Schule der Meisterdiebe 4: Die schwarze Festung (eBook)
304 Seiten
SchneiderBuch (Verlag)
9783505152856 (ISBN)
Die Schule für alle mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, die eines Tages die Welt in Ordnung bringen wollen
Im vierten Jahr an der Schule der Meisterdiebe bekommen Gabriel und seine Freunde das neue Fach Umgebungskunde und lernen, unbemerkt an einen anderen Ort zu gelangen. Das hilft, denn dieses Mal gewinnt den Gaunerpokal, wer es schafft, in die berüchtigte Festung Tor Malan einzubrechen und eine der kostbarsten Ketten der Welt zu stehlen. Leider sind hinter dieser Kette auch die mächtigsten Verbrecher der Unterwelt her, die Namenlosen. Und um sich an Gabriel zu rächen, schmieden sie einen üblen Plan ... Nur mit Einfallsreichtum und Hilfe von unerwarteter Seite können Gabriel und seine Bande es schaffen.
Kurze Kapitel und Hochspannung pur garantieren den Lesespaß
»Schule der Meisterdiebe ist eine tolle Freundschaftsgeschichte mit schlauen Kindern und viel Zusammenhalt. Einer der Schüler von Crookhaven sagt es so: Allein kann man außergewöhnlich werden, zusammen unaufhaltsam.« CRUSES Buchhandlung
<p>J. J. Arcanjo ist ein portugiesisch-englischer Schriftsteller, der an der Algarve und in Devon aufgewachsen ist. Er hat einen Abschluss in Kriminologie und Psychologie an der Aberystwyth-Universität sowie einen Master in Kreativem Schreiben und Publizieren an der City University, London, vorzuweisen und arbeitet derzeit bei Bloomsbury Publishing. Er hat zwei Kriminalromane für Erwachsene veröffentlicht. Sein Kinderbuchdebüt führt in ein Geheiminternat für Diebe mit besonderen Talenten, die das Herz am rechten Fleck haben.</p>
Kapitel Eins
Gabriel Avery und seine Bande waren wieder einmal einem wohlbekannten Feind auf der Spur.
Nachdem Adria Vivas und Luciano Lopes Anfang des Sommers auf dem Transport in ein Hochsicherheitsgefängnis entkommen waren, waren die beiden untergetaucht. Gabriels Bande hatte überall nach den Anführern der Namenlosen gesucht – online und offline –, doch ohne Erfolg. Es gab keinen einzigen Hinweis. Das war nicht weiter überraschend, da die Namenlosen mit V1XEN eine der fähigsten Hackerinnen der Welt an ihrer Seite hatten. Wenige Wochen vor dem lauen Sommerabend, an dem sie nun unterwegs waren, hatten die Brüder Crim dann allerdings doch etwas gefunden – Informationen über eine Agentin der Namenlosen, die sich in den letzten zwei Jahren außer Landes aufgehalten hatte. Eine ehemalige Schülerin aus Crookhaven, die erst kürzlich nach England zurückgekehrt war und die die Bande in einer kleinen, nichtssagenden Stadt in Nord-Devon aufgespürt hatte.
Isabella Sonorov.
»Ade, Ede«, flüsterte Gabriel über Funk. »Wissen wir, wohin sie geht?«
»Schleichi hat sie im Visier«, antwortete Ade, »aber die ganzen Schornsteine machen es nicht gerade leichter.«
»Wer hat heutzutage überhaupt noch einen funktionierenden Schornstein?«, grummelte Ede. Dann fügte er mit Cockney-Akzent hinzu: »Schornsteinfegen für zwei Pence, Mister? Ich polier Ihnen auch gleich noch die Schuhe!«
Gabriel musste sich das Lachen verkneifen, zog seine Mütze tiefer ins Gesicht und bog um die Ecke. Es war dunkel, aber die hellblonden Haare der Zielperson auf dem Bürgersteig vor ihm waren gut zu erkennen. Er hielt etwas Abstand, ließ eine Lücke entstehen, in die sich Passanten schoben, und bewegte sich möglichst unauffällig.
»Nur weil die meisten Leute keinen Kamin mehr benutzen«, bemerkte Penelope, »heißt es nicht, dass die Schornsteine abgerissen werden. Außerdem ist Schleichi heute nur zur Unterstützung da. Amira, Villette, wenn euch das Viech da oben in die Quere kommt, könnt ihr es gerne vom Himmel holen!« Penelope war ebenfalls am Boden im Einsatz, eine Straße weiter als Gabriel.
