Glorious Rivals – Ein Inheritance-Games-Roman (eBook)
Das Spiel geht in die nächste Runde: Nachdem Avery Grambs das milliardenschwere Erbe der Familie Hawthorne angetreten hatte, rief sie einen jährlichen Wettbewerb der besonderen Art aus. Jeder der geladenen Teilnehmer soll die Chance bekommen, Millionen zu gewinnen. Sieben Spieler sind auf Hawthorne Island angetreten. Nun beginnt der Endspurt im Rennen um den Sieg, die verbliebenen Teilnehmer müssen zahllose Rätsel lösen und sich gegen ihre Rivalen durchsetzen, denn: Millionen stehen auf dem Spiel, aber auch ihre Herzen und Leben!
Der atemberaubende zweite Band der Spin-off-Serie der weltweiten Bestsellersensation »The Inheritance Games«!
Die »The Inheritance Games«-Reihe:
The Inheritance Games (Band 1)
The Inheritance Games – Das Spiel geht weiter (Band 2)
The Inheritance Games – Der letzte Schachzug (Band 3)
The Brothers Hawthorne (Band 4)
Games Untold (Stories, Band 5)
The Grandest Game (Spin-Off Band 1)
Glorious Rivals (Spin-Off Band 2)
Jennifer Lynn Barnes hat bereits mehr als 20 hochgelobte Jugendromane geschrieben und damit die Spiegel-Bestsellerliste erklommen. Sie war Fulbright-Stipendiatin und studierte Psychologie, Psychiatrie und Kognitionsforschung. Ihren Abschluss machte sie an der Yale University und arbeitete als Professorin für Psychologie und Kreatives Schreiben, bevor sie sich ausschließlich ihrem eigenen Schreiben widmete.
Kapitel 4
Rohan
Rohan schlief nie tief. Seit er ein Kind war, hatte er das nicht mehr getan. Im Tiefschlaf lauerten Erinnerungen wie Schatten mit einem eigenen Willen, einem eigenen Hunger. Und so hatte Rohan einen leichten Schlaf – immer gegenwärtig, immer lauschend, immer auf der Hut.
Und doch …
Er erwachte in Savannah Graysons Bett, nur um festzustellen, dass er allein war. Bist unachtsam geworden, nicht wahr, Junge?, meldete sich die Stimme des Eigners irgendwo in seinem Kopf. Die beeindruckende Miss Grayson war nirgends zu sehen, genauso wenig wie der Schlüssel zu seinem Zimmer.
Er wusste sofort, worauf Savannah es abgesehen hatte. Das Schwert.
Bei besagter Waffe handelte es sich um ein Langschwert, in dessen silberne Klinge Worte eingraviert waren: From every trap be free, for every lock a key. Jedes Team in Phase eins hatte ein eigenes Schwert erhalten – nur eines. Rohan hatte in der Nacht zuvor klargestellt, dass dasjenige, das er und Savannah ergattert hatten, in seinem Besitz verbleiben würde. Sie mochten zwar Verbündete sein, aber ihr Bündnis basierte auf einer tickenden Uhr.
Letzten Endes konnte das Grandest Game nur einen Sieger haben und für Rohan stand alles auf dem Spiel. Er würde gewinnen. Savannah hatte das nur noch nicht begriffen. Zweifelsohne hatte sie seinen Schlüssel gestohlen, um sein Zimmer nach dem Schwert abzusuchen und es für sich zu beanspruchen.
Rohan stützte sich auf seine Ellbogen und lächelte ein wölfisches Lächeln. Viel Glück dabei, Schätzchen. Er beschloss, sich zu revanchieren, indem er in Savannahs Abwesenheit ihr Zimmer durchsuchte. Mit geübten Händen tastete er jede Bodendiele einzeln ab, drückte mit flinken und kräftigen Fingern jede Zierleiste, zog die Kissen aus ihren Bezügen, das Laken vom Bett. Er drehte die Matratze um, suchte sie nach Schlitzen und Spalten ab. Als dabei nichts rumkam, ging Rohan ins Badezimmer.
Auf dem marmornen Waschtisch lag eine Maske aus verschlungenem silbrig-blauen Metall. Jeweils drei tränenförmige Diamanten hingen an den äußeren Augenwinkeln. Das Design hatte Savannah auf dem Maskenball am Vorabend unglaublich gut gestanden. Rohan fuhr mit der Kuppe seines Zeigefingers über die zarten Diamantanhänger. Kostbare Edelsteine, gefrorene Tränen.
Doch Rohan wusste: Savannah Grayson weinte nicht.
