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Little White Lies (eBook)

Von der Bestsellerautorin der The-Inheritance-Games-Reihe: Auftakt einer glamourösen Thriller-Dilogie
eBook Download: EPUB
2025
540 Seiten
cbt (Verlag)
978-3-641-32348-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Little White Lies - Jennifer Lynn Barnes
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Wenn alle lügen ... Wer kennt dann noch die Wahrheit?

Seit Sawyers Geburt vor achtzehn Jahren sind sie und ihre Mom sehr gut ohne ihre reiche Südstaatenfamilie ausgekommen. Doch als Sawyers Großmutter plötzlich vor ihr steht und ihr eine halbe Million Dollar bietet, wenn sie an der diesjährigen Debütantinnensaison teilnimmt, kann sie nicht ablehnen. Das ist ihre Chance, endlich herauszufinden, wer ihr Vater ist! Und schon befindet sich Sawyer mitten in einer Welt voller Geld, Perlenschmuck und Intrigen. Schnell merkt sie, dass hier jeder ein Geheimnis hat und wer zu viel nachfragt leicht in Gefahr gerät.
Südstaatenglamour, Intrigen und Spannung vom Feinsten aus der Feder von Jennifer Lynn Barnes, Bestsellerautorin der The-Inheritance-Games-Reihe

Die Little-White-Lies-Reihe
Little White Lies (Band 1)
Deadly Little Scandals (Band 2) erscheint im Herbst 2025

Jennifer Lynn Barnes hat bereits mehr als 20 hochgelobte Jugendromane geschrieben und damit die Spiegel-Bestsellerliste erklommen. Sie war Fulbright-Stipendiatin und studierte Psychologie, Psychiatrie und Kognitionsforschung. Ihren Abschluss machte sie an der Yale University und arbeitete als Professorin für Psychologie und Kreatives Schreiben, bevor sie sich ausschließlich ihrem eigenen Schreiben widmete.

Neun Monate zuvor


Kapitel 1 


Mir hinterherpfeifen war ein Fehler, den die meisten Kunden und Automechaniker der Big Jim’s Garage nur einmal machten. Leider gehörte der Besitzer dieses Dodge Ram zu jener Sorte Mensch, der seinen Gehaltsscheck komplett in das Aufmotzen eines prolligen Dodge Ram steckte. Die dicke Karre – in Kombi mit dem pinkelnden Strichmännchen auf der Heckscheibe – war die einzige Vorwarnung, die ich brauchte, um zu wissen, wie das hier ablaufen würde.

Menschen waren so was von vorhersehbar. Sobald man aufhörte, Überraschungen von ihnen zu erwarten, konnten sie einen auch nicht mehr enttäuschen.

Apropos Enttäuschung … Ich wandte meine Aufmerksamkeit vom Motor des Dodge zu seinem Fahrer, der anscheinend ein anzügliches Pfeifen als Kompliment für ein Mädchen und einen Kommentar zur Form ihres Hinterns als höchste Form der Flirtkunst betrachtete.

»Es sind Momente wie diese«, begann ich, »in denen Sie sich fragen müssen: Ist es klug, jemanden sexuell zu belästigen, der nicht nur eine Drahtschere, sondern auch Zugriff auf Ihre Bremsleitungen hat?«

Der Mann blinzelte. Einmal. Zweimal. Ein drittes Mal. Dann beugte er sich vor. »Süße, du darfst jederzeit auf meine ­Bremsleitungen zugreifen.« Wenn du weißt, was ich meine, ergänzte ich stumm. In genau drei … zwei …

»Wenn du weißt, was ich meine.«

»Es sind Momente wie diese«, sagte ich bedächtig, »in denen Sie sich fragen müssen: Ist es klug, seinen Piephahn jemandem anzubieten, der offenkundig kein Interesse hat, dafür aber eine Drahtschere in den Händen hält?«

»Sawyer!«, schaltete sich Big Jim ein, bevor ich viel mehr tun konnte, als die Drahtschere in Richtung seines Schritts zuschnappen zu lassen. »Ich übernehme.«

Mit zwölf Jahren hatte ich angefangen, Big Jim zu bearbeiten, mir meine Hände mit Motoröl dreckig machen zu dürfen. Er wusste daher, dass ich den Dodge bereits repariert hatte, aber dass die Sache, wenn er sie mir überließ, nicht gut enden würde.

Für den Kunden.

»Scheiße, Mann, Big Jim«, beschwerte sich der Typ. »Wir hatten doch nur Spaß.«

Ich hatte den Großteil meiner Kindheit damit verbracht, von einem obsessiven Interesse zum nächsten zu wechseln. Automotoren waren eines davon gewesen. Davor waren Telenovelas dran gewesen, und danach hatte ich ein Jahr damit verbracht, alles über mittelalterliche Folterinstrumente zu verschlingen.

