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Spellcraft, Band 1 - Die Magie der silbernen Flamme (eBook)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
320 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51258-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Spellcraft, Band 1 - Die Magie der silbernen Flamme -  R.L. Ferguson
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Tauche ein in ein London voller Wunder und Magie Bei einem magischen Fest in London wird Lucys Leben mit einem Schlag auf den Kopf gestellt: Ihre Großmutter wird vor ihren Augen entführt und Lucy kann sich danach an nichts erinnern! Zum Glück hat sie Freunde, die ihr zur Seite stehen - und ihre magischen Objekte. Denn Lucy hat ein ganz besonderes Talent: Sie ist eine Spellcrafterin und kann Gegenständen Magie einhauchen. Doch die Suche nach der Wahrheit führt sie auf eine gefährliche Spur. In London ist die Magie außer Kontrolle geraten ... Umhänge, die unsichtbar machen. Medaillons, die Geschichten erzählen. Schwerter, die die Welt zerteilen. In den geheimen Workshops der Spellcrafter werden mitten in London wahre Wunder gefertigt - mit jeder Menge Talent und einem kleinen Tropfen goldener Magie. Entdecke alle Abenteuer rund um Lucy und die Magie der Spellcrafter: Band 1: Die Magie der silbernen Flamme Band 2: Die Macht der weißen Sonne (erscheint im Herbst 2025) Band 3: Die Kunst der goldenen Blitze (erscheint im Frühjahr 2026)

Kapitel 1


„Wer als Erster an der Treppe ist“, rief Lucy Fairwright ihrer Großmutter zu, als sie in Wandsworth Town aus dem Zug stiegen.

„Was? Mit meinen Klapperknochen?“, erwiderte die alte Lady. Fahrig nestelte sie an ihrem bunten Kopftuch und dem gelben Strickschal herum. „Brr … ist das kalt heute Abend!“

Lachend wich Lucy einem Geschäftsmann aus, der auf sein Handy glotzte, und stürmte über den Bahnsteig zur steilen Treppe, die hinunter zur Straße führte. Den animierten Werbeanzeigen für Luxus-Parfüme, E-Autos und die neuste Streaming-Serie über eine Gruppe Teen-Superhelden schenkte sie nicht die geringste Beachtung. Schließlich gab es dort, wohin sie mit ihrer Großmutter gerade unterwegs war, mehr Wunder als alles, was die normale Welt zu bieten hatte.

„Halt dich bloß am Geländer fest. Es könnte eisglatt auf den Stufen sein“, wehte Oma Serenas Stimme hinter Lucy her, als sie die Treppe hinunterhüpfte.

Lucy störte sich nicht an ihrer übertriebenen Fürsorge. Das war nur so was wie die berühmte unliebsame Kunstkirsche auf dem Kuchen. Worauf es ankam, war der Kuchen selbst. Und nach Lucys Meinung war Oma Serena sozusagen der weltbeste Kuchen, den man kriegen konnte: wohltuend und fruchtig, mit einer süß saftigen Mitte.

„Schneller, Lahmente!“, rief sie vom Fuß der Treppe empor.

„Das geduldige Mädel kassiert am Ende stets den Hauptgewinn.“

Oma Serena hatte für jede Lebenslage ein Sprichwort auf Lager. Lucy kannte sie alle. Aber am hellsten erstrahlte dasjenige in ihrem Geist, das ihre Oma von sich gegeben hatte, als Lucy gerade mal vier Jahre alt gewesen war. Am Tag des schrecklichen Autounfalls, bei dem ihre Eltern ums Leben gekommen waren. Da hatte sie gesagt: „Für eine Familie braucht es nicht mehr als zwei.“

Und unglaublicherweise hatten sie genau das hingekriegt. Waise zu werden war, als würde das Leben in eine Million Teile zerspringen. Aber Oma Serena hatte kurzerhand all jene Teile genommen, eingeschmolzen und etwas Neues daraus gezaubert. Etwas Ganzes.

Etwas Magisches.

Acht Jahre waren seitdem vergangen und die Bande ihrer kleinen Zweierfamilie waren so stark wie eh und je. Lucy konnte sich nicht vorstellen, dass sie jemals brechen würden.

