Skandar und der Verrat der Helden (eBook)

Ein Muss für Percy Jackson Fans | Fantasy für Jungen und Mädchen | Spannende Abenteuer, tiefe Freundschaften und eine Prüfung voller Gefahren

A. F. Steadman (Autor)

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2025 | 1. Auflage
528 Seiten
Dragonfly (Verlag)
9783748802952 (ISBN)

Infos

Skandar und seine Freunde haben es ins dritte Ausbildungsjahr geschafft. Doch die Prüfung, die dieses Jahr auf sie und ihre Einhörner wartet, hat es in sich: in jeder Elementarzone wartet eine gefährliche Herausforderung auf die Helden. Freundschaft, Mut und auch ihre Loyalität werden aufs Härteste getestet. Nicht nur das, Skandars Schwester Kenna ist nun ebenfalls auf der Einhorninsel. Doch Kenna hat sich verbotenerweise mit einem wilden Einhorn verbunden und wird gemieden. Als sich eine dunkle Macht auf der Insel zusammenbraut, muss Skandar sich mehr denn je entscheiden, wem er vertrauen kann und auf welche Seite er steht - hält er zu seiner Familie, zu seinen Freunden oder findet er einen eigenen Weg, die zu retten, die er liebt?

Der dritte Band des internationalen Mega-Erfolgs.

<p>A. F. Steadman hat 2019 ihren Abschluss in Creative Writing an der Universität Cambridge mit Auszeichnung bestanden. Bevor sie sich dem Schreiben gewidmet hat, hat sie im Rechtswesen gearbeitet, aber dann festgestellt, dass da nicht annähernd genug Magie im Spiel ist. Sie mag Bücher, Singen, Katzen, Magie und Freundlichkeit.</p>

Textauszug

ERSTES KAPITEL

SALLYS SANDWICHERIA

Skandar Smith war auf der Suche nach Schlitzohr. Mal wieder. Die meisten Leute hätten es wohl nicht für möglich gehalten, dass man ein riesiges blutrünstiges Einhorn verlieren konnte. Aber diese Leute waren eben noch nie einem Einhorn begegnet, das sein drittes Ausbildungsjahr im Adlernest begann. Im Laufe des Sommers war das Verhalten der Grünschnabel-Einhörner derart aus dem Ruder gelaufen, dass kaum ein Reiter sein Einhorn noch unter Kontrolle hatte. Und Schlitzohr bildete da keine Ausnahme.

Es war der letzte Tag der Ferien, bevor der Unterricht wieder begann. Skandar hatte fast den ganzen Vormittag nach Schlitzohr gesucht, seinen Shekoni-Sattel unter dem einen Arm, das Zaumzeug um den anderen geschlungen. Jetzt saß er auf dem Hügel des Adlernests und rupfte frustriert Grasbüschel aus. Schlitzohr war den ganzen Sommer über ausgebüxt – Skandar hatte nicht die leiseste Ahnung, wohin –, aber heute wollte das ganze Quartett zum Mittagessen nach Fourpoint reiten.

Wie aufs Stichwort kam Bobby Bruna auf Wanderfalke den Abhang hinuntergedonnert. Man erkannte auf den ersten Blick, dass sie eine wilde Luftkämpferin war: Die Ärmel ihrer abgewetzten Reiterjacke waren aufgekrempelt, die schiefergrauen Federn ihrer Mutation bis zu den Ellbogen sichtbar. Falke galoppierte geradewegs auf Skandar zu, und Bobby wartete exakt einen Moment zu lang, bevor sie die Zügel anzog. Ihre Mundwinkel zuckten, als Skandar erschrocken aus der Bahn krabbelte. Tja, das bestätigte es – sie hatte es mit Absicht gemacht.

»Hast du ihn gefunden, Spiritjunge?«, fragte Bobby, ohne Skandars blasses Gesicht zu beachten.

Skandar überlegte, ob er sich über ihren halsbrecherischen Reitstil beschweren sollte, aber es war schon fast Mittag, und eine hungrige Bobby war selten gut gelaunt.

Stattdessen seufzte er. »Nö. Reit schon mal vor.«

»Aber wir sind hinterher mit deiner Schwester verabredet, schon vergessen? Vor der Festung.« Bobby ließ die Zügel locker, damit Falke sich ein vorbeihuschendes Kaninchen schnappen konnte.

Die Kaninchenknochen knirschten, und Skandar verzog das Gesicht.

