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Scarlett & Browne – Die Legendären (eBook)

Das atemberaubende Finale der mitreißenden Abenteuer-Fantasy, für alle Fans von Lockwood & Co.

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
423 Seiten
cbj (Verlag)
9783641331771 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Scarlett & Browne – Die Legendären - Jonathan Stroud
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Der atemberaubende Abschluss der phänomenalen Trilogie des Bestsellerautors von »Lockwood & Co.«

Albert und Scarlett rauben sich nun schon eine ganze Zeit lang quer durch die Sieben Königreiche des geplagten Englands, ohne geschnappt zu werden. Auf ihrem Weg gewinnen sie nach und nach Verbündete, die ihnen helfen wollen, die Schreckensherrschaft der Glaubenshäuser zu beenden. Doch das ist nicht die einzige gewaltige Aufgabe, die sie sich vorgenommen haben. Sie wollen auch noch versuchen, Scarletts verschollenen Bruder zu finden. Aber wie groß ist die Chance, dass ein kleiner Junge in einer Welt voller wilder Bestien und grausamer Eiferer überlebt hat?
Das abschließende Abenteuer dieser zwei umwerfenden Helden vom Meister der Fantasy – rasantes Lesevergnügen garantiert!

Die Scarlett-&-Browne-Reihe:
Scarlett & Browne – Die Outlaws (Band 1)
Scarlett & Browne – Die Berüchtigten (Band 2)
Scarlett & Browne – Die Legendären (Band 3)

Jonathan Stroud wurde in Bedford geboren. Er arbeitete zunächst als Lektor. Nachdem er seine ersten eigenen Kinderbücher veröffentlicht hatte, beschloss er, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Er wohnt mit seiner Frau Gina und den gemeinsamen Kindern Isabelle, Arthur und Louis in der Nähe von London.

Berühmt wurde er durch seine weltweite Bestseller-Tetralogie um den scharfzüngigen Dschinn Bartimäus, dessen Abenteuer in »Das Amulett von Samarkand«, »Das Auge des Golem«, »Die Pforte des Magiers« und »Der Ring des Salomo« erzählt werden.


Kapitel
1


An diesem Nachmittag eskortierte man den Barbier und Wundarzt Harold O’Shaughnessy wegen seiner jüngsten Frevel gegen die Glaubenshäuser zur Stadt hinaus. Es war ein perfekter Tag für eine Hinrichtung. Eine frische Brise ließ die Wimpel auf der Palisadenmauer flattern. Die Frühlingssonne beschien die Baumwipfel. Der Himmel war taubenblau. Wie O’Shaughnessy zu seinem Kerkermeister bemerkte, hätte es schlimmer kommen können. Zumindest würde er nicht im Regen gefressen werden.

Auf der Brücke, die über den Burggraben führte, hatte sich eine bunte Schar Schaulustiger versammelt. Einige tranken Bier, andere schlürften Kaffee; alle aßen von dem Obstkuchen, den die Frauengilde von Yeovil zu diesem Anlass gespendet hatte. Die amtliche Zeremonie dauerte nicht lange. O’Shaughnessy wurde mit den Stangen der Gerechtigkeit gestoßen und von den Stadtältesten verflucht. Seine Kleidung wurde mit gelber Farbe beschmiert, die für moralische Verwerflichkeit stand, und mit Fleischpaste bestrichen, um die wilden Tiere anzulocken. Dann musste er sich auf den Verbannungsstein vor dem Tor stellen, während der Oberste Pate das abschließende Urteil verkündete.

»Wegen wiederholter Respektlosigkeit, beleidigender Äußerungen, Auflehnung gegen die moralischen Regeln der Gesellschaft, der Weigerung, sich an den Pflichten der Glaubenshäuser zu beteiligen, und wegen allgemeiner Verleumdung und Korruption der Jugend wird Harold O’Shaughnessy hiermit zu drei Nächten in Ketten auf der Lichtung im Fernen Forst verurteilt. Wenn er nach drei Nächten noch am Leben ist, gilt seine Seele als gereinigt, und wir werden ihn mit offenen Armen wieder aufnehmen.«

Der Oberste Pate kam zum Ende; es raschelte kurz, als er sein Manuskript zusammenfaltete. Der Barbier auf seinem Stein starrte teilnahmslos in den Himmel, während die Menge unten überrascht auf ihrem Kuchen kaute. Drei Nächte? Drei Nächte im Forst?

Eines war sicher. Die Glaubenshäuser wollten ihn wirklich loswerden.

