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Töchter des Harzes (eBook)

Hexenthing

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
193 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-384-14637-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Töchter des Harzes -  Linda Bier
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Ein Erbe, das mächtiger ist als sie ahnt, eine schicksalhafte Begegnung und eine Liebe ohne Zukunft? Vier Blutlinien, ein Kriegsgott und dunkle Geheimnisse Nachdem Jonas Marietta auf dem Klusfelsen gerettet hat, geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf. Bei einem spontanen Ausflug hat sie endlich die Gelegenheit, allein Zeit mit Jonas zu verbringen, doch die beiden geraten in einen Gewittersturm. Mitten im Wald treffen sie auf ein junges Mädchen, das dringend ihre Hilfe braucht. Um sie zu retten, nehmen sie an einem Hexenthing teil, und Marietta begegnet einem Gott, der ihr dunkelstes Geheimnis kennt. Elisa will Antworten und endlich aktiv bei der Suche nach den Blutlinien helfen. Aber Katrin und Marietta behandeln sie wie ein Kind und lassen ihre Unterstützung nicht zu. Sie beschließt, sich selbst zu trainieren, um stärker zu werden. Dabei verliert sie die Kontrolle über ihre Fähigkeiten und macht einen schrecklichen Fehler. Als sie alles zu verlieren droht, bekommt sie unerwarteten Beistand. Marietta und Balou wagen sich tiefer in die Welt der Götter - Band vier der Harz-Fantasy-Serie!

Linda Bier wuchs im schönen Harzvorland auf und kannte bereits im Grundschulalter alle Sagen, Märchen und Legenden der Region auswendig. Nach dem Abitur folgten Ausbildung und Studium im Tourismusbereich, bis sie aus beruflichen Gründen den Harz gegen den Schwarzwald tauschte. Seit ein paar Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren Katzen im Ländle. Bis heute verschlingt sie einen Fantasyroman nach dem anderen und nutzt jede freie Minute zum Schreiben eigener Geschichten. 2020 begann sie mit einem Lehrgang zur Romanautorin an der 'Schule des Schreibens', 2021 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in einer Anthologie für den guten Zweck. Im Jahr 2022 startete die Harz-Fantasy-Serie die 'Töchter des Harzes' im Selbstverlag. Bisher erschienen: Töchter des Harzes - HexenblutISBN 978-3-347-68613-7 Töchter des Harzes - HexenfluchISBN 978-3-347-80319-0 Töchter des Harzes - Hexenschwestern ISBN 978-3-347-95827-2

Linda Bier wuchs im schönen Harzvorland auf und kannte bereits im Grundschulalter alle Sagen, Märchen und Legenden der Region auswendig. Nach dem Abitur folgten Ausbildung und Studium im Tourismusbereich, bis sie aus beruflichen Gründen den Harz gegen den Schwarzwald tauschte. Seit ein paar Jahren lebt sie mit ihrem Mann und ihren Katzen im Ländle. Bis heute verschlingt sie einen Fantasyroman nach dem anderen und nutzt jede freie Minute zum Schreiben eigener Geschichten. 2020 begann sie mit einem Lehrgang zur Romanautorin an der "Schule des Schreibens", 2021 veröffentlichte sie eine Kurzgeschichte in einer Anthologie für den guten Zweck. Im Jahr 2022 startete die Harz-Fantasy-Serie die "Töchter des Harzes" im Selbstverlag. Bisher erschienen: Töchter des Harzes – HexenblutISBN 978-3-347-68613-7 Töchter des Harzes – HexenfluchISBN 978-3-347-80319-0 Töchter des Harzes - Hexenschwestern ISBN 978-3-347-95827-2

1
Wo wir stehen


Marietta

Kalter Wind zerrte an ihren Haaren. Die langen Äste der Kiefern schwankten und streckten sich Marietta wie Geisterhände entgegen. Der feine Sand des Felsens, auf dem sie saß, kratzte unangenehm über ihre Haut. Sie presste die Zähne fest aufeinander.

