The Forbidden Wolf King - Die Chroniken von Avalier 4 (eBook)
320 Seiten
ONE (Verlag)
9783751759939 (ISBN)
Der Kampf gegen die Nightfall-Königin erreicht seinen Höhepunkt
Als in Fallenmoore die Königinnenprüfung ausgerufen wird, um eine Partnerin für den neuen König Axil Moon zu finden, will auch die 20-jährige Zara teilnehmen. Doch im Gegensatz zu den anderen Teilnehmerinnen hat Zara ihr ganz eigenes Motiv, zu gewinnen. Sie ist auf Rache aus. Denn Axil war Zaras große Liebe, bevor er ihr damals das Herz gebrochen hat. Als der Wolf jedoch nun Jahre später vor ihr steht, gleicht er in nichts mehr dem Teenager von früher. Während die beiden sich langsam wieder annähern, droht der Krieg gegen die Nightfall-Königin vollends zu eskalieren. Plötzlich steht die Welt vor dem Abgrund, und gemeinsam mit den anderen Königreichen ziehen sie in den alles entscheidenden Kampf ...
<p><strong>Leia Stone</strong> ist eine USA-Today-Bestseller-Autorin, die schon zahlreiche Bücher veröffentlicht hat. Wenn sie nicht gerade mit ihren zwei Kindern durchs Haus tobt, schreibt sie neue Geschichten oder vergräbt ihre Nase in einem Buch. Zusammen mit ihrem Mann, den Zwillingen und dem Hund der Familie lebt sie in Spokane Valley, Washington. Mit<strong>DIE CHRONIKEN VON AVALIER</strong> hat sie eine neue epischen Fantasy-Reihe bei ONE geschrieben, die es bis auf die Bestsellerliste geschafft hat!</p>
1
»Du musst das nicht tun«, sagte mein älterer Bruder Cyrus, während er in dem Zuhause auf und ab lief, das ich mir mit meinem jüngeren Bruder Oslo teilte. Unsere Eltern gab es längst nicht mehr, nur noch meine beiden Geschwister und mich. Cyrus war verheiratet und hatte zwei eigene Welpen, deshalb lebte der kleine Oslo bei mir.
Ich schaute zu ihm auf. »Doch, muss ich. Es ist Pflicht, Cy. Die Vorladung besagt, dass die dominanteste Frau ...«
Cyrus fiel mir ins Wort und baute sich mit seiner überragenden Größe vor mir auf. »Die Vorladung ist mir egal! Der König wird aus reichlich Frauen wählen können. Es ist nicht nötig, sich umbringen zu lassen, um ...«
»Wie bitte?«, schnitt diesmal ich ihm das Wort ab. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und pikte ihm in die Brust. »Du glaubst nicht, dass ich gewinnen kann?«
Cyrus schaute leicht verlegen drein. »Zara, ich habe dich selbst ausgebildet. Ich weiß, dass du eine mächtige Kriegerin bist. Aber willst du für die Hand des Königs wirklich gegen alle dominanten Frauen in Fallenmoore antreten?«
Stille machte sich zwischen uns breit. Ich wollte diese Möglichkeit nicht ergreifen, schon gar nicht bei Axil Moon. Wir hatten eine Vorgeschichte, die ich jeden Sommer zu vergessen versuchte. Das wusste Cyrus. Aber wir hatten einen verbindlichen Befehl erhalten, und ich war kein Feigling.
»Die Teilnahme an den Königinnenspielen – bedeutet den Tod«, kam es nun von meinem jüngeren Bruder, der auf der Couch saß. Er schaute zu mir auf wie ein verängstigter kleiner Junge. Im Alter von zwölf könnte er zwar im Notfall für sich selbst sorgen, aber ich war auch ein Mutterersatz für ihn. Ohne mich würde ihn niemand abends ins Bett bringen oder in der Lebensart der Wölfe unterweisen.
»Was ist mit dem Rang, den es unserer Familie einbringen würde?«, fragte ich die beiden. »Mit den Machtpositionen für dich und Oslo, wenn ich gewinne?«
Meine Brüder waren dominant – allerdings reichte es nicht, um Alpha unseres Rudels zu werden. Zugleich waren sie nicht unterwürfig genug, um von den anderen Mitgliedern versorgt zu werden. Wie die meisten Wölfe ihres Rangs mussten sie sich im Kampf um Ressourcen allein durchschlagen. Wenn ich an dem Wettbewerb teilnähme und gewinnen könnte, würde mich das nicht nur zur Königin unseres Volks machen. Auch meine beiden Brüder würden in ihren Rängen aufsteigen. Der Familie der Herrscherin mangelte es an nichts. Jeden Winter neue Pelze, Verpflegung und Unterkunft, alles vom König bereitgestellt. Zudem würden sie Ehrenplätze in der königlichen Wolfsarmee erhalten.