All das ging Lucy nun durch den Kopf, als sie beobachtete, wie ihre Großmutter die Treppe hinunter auf sie zukam – dieses Energiebündel von einer Frau, die bei jedem Schritt Warmherzigkeit verstrahlte und ungeachtet ihrer etwas schwerfälligen Erscheinung niemals außer Atem kam. Das Allerbeste jedoch war, dass sie es irgendwie immer schaffte, Lucy zum Lachen zu bringen.

„Hab gewartet“, begrüßte Lucy sie.

„Und zum Dank gibt’s einen Kuss.“ Oma Serena verpasste ihr einen flüchtigen Kuss auf die Nasenspitze. „Mach deinen Mantel zu. Es ist kalt hier draußen.“

Lucys Hände fuhren an den offen hängenden Kragen.

„Aber dann kann doch keiner mehr mein neues Wappen sehen.“

Ihre Finger glitten über das silbrige Abzeichen, das an ihrem Pullover prangte. Es zeigte einen dunklen Drachen, der eine silbrig blaue Flamme über einen verschnörkelten Schild spie. Sie hatte den Drachen sofort ins Herz geschlossen. Tatsächlich hatte sie sogar das Gefühl, dass er sich manchmal bewegte, wenn sie gerade den Blick abwandte.

Oma Serena knöpfte Lucys Kragen mit ihren runzligen Fingern zu.

„Das darfst du die normalen Leute nicht sehen lassen“, warnte die alte Lady. „Genauso wenig wie das, was in deiner Tasche steckt. Komm schon, wir wollen nicht zu spät kommen.“

Sie verließen die Bahnstation und durchschritten das Gewölbe unter der Eisenbahnbrücke, während sie Richtung Norden auf die Themse zuhielten. Ein kalter Wind blies Lucy Schneeflocken ins Gesicht. Jetzt, nach dem Ende der Londoner Rushhour, war es ruhig auf den Straßen, auch wenn irgendwo in der Ferne eine Polizeisirene heulte. Über ihnen spannte sich ein dunkler Abendhimmel.

Lucy beklopfte ihre Manteltasche. „Alles okay, Patches“, flüsterte sie. „Bald kannst du rauskommen.“

Sie ließen die Läden und Restaurants im Zentrum von Wandsworth hinter sich und gelangten in den heruntergekommenen Flussufer-Distrikt. Verfallene Lagerhäuser erhoben sich aus der Finsternis. Ihre Schritte hallten auf dem Beton wider. Die Straßen in diesem Teil der Stadt waren nicht einfach nur ruhig – sie waren einsam und verlassen.

Lucys Smartphone vibrierte.

MAH HIN! DIE MSSE IST GEIL!

Sie grinste. Aus irgendeinem Grund war Renly gegen die Segen der Autokorrektur immun.

Bleib ruhig, textete sie zurück. Wir sehen uns in der Glasbläser-Zone.

Renly antwortete mit einem Smiley und Lucy steckte das Handy weg.

Sie blieben vor einer stillgelegten Brauerei stehen. Ein riesiges silberfarbenes Tor versperrte den Eingang. Ein Hängeschild verkündete:

BETRETEN VERBOTEN –
AUF ANORDNUNG DES STADTRATES VON WANDSWORTH

„Wie fühlst du dich?“, fragte Oma Serena. Ihre Augen funkelten im matten Schein einer nahen Straßenlaterne.

„Aufgeregt“, erwiderte Lucy. „Nervös.“

„Es gibt nichts, weswegen du nervös sein müsstest. Immerhin bist du schon häufiger auf der Wintermesse gewesen.“

„Aber das ist das erste Mal, dass ich dort meine Arbeit präsentiere.“

„Was diesen ganzen Tag nur umso schöner macht!“

Oma Serena löste die Knöpfe an Lucys Kragen, um den metallischen Glanz des Lehrlingswappens zu enthüllen.

„Sei stolz“, sagte die alte Lady. „Bist du bereit?“

„Denke schon.“

„Du denkst?“

„Ich meinte: Ja.“

„Na dann los!“

Oma Serena drehte den Torgriff nach links. Ein Quietschen ertönte und augenblicklich erwachte die Metallarbeit zum Leben. Aus silbernen Streben sprossen sich windende, von schimmernden Metallblättern geschmückte Zweige. Blumen aus Chrom erblühten. Binnen eines Augenblinzelns verwandelte sich das Tor in einen leuchtenden, metallischen Dschungel.

