
Schlagworte | Genozid • Kriegsverbrechen • Reenactment • Re-Inszenierung • RTLM • Ruanda • Rwanda • Rwanda / Ruanda • Theater • Theaterstück • Tutsi • Völkermord • Völkermord / Genozid |
ISBN-10 | 3-943167-06-2 / 3943167062 |
ISBN-13 | 978-3-943167-06-1 / 9783943167061 |
Zustand | Neuware |
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