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Kriegsheim (eBook)

Die neue Zukunft

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
332 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-8192-7260-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kriegsheim -  Medra Yawa
Systemvoraussetzungen
8,99 inkl. MwSt
(CHF 8,75)
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»Dass sich Monster wie du hierher trauen!« »Wenn ich ein Monster sehe, lasse ich es dich gerne wissen. Derzeit jedoch? Hm. Ne. Sieht alles schick aus.« Nachdem die Vergangenheit sich als alte Zukunft präsentiert hat, kann sie nun mit der Gegenwart eine neue Zukunft erschaffen. Eine, in der einstige Wunden zu Narben verheilen. Narben, die die Entschlossenheit stärken. Und Entschlossenheit, die den Frieden mit offenen Armen begrüßt.

Medra Yawa ist eine fantasievolle Berlinerin, die sich als Mutter, Angestellte und Autorin durchs Leben hangelt. Zu ihren Werken zählen die Merichaven Trilogie, das Kinderbuch und die Lesereise über die kleine Wolke Fuji, mehrere Kurzgeschichten bei verschiedenen Verlagen, ihre Blogbeiträge die wöchentlich das Licht der Welt erblicken und natürlich die Kriegsheimserie mit der Extrageschichte Kumohoshi, die sich mit Jessica und SR befasst. Für einen Überblick schaut doch mal auf Bluesky oder ihre Webseite. Dort erscheinen regelmäßig Neuigkeiten über ihr verrücktes Leben und Informationen zu allen Neuveröffentlichungen.

Prolog: Der rechte Weg?


Unschlüssig betrachtete TJ die massiven Türen vor ihm. Die Wachen hatten ihn zum Warten aufgefordert. Dabei sollte er eigentlich zu seinem Vater. Wegen der Planung eines Angriffs. Um die Monster endlich loszuwerden!

Und diesmal sollte er mitkommen. Er dürfte kämpfen.

Nur hieß das nicht, dass er auch wollte.

Reicht es nicht aus, dass Vater unseren Freund in das Ganze hineinzieht?, murrte seine zweite Seele.

Lass das, John. Ryan hat sich freiwillig gemeldet. Er will dort runter, korrigierte Tarek den anderen.

Denn seitdem die Mutter seines Freundes verschwunden war, war dieser wie ausgewechselt. Auch TJ’s Vater zog sich immer mehr zurück, sodass der Musuko sich mit der Einsamkeit anfreunden musste.

Ehe er sich versah, öffneten sich die Türen und der Meister des Sahasrara trat heraus. AW. Ein großer, blinder Mann, der stets ein wenig gebeugt lief. Er kam TJ immer etwas älter, etwas schiefer vor. Als wäre er irgendwie verschoben. Doch durfte TJ sich seine mulmigen Gefühle nicht anmerken lassen. Stattdessen machte er dem Mann etwas Platz, ehe er in das Büro seines Vaters trat.

Irgendwie schon komisch, meldete sich John still.

Was meinst du?

Na, ich glaube nicht, dass er ein Wildling ist, aber hast du je seinen Vertrauten gesehen? Es heißt immer nur, dass der Desson sehr stark wäre. Aber sonst?

Sein Desson geht uns nichts an, John! Gakumon bleibt ja auch gerne in unserem Schatten, lenkte Tarek ein.

Als hätte sein eigener Vertraute die Gedanken gehört, so entstieg er der Dunkelheit zu ihren Füßen. Er schüttelte dabei kurz den Kopf, als ob er sich orientieren müsste. Noch lernte er, wie er seine Kräfte beherrschen konnte. Dennoch beneidete TJ das kleine Wesen um diese.

Wie sehr er doch selbst verschwinden wollen würde!

»Vater«, grüßte er den Otou-san mit einem Nicken.

Falls dieser sich an dem Gruß störte, so zeigte er es nicht. Er saß einzig an seinem Tisch, schob Zettel umher und wies stumm auf einen Stuhl vor sich.

Nie auf das kleine Sofa. Das hatte er stets einer anderen Hushen vorenthalten.

Vor diesem hielt auch Arashi, der Vertraute seines Vater, Wache. Als ob er es beschützen müsse?

