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Dungeons & Drama - Kristy Boyce

Dungeons & Drama (eBook)

Spiegel-Bestseller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
352 Seiten
Arctis Verlag
978-3-03880-192-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
13,99 inkl. MwSt
(CHF 13,65)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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Der nerdy Rom-Com-Bestseller jetzt auf Deutsch!? Musical-Fan Riley träumt davon, Regisseurin am Broadway zu werden. Ausschlaggebend für diesen Plan ist es, das Frühlingsmusical ihrer Highschool erfolgreich über die Bühne zu bringen. Als sie eine leichtsinnige Entscheidung trifft,, bekommt sie die schlimmste Strafe aller Zeiten: Sie muss ihren Hausarrest als Aushilfe im 'Sowrd and Board Games', dem Spielwarenladen ihres Vaters, verbringen. Als dann auch noch ihr Ex-Freund Paul mit seiner Neuen im Laden auftaucht, tut Riley etwas, das sie später noch bereuen könnte: Sie erzählt Paul, dass sie ihren Arbeitskollegen Nathan datet. Nathan, der irgendwie ziemlich nerdig, ziemlich sarkastisch, aber auch ziemlich cute ist. Und ziemlich verknallt in Sophia, seinen Gamer-Crush...

Kristy Boyce spielte ihr erstes Rollenspiel in der High School und ist seitdem mit dieser Gruppe befreundet – tatsächlich hat sie den Dungeon Master sogar geheiratet. Heute unterrichtet sie Psychologie an der Ohio State University. Wenn sie keine Zeit mit ihrem Mann und ihrem Sohn verbringt, schreibt sie normalerweise, liest oder schaut Reality-TV. Kristy ist die Autorin von »Dungeons and Drama«, »Hot British Boyfriend« und »Hot Dutch Daydream« und lebt in Ohio.

Kapitel eins


Ich glaub’s nicht, dass sich meine Eltern von all den Strafen, die sie sich hätten einfallen lassen können, für diese hier entschieden haben.

»Riley«, sagt Mom vom Fahrersitz des SUV aus, »ich will dich heute nicht schmollen sehen. Das hast du dir selbst eingebrockt und ein Teil der Vereinbarung ist, dass du mit einer guten Einstellung rangehst.«

Ich sinke noch etwas tiefer in den Sitz, wobei die Erinnerung an meine beste Freundin Hoshiko und mich in genau diesem Auto immer noch ganz frisch ist. Vor ein paar Tagen erst haben wir die Originalaufnahme vom Broadway-Ensemble des Musicals Waitress in voller Lautstärke gehört, gelacht und darüber diskutiert, ob die Schauspieltruppe nach der Show zum Autogramme verteilen rauskommen würde. Und jetzt …

»Können wir das wirklich nicht noch mal überdenken, Mom?«

»Nein.« Sie schaut mich kurz von der Seite an, dann wieder zurück auf die Straße. »Ich glaube, dass du immer noch nicht ganz verstanden hast, wie gefährlich diese Entscheidung war, die du da am Freitagabend getroffen hast. Wie sollen sich dein Vater und ich nach dieser Sache noch auf dich verlassen können, wenn du allein zu Hause bist?«

Okay, es war vielleicht nicht die beste Entscheidung, Moms Auto ohne ihre Erlaubnis zu nehmen, während sie nicht in der Stadt war. Und ja, ich bin nachts mehrere Stunden mit Hoshiko auf der Autobahn bis nach Columbus gefahren … ohne Führerschein. Aber wir wurden nicht rausgezogen und haben auch keinen Unfall gebaut! Tatsächlich könnte man behaupten, ich hätte schneller fahren sollen, dann hätte ich es nämlich noch vor Mom wieder nach Hause geschafft und müsste mir jetzt nicht diesen Vortrag anhören. Allerdings sollte ich das wohl lieber für mich behalten.

»Aber in Dads Laden arbeiten?«, flüstere ich.

