Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Tausche Eis gegen deine Gedanken (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
329 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-76388-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tausche Eis gegen deine Gedanken -  Britta Heinemeyer
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
(CHF 6,80)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Für David steht ein Familienurlaub mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester an. Ein Albtraum für den Fünfzehnjährigen, der lieber mit seinem besten Freund Micha nach Barcelona geflogen wäre. Auch Elli hat sich die Ferien anders vorgestellt. Statt mit ihrem Vater nach Tunesien zu reisen, fahren sie nach Süddeutschland - zusammen mit Vanessa, der neuen Freundin ihres Vaters, von der Elli erst zwei Wochen vor Urlaubsantritt erfahren hat. Es dauert nicht lange, bis David und Elli sich in dem kleinen Feriendorf begegnen. Genervt von der Situation, in der beide feststecken, entsteht zwischen ihnen zunächst eine Zweckgemeinschaft, um ihren Familien zu entkommen. Allerdings stellen sie bald fest, dass sie gerne Zeit miteinander verbringen, und langsam wächst ihre Freundschaft. Diese könnte sogar zu mehr führen, wenn David nicht ein großes Problem hätte: Er will um jeden Preis vermeiden, dass Elli von seiner Depression erfährt. Und während der Sommer an ihnen vorüberzieht, werden Davids Tage immer dunkler.

Britta Heinemeyer wurde 1986 in Gladbeck geboren. Nach dem Abitur zog sie nach Bückeburg, wo sie eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin absolvierte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits mehrere Notizbücher mit Ideen und Bruchstücken von Romanen gefüllt. Die Arbeit in der Apotheke ließ ihr jedoch kaum Zeit, an diesen Ideen weiterzuarbeiten. Unzufrieden mit der Situation, entschloss sie sich zu einer Veränderung. 2010 schrieb sie sich an der Ruhr-Universität Bochum für ein Studium der Komparatistik und Medienwissenschaften ein. Gegen Ende des Studiums stellte sie die Rohfassung ihres ersten Romans fertig (dieser wird voraussichtlich Ende 2022 veröffentlicht). Nach dem erfolgreichen Studienabschluss zog sie mit ihrem Mann nach England und lebte dort in der Nähe von Cambridge. Sie überarbeitete den ersten Roman und schrieb zwei weitere Romane, bevor sie sich Ende 2021 dazu entschied, ihre Bücher selbst zu publizieren. Im gleichen Jahr verließen sie und ihr Mann England und wohnen nun in den Niederlanden, wo sie an ihrem nächsten Roman arbeitet.

Britta Heinemeyer wurde 1986 in Gladbeck geboren. Nach dem Abitur zog sie nach Bückeburg, wo sie eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin absolvierte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits mehrere Notizbücher mit Ideen und Bruchstücken von Romanen gefüllt. Die Arbeit in der Apotheke ließ ihr jedoch kaum Zeit, an diesen Ideen weiterzuarbeiten. Unzufrieden mit der Situation, entschloss sie sich zu einer Veränderung. 2010 schrieb sie sich an der Ruhr-Universität Bochum für ein Studium der Komparatistik und Medienwissenschaften ein. Gegen Ende des Studiums stellte sie die Rohfassung ihres ersten Romans fertig (dieser wird voraussichtlich Ende 2022 veröffentlicht). Nach dem erfolgreichen Studienabschluss zog sie mit ihrem Mann nach England und lebte dort in der Nähe von Cambridge. Sie überarbeitete den ersten Roman und schrieb zwei weitere Romane, bevor sie sich Ende 2021 dazu entschied, ihre Bücher selbst zu publizieren. Im gleichen Jahr verließen sie und ihr Mann England und wohnen nun in den Niederlanden, wo sie an ihrem nächsten Roman arbeitet.

Freitag

»Freust du dich auch schon so auf morgen?«, fragt Nele, während sie auf dem Bett auf und ab hüpft.

»Klar doch«, antwortet David und ringt sich seiner kleinen Schwester zuliebe ein Lächeln ab. »Aber jetzt hör auf mit dem Springen.« Wie immer ignoriert Nele ihn und hüpft weiter.

»Mama hat schon alle meine Sachen gepackt, aber sie sagt, ich darf nur eins von meinen Kuscheltieren mitnehmen, und Papa sagt, Mama hat recht!«, berichtet sie empört.

David zuckt mit den Schultern und tut so, als würde er sich einem Stapel Comics zuwenden. Da endlich hört seine Schwester auf zu springen und lässt sich theatralisch aufs Bett fallen, um seine Aufmerksamkeit wiederzuerlangen. Sie seufzt tief. »Ich kann mich einfach nicht entscheiden!«

Nele liebt große Stofftiere, deshalb ist David nicht verwundert darüber, dass seine Mutter bestimmt hat, sie könne nur eins davon mit in den Urlaub nehmen. Er ist darüber dankbar, da er sich schon die ganze Fahrt lang eingequetscht zwischen riesigen Kuscheltieren gesehen hat.