Konzentriere dich, Liebes. Du kennst ihre Namen. Sie leiten, beschützen und beschenkten uns mit ihren Gaben. Nenne sie mir!“, drängte sie ihre Großmutter, die ihr in einem weißen Kleid im Schneidersitz gegenübersaß. Sie drückte Mariettas Hände fester, fast so, als hälfe ihr der Druck auf die Sprünge.

Odin, der Göttervater, seine Gattin Frigg, die Söhne Thor, Hödur und Balder“, zählte Marietta auf.

Rosalind zischte. „Nenn nicht seinen Namen! Nicht diesen Namen. Dann findet sie uns. Sag niemals seinen Namen.“

Immer dunklere Wolken zogen über ihre Köpfe hinweg. Wie das Heulen eines Wolfsrudels steigerte sich der Wind zu einem Sturm.

Aua, du tust mir weh!“

Marietta entriss ihr ihre Hände. Laub peitschte ihr ins Gesicht. Da krümmte Rosa sich vor ihr zusammen, stöhnte gequält. Schwarze Flammen züngelten aus dem Felsen unter ihnen empor wie Schlangen.

Rosa! Nein! Sie hat uns gefunden. Das wollte ich nicht, das ist meine Schuld. Komm, wir müssen hier weg. Schnell!“

Marietta sprang auf, reichte ihr die Hand, doch das Feuer loderte heißer auf, verbrannte ihre Haut und drohte, wie ein wildes Tier auf sie überzuspringen.

Lauf, Liebes!“, schrie ihre Großmutter, stand auf und gab ihr einen heftigen Schubs.

Marietta stolperte, rutschte mit dem linken Fuß ab und ruderte mit den Armen. Krachend gingen blaue Blitze auf sie nieder und brennender Schmerz schoss durch ihren Körper. Sie verlor das Gleichgewicht. Marietta stürzte die Klippen hinab und fiel.

Nimm meine Hand!“, grollte eine verzerrte Stimme.

Scharfe Krallen bohrten sich in ihre Haut und stoppten ihren Fall. Muskulöse Arme legten sich um ihren Körper, zogen sie zurück auf den Felsen. Blaue Augen fingen ihren Blick auf. Das Heulen verstummte. Die Dunkelheit verschwand und gab den Himmel wieder frei. Sonnenstrahlen brachten ihre Wangen zum Glühen.

Ich hab dich. Du bist in Sicherheit“, raunte er dicht an ihrem Ohr und zog sie näher an seine Brust.

Der feine Sand kitzelte nun unter ihren Füßen.

Jonas“, murmelte Marietta erleichtert und löste sich von ihm. Suchend sah sie sich auf dem Felsen nach ihrer Großmutter um. Alles, was von ihr geblieben war, war ein verkohlter Brandfleck auf dem schneeweißen Felsen. „Nein, Rosa! Nein, nein …“

Miau.

Marietta riss die Augen auf. Ihre Brust hob und senkte sich hektisch. Dankbar streichelte sie dem Kater über den Kopf.

Schon wieder ein Albtraum, aus dem er mich rettet.

Ihre Mundwinkel zuckten verräterisch.

Verdammt, reiß dich zusammen!

Sie stieg aus dem Bett, hob die Decke auf, öffnete das Fenster und legte sie zum Lüften über das Fensterbrett. Stickig warme Luft drückte sich ins kühle Schlafzimmer. Jede Nacht drehten sich ihre Träume um Rosalind und Balder. Jede Nacht war es Jonas, der sie vor dem sicheren Tod rettete.

Verdammte Gabriele. Wir hätten nicht erlauben dürfen, dass Elisa bei der Hexenweihe zusieht. Jetzt wissen sie von ihr und Balder verlangt ihren Schwur. Ich kann das nicht zulassen. Sie ist noch ein Kind.