Bobby ging nicht darauf ein. »Wir müssen uns beeilen, wenn wir noch einen Platz bekommen wollen. In dem Lokal ist immer viel los!«

»Ich verstehe nicht, warum du uns nicht einfach den Namen verraten kannst.«

»Es ist eine Überraschung«, erwiderte sie ausweichend. »Äh … seit wann ist er ein Zuspätkommer?«

Mitchell Henderson kam auf Brombeerrücken auf sie zugeritten. Brombeere sah eher wie ein Dämon als wie ein Einhorn aus – ihre Mähne und ihr Schweif standen in Flammen, ebenso ihre Augen und Hufe. Aber Skandar nahm es kaum wahr, denn sein eigenes Einhorn, Schlitzohr, trabte fröhlich neben seiner feurigen besten Freundin her.

»Da bist du ja!« Skandar umarmte Schlitzohrs Hals – halb vorwurfsvoll, halb erleichtert. Das Einhorn warf fröhlich den Kopf hin und her, und die weiße Spiritblesse unter seinem Horn strahlte im Sonnenschein. Das Band zwischen ihnen bebte vor gemeinsamer Freude über das Wiedersehen, doch Skandars Stimmung trübte sich, als er sah, dass Schlitzohrs schwarzes Fell – das gestern noch geglänzt hatte – von einer dicken Staubschicht bedeckt war.

»Warum ist er so schmutzig?«, fragte Bobby, und Falke machte einen Satz zur Seite – sie hasste Schmutz.

»Ich störe ja nur ungern«, sagte Mitchell sarkastisch, »aber möchte vielleicht mal jemand fragen, ob es mir gut geht?«

Aus irgendeinem Grund fehlte der Reißverschluss an Mitchells grüner Jacke, sie stand offen und gab den Blick auf seinen braunen Oberkörper frei.

Bobby prustete.

»Lach nicht, Roberta. Ich warne dich!«

»Was ist passiert?«, fragte Skandar.

Mitchell seufzte, seine flammenden Haare flackerten.

»Brombeere ist passiert. Sie hat schon den ganzen Sommer lang alles Mögliche in Brand gesteckt – und jetzt hat sie mich ins Visier genommen!«

Skandar runzelte die Stirn. »Sie würde dir doch nicht wirklich etwas tun, oder?« Die vier Einhörner waren in letzter Zeit immer wilder geworden, aber sie würden doch sicher nicht ihren eigenen Reitern schaden?

»Deshalb musste ich mein T-Shirt ausziehen!«, erklärte Mitchell verärgert. »Dachtest du etwa, mir wäre heiß?«

»Ich …« Skandar warf einen Blick zu Bobby, die sich in die Hand biss, um nicht laut loszulachen. »Ich verstehe nicht ganz.«

»Brombeere hat den Stoff um den Reißverschluss meiner Jacke verbrannt, sodass ich sie nicht mehr zuziehen konnte«, polterte Mitchell. »Dann hat sie mein T-Shirt in Brand gesetzt, genau wie mein Ersatzhemd, als ich es gerade überziehen wollte. Ich spüre durchs Band, dass sie das Ganze urkomisch findet. Sie hat erst aufgehört, als ich obenrum gar nichts mehr anhatte!«

»Ich hoffe, sie fängt nicht auch noch mit seiner Hose an«, raunte Bobby Skandar zu, der sich mühsam das Grinsen verkniff.

»Was flüstert ihr da?«, fragte Mitchell entnervt.

Bobby fasste sich schnell. »Nichts. Los jetzt, wir sind schon spät dran. Flo stößt in Fourpoint dazu, sobald sie Kenna abgesetzt hat. Dem Sängerschmied habe ich auch Bescheid gesagt.«

Mitchells Augen weiteten sich. »Jamie kommt? Das ist ja eine Katastrophe!« Er deutete auf seine lädierte Jacke, deren Feuernadel das Licht spiegelte, als sie in der Brise flatterte.

Skandar hatte eine Idee. »Du könntest dir Schlitzohrs Führstrick umbinden.« Er reichte ihn Mitchell. »Dann bleibt die Jacke wenigstens zu.«

Mitchell musterte den blauen Strick misstrauisch, schien aber einzusehen, dass er keine andere Wahl hatte, wenn er pünktlich zum Mittagessen erscheinen wollte. Und Mitchell hasste Unpünktlichkeit.

»Vielleicht setzt du einen neuen Trend!«, witzelte Bobby.

»Ach, halt die Klappe«, knurrte Mitchell, während er sich das Seil um die Taille band.

Skandar schwang sich auf Schlitzohrs Rücken und folgte den anderen den Hügel des Adlernests hinunter in Richtung der Hauptstraße von Fourpoint. Er war froh zu sehen, dass viele der farbenfrohen Baumhäuser – die in Rot-, Grün-, Gelb- und Blautönen leuchteten – nach den Elementarzerstörungen in Skandars Nesthocker-Jahr wieder instand gesetzt worden waren. Und in der Ferne ragte der Speer der Silberfestung wieder in den Himmel.