»Wen hättest du denn am liebsten dabei?« Nicht, dass es ihn interessiert. Alles, was David will, ist etwas Ruhe zum Nachdenken, aber er bringt es nicht übers Herz, Nele aus dem Zimmer zu werfen.

»Entweder Herrn Kuschel oder Schnuffeline.«

Wenigstens hat sie es bereits geschafft, die Auswahl auf zwei einzuschränken.Das überrascht ihn dann doch.

»Soll ich einen von ihnen auswählen?« David hat noch gar nichts gepackt. Wenn seine eigenen Probleme bloß so simpel wären wie die von Nele, auch wenn es für sie natürlich eine wichtige Entscheidung ist, welches Stofftier mitdarf.

»Ja. Aber such den aus, den ich will«, verlangt sie, während sie wackelnd aufsteht, bereit dazu, mit ihrer Hopserei fortzufahren.

»Du weißt doch gar nicht, wen du willst.«

»Doch. Herr Kuschel soll mit.«

»Wenn das so ist, dann wähle ich …« Er zieht seine Entscheidung in die Länge und Nele schaut ihn gespannt an. Darüber vergisst sie sogar, mit dem Springen zu beginnen. »Herrn Kuschel. Am besten gehst du sofort in dein Zimmer und sagst es ihm.«

Erleichtert darüber, endlich zu einer Entscheidung gekommen zu sein, hüpft Nele vom Bett und läuft hinaus. David schließt hinter ihr die Tür, die sie wie immer offengelassen hat, und lehnt sich dagegen. Er fühlt sich erschöpft, dabei hat er an dem Tag gar nicht viel gemacht. Er weiß, dass er damit anfangen muss, seine Tasche zu packen. Und sein Leben in den Griff zu bekommen. Stattdessen läuft er langsam zum Bett und fällt mit dem Gesicht voran darauf. Er bleibt so lange liegen, bis er keine Luft mehr bekommt und den Kopf drehen muss. David lässt seinen Blick durch das chaotische Zimmer schweifen, dann schließt er die Augen und blendet es aus. Nur ein paar Minuten, bis er aufstehen und alles erledigen wird, was noch gemacht werden muss. Ganz sicher.

Eigentlich müsste er froh sein. Sechs Wochen lang keine Schule und damit ohne die Leute aus seiner Klasse. Zeit genug, positive Erfahrungen zu sammeln, um endlich die Erinnerungen an den Beginn des Jahres zu ersetzen. In den kommenden Wochen kann viel passieren, nein, muss viel passieren, weil es so für ihn nicht weitergeht.

»Positiv denken. Ab jetzt ändert sich alles«, sagt David still zu sich selbst, glaubt sich jedoch kein Wort.

Draußen schlägt eine Autotür zu. Nele singt lauthals in ihrem Zimmer. Die Nachbarskinder spielen Ball auf der Straße. Alles ist immer so laut. David rollt vom Bett, um Musik anzumachen, in der Hoffnung, damit die anderen Geräusche zu übertönen. Er steht im Chaos seines Zimmers, findet jedoch keine Motivation zum Aufräumen. Die eigentlich leicht zu bewältigende Aufgabe baut sich drohend vor ihm auf und verlangt nach Energie, die er am Ende des Tages nicht übrighat.

Sein Vater wirft ihm stets Faulheit vor, aber er versteht nicht, wie es in David aussieht. Oftmals verbraucht David seine gesamte verfügbare Energie eines Tages darauf, zu existieren. Alles, was darüber hinausgeht, bleibt daher häufig unerledigt. Es stört ihn selbst, aber er kann es nicht ändern.

Als seine Mutter zum Abendessen ruft, hat er weder seine Tasche gepackt noch sein Zimmer aufgeräumt, was in ihm ein schlechtes Gewissen auslöst.

Er schlurft in die Küche, wo er sich auf einen Stuhl fallen lässt, froh darüber, es bis dahin geschafft zu haben. Seine Eltern und Nele sitzen bereits am Tisch und zuerst läuft alles gut. Abgesehen davon, dass David keinen Hunger hat und lustlos an einem Brot herumkaut. Er isst nur, um zu verhindern, dass es wieder eine Diskussion über sein Essverhalten gibt, denn davon hatte er in der letzten Zeit mehr, als er ertragen kann. Er ist dankbar darüber, dass Nele aufgedreht von ihren Kuscheltieren erzählt und seine Mutter nicht darauf achtet, wie viel er isst. Das ist ungewöhnlich, da sie sonst auf alles einen Blick hat, was er oder seine Schwester machen. Vermutlich ist sie mit ihren Gedanken bei der bevorstehenden Reise. David kann das nur recht sein.