Marietta zog ihr Shirt aus und trat an den Kleiderschrank. Trotz der heißen Temperaturen draußen war es im Haus kühl, weshalb sie zu einer Bluse und einer locker sitzenden Leinenhose griff. Dann suchte sie unter dem Kopfkissen ihr Handy.

Schon kurz nach neun. Oh, Katrin hat versucht, mich anzurufen.

Schnell wählte sie ihre Nummer.

„Gut, dass du zurückrufst. Wir müssen dringend über Elisa sprechen, wir brauchen einen Plan. Sie stellt mir unentwegt Fragen zur Hexenweihe und zu Balder, sie erkennt die Gefahr nicht“, sprudelte Katrin drauf los. Im Hintergrund krächzten die Vögel. Sie war bei der Arbeit.

„Okay, ich komme später vorbei, wir müssen sowieso überlegen, wie wir Gabriele von ihr fernhalten. Jetzt, wo sie weiß, dass Elisa eine von uns ist.“

„Beeil dich. Ich weiß nicht, was ich ihr noch sagen soll.“

„Alles klar“, sagte Marietta als ihr Magen lauthals knurrte. Ihr fiel der leere Kühlschrank ein. „Ich muss noch kurz einkaufen, dann fahre ich los.“

„Gut, bis später.“ Katrin beendete das Gespräch.

Marietta legte das Telefon zur Seite und ihr Herz klopfte stärker. Blaue Augen schlichen sich in ihre Gedanken.

Ob Jonas da ist?

Sie schüttelte über sich selbst den Kopf.

„Balou?“, fragte sie und drehte sich zu dem Kater auf ihrem Bett um. „Ich fahre kurz einkaufen und danach besuchen wir Katrin auf der Burg. Brauchst du noch was?“

Balou sah sie mit eindringlichem Blick an und zwinkerte.

„Nein, ich kaufe dir keinen Thunfisch.“

Marietta schmunzelte und huschte an dem Tier vorbei ins Badezimmer. Sie bürstete sich die Haare und betrachtete die tiefen Schatten unter ihren Augen. Sie griff zum Make-up.

Diese Träume müssen aufhören. Was du mir auch sagen willst, Rosa, das führt zu nichts. Balders Hilfe ist keine Option. Ich finde einen anderen Weg.

Ihre Augenringe verschwanden und mit den getuschten Wimpern sah sie gleich wacher aus.

Miau?

Balou tauchte hinter ihr im Bad auf. Ertappt legte sie das Rouge beiseite und errötete auch ohne Hilfsmittel. Sie schloss die Augen und seufzte.

Was mache ich hier eigentlich?

In der Küche notierte sie sich die fehlenden Lebensmittel und griff nach einem Einkaufskorb. An der Haustür hielt sie kurz inne und leerte den Briefkasten.

Rechnung, Rechnung, Werbung, wozu eine Hexe sein, wenn man trotzdem Rechnungen zahlen muss? Ich brauche einen Job, ich kann nicht ewig von Rosas Geld leben. Oh, und was ist das?

Der quadratische Umschlag war aus schwerem Leinenpapier und die Handschrift, in der ihr Name mit Tinte geschrieben stand, kam ihr vertraut vor.

Der ist von meiner Mutter.

Reglos starrte sie auf den Brief in ihren Händen. Seit ihrer Abreise aus Leipzig hatte sie nichts von ihr gehört. Kein Anruf, keine SMS.

„Wochenlang kein Wort und jetzt das?“, fragte sie Balou, der auf der Türschwelle wartete. „Dafür habe ich keine Zeit oder Nerven.“ Sie schob die Briefe in ihrer Hand zusammen und legte sie auf die kleine Kommode im Flur. „Bis gleich, Balou!“, rief sie und schloss die Tür.