Ein Trommelwirbel ertönte, als ein Junge die Tomtom schlug, die mit der Haut eines Gezeichneten bespannt war. Die Gruppe, die den Verurteilten im Forst in Ketten legen sollte, wurde vom Paten angeführt, gefolgt vom Trommler und vier Milizionären, die den Verurteilten eskortierten. O’Shaughnessy, ein kleiner, elegant gekleideter Mann mit olivfarbener Haut und einem gepflegten schwarzen Bart, lächelte und nickte im Vorbeigehen seinen Nachbarn zu. Er war entschlossen, eine gute Figur abzugeben. Als Letzter folgte der Sergeant der Eisenpfähle, dessen blutroter Bowlerhut in der Sonne glänzte.

Die Prozession überquerte die Brücke und bog in einen Feldweg ein, der durch eine frisch glänzende Wiese führte. Bald erhob sich vor ihnen ein dichter Wald. Der Weg führte zwischen den Bäumen hindurch und die Luft wurde schwer vom harzigen Geruch der Kiefern. Der Forst war dunkel und feucht. Die Trommel schlug leiser, und die Milizionäre zückten ihre Pistolen. Der Schritt des Barbiers stockte. Sie mussten ihn antreiben, indem sie an seinen Fesseln zerrten.

Schließlich erreichten sie den Rand der Sicherheitszone, wo der Weg auf einer sonnigen Lichtung endete. Hier standen zwei mannshohe, mit Ketten versehene Eisenpfähle auf einer Steinplattform. Die Lichtung war mit niedrigem Gestrüpp bewachsen, aus dem schwarze Felsen ragten. Es war ein bedrückender und sehr stiller Ort. Der Wald wirkte auf ihn bedrohlich wie die Fänge eines Tellereisens.

Der Pate gab seine Befehle, und die Milizionäre führten den Verurteilten zum nächstgelegenen Pfahl. O’Shaughnessy wollte ein Gespräch mit den Männern beginnen, die alle Freunde oder Nachbarn waren, aber sie ignorierten ihn. Warum sollten sie auch mit ihm reden? Für sie, wie für die meisten Menschen Yeovils, war er bereits tot. Ebenso gut hätte man mit einem Geist sprechen können.

Wenig später war die Arbeit getan. O’Shaughnessy war an seinen Pfahl gekettet. Die Männer standen dicht gedrängt auf dem Weg und starrten in den Wald. Die Wipfel der Bäume waren rosa gefleckt. Die Sonne ging gerade unter.

Jetzt trat der Sergeant der Eisenpfähle näher, um die Ketten zu überprüfen.

O’Shaughnessy hatte auf diesen Moment gewartet. »Jim«, flüsterte er. »Jim

Der Sergeant fuhr mit seinen großen Händen an den Kettengliedern entlang und überprüfte ihren Sitz. Er blickte nicht auf.

»Jim«, wiederholte O’Shaughnessy. »Um der alten Zeiten willen. Mach sie mir etwas lockerer.«

Der Sergeant warf einen Blick zu dem Paten hinüber, der sie genau beobachtete, wobei das Licht der untergehenden Sonne auf seiner Brille glitzerte und seinen sandfarbenen Haarschopf erleuchtete. Der Sergeant räusperte sich. »Das geht nicht«, sagte er.

»Dann lass mir eine Waffe da.«

»Du weißt, dass ich das nicht darf.«

»Ein Messer. Eine Pistole. Irgendetwas.«

»Tut mir leid, Harold.«

Schweigen trat ein.

»Nun«, sagte der Barbier. »Ich schätze, wir sehen uns in drei Tagen wieder.«

Der Sergeant seufzte. »Harry«, flüsterte er, »ich gebe dir höchstens ein paar Stunden.«

O’Shaughnessy behielt seine unbekümmerte, herausfordernde Haltung bei, bis die Gruppe die Lichtung verlassen hatte. Als die Trommel verhallt war, ließ er die Schultern sinken. Er rutschte nach unten in die Hocke, die Ketten klirrten auf der Plattform. Ein paar Stunden? Er konnte von Glück sagen, wenn er überhaupt das schaffte.

Trotzdem gab es vielleicht eine Chance. Es hieß, dass Wanderer die Wälder durchstreiften. Banditen zum Beispiel oder andere Outlaws. Diese Leute könnten die Pfähle aufsuchen, um zwischen den Knochen zu stöbern. Vielleicht käme tatsächlich jemand vorbei! Jemand, den er überreden könnte, ihn zu befreien! Dieser Hoffnungsschimmer ließ O’Shaughnessys Herz höherschlagen.

Aber erst einmal musste er die Nacht überstehen.

Es war still auf der Lichtung. Frösche quakten in einem unsichtbaren Tümpel. Das Blätterdach war von einem letzten sanften Schimmer erhellt, aber weiter unten, zwischen den Bäumen, war es düster und dämmrig.