Dann schwang es plötzlich mit einem gewaltigen, gähnenden Quietschen auf.

Lucys Gesicht wurde in buntes Licht getaucht und ihr schlug eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse entgegen: Rufe und Gelächter, dumpfe Schläge, knallende Laute und diverse Musikinstrumente, die ein Dutzend verschiedener Melodien gleichzeitig spielten, hallten durcheinander. Der Duft von frittierten Zwiebeln und warmem Popcorn stieg ihr in die Nase. Es war, als wären alle Jahrmärkte, auf denen sie jemals gewesen war, hier zu einem einzigen zusammengeschmolzen.

„Alles in Ordnung, Liebes?“, fragte ihre Großmutter und ruckte sanft an ihrer Hand.

Lucy war wie gelähmt. Ihre Sinne schienen wie in Brand gesetzt. Obwohl sie schon viele Male hier gewesen war, war sie jedes Mal aufs Neue von all den Eindrücken überwältigt. Jetzt konnte nur eines helfen.

Sie griff in ihre Tasche und holte Patches hervor. Patches war ein kleines Tier, das ganz und gar aus Stoffresten bestand und Lucy bei Stress immer half, sich wieder zu beruhigen.

Er besaß den Körper eines Tigers, nur dass seine Streifen grün und blau waren. Seine Flügel erinnerten an die einer Fledermaus – wenn man sich denn eine mit scharlachroten Lederschwingen vorstellen konnte – und er hatte das schwarz-weiße Gesicht eines Pandas.

Am wichtigsten jedoch war: Patches lebte.

Gut, nicht im normalen Sinn. Patches war ein magisches Spielzeug, das genau an jenem Ort erschaffen worden war, den Lucy und ihre Großmutter gerade betraten. Das allein war schon genug, um ihn zu etwas Besonderem zu machen. Aber da war noch etwas an Patches, das ihn bemerkenswert machte.

Sein Schöpfer war Alexander Fairwright. Lucys Vater.

„Was meinst du, Patches?“ Lucy wiegte die kleine Stoffkreatur liebevoll in ihren Händen. „Sollen wir rein?“

Die bestickten Fäden, die Patches Maul darstellten, verzogen sich zu einem stummen Lächeln. Mit wedelnden Pfoten vollführte er einen Freudensalto auf Lucys ausgestreckten Handflächen.

„Das interpretiere ich mal als Ja.“ Scherzhaft hob sie den Zeigefinger. „Aber nicht abhauen! Ich kenn dich doch!“

Patches bedachte sie mit einem Ausdruck großäugiger Unschuld.

Nachdem Lucy ihn wieder in ihre Tasche gestopft hatte, folgte sie ihrer Großmutter durch das offene Tor in den Großen Workshop von Wandsworth.

Der Anblick raubte ihr wie immer den Atem. Hier, unter der Gewölbedecke der Großen Halle, spürte sie die Luft förmlich vibrieren. Was kein Wunder war, denn jeder Teil des Gebäudes war von Magie durchwirkt – von den Säulen aus gehärtetem Donnerstein, die sich wie Spiralen empordrehten, bis zu den hängenden Kronleuchtern aus Ewigglut-Glas, die ihr goldenes Licht in jeden Winkel des riesigen Workshops ergossen.

Die Große Halle wies eine dreieckige Form auf. Die drei Außenwände stießen an drei spitzen Punkten zusammen, wobei jede Seite dieser geometrischen Figur jeweils einem der drei Spellcrafter-Talente gewidmet war: der Magie der silbernen Flamme, der Kunst der goldenen Blitze und der Macht der weißen Sonne. In der Mitte...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2025
Reihe/Serie Spellcraft
Mitarbeit Cover Design: ZeroMedia GmbH, Asur Misoa
Übersetzer Christian Dreller
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 Jahren • Abenteuer • Akademie • Antolin • Buch • Bücher • Drache • Fantasy • Fantasy Bücher • Freundschaft • für Mädchen und Jungen ab 10 • Geheimnis • Geschenk • Geschenkidee • Kinder • Kinderbuch • Kinder-Buch • Lehrling • Lesen • Literatur • London • Magie • Roman • Schule • Spannung • Urban Fantasy
ISBN-10 3-473-51258-3 / 3473512583
ISBN-13 978-3-473-51258-4 / 9783473512584
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