Sie presst die Lippen aufeinander, als würde sie mich gern bemitleiden, jedoch dagegen ankämpfen. »Dein Vater hat vorgeschlagen, dass du die Nachmittage bei ihm verbringst, da ich auf der Arbeit zu viel zu tun habe, um schon nach der Schule mit dir zu Hause zu sein. Es ist nicht meine Schuld, dass er so an diesem Laden hängt.«

Die leichte Bitterkeit, die bei der Erwähnung von Dads Laden in ihrer Stimme mitschwingt, frustriert mich umso mehr. Mom konnte den Laden noch nie leiden. Er war einer der Hauptgründe für ihre Scheidung und ich stand auch immer eindeutig auf ihrer Seite, was die ganze Sache angeht. Deshalb ist es mir auch nie in den Sinn gekommen, dass sie damit einverstanden sein könnte, mich zur Strafe dort arbeiten zu lassen. Eigentlich dachte ich, Mom würde verstehen, dass meine Liebe zu Musicals größer ist als mein Vermögen, kluge Entscheidungen zu treffen (und die Verkehrsgesetze unseres Bundesstaates zu respektieren). Wenn es um meine liebste Singer-Songwriterin Sara Bareilles geht, gibt es nämlich keine Grenze, die ich nicht überschreiten würde.

Ich will gerade weiterdiskutieren, da biegt sie schon auf den Parkplatz ein. Für einen Moment sitzen wir beide einfach nur da und betrachten den Laden. Kein besonders erfreulicher Anblick, trotz des blauen Himmels und des sonnigen Septemberwetters. Dads Laden befindet sich in einem heruntergekommenen Einkaufszentrum in Scottsville, meiner ländlichen Heimatstadt in Ohio, die mehr als ihren gerechten Anteil an heruntergekommenen Einkaufszentren hat. Ziemlich viele der anderen Ladenschaufenster hier sind leer, obwohl die örtliche Pizzeria nebenan ist, außerdem sind einige der Buchstaben vom Schild abgefallen. Das wirkt sich nicht gerade positiv auf meine Laune aus.

»Dein Vater wartet schon«, sagt Mom.

Das letzte Mal war ich hier, als wir vor fünf Jahren einmal vorbeigefahren sind, damit sich Dad den Standort ansehen konnte. Damals waren sie noch verheiratet. Während ich den Parkplatz überquere, überkommt mich ein flaues Gefühl.

»Shannon.« Dad nickt Mom zu, als auch sie auf den Gehweg tritt.

Sie nickt zurück, wobei sie weiter auf Abstand bleibt, als eigentlich nötig wäre. »Hey, Joel.«

Sie könnten verschiedener nicht sein. Mom ist stylisch wie immer, mit ihren blonden Haaren, die sie zu einem niedrigen Dutt zurückgebunden hat, ihrer Bluse, der weit geschnittenen Hose und den Schuhen, deren Absätze für die meisten anderen zu hoch wären. Dad hingegen trägt schlecht sitzende Jeans und ein T-Shirt mit Deadpool, der auf einem Einhorn reitet. Ich habe keine Ahnung, was sie damals überhaupt zusammengebracht hat, aber ähnliche Looks waren es bestimmt nicht – und ähnliche Interessen genauso wenig.

»Na, wie geht’s meiner Maus denn so?«, fragt Dad mit dem strahlenden Lächeln, das er nur für mich reserviert hat.

Zögerlich gehe ich zu ihm rüber und umarme ihn. »Hey, Dad.«

»Bereit für deinen ersten Tag als neueste Angestellte bei Sword and Board Games?«

Angesichts der Vorstellung grinst er breit, als ob ich zu ihm ins Ferienlager käme und nicht die nächsten acht Wochen hier »auf Bewährung« arbeiten müsste, samt Hobby- und Freunde-Verbot nach der Schule. Ich ziehe bloß eine Grimasse und starre den rissigen Asphalt auf dem Gehweg an.

»Sicher, dass du das hinkriegst?«, fragt Mom Dad und deutet mit dem Kinn auf mich, als wäre ich eine verurteilte Kriminelle, bereit dazu, sich den Weg aus dem Gefängnis mit einem rostigen Löffel freizuschaufeln.

»Ich versuche doch schon jahrelang, Riley hierherzubekommen. Ich hatte zwar gehofft, dass es nicht erst durch eine Strafe passieren müsste, aber ich nehme, was ich kriegen kann.«

Ich stöhne auf. »Okay, zum letzten Mal, ich habe Moms Auto nicht gestohlen! Ich hab es bloß … für einen Abend ausgeliehen. Das war eher eine Vergnügungsfahrt, und nicht GTA oder so.«

»Bist du dir da sicher?«, fragt Dad mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Das bin ich tatsächlich. Hoshiko hat es gegoogelt, sobald wir auf der Autobahn und auf dem Weg zur Aufführung waren.