»Wenn ihr was passiert«, knurrte Ade, »gibt es eine Doppelbeerdigung, Crook. Deine und Schleichis!«
»Eine Beerdigung für ein Stück Blech?«, schnaubte Villette. »Ohne mich.«
Gabriel musste seine Freunde dringend zur Konzentration rufen, bevor die Lage außer Kontrolle geriet. »Amira, Villette, wie sieht es da oben aus?«
Über den Sommer war etwas Seltsames passiert – Amira und Villette hatten sich angenähert. Niemand hatte es kommentiert, zumal keine der beiden viel über Gefühle sprach, aber sie hatten begonnen zusammenzuarbeiten und dabei ihren eigenen Rhythmus gefunden. Insgeheim führte Gabriel diese Veränderung auf einen entscheidenden Moment beim Einbruch der Ganoven im vergangenen Schuljahr zurück, als Amira von Villette verlangt hatte, ihr das Messer zu geben, mit dem sie Alessandra Giuliano bedroht hatte – die Frau, die die Namenlosen geschickt hatten, um Villette zu töten und ihre Bande auseinanderzureißen. Hätte Amira Villette die Waffe einfach aus der Hand gerissen, wäre dieses neue Band nicht entstanden, vermutete er. Aber Amira hatte darauf vertraut, dass Villette die richtige Entscheidung treffen würde, und mit dieser Entscheidung hatte Villette sich auch für ein neues Leben entschieden. Je mehr Gabriel darüber nachdachte, desto weniger wunderte es ihn, dass das Mädchen, das häufig unterschätzt wurde, und das Mädchen, das häufig missverstanden wurde, eine gemeinsame Basis gefunden hatten.
»Alles ruhig«, vermeldete Amira von ihrem Aussichtspunkt auf dem Dach. »Sieht nicht so aus, als hätte Isabella jemanden bei sich.«
»Oder sie wollen uns genau das glauben machen«, sagte Villette, die einen Platz auf dem Dach daneben eingenommen hatte.
Schweigen in der Leitung.
Die Bande war den ganzen Sommer über extrem nervös gewesen. Einige von ihnen – Villette und Amira – sprachen nie über ihre Ängste, doch Gabriel wusste, dass sie alle sie empfanden. Die anderen – Penelope und die Zwillinge – sprachen von nichts anderem.
»Jetzt, wo deine Schurkeneltern auf freiem Fuß sind«, flüsterte Ede, »müssen wir auf alles gefasst sein. Gabe, was meinst du?«
Gabriel heftete den Blick auf Isabella Sonorovs Hinterkopf, während die große blonde Legatin ruhig an einem jungen Paar vorbeiging, das mit seiner kleinen Tochter »Engelchen Flieg« spielte. »Es kann kein Zufall sein, dass Sonorov nach all der Zeit wieder im Land ist. Das ist die einzige Spur, die uns zu Adria und Luciano führt, und ich finde, wir sollten ihr folgen. Aber nur, wenn alle dafür sind.«
»Ich bin dafür«, sagte Penelope, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, genau wie Gabriel erwartet hatte.
»Ich auch«, ergänzte Villette.
Amira, Ade und Ede stimmten ebenfalls zu.
Gabriel nickte. »Gut. Isabella ist gerade abgebogen. Amira, sie kommt dir entgegen.«
»Gabriel, siehst du die ganzen Menschen?«, fragte Penelope. »Was, um alles in der Welt, machen die um diese Uhrzeit hier?«
»Ich … glaube, ich kenne die Antwort«, sagte Ede besorgt. »Das ist Ades schlimmster Albtraum.«
»Oh nein«, stöhnte Ade, dem zu dämmern schien, was sein Bruder meinte. »Nein, nein, nein. Ist da etwa … ein Jahrmarkt?«
Villette kicherte boshaft. »Du hast nicht ernsthaft Angst vor einem Jahrmarkt!«
»Nicht ernsthaft …«, wiederholte Ade schaudernd. »Er kommt am Abend in die Stadt, erhebt sich über Nacht und verbringt dann Wochen damit, die Kinder mit seinen grellen Lichtern, seiner nervtötenden Musik und seinem zuckersüßen Essen anzulocken wie ein funkelnder Rattenfänger. Ganz zu schweigen davon, dass die Fahrgeschäfte nur einen Brüder-Crim-Hack davon entfernt sind, zusammenzubrechen und in dem See da drüben zu landen. Braucht kein Mensch so was.«
»Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Ad mal auf einem Jahrmarkt verloren gegangen ist«, erklärte Ede. »Mum hat ihn ewig gesucht, und als sie ihn endlich fand, versteckte er sich im Bällebad vor einem …« Er räusperte sich, um sicherzustellen, dass sie ihn gut hörten. »… einem Killer-Huhn!«
Gedämpftes Gelächter in der Leitung.