Mein älterer Bruder verschränkte die Arme vor der Brust und musterte mich abwägend. Mittlerweile war ich zwanzig Sommer alt. Er konnte nicht abstreiten, dass ich zu einer Frau herangewachsen war. Ich hielt den Blicken der stärksten männlichen Mitglieder meines Rudels stand, ohne mich ihnen zu unterwerfen, und meine Muskeln wirkten wie aus Stein gehauen. Das dürre kleine Mädchen, dem Cyrus am Flussufer das Kämpfen beigebracht hatte, war ich längst nicht mehr. Ich nahm die dritte Stelle der Rangordnung im Rudel ein, unmittelbar hinter dem Alpha und dessen Stellvertreter. Nicht übel für eine Frau.
»Zara, wenn du gewinnst, musst du König Axil heiraten. Macht dir das gar nichts aus? Mit eurer Vorgeschichte?«, fragte er.
»Welche Vorgeschichte?«, warf mein kleiner Bruder ein.
»Musst du nicht wissen«, gaben Cyrus und ich gleichzeitig zurück.
Wenn ich nachts die Augen schloss und an die zwei Sommermonde im Ausbildungslager der dominanten Wölfe dachte, konnte ich noch immer Axils Lippen auf meinen spüren. Damals waren wir fünfzehn gewesen.
Meine erste Liebe. Oder zumindest hatte ich ihn dafür gehalten, als ich noch ein ahnungsloses Junges war. Schon zu jener Zeit hatte ich für meinen kleinen Bruder im Wesentlichen die Mutter gespielt und war ständig mit Pflichten im Haushalt eingespannt gewesen. Axil war wie ein frischer Wind in meinem Leben gewesen. Damals hatte ich nicht gewusst, dass er der Prinz von Fallenmore war. Ich lebte in einem winzigen Dorf fernab des Death Mountain, wo sich der königliche Hof befand. Wir lachten und redeten stundenlang, küssten uns im Mondlicht und tanzten, bis sich unsere Füße anfühlten, als würden sie jeden Moment abfallen. Zwei Monde lang ging ich völlig in Axil Moon auf. Erst als uns sein älterer Bruder am letzten Tag des Lagers beim Rummachen erwischte, wurde mir klar, wer er war. In diesem Moment war alles in sich zusammengestürzt.
Ich konnte mich noch lebhaft an die Diskussion erinnern, die unmittelbar vor meinen Augen stattgefunden hatte.
»Ich liebe sie«, hatte Axil zu seinem Bruder gesagt.
»Solche Frauen liebst du nicht, Axil. Du vergnügst dich mit ihnen und suchst dir dann eine geeignetere Partnerin in Death Mountain aus. Du bist ein Prinz. Fang gefälligst an, dich entsprechend zu verhalten. Gehen wir, bevor dich noch jemand sieht.«
Ich war am Boden zerstört gewesen. Axil hatte von einer gemeinsamen Zukunft gesprochen. Von gegenseitigen Besuchen. Davon, mich eines Tages zu heiraten. Ich hatte von ihm erwartet, dass er seinem Bruder gegenüber standhaft blieb. Stattdessen hatte er den Kopf hängen lassen und war ohne ein weiteres Wort verschwunden.
Er war einfach gegangen, hatte mich wie Müll behandelt. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass ich mich mit Prinz Axil, dem Bruder von König Ansel, auf eine Liebschaft eingelassen hatte, die sich nie wiederholen würde. Weil ich unter seiner Würde war.
»Zara.« Cyrus holte mich in die Gegenwart zurück.
Ich sah meinem Bruder in die Augen, hielt seinem Blick mühelos stand. »Ja, ich würde ihn heiraten. Um zu beweisen, dass auch eine einfache Dorfbewohnerin aus den Mud Flats Königin werden kann«, stieß ich mit einem Grollen tief in der Kehle hervor. Außerdem wollte ich Axil Moon und seinem Bruder beweisen, dass ich sehr wohl gut genug für ihn war. In Fallenmoore wurde man nicht durch seinen Status Königin, sondern durch Brutalität, Dominanz, Verschlagenheit und Geschick im Kampf. Der Wettbewerb wurde buchstäblich bis zum Tod ausgetragen – es sei denn, man gab auf, was jedoch niemand mit ein wenig Selbstachtung tat. Wer aufgab, würde dafür von seinem Rudel in der Luft zerrissen und brächte für drei Generationen Schande über die Familie.