Huh …

Es dauerte mehrere Minuten, ehe LR aufblickte. Nickend nahm er TJ’s Anwesenheit zur Kenntnis. Jedoch schien er noch einen Moment zu brauchen, um das Wort zu erheben. Stattdessen reichte der Otou-san einen Stapel Papiere über den breiten Tisch.

»Zeit ist etwas Eigenwilliges. Das hatte schon EL, RS‘ Großvater gemeint, weißt du? Es gibt immer einen Punkt im Leben, an dem sie einem wegrennt.«

Obwohl weder Tarek noch John ihren Vater verstanden, nickten sie. Ihr Fokus lag bereits auf den Zetteln. Die ersten enthielten einen Angriffsplan. Dann folgten einige Sicherheitsvorkehrungen. Zuletzt hielt TJ ein Testament in den Händen.

Das Testament seines Vaters.

»Vater, es ist nicht sicher, wer sterben-«

»Ich habe eine gute Ahnung«, unterbrach dieser. Sein Lächeln wirkte zum ersten Mal ehrlich. Nicht aufgesetzt. Nicht vorgetäuscht. Es passte.

Der Musuko wollte es am liebsten immer sehen.

»TJ«, führte der Otou-san weiter aus, »Ich musste oft abwägen, was ich tun konnte und was ich tun musste, um zu erreichen, was für alle das Beste ist. Manchmal müssen wir schlimme Dinge tun, um gute zu erreichen. Manchmal haben wir den Luxus, mit guten Taten Gutes zu bewirken.

Und-«, er seufzte, »Was ich eigentlich sagen möchte, ist, dass der einfachste Weg nicht immer der beste ist. Der rechte Pfad ist nicht immer der richtige. Und manchmal muss man die Dinge genau dort anpacken, wo man sie am meisten verachtet, um Fortschritte zu machen. Genau wie bei Ragnarök.«

TJ spannte sich an. Darüber sollte er eigentlich nicht sprechen. Sein Vater hatte ihm verboten, das Wort in den Mund zu nehmen. Er hatte einzig erklärt, was Ragnarök bewirken wollte. Was sie alles zerstören wollten. Wer am wahrscheinlichsten zu der Vereinigung gehörte!

Nur um sich dann selbst mit diesen Hushen zu treffen und verbrüdern …

»Vater, ich habe mit niemandem aus Ragnarök-«

»Ich weiß«, wank der Otou-san ab, »Ich weiß. Ich- Ich war sonst immer zu streng mit dir, oder?«

TJ verbiss sich jeden Kommentar. Es war nicht so, dass sein Vater streng war, TJ hatte sich eher sein ganzes Leben lang alleingelassen gefühlt. Seine Mutter wollte nichts mit ihm zu tun haben, weil seine Zwillingsschwester direkt bei der Geburt verstarb. Sein Vater war als Otou-san allzeit beschäftigt und stellte nur Erwartungen an ihn. Gakumon war meist so darauf fokussiert seine Magien zu erlernen oder TJ’s auszugleichen, dass sie kaum ein ordentliches Gespräch führen konnten. Einzig RS und dessen Mutter waren für ihn da gewesen.

Doch war die Frau vor ein paar Jahren verschwunden und RS nach dem Dominanzwechsel nicht mehr derselbe.

Er war ein halber Fremder …

»Es ist nur einsam«, gab er leise zu.

»Ich weiß«, der Otou-san seufzte und deutete auf eine Passage in dem Testament, »Deine Mutter, der Tempel, DC, AW und dein Onkel haben Kopien hiervon. Aber du wirst auf diese Punkte hier unten bestehen müssen. Sie sind mehr, als nur ein Recht. Sie sind deine Zukunft. Und du wirst sie brauchen.«

Wir sollen auf Yuki aufpassen?, schrie John aus.

Obwohl Tarek auch nicht glücklich über diesen Teil war, so drängte er seine andere Seele zurück. Er konnte schon erahnen, warum sein Vater ihm den Desson unterwies.

Als Absicherung. Sie und Gakumon teilen sich einen Geist. Denk daran! Das hatte Arashi für unsere Schwester vorbereitet, gab er zu bedenken.