Der Barbier fixierte eine Stelle auf der anderen Seite der Lichtung. Dort kreuzte eine halb umgestürzte Kiefer den Stamm einer anderen und bildete eine Art Durchgang. Die Öffnung war nicht schwärzer als der übrige Forst … Trotzdem fiel es ihm schwer, den Blick abzuwenden.

Die Zeit verging. Das Tageslicht schwand. Am Rand der Lichtung flatterte ein Schwarm schwarzer Vögel auf. Sie kreisten kurz über dem Waldrand und verschwanden dann aus seinem Blickfeld. Ein kalt strahlender Mond erhob sich über den Baumwipfeln, scharf wie ein Krummsäbel.

O’Shaughnessy wurde bewusst, dass sich die Stille plötzlich verändert hatte.

Was war anders? Er lauschte angespannt. Die Frösche waren verstummt. Die Vögel waren verschwunden. Im schräg einfallenden Mondlicht schwebten Staub und Sporen vorbei. Hinter den glitzernden Pfählen schlängelte sich der Weg nach Yeovil wie ein weißer Saum durch die Dunkelheit.

Seine Haut kribbelte. Er starrte auf das schwarze Loch in den Bäumen.

Nein, alles war in Ordnung. Da war nichts zu sehen.

Aber was war da hinter ihm? Mit einem Ruck richtete er sich auf und kämpfte gegen das Gewicht der Ketten an. Er streckte den Hals, machte mühsame kleine Schrittchen und drehte sich um den Pfahl. Die Ketten rasselten und knirschten. Eigentlich hatte er nicht so einen Lärm machen wollen, aber er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass der Tod sich lautlos hinter seinem Rücken anschlich.

Jetzt blickte er zur anderen Seite der Lichtung. Was war dort? Eine Wand aus schwarzen Kiefern. Felsen, die vom Mondlicht angestrahlt wurden. Heidekraut. Sterne.

Sonst nichts.

Der Barbier atmete erleichtert aus.

Mit rasselnden Ketten schlurfte er zurück in seine Ausgangsposition. Er hatte sich einmal im Kreis gedreht und blickte wieder auf das Loch in den Bäumen.

Drei große weiße Gestalten standen dort.

Für einen Moment war O’Shaughnessy wie erstarrt. Dann wurde ihm schlagartig klar, wie sein Leben enden würde. Verzweifelt riss er an seinen Fesseln und presste sich gegen den Pfahl, als könnte er seinen Körper mit der schieren Kraft der Verzweiflung hindurchdrücken. Die Ketten rasselten, seine Muskeln spannten sich, seine Gelenke knackten und knirschten. Doch die eisernen Fesseln gaben nicht nach.

Noch bewegten sich die Gestalten nicht. Sie wirkten irgendwie grobkörnig, unscharf und erschreckend dünn. Ihre Arme waren angewinkelt, ihre Finger lang und gekrümmt.

Der Barbier stieß unwillkürlich einen leisen Schrei aus. Als hätten sie auf dieses Signal gewartet, bewegten sich die Erscheinungen langsam vorwärts, glitten zwischen Felsen und Gestrüpp hindurch.

O’Shaughnessy stemmte sich gegen den Pfahl, seine Handgelenke verdrehten sich in den metallenen Fesseln. Die Gestalten kamen näher. Er sah ihre herabhängenden Arme, ihre gebeugten Rücken, die grauweißen Einbuchtungen ihrer Bäuche … Jetzt witterten sie ihn! Jetzt rannten sie! Sie hüpften und sprangen zwischen den Büschen hindurch, aber sie gaben keinen Laut von sich.

O’Shaughnessys Glieder fühlten sich an wie Pudding. Er hatte keine Kraft mehr. Er sah, wie der erste Gezeichnete auf die Plattform sprang. Das Wesen legte den Kopf schief und musterte ihn. Das Mondlicht schimmerte auf seiner toten, weißen Haut. Pupillenlose Augen funkelten, er hörte Zähne knirschen. Es setzte zum...

Erscheint lt. Verlag 28.5.2025
Reihe/Serie Die Scarlett-&-Browne-Reihe
Übersetzer Alexander Wagner
Sprache deutsch
Original-Titel Scarlett & Browne #3 von 3
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • Abenteuer • action • Bartimäus • Dystopie • eBooks • England / Großbritannien • Fantasy • Freundschaft • Jugendbuch • Jugendbücher • Lockwood & Co. • Serien • Spiegel-Bestseller-Autor • Young Adult
ISBN-13 9783641331771 / 9783641331771
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