Ganz Clausthal musste an diesem Morgen beim Einkaufen sein. Erst in der dritten Runde um den Platz löste sich ein Wagen aus den Reihen und gab eine Lücke frei. Sie stellte ihren Ford K ab und schnappte sich den Korb vom Beifahrersitz. Das Piepsen der Kassen übertönte das Supermarktradio und sie drängelte sich an zwei tratschenden Müttern vorbei, deren Kinderwagen den Gang zum Gemüse blockierten. In Windeseile landeten Äpfel, Karotten, eine Salatgurke und Tomaten im Korb. Es folgten Nudeln, Reis und Mehl. Vor den Kühlregalen herrschte Gedränge, weshalb sie einen Umweg zur Tiernahrung nahm. Das Katzenfutter war aufgebraucht und Thunfisch war bei dem wachsenden Stapel Rechnungen keine Alternative mehr.

„Hast du es geschafft, Balou an das Diätfutter zu gewöhnen?“, fragte eine vertraute Stimme hinter ihr.

Marietta zuckte zusammen und hielt in der Bewegung inne. Sie schloss für einen Moment die Augen und atmete durch.

Ich kann sie nicht für immer ignorieren.

„Und du fährst von Hahausen extra nach Clausthal, um einzukaufen?“

Marietta legte ein paar Dosen in ihren Korb und verschränkte die Arme vor der Brust. Caroline knetete ihre Hände vor dem Bauch und stand neben ihrem vollen Einkaufswagen.

„Seit Wochen schon. Du gehst nicht an dein Handy und ignorierst meine Nachrichten. Ich habe gehofft, dich hier zu treffen …“ Carolines Stimme brach und ihre Augen glänzten verdächtig.

Marietta schluckte. „Es war viel los in letzter Zeit. Nichts davon passt in deine heile Welt. Es würde dir Angst machen.“ Sie dachte an Jonas’ Erlösung und die Konfrontation auf den Klusfelsen.

„Ich hätte dich nie belügen dürfen. Ich hätte dir beistehen müssen. Es tut mir leid, Marietta. Ich kann mir das selbst nicht verzeihen.“

„Ich habe neue Freunde gefunden. Sie sind wie ich und bringen mir eine Menge bei. Du kannst mir nicht helfen. Nicht dabei.“

Caroline wurde mit jedem Wort blasser. Ihre Freundin schüttelte den Kopf. „Bitte, Marietta, gib mir eine Chance, das alles zu erklären. Ich habe keine Ahnung von dieser Welt, in der du dich bewegst, aber du bist immer noch ein Mensch. Meine Freundin, deren Rat mir immer viel bedeutet hat. Du fehlst mir.“

Sie machte einen Schritt auf Marietta zu und griff nach ihren Händen. Steif ertrug sie die Geste. Carolines blumiger Duft weckte Erinnerungen an unzählige Nachmittage und endlose Gespräche. Ihr Magen verkrampfte und der Schmerz, den sie so lange verdrängt hatte, kam schlagartig zurück. Sie ließ Carolines Hände los.

„Ich … kann das nicht. Ich weiß nicht, ob es je wieder wie früher werden kann. Ich bin jetzt jemand anderes. Ich kann und will das nicht verbergen müssen. Ich kann nicht ehrlich zu dir sein und dabei diesen neuen Teil von mir abstellen.“

„Aber das sollst du doch nicht. Ich bin bereit, ich bin stark genug. Ich bin kein verängstigtes Mädchen mehr. Ich...

Erscheint lt. Verlag 31.5.2024
Reihe/Serie Töchter des Harzes
Mitarbeit Cover Design: Lea Böttcher
Sonstige Mitarbeit: LeseLichtung, Annika Schuster, Stefanie Scheurich
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Familie • Götter • Harz • Hexen • Jugendliche • Kuss • Liebe • Mädchen • Romantasy • Sagen • Tyr • Urbanfantasy
ISBN-10 3-384-14637-9 / 3384146379
ISBN-13 978-3-384-14637-3 / 9783384146373
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