Dennoch hatte er den weißen Desson bislang nur selten gesehen. Meist turnte sie irgendwo auf Kumohoshi herum. Der Otou-san hatte verfügt, dass sie nur eine Vertraute werden dürfe, wenn der entsprechende Hushen zuvor seinen Segen bekäme. Jeder Angriff oder gar Nötigung des Dessons würde er sonst als Hochverrat erachten.

Nicht, dass man ihr viel Aufmerksamkeit schenkte. Sie war immerhin nur ein kleiner weißer Desson. Schwach in den Augen der Kämpfenden. Unfähig in den Augen der Besonnenen. Ihr wahrer Wert blieb ein Geheimnis.

Als der Otou-san die Hand wieder zurückzog, erblickte TJ einen anderen Punkt. Einen, der ihn innerlich aufatmen ließ und seine Sorgen eindämmte.

Wenigstens werden wir weiter mit RS zu tun haben!

Ein Fremder weniger, hm?, stimmte John ein.

Das war eine ihrer größten Sorgen gewesen. Obwohl RS nicht mehr SR war, so war er dennoch ihr einziger Kindheitsfreund. Er war jemand, mit dem sie lachen und weinen konnten. Und jemand, den TJ‘s Mutter und Onkel eigentlich nicht in seiner Nähe wissen wollten. Weil er ja der Sohn einer Ubriden war.

Jener halben Hushen, für die der Otou-san noch immer das Sofa freihielt.

»Das ist nur eine Absicherung?«, fragte TJ leise, als er die Zettel zurückgeben wollte.

»Ja und nein«, sein Vater verschränkte die Arme, sodass die Papiere bei TJ verweilten, »Wir werden in einer Stunde aufbrechen. In einer halben werde ich den Konzil informieren. Dabei werden die Leute von Ragnarök sich darum reißen, die Floris zu töten. RS wird mitkommen müssen, damit sie einen Hinterhalt ausschließen können. Und du wirst mit Gakumon das Nachhutteam 7c bilden«, erklärte der Otou-san mit gewohnter Strenge.

Einen Hinterhalt ausschließen … Von … ihm?, Tarek wurde unwohl bei der Vermutung.

Es klingt danach, oder? Aber … Ich dachte, er ist Teil von Ragnarök geworden? Wenn er ihre Werte teilt, sollte er sie dann nicht unterstützen wollen?

Es machte keinen Sinn! Und warum zerrte er RS in die Sache hinein? Warum mussten diese politischen Tänze TJ‘s einzige Freundschaft gefährden?!

»Vater. Ich verstehe nich-«

»Du wirst verstehen, wenn du verstehen musst«, brach der Mann ab, »TJ. Du musst nur wissen, dass ich nicht zulassen werde, dass die Hushen sich in ihren eigenen Untergang zerren. Dafür muss der Angriff auf die Macian nach Plan verlaufen: Ich werde mit einem Ragnarökteam ins Innere des Stützpunktes vordringen. Ich werde mit RS dafür sorgen, dass der Auxilius abgelenkt ist, damit wir ihn erledigen können. Ich werde die Floris töten und versuchen, zu ihrer Nachfolgerin durchzudringen. Doch wird mein Team dabei das größte Risiko tragen. Du bleibst deswegen hier«, sein Vater zog eine Geländekarte hervor, auf der ein gewaltiger Kreis eingezeichnet war – darum waren Kreuze verteilt, »Es ist unwahrscheinlich, dass ein Macian in Richtung der nächsten Hutansiedlung flieht. Daher bist du dort stationiert. Auch bist du nur als Späher da – sobald mehr als ein Macian erscheint, holst du dir Verstärkung, ja? Es sind fünf Angriffswellen geplant. Jede wird von dir ein Zeichen erwarten. Ein grüner Blitz, der ihnen verrät, dass alles in Ordnung ist. Ein schwarzer, wenn du...

Erscheint lt. Verlag 20.6.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Freundschaft • Krieg • Magie • Monster • zwei Völker
ISBN-10 3-8192-7260-7 / 3819272607
ISBN-13 978-3-8192-7260-8 / 9783819272608
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