»Ey, macht euch nicht lustig«, knurrte Ade. »Ich sage euch, der Typ im Hühnerkostüm hat mich mit einem Spieß über den ganzen Jahrmarkt gejagt. Wenn mich das Bällebad nicht gerettet hätte, hätte Ed keinen großen Bruder mehr.«
»Eins will ich wissen«, sagte Penelope. »War es zufällig ein Hähnchenspieß?«
»Alter, glaubst du, ich hatte Zeit nachzuschauen?«, fauchte Ade.
Penelope seufzte. »Ade, der Typ im Hühnerkostüm wollte dir höchstwahrscheinlich ein Schaschlik spendieren.«
»Crook, der hat mich über den ganzen Jahrmarkt gejagt! Meinst du, das hat er nur gemacht, damit ich seinen schlecht gewürzten Fraß probiere? Nee, Mann. Der hatte es auf mich abgesehen!«
»So gerne ich mir die ganze Geschichte in allen Einzelheiten anhören würde«, warf Gabriel ein, »wir müssen eine Entscheidung treffen. Isabella ist gerade auf den Jahrmarkt gegangen, und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie den Ort als Deckung nutzt, um sich mit jemandem zu treffen, vielleicht sogar mit Luciano und Adria. Warten wir draußen oder gehen wir rein und …«
»Wir gehen rein«, unterbrach ihn Penelope.
»Wir sind uns ja nicht oft einig, Crook«, sagte Villette, »aber in dem Punkt stimme ich dir zu. Wir müssen rausfinden, was Isabella hier treibt.«
»Äh, machen wir uns keine Sorgen, dass wir möglicherweise den beiden diabolischsten Menschen der Welt begegnen könnten?«, fragte Ade mit zitternder Stimme.
»Funkelnde Lichter … diabolische Menschen«, neckte Ede seinen Bruder. »Du klingst ja schon wie Penelope Muriel Crook, Ad.«
»Mein zweiter Vorname ist nicht …« Penelope brach ab und seufzte. Sie ärgerte sich über sich selbst, dass sie sich schon wieder hatte provozieren lassen. »Ihr zwei bleibt sowieso draußen, also lasst die großen Mädels die Arbeit machen, okay?«
Amira und Villette lachten.
»Das ist eher eine Beleidigung für Gabe als für uns«, bemerkte Ade. »Aber für mich ist das völlig in Ordnung. Du würdest mich nicht mal auf diesen Jahrmarkt kriegen, wenn du mir deine Fälschung der Mona Lisa versprechen würdest.«
»Träum weiter«, entgegnete Penelope. »Außerdem sind Mum und Alexander in der Nähe, falls etwas passiert.«
Villette stöhnte. »Ich hasse es, überwacht zu werden. Sogar von Maravel hoch zwei.«
»Maravel hoch zwei …« Ede dachte darüber nach. »Ey, das gefällt mir. Schreib das auf, Ad.«
Im vergangenen Schuljahr hatte die Bande herausgefunden, dass es sich bei dem legendären Maravel, der für seine unmöglichen Raubüberfälle berüchtigt war, nicht um eine einzelne Person handelte. Lange Zeit war Alexander Belmont, der Bootsmann der Schule, Maravel gewesen, aber nach einer schweren Verletzung hatte er den Titel völlig unerwartet an jemand anderen weitergegeben – an Carmen Crook, Penelopes Mutter. Und beide waren an diesem...
| Erscheint lt. Verlag | 26.8.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Meisterdiebe |
| Illustrationen | Timo Grubing |
| Übersetzer | Maren Illinger |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | Crookhaven: The Impossible Fortress |
| Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Kinderbücher bis 11 Jahre |
| Schlagworte | Abenteuer • Anthony Horowitz • Artemis Fowl • Außergewöhnliche Fähigkeiten • Band 4 • Crookhaven • Diebe • England • Familie • Freundschaft • für Fans von Drachenschule • für Fans von Harry Potter • Geheimnisse • größten Gauner • Internat • Kriminalkunst • Lehrer • M.G. Leonard • neues Abenteuer für Gabriel • Nevermoor • Oliver Twist • Rätsel • Robin Hood • Roman mit Spannungshandlung • Schule • Schule für Diebe • Spannungsroman • Taschendieb |
| ISBN-13 | 9783505152856 / 9783505152856 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich