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Der Sommer mit dir (eBook)

Ein Sommer-Roadtrip zum Verlieben von Leserliebling Adriana Popescu

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025
370 Seiten
cbt (Verlag)
9783641293758 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Sommer mit dir - Adriana Popescu
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(CHF 8,75)
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Wie ich unterwegs mein Herz verlor und mein Zuhause fand

Als Cleo an einem schönen Sommerabend mit ihrem Rucksack in den Nachtzug nach Süden steigt, will sie nur eines: weg von allem, was sie kennt. Gabriel hingegen weiß genau, wo er hinwill: In den Semesterferien mit dem Zug nach Budapest, den geerbten VW-Bus seines Opas abholen, und ihn dann daheim teuer verscherbeln. Doch als die beiden sich zufällig im selben Abteil begegnen und gemeinsam durch die Nacht reisen, sind auf einmal alle Pläne nicht mehr so wichtig. Nur, wohin das Schicksal sie treibt. Und so beginnt ein unvergesslicher Roadtrip quer durch Europa, an dessen Ende nichts mehr ist, wie es war ...
Eine große dramatische Liebesgeschichte von der Meisterin des romantischen Roadtrips. Für alle Fans von Adam Silvera, Ali Hazelwood und Laura Nowlin

Adriana Popescu, in München geboren, liebt Geschichten in allen Formen und Farben – ob als Fernseh-Drehbuchautorin oder als Autorin mehrerer renommierter Buchverlage. Wenn sie nicht gerade ihre Finger über die Tastatur sausen lässt, träumt sie von einem Haus am Lago di Garda oder verliert bei Spieleabenden, um weiterhin Glück in der Liebe zu haben. Sie lebt mit Mann, Hund und großer Begeisterung in Stuttgart.

6


Cleo

WIR ERREICHEN DEN SPEISEWAGEN, UND GABRIEL HATTE TATSÄCHLICH recht, denn bis auf zwei Tische sind alle Plätze leer. Wir entscheiden uns für einen Platz an einem Zweiertisch. Gabriel zieht den Rucksack von seinen angespannten Schultern, und zum wiederholten Mal betrachte ich ihn, diesmal allerdings um einiges genauer, versuche, ihn einzuordnen. Ein bisschen sieht er aus, als wäre er auf einer Flucht, während sein edler Triple-Name nicht so recht zu dem abgewetzten Rucksack passen mag. Dazu trägt er kurze Jeans, ein graues T-Shirt mit einem verwaschenen Aufdruck der Band Oasis, hat braune Haare, die ihm wirr in die Stirn hängen, und helle aufmerksame Augen unter kräftigen Augenbrauen.

Seine Füße stecken in Chucks.

Ein Zeichen? Livi würde mich jetzt wieder für verrückt halten, weil ich überall nach versteckten Botschaften des Lebens an mich Ausschau halte, aber ich bin nun mal felsenfest davon überzeugt, dass das Universum mir Zeichen schickt. Manchmal in Form von Graffiti an den Wänden, mal als perfekten Song zum perfekten Zeitpunkt und manchmal eben in Form von Schuhen an einem jungen Mann, mit dem ich durch die Nacht reise. Jetzt nimmt Gabriel mir gegenüber Platz, wobei er sich freiwillig gegen die Fahrtrichtung setzt und mir dadurch einen flauen Magen erspart.

Kleine Plastiklampen stehen auf den Tischen und verbreiten fast schon ein romantisches Licht, was ich lächelnd zur Kenntnis nehme und Gabriel nicht entgeht.

»Ist ein richtiger Luxusliner, was? Ich wette, das Besteck hier ist aus echtem Silber.«

»Wenn da so ist, werde ich den Teelöffel einstecken müssen, bevor wir gehen. Vielleicht bezahlt er mir eine Nacht in einem schicken Hotel – statt immer nur in Hostels unterzukommen. Mehr ist nämlich im Reisebudget nicht eingeplant.«

»Bezahlst du deine Rechnungen denn immer mit Silberbesteck?«

»Nur wenn mir der teure Schmuck ausgeht.«

»Gerüchte besagen, es gibt so was wie Kreditkarten.«

»Dafür muss man aber achtzehn sein. Ab Oktober kann mich niemand mehr aufhalten, aber bis dahin muss das Silberbesteck herhalten.« Denn dann kann angeblich auch ich offiziell machen, was immer ich will. Dabei tue ich das schon seit einigen Jahren, es hat nur noch niemand wirklich bemerkt. Gabriel nickt nachdenklich, spielt mit der Papierserviette vor sich, als wäre es ihm plötzlich unangenehm, das Thema überhaupt angesprochen zu haben.