Während er sich fragte, wie lange es wohl dauern würde, bis sie sich in seinem Zimmer geschlagen gab, drehte er in Savannahs Bad die Dusche auf. Solange das Wasser aufheizte, las er seine Klamotten vom Schlafzimmerboden auf und ließ zwei gläserne Würfel aus seiner Tasche gleiten.
Die unbezwingbare Miss Grayson hatte noch einiges zu lernen. Hätte sie so viele Jahre Spiele gespielt wie Rohan, hätte sie seine Würfel gestohlen und sich dann erst auf die Suche nach dem Schwert begeben.
Als er die Dusche betrat, legte Rohan seine roten Würfel auf einem Marmorsims ab und lieferte seinen Körper dem kochend heißen Strahl aus. Hitze hatte Rohan noch nie was ausgemacht. Im Gegensatz zu Kälte – insbesondere kaltem Wasser.
Die Vergangenheit wird dich ertränken, wenn du sie lässt, Junge, hallte die Stimme des Eigners durch die gewundenen Gänge von Rohans Geist. Wie Steine, die an deinen Knöcheln zerren.
Rohan trat tiefer unter den siedend heißen Wasserstrahl, zog seine ganz eigene Lust daraus. In Momenten wie diesen war sein Fokus am schärfsten. Ich werde das Grandest Game gewinnen.
Für Macht galt es einen Preis zu zahlen, immer. Schmerz war eine Erinnerung daran. Und Hitze rief Rohan in Erinnerung: Ich wurde nicht dazu gemacht, zu frösteln oder zu ertrinken.
Was auch immer er tun musste, um zu gewinnen, er würde es tun.
Schritte. Rohan registrierte ihren Klang, ihre Länge – Savannah im Anmarsch. Und schon stand sie vor dem Duschvorhang.
»Ich habe nicht gesagt, dass du meine Dusche benutzen darfst.« Savannahs Tonfall war einer der feinen Gesellschaft, ihre Schärfe war die Schärfe von Diamanten, nicht von Glas.
»Und ich habe nicht gesagt, dass du versuchen darfst, mein Schwert zu stehlen«, erwiderte Rohan gedehnt. Es war wirklich zu schade, dass die Dusche einen Vorhang hatte, keine Glastür. Er hätte gerne den Ausdruck auf ihren herrlich geschliffenen Zügen gesehen, als er sie gerade entlarvt hatte.
»Es ist nicht dein Schwert.«
Hast es nicht gefunden, was, Schätzchen? Rohans Lächeln wurde breiter. »Das ist wohl Ansichtssache.«
»Raus aus meiner Dusche«, befahl Savannah.
Rohan, als der ausgezeichnete Bastard, der er nun mal war, gehorchte nur allzu gern. Er drehte das Wasser aus, schnappte sich mit der linken Hand die roten Glaswürfel vom Marmorsims und schloss die Finger seiner rechten Hand um den Vorhang. »Sei vorsichtig, was du dir wünschst, Schätzchen.«
Savannah schleuderte ein Handtuch über die Stange. Mit Wucht. Rohan nahm es, um sich abzutrocknen und es dann um die Hüften zu schlingen, bevor er hinter dem Vorhang hervortrat. »Ich hoffe nur, du hast mein Zimmer so hinterlassen, wie du es vorgefunden hast, nachdem du bei deiner Suche gescheitert bist.«
Savannahs Blick wanderte über seinen Körper – Brust, Bauchmuskeln, bis hinab zu der Stelle, wo das Handtuch sich um seine Hüften schmiegte. »Ich hoffe, du hast nicht erwartet, dass letzte Nacht was zu bedeuten hätte«, erwiderte sie.
Schonungslos. Rohan wusste diese Qualität bei Frauen zu schätzen – eigentlich bei jedem. »Ich erwarte, dass du dich in dieser Phase des Spiels an deinen Teil der Vereinbarung hältst, Savvy, das ist auch schon alles.«
Den Bedingungen zufolge, auf die sie sich geeinigt hatten, würden die beiden das Grandest Game als Team fortsetzen, bis die Konkurrenz erfolgreich ausgeschaltet war – und nur bis dahin.
»Kein Grund zur Sorge.« Savannah wölbte eine ihrer hellblonden Augenbrauen. »Als ich versprochen habe, mit dir zusammenzuarbeiten und dich erst dann zu zerstören, war das mein voller Ernst.« Sie drehte sich zum Spiegel, um sich selbst darin zu mustern – ihr Versuch, sich davon abzuhalten, ihn weiter zu mustern, da war Rohan sich sicher.
Er legte eine Hand auf das Handtuch um seine Hüften und bedachte sie mit einem Grinsen.