»Na ja, für die nächsten zwei Monate wirst du jedenfalls erst mal keine Vergnügungsfahrten mehr machen, junge Dame«, sagt Mom kopfschüttelnd. »Oder überhaupt ein großes Vergnügen haben.«

»Also ich freue mich«, sagt Dad, darauf bedacht, dabei lieber mich und nicht Mom anzuschauen. Sie sehen sich fast nie in die Augen. »Ich habe die Gelegenheit, ein wenig Quality Time mit meiner Tochter zu verbringen, und du kannst ganz neuen Interessen nachgehen, solang du hier bist.«

Ich seufze und lasse die Schultern hängen. Ein Teil von mir will sich auf diesem Gehweg neben den achtlos weggeworfenen Servietten und Zigarettenstummeln hinknien und sie anflehen, es sich noch einmal zu überlegen, aber ich halte mich zurück. Der andere, rationale Teil von mir weiß nämlich, dass meine Strafe schlimmer hätte sein können. Es ist nur so, dass ich weder mehr Zeit mit Dad verbringen, noch in seinem Spieleladen arbeiten will. Die letzten fünf Jahre über habe ich jedes zweite Wochenende in seiner Wohnung verbracht – ferngesehen, Tiefkühlpizza gegessen und kaum mit ihm geredet – und das ist die einzige gemeinsame Zeit, zu der ich bereit bin. Er hat seine Prioritäten unmissverständlich kundgetan, als er den Laden über Mom und mich gestellt hat. Er sollte nicht beides gleichzeitig haben können. Aber es ist auch klar, dass die Zeit zum Diskutieren abgelaufen ist.

»Na dann …« Mom lehnt sich in ihren Schuhen nach hinten. »Gute erste Schicht. Um neun hole ich dich ab.«

Ich winke ihr zum Abschied und versuche, eine neutrale Miene aufzusetzen, während ich Dad zum Eingang folge. Meine Strafe dauert bloß acht Wochen. Im Großen und Ganzen sind acht Wochen gar nichts. Ein kurzes Aufflackern in der Unendlichkeit der Zeit. Die Vorbereitungen für das alljährliche Frühlingsmusical unserer Highschool werden zum Glück auch erst im Spätherbst anfangen, ich sollte es also schaffen – wenn ich ganz brav bin und in diesen nächsten paar Monaten das Vertrauen meiner Eltern zurückgewinne –, mir die Stelle als Regisseurin bei der Aufführung zu verdienen, bevor Starbucks aufhört, Pumpkin Spice Lattes zu verkaufen.

»Da wären wir!«, sagt Dad laut und ich erschrecke.

Ich spähe ihm über die Schulter. Im Laden ist es dunkel und ruhig, aber er ist größer, als ich dachte. Von außen sieht er irgendwie aus wie ein Loch in der Wand, doch drinnen ist tatsächlich viel Platz … beziehungsweise wäre viel Platz, wenn der Raum nicht komplett mit allem möglichen Zeug vollgestopft wäre. Auf einem Podest auf der linken Seite steht ein langer Verkaufstresen, vielleicht, damit die Angestellten den gesamten Ladenbereich überblicken können. Der Rest ist mit Holzregalen vollgestellt. Sie sehen nicht sehr professionell aus, vermutlich hat Dad sie selbst gebaut. Vage erkenne ich ein paar der Spiele wie Warhammer aus Dads Wohnung wieder. Es gibt tonnenweise Dungeons & Dragons-Anleitungen und Figuren, Schachteln voller Pokémon- und Magic-Karten und Aufsteller mit Pinseln und allen möglichen Farben für die Brettspielfiguren, die Dad so gern sammelt.

Ich versuche, ein Lächeln auf mein Gesicht zu zwingen, aber es will nicht so richtig klappen. Schon seit Jahren hat mich Dad immer wieder darum gebeten, in diesen Laden zu kommen. Er ist besessen von Gesellschaftsspielen, Rollenspielen, Videospielen – ich nicht. Ich habe zwar nichts gegen eine Runde Monopoly an den Feiertagen, aber mehr interessiere ich mich dafür dann auch nicht. Im Laufe der Jahre hat das sowohl für ihn als auch für mich zu viel Frust und Enttäuschung...

Erscheint lt. Verlag 9.4.2025
Übersetzer Susanne Just
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Broadway • Chor • Dragons • Dungeons &amp • Dungeons & Dragons • Erste Liebe • fake dating • Gaming • Musical • Musik • Nerd • opposites attract • Rollenspiele • Slow Burn • Spiele
ISBN-10 3-03880-192-5 / 3038801925
ISBN-13 978-3-03880-192-4 / 9783038801924
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