Mein Bruder musterte mich und umkreiste mich bedächtig. »Die Einstellung würdest du brauchen, um zu gewinnen.«
Und schon befanden wir uns wieder in den Rollen des Ausbilders und der Schülerin. Ich hatte mit Cyrus bereits mit drei Wintern Übungskämpfe bestritten, als ich noch kaum gelernt hatte, mich in meine Wolfsgestalt zu verwandeln.
»Dorian wird dich ungern verlieren. Du wirst seine Erlaubnis brauchen.« Mein Bruder sprach von unserem Alpha. Cyrus hatte recht. Für das Mud-Flat-Rudel wäre es ein herber Schlag, seine dominanteste Frau einzubüßen, denn ich sorgte dafür, dass sich die anderen benahmen. Aber wenn ich es schaffte, den Wettbewerb zu gewinnen, würde die Ehre auf Dorian und das gesamte Rudel abfärben. Unverändert hielt ich dem Blick meines Bruders stand und wartete auf seine Zustimmung. In unserer eigenartigen kleinen Familie war er für mich wie ein Vaterersatz. Ohne grünes Licht von ihm würde ich nicht teilnehmen.
Zwar handelte es sich um eine verpflichtende Einladung, aber wenn der Alpha des Rudels die genannte Frau nicht gehen lassen wollte oder sie bereits einen Lebensgefährten hatte, konnte statt ihr jemand anders entsandt werden. Morgan könnte meinen Platz einnehmen. Sie stand in Sachen Dominanz nach mir an nächster Stelle.
»Geh ihn fragen. Wenn er zustimmt, trainiere ich dich«, sagte mein Bruder schließlich und brach den Blickkontakt mit mir ab.
Cyrus galt als gefragter Kampfausbilder. Er mochte nicht dominant genug für einen Alpha sein, doch seiner Verschlagenheit und seinen Strategien konnte in unserer Gegend niemand das Wasser reichen. Er war sogar schon am Death Mountain gewesen, um dort königliche Wächter auszubilden. Was ihm an Muskelkraft fehlte, wog er durch Intelligenz auf.
»Ich werde ihn nicht fragen, sondern es ihm mitteilen«, korrigierte ich die unterwürfige Denkweise meines Bruders.
Cyrus schmunzelte. »Viel Glück dabei.«
Dorian war ein gerechter Alpha. Manchmal hart, aber immer fair. Der Begriff »strenge Liebe« musste eigens für ihn geprägt worden sein. Mit dreizehn hatte ich aus Langeweile zusätzliche Rationen aus dem Gemeinschaftslager stibitzt. Er hatte mich vier Tage und Nächte nur mit Wasser hungern lassen. Seither hatte ich nie wieder Essen gestohlen. Dorian verlangte Respekt nicht blind, er verdiente ihn.
Ich nickte meinem Bruder zu und griff nach der Vorladung vom Death Mountain. Sie war in alle Städte und Dörfer in Fallenmoore verschickt worden. Auf diesem Exemplar stand mein Name. Ich fragte mich, ob Axil überhaupt wusste, dass ich kommen würde, oder ob ich von seinen Beratern...
| Erscheint lt. Verlag | 25.7.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Chroniken von Avalier | Chroniken von Avalier |
| Übersetzer | Michael Krug |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
| Schlagworte | Abschlussband • Aktion Kulturpass • Bad Girl • Band 3 • Booktok • BookTok Germany • celestial city • chosen one • Das Reich der sieben Höfe • Die Chroniken von Avalier • Drachen • Elfen • Endkampf • epische Welt • exes to lovers • Fae • fated mates • Gestaltwandler • großes Finale • Herbsthof • Junge Erwachsene • kulturpass • Liebesgeschichte • Pageturner • Redemption Arc • right person wrong time • sarah j maas • Second Chance • Standalone • Tetralogie • TikTok • TikTok books • TikTok Hype • tiktok made me buy it • tiktok sensation • Werwolf • Winterhof • Wölfe |
| ISBN-13 | 9783751759939 / 9783751759939 |
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