»Grayson wird ein Problem sein«, bemerkte Savannah kühl.
Ganz geschäftsmäßig. »Welch Glück nur«, sagte Rohan, »dass ich ganz ausgezeichnet im Lösen von Problemen bin.« Und welch Glück, dass fraglicher Hawthorne-Bruder eine Schwäche entwickelt hat.
Savannah hob ihr Kinn. Ihr neues kurzes Haar ließ ihre Augen so viel größer, ihre Wangenknochen so viel schärfer erscheinen. »Was weißt du über das Mädchen?«, fragte sie.
Lyra Kane. Auch Savannah hatte Graysons Schwachpunkt mit beeindruckender Schnelligkeit identifiziert.
»Was weißt du«, gab Rohan zurück, »darüber, wie der Name von Lyra Kanes Vater an den Bäumen im verbrannten Wald gelandet ist?«
»Worauf spielst du an?« Savannah mimte die Eiskönigin bis zur Perfektion.
»Du hast einen Sponsor, Schätzchen.« Rohan hielt nicht hinterm Berg. »Es ist sehr wahrscheinlich, dass du damit nicht die Einzige bist, und ich bezweifle, dass irgendeiner von diesen Sponsoren sich zu schade dafür ist, zu schmutzigen Mitteln zu greifen.« Er bedachte sie mit einem bezeichnenden Blick. »Jetzt sag mir, dass ich falschliege.«
»Würde ich dich auf jeden deiner Irrtümer hinweisen, bliebe uns kaum noch Zeit, uns eine Strategie zu überlegen.« Savannah ließ ein tödlich-anmutiges kleines Schulterzucken sehen. »Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass du besser aufgestellt bist, was die Geheimnisse der anderen Spieler angeht – angenommen natürlich, das Mercy ist wirklich so mächtig, wie du behauptest.«
Ein achtzehnjähriges amerikanisches Mädchen konnte nicht ansatzweise die Macht, den Reichtum und die Reichweite des Devil’s Mercy begreifen – jener Organisation, die Rohan großgezogen hatte, jener Organisation, deren Führung er entschlossen war zu übernehmen. Er hatte ein Jahr bekommen, um die Gebühr dafür aufzubringen, ein Jahr, um die zehn Millionen Pfund zu besorgen und seinen rechtmäßigen Platz als künftiger Eigner einzunehmen.
Bis es so weit war, war Rohan, was das Mercy betraf, ein Nichts.
»Du behauptest, du willst dieses Spiel noch unbedingter gewinnen als ich.« Savannah richtete den Blick wieder auf ihn. »Du hast mir nie gesagt, warum.«
»Stell dir nur vor«, erwiderte Rohan.
Savannah kniff die Augen zusammen. »Du weißt, warum ich hier bin.«
Rohan trat vor, sein Körper streifte ihren. »Nie will ich wieder ruhn«, rezitierte er, »nie stille stehn, bis Tod die Augen mir geschlossen, oder das Glück mein Maß von … Rache mir geschafft.«
Rohan registrierte Savannahs Reaktion auf das kleine Wörtchen »Rache« nach der Pause anhand des langsamen Hebens und Senkens ihrer Brust.
»Heinrich der Sechste, Teil drei«, klärte er sie auf.
»Das ist mir bekannt«, erwiderte Savannah. Sie biss nicht an, verlor kein Wort über ihre Motivation, dieses Spiel zu spielen – oder über ihren Racheplan. »Vielleicht solltest du jetzt besser gehen.« Sie hob Rohans Klamotten auf und warf sie ihm zu. »Wir haben nur noch wenige Stunden bis Phase zwei, und es gibt...
| Erscheint lt. Verlag | 13.8.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Die The-Grandest-Game-Reihe |
| Übersetzer | Ivana Marinović |
| Sprache | deutsch |
| Original-Titel | The Grandest Game #2 von 2 |
| Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
| Schlagworte | ab 14 • Bestseller • Bestsellerliste • Bookstagram • Booktok • Booktok Bestseller • buxtehuder bulle 2023 • eBooks • Erbschaft • Familiengeheimnis • Intrigen • Jugendbuch • Jugendbücher • Jugendthriller • Karen McManus • Knives Out • Mystery • New-York-Times-Bestseller • Pretty Little Liars • Rätsel • Romantischer Thriller • Royals • Sara Shepard • Serien • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel-Bestseller-Autorin • The Cousins • The Inheritance Games • Thriller • tiktok made me buy it • Verschwörung • Young Adult |
| ISBN-13 | 9783641309657 / 9783641309657 |
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