»Heute bist du auf jeden Fall eingeladen.« Er deutet auf die kleine Karte, die auf dem Tisch liegt. »Also gönn dir was.«

»Zahlst du denn mit Kreditkarte?«

»Ja.« Dabei sieht er mir aber nicht in die Augen, ist zu beschäftigt, die Serviette in seinen Händen zu kleinen Konfettiteilen zu zerpflücken.

»Dann sollte ich mal einen Blick auf die Cocktailauswahl werfen, was?«

»Tu dir keinen Zwang an.«

Gespielt nachdenklich betrachte ich die Getränkekarte, auf der es ohnehin nur die klassischen Softdrinks, Kaffee, Tee und neben Bier eine kleine Weinauswahl gibt. »Ich glaube, ich gönne mir eine Cola.«

»Gute Wahl.«

Er selbst bestellt für sich einen Kaffee, mir die Cola und lehnt sich dann zurück in den Sitz, ein prüfender Blick wandert noch mal zu seinem Rucksack, als müsse er sich vergewissern, dass dieser noch da ist. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, im Rucksack befände sich sein ganzes Hab und Gut.

»Wie lange bist du wirklich schon unterwegs?« Eine Frage, direkt nachdem ich mir einen Schluck von der eiskalten Cola gegönnt habe. Gabriel kratzt sich am Hinterkopf, den Blick nachdenklich an mir vorbei durch die Fenster in die Dunkelheit der Nacht gerichtet. Die Landschaft dort draußen rauscht an uns vorbei, ohne dass wir wirklich etwas davon mitbekommen würden.

»Wie gesagt, seit Hamburg.«

»Du wohnst also eigentlich in Hamburg?«

»Irgendwie schon. Keine Ahnung, wie lange noch.«

»Und was machst du, wenn dein Mietvertrag mit diesem Zug ausläuft?«

Er grinst und gönnt sich einen Schluck seines Kaffees, den er mit Milch und einem ganzen Zuckertütchen trinkt. »Zum nächsten Semester im Herbst sollte ich wohl wieder an der Alster aufschlagen. Sonst vergeben sie mein Studentenzimmer an den Nächsten.« Dabei wirkt er so, als wäre ihm das alles eigentlich gar nicht unrecht. Wie er mir so gegenübersitzt in der kurzen Hose, dem verwaschenen Shirt und mit den wirren Haaren, frage ich mich automatisch, was er wohl studiert. Seine Augen sind sehr aufmerksam, als würde er sich alles einprägen wollen, ihm entgeht nichts, also vielleicht was im IT-Bereich? Oder was mit Finanzen, immerhin hat er schon eine Kreditkarte.

»Und was ist mit dir?«

Eine gute Frage, nur weiß ich nicht so genau, was er damit meint. Will er wissen, wo ich wohne? Was ich hier mache? Wieso ich alleine unterwegs bin oder wohin ich will?

»Ich wohne bald in Heidelberg.« Weil das von all den Infos, die ich über mich teilen könnte, die spannendste ist. Und ich am liebsten den ganzen Tag über nichts anderes mehr sprechen möchte. Sofort spüre ich das breite Lächeln auf meinem Gesicht, das Livi liebevoll das Heidelberg-Lächeln nennt.

»Oha, nicht schlecht. Soll ja wirklich schön dort sein.« Fast könnte man meinen, es klingt ein bisschen sehnsuchtsvoll.

»Das hoffe ich.« Denn ich war nur einmal ein Wochenende mit Livi dort und habe mich sofort Hals über Kopf in die Stadt, das Flair und die Uni verliebt. Außerdem ist sie weit genug von daheim weg, um spontane Besuche meiner Eltern zu vermeiden. Win-Win-Situation.

»Also noch mal Interrail, bevor es losgeht, ja?«

Ich glaube, in Zügen verrät die Größe des Rucksacks ganz schnell, ob man einfach nur so in den Urlaub düst oder eine Weile durch Europa zieht. Gabriels Rucksack ist fast so groß wie meiner, nur sieht er nicht ganz so neu aus.