»Ich nehme Herrn Kuschel mit!«, verkündet Nele die Wahl ihres Stofftieres.

»Das klingt gut«, antwortet ihre Mutter, sichtlich erleichtert darüber, dass anscheinend keine weitere Diskussion über die Anzahl von Plüschtieren ansteht.

»Habe ich ihm auch schon gesagt. Herr Kuschel ist schrecklich aufgeregt.«

David starrt auf das Brot in seiner Hand, von dem noch viel zu viel übrig ist, als sein Vater beginnt, über die Abendplanung zu sprechen. Er will am nächsten Tag früh losfahren, um dem Ferienverkehr zu entgehen, daher möchte er nach dem Essen bereits Koffer und Taschen ins Auto bringen, damit es morgens schneller geht. Als er mitbekommt, dass David seine Sachen noch nicht gepackt hat, wird er ungehalten und schickt ihn auf sein Zimmer, damit er es sofort erledigt.

David legt die Reste seines Brotes auf den Teller und verlässt die Küche, ohne über Widerspruch nachzudenken.

»Willst du nicht wenigstens aufessen?«, ruft ihm seine Mutter hinterher, aber David tut so, als hätte er sie nicht gehört.

Durch den Flur, die Treppe hinauf und zurück in sein Zimmer. Der Weg hat sich für das, was er gegessen hat, überhaupt nicht gelohnt.

Er holt seine Sporttasche aus dem Schrank und stellt sie in die Mitte des Zimmers, nachdem er einige Shirts mit dem Fuß zur Seite geschoben hat. Sie ist zum Füllen bereit. Nur er ist es nicht. Unschlüssig dreht David sich im Kreis. Seine Mutter hat eine Liste mit Sachen geschrieben, die er auf jeden Fall einpacken soll. Als ob er das allein nicht könnte! Frustriert durchsucht er das Zimmer nach Klamotten, die sauber genug sind, um mit in den Urlaub zu können, und die ihm zumindest noch einigermaßen passen.

Es kommt ihm vor, als bräuchte er eine Ewigkeit, bis alle Dinge von der Liste in der Tasche und seinem Rucksack verstaut sind. Er geht sie noch einmal in Ruhe durch, um sich zu vergewissern, dass er nichts vergessen hat. An die Zahnbürste wird er am nächsten Morgen noch denken müssen. Er schultert seine Tasche und tritt auf dem Weg zur Tür auf ein Comicheft. Seufzend hebt David es auf und legt es auf den Schreibtisch, bevor er das Chaos für den Moment hinter sich lässt.

Im Flur schlüpft er in seine ausgetretenen Sneakers und verlässt das Haus. Das Auto steht vor der Garage und sein Vater ist bereits damit beschäftigt, einen Haufen Zeug einzuladen. Er wirkt genervt und David möchte sich so schnell wie möglich wieder aus dem Staub machen. Sein Vater besteht jedoch darauf, dass David ihm hilft, also muss er bleiben, Taschen und Koffer anreichen, annehmen und sich anhören, wie sein Vater darüber schimpft, dass seine Mutter immer zu viel einpackt. Eine ähnliche Rede hat David vor dem letzten Sommerurlaub gehört. Er würde seinen Vater gerne darauf hinweisen, dass dieser das nächste Mal packen kann, wenn ihn das alles so stört, aber er verkneift sich den Kommentar.

Sein Vater wechselt das Thema und plötzlich wünscht David sich, dass sie noch übers Gepäck sprechen würden. »Ich verstehe nicht, warum du deine Tasche nicht eher packen konntest. Dieses ewige Aufschieben bis auf den letzten Drücker führt doch nur zu mehr Stress. Und dass es beispielsweise beim Lernen überhaupt nicht funktioniert, haben wir ja an deinem Zeugnis gesehen.«

»Ich weiß«, murmelt David. Er hat gehofft, dass dieses Gespräch nicht kommen würde, aber natürlich kann sein Vater das miserable Zeugnis nicht ignorieren.

»Ich verstehe ja, dass dieses Jahr schwer für dich war. Aber«, fährt sein Vater fort und David zuckt innerlich zusammen, als er das Aber hört. Gar nichts versteht sein Vater. Für diesen ist es an der Zeit, dass David wieder mit dem Leben klarkommt. Als...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Mitarbeit Cover Design: Mink - the Drawing Researcher
Sonstige Mitarbeit: Carolin Ruthenbeck