»Du hast doch nichts gegen ein bisschen Spaß, oder, Schätzchen?« Mister Fette-Karre klopfte mir mit der Hand auf die Schulter und setzte seinem Sündenkatalog eins drauf, indem er gleich noch meinen Nacken drückte.

Big Jim stöhnte, während ich mich nun ganz dem Charmeur neben mir zuwandte.

»Erlauben Sie mir«, begann ich staubtrocken, »Ihnen einen Auszug aus der Sayforther Enzyklopädie altertümlicher Foltermethoden zu zitieren.«

*

Einer der feineren Vorzüge von Ritterlichkeit in meiner Ecke der Südstaaten war der, dass Männer wie Big Jim Thompson Mädchen wie mich nicht feuerten – ganz gleich, wie detailliert sie kastrationswilligen Kunden die Funktionsweise von Alligatorscheren erklärten.

Nachdem ich mir sicher sein konnte, dass der Besitzer des Dodge den gleichen Fehler kein drittes Mal machen würde, fuhr ich auf dem Heimweg beim Holler vorbei, um das Trinkgeld meiner Mutter vom Vorabend abzuholen.

»Na, was macht der Ärger?« Moms Chef wurde Trick genannt. Er hatte fünf Kinder, achtzehn Enkelkinder, drei gut sichtbare Narben von Kneipenschlägereien, die er angezettelt hatte – und wahrscheinlich noch ein paar mehr unter seinem verlotterten weißen T-Shirt. Seit meinem fünften Lebensjahr begrüßte er mich jedes Mal mit exakt demselben Spruch.

»Alles super, danke der Nachfrage«, erwiderte ich.

»Kommst wohl das Trinkgeld von deiner Mom holen?« Diese Frage kam von Tricks ältestem Enkel, der gerade die Alkoholvorräte hinter dem Tresen aufstockte. Die Bar war ein familiärer Betrieb in einem familiären Örtchen. Die Gesamteinwohnerzahl belief sich auf knapp über achttausend. Man konnte keinen Schritt tun, ohne gleich über drei miteinander verwandte Personen zu stolpern.

Und dann gab es da noch Mom und … meine Wenigkeit.

»So sieht’s aus«, bestätigte ich.

Mom war nicht gerade bekannt für ihr finanzielles Gespür oder die Standfestigkeit, mit der sie nach einer Spätschicht nach Hause torkelte. Daher war ich es, die unser Haushaltsgeld verwaltete, und das, seit ich neun war – was in etwa auch das Alter war, in dem ich nacheinander mein Interesse für das Knacken von Schlössern, die Westminster Dog Show und das Mischen eines perfekten Martini entdeckt hatte.

»Da hast du’s, Schätzchen.« Trick reichte mir einen Umschlag, der dicker war als erwartet. »Hau’s aber nicht gleich an einem Abend weg.«

Ich schnaubte. Das Geld würde für Miete und Essen draufgehen. Ich war nicht unbedingt der Typ für Partys. Tatsächlich hatte ich bisschen einen antisozialen Ruf weg.

Siehe auch: meine Bereitschaft, mit Kastration zu drohen.

Bevor Trick mich zum Abendessen bei seiner Schwiegertochter einladen konnte, entschuldigte ich mich rasch und schlüpfte aus der Bar. Home sweet home befand sich nur zwei Straßenblöcke weiter und einen Block hoch. Unser Haus hatte theoretisch bloß ein Schlafzimmer, aber als ich neun geworden war, hatten wir zwei Drittel des Wohnzimmers mit Duschvorhängen aus dem Ein-Dollar-Laden für mich abgetrennt.

»Mom?«, rief ich, als ich durch die Tür kam.

Es hatte was von einem Ritual, nach ihr zu rufen, auch wenn sie nicht zu Hause war. Auch wenn sie gerade auf Sauftour war oder sich in einen neuen Kerl verschossen hatte, sie wieder mal eine religiöse Wandlung durchmachte oder dem spirituellen Bedürfnis folgte, sich unter den wachsamen Augen einer fahrenden Wahrsagerin mit ihrem besseren Ich zu beratschlagen.

Ich hatte meine Angewohnheit, von einem schrägen Hobby zum nächsten zu hüpfen, mittlerweile in den Griff bekommen, wohingegen Moms Rastlosigkeit weniger zielgerichtet, dafür aber deutlich selbstzerstörerischer blieb.

Fast wie aufs Stichwort klingelte mein Handy. Ich ging ran.

»Kleines, du wirst nicht glauben, was gestern Nacht passiert ist.« Mom machte sich nicht viel aus Begrüßungen.