»Ja. Das war eine wilde Idee meiner besten Freundin Livi.« Damit deute ich auf einen imaginären Platz neben mir, was zu einem verwirrten Ausdruck bei meinem Gegenüber führt, das schließlich langsam nickt.

»Ist deine beste Freundin denn gerade mit uns hier im Zug?«

Das entlockt mir ein Lachen, als ich den Kopf schüttele. »Nein. Sie liegt im Krankenhaus, wollte aber, dass ich trotzdem Spaß habe. Also bin ich losgezogen.«

»Einfach so?«

Kurz denke ich an Zuhause und das Klima in meiner Familie, das man wohl am besten mit dem Begriff eisig beschreiben kann, und zucke schließlich die Schultern, weil ich daran ohnehin nichts ändern kann. »Ja, einfach so.«

»Nicht schlecht.«

»Hast du etwa alles super detailliert geplant?«

Noch bevor ich die Frage ganz gestellt habe, schüttelt Gabriel bereits den Kopf. »Nee, nicht wirklich. Ich muss nur noch was erledigen, bevor der Rest des Lebens losgeht.«

Der Rest des Lebens. Oder wie ich es formulieren würde: der Beginn des Lebens!

Weil man endlich nicht mehr in der Version seines Lebens steckt, die von anderen bestimmt wird. Man kann machen, was man will, kann sich auf die Dinge konzentrieren, die einen wirklich interessieren, und sich bei Bedarf sogar neu erfinden. Für mich steht Heidelberg für all das. Mein Neuanfang.

Livi hat mir gesagt, ich solle alle Unis aufschreiben, die infrage kommen und in mich hineinhorchen, bei welcher mein Herz am meisten klopft. Irgendwie wusste ich schon beim Schreibblockaufschlagen, dass es Heidelberg sein wird. Aber niemals hätte ich damit gerechnet, dass es auch wirklich klappt.

Gabriel hat seinen Platz wohl in Hamburg gefunden, nur wirkt er darüber nicht wirklich glücklich, wenn ich ihn so betrachte.

»Also reist du ohne Ziel durch Europa als Abschied vor der Unbeschwertheit oder wie soll ich mir das vorstellen?«

Gabriels Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, das sein ganzes Gesicht aufhellt und ihn schlagartig jünger wirken lässt. »Ein Ziel habe ich schon. Ich will nach Budapest.«

»Von Hamburg über München nach Budapest. Klingt wild.«

»Zwischenstopps sind möglich.«

»Aber umständlich.«

»Umständlich oder verwirrend, beides ist mir gerade sehr recht. Und wohin geht es bei dir?«

»Ich denke, ich will nach Kroatien. Ich habe den Europapass, damit ich ein bisschen flexibel bin. Aber all meine Freunde sind dort.« Und Niklas. Inzwischen bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich bis nach Zrce an den Partystrand will. Auch wenn man dort angeblich die besten Partys in ganz Europa feiern kann und die Fotos und Videos der anderen bei Instagram vielversprechend aussehen, lösen sie bei mir einfach ein komisches Gefühl aus. Niklas und ich in der Sommersonne, tanzen und so tun, als wäre alles wie immer? Das klingt, ganz ohne Livi als Puffer, nicht nach dem Sommer, den ich mir gewünscht habe.

»Kroatien klingt toll. Ich war da vor Jahren mal mit meinem Großvater, wir sind den ganzen Sommer da rumgefahren.« Gabriels Lächeln wird eine Spur weicher, er stützt das Kinn auf die Hand und legt den Kopf ein bisschen schief. »Sind einfach von Campingplatz zu Campingplatz, weitergezogen, wann immer wir wollten. Ohne echten Plan.«

»Hast du das Reisefieber also von deinem Großvater geerbt?«

Gabriel reagiert nicht sofort, fast so, als hätte er meine Frage...

Erscheint lt. Verlag 21.5.2025
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • Adam Silvera • Ali Hazelwood • Amsterdam • Anne Freytag • Ava Reed • Benedict Wells • Buch für den Urlaub • Budapest • Colleen Hoover • Coming of Age • eBooks • Erste Liebe • Ewald Arenz • Frankreich • Freundschaft • Jan Weiler • Jugendbuch • Jugendbücher • lara nowlin • Liebesgeschichte • Liebesromane • Prag • Roadtrip • Romance • Selbstfindung • Sommer • Sommerferien • vanlife • Wien • Yasmin Shakarami • Young Adult • Young Romance
ISBN-13 9783641293758 / 9783641293758
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