Viele andere Gebäude auf der Insel waren jedoch noch nicht wiederhergestellt, und auch Skandar fühlte sich noch immer etwas mitgenommen von alldem, was im Juni geschehen war. Zur Sommersonnenwende wäre es fast so weit gekommen, dass die Insel sich aufgrund eines magischen Ungleichgewichts selbst zerstört hätte – infolge der grausamen Morde an wilden Einhörnern. Skandar, Bobby, Flo und Mitchell hatten es in letzter Sekunde geschafft, die Insel zu retten, indem sie eine magische Waffe, den Knochenstab des Ersten Reiters und der Wilden Einhornkönigin, gewonnen hatten. Dann jedoch war Skandar mit einem Albtraum konfrontiert worden, mit dem er nie im Leben gerechnet hätte: Seine Schwester Kenna war an ein wildes Einhornfohlen gebunden worden. Die Weberin – ihre Mutter – hatte dieses Band für Kenna gefälscht.

Kommodora Kazama war erschüttert gewesen, aber fair, wie sie war, hatte sie Kenna erlaubt, vorerst zu bleiben, bis eine Entscheidung über ihre Zukunft getroffen war. Anfangs hatte Skandar versucht, es positiv zu sehen. Es war wunderbar gewesen, Dad berichten zu können, dass Kenna im Adlernest war. Doch seit wieder Alltag eingekehrt war, machte sich Skandar Sorgen um das gefälschte Band, das das Herz seiner Schwester umschlossen hielt. Er hatte begonnen, in seinen Binderträumen in der Wildnis nach Kennas vorbestimmtem Einhorn zu suchen – der grauen Schimmelstute. Und je länger Nina ihre Entscheidung hinauszögerte, desto häufiger fragte er sich, ob es nicht einen Weg gab, dieses Einhorn – dieses Leben – für Kenna zurückzuholen.

»Heute bist du besonders wild am Grübeln«, bemerkte Bobby, während Falke im Gleichschritt neben Schlitzohr herlief.

»Wie kommst du darauf?«

»Du hast diese Delle in der Stirn«, erwiderte sie. Bobby mochte vorlaut sein, aber sie achtete sehr genau auf die Gefühle anderer – besonders auf die von Skandar.

»Wegen meiner Schwester«, entgegnete er nur. Er konnte noch nicht sagen, wie genau er Kenna mit ihrem wahren Einhorn wiedervereinigen würde. Er brauchte mehr Informationen.

»Was denkt Nina sich eigentlich?«, explodierte Bobby. »Dieses ewige Aufschieben ist total untypisch für eine Luftkämpferin. Sie soll einfach eine Entscheidung treffen! Was glaubt sie denn, was die Untersuchungen ergeben? Dass sich die Weberin in Kennas Satteltaschen versteckt?«

Bobby hatte sich von Anfang an über die Tests an Kenna und ihrem wilden Einhornfohlen in der Silberfestung – dem Hauptquartier des Silberzirkels – aufgeregt. Sie schnaubte jedes Mal abfällig, wenn Flo beteuerte, dass Rex Manning, das neue Oberhaupt des Zirkels, viel netter sei als sein Vater, Dorian Manning.

»Das ist ja auch nicht schwer, oder?«, hatte sie einmal gefaucht. »Rex’ Dad hätte fast die ganze Insel in die Luft gejagt. Und uns wollte er wegen der Einhornmorde, die er begangen hat, verhaften lassen!«

Skandar gefiel es...

Produkt-Details

• Erscheint lt. Verlag: 24.6.2025
• Reihe/Serie: Skandar
• Übersetzer: Maren Illinger
• Sprache: deutsch
• Original-Titel: Skandar and the Chaos Trials
• Themenwelt: Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre
• Schlagworte: Abenteuer • Alptraum Einhörner • Avatar Herr der Elemente • Der goldene Kompass • Einhorn • Einhörner • Einhornrennen • Elemente • Eragon • Erde • fantastisches Kinderbuch • Fantasy • Fantasy Abenteuer • Fantasy für Kinder • Feuer • Freundschaft • fünftes Element • Harry Potter • Held • Horror Einhörner • Jugendbuch ab 12 • Kinderbücher ab 10 • Luft • Magie • Mythologie • PEGASUS • Percy Jackson • Pferdebuch für Kinder • Reiter • Rick Riordan • Skandar Band 3 • Wasser • wilde Einhörner
• ISBN-13: 9783748802952 / 9783748802952