»Bist du noch in den USA, brauchst du Geld für eine Kaution, oder habe ich einen neuen Daddy?«

Mom lachte. »Du bist mein Ein und Alles. Das weißt du doch, ja?«

»Ich weiß, dass die Milch fast alle ist«, erwiderte ich, schnappte mir die Packung aus dem Kühlschrank und nahm einen Schluck. »Und ich weiß, dass irgendwer gestern ein exzellenter Trinkgeldgeber war.«

Am anderen Ende der Leitung entstand eine längere Pause. Diesmal hatte ich richtig getippt: Es ging um einen Typen, und sie hatte ihn gestern Abend im Holler kennengelernt.

»Du kommst doch klar, oder?«, fragte sie sanft. »Nur für ein paar Tage?«

Ich glaubte ganz stark an absolute Ehrlichkeit: Sag, was du denkst, denk, was du sagst, und stell keine Fragen, wenn du die Antwort nicht hören willst.

Aber bei meiner Mom war das anders.

»Ich behalte mir das Recht vor, die Symmetrie seiner Gesichtszüge und die Kitschigkeit seiner Anmachsprüche zu bewerten, sobald du zurück bist.«

»Sawyer.« Mom klang ernst – zumindest so ernst, wie es ihr möglich war.

»Ich komm klar«, sagte ich. »Tu ich immer.«

Sie schwieg ein paar Sekunden. Ellie Taft war vieles, aber vor allem anderen war sie ein Mensch, der sich immer größte Mühe gegeben hatte – so sehr sie konnte, so lang sie konnte –, und zwar für mich.

»Sawyer«, wiederholte sie leise. »Ich hab dich lieb.«

Ich kannte meinen Text, kannte ihn seit meiner Besessenheit für die schmissigsten Filmzitate aller Zeiten, als ich fünf war. »Ich weiß.«

Ich legte auf, bevor sie es tun konnte. Ich war gerade dabei, den Rest Milch zu leeren, als die Haustür, die dringend Schmieröl und ein neues Schloss benötigte, mit einem Quietschen aufging. Langsam drehte ich mich um, während ich einen Algorithmus durchlaufen ließ, wer da wohl unangekündigt vorbeigeschneit kommen könnte.

Doris von nebenan verlor durchschnittlich 1,2 Mal pro Woche ihre Katze.

Big Jim und Trick pflegten beide die Angewohnheit, regelmäßig nach mir zu schauen, so als wäre ihnen entfallen, dass ich achtzehn war, nicht acht.

Der Typ mit dem fetten Dodge Ram. Vielleicht ist er mir gefolgt. Das war weniger ein Gedanke, mehr ein Instinkt. Meine Hand schwebte schon über der offenen Messerschublade, als jemand das Haus betrat.

»Ich hoffe ja, deine Mutter kauft Wüsthof«, bemerkte der Eindringling mit einem Blick auf die Position meiner Hand. »Wüsthof-Messer sind einfach so viel schärfer als die gewöhnlichen Modelle.«

Ich blinzelte, doch als meine Lider sich wieder hoben, stand die Frau immer noch da – das Haar zu einem Helm totfrisiert und bekleidet mit einem blauen Seiden-Blazer zu einem passenden Rock, bei dem ich mich unwillkürlich fragen musste, ob sie unser abgewracktes Haus mit einem Wohltätigkeitslunch verwechselt hatte. Die Fremde machte keine Anstalten, sich für ihr Eintreten zu rechtfertigen oder zu erklären, wa­rum die Vorstellung, meine Mutter könne sich Billigmesser zugelegt haben, sie mehr zu schockieren schien als die Aussicht, dass...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2025
Reihe/Serie Die Little-White-Lies-Reihe
Übersetzer Ivana Marinović
Sprache deutsch
Original-Titel Little White Lies #1 von 2
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • brothers hawthorne • cold case academy • deadly little scandals • Debütantin • Der Sommer als ich schön wurde • Diamanten • eBooks • Familiengeheimnis • Freundschaft • games untold • Gilmore Girls • Glamour • High Society • inheritance games 1 • Jenny Han • Jugendbuch • Jugendbücher • jugendbücher neuerscheinungen 2022 • kinderkrimi neuerscheinungen 2022 • kriminalpsychologie neuerscheinungen 2023 • Liebe • mittelalter romane neuerscheinungen 2023 • Pretty Little Liars • reiche Erbin • Sara Shepard • Serien • Südstaaten • the grandest game • The Inheritance Games • The Summer I Turned Pretty • thieves gambit • Young Adult
ISBN-10 3-641-32348-7 / 3641323487
ISBN-13 978-3-641-32348-6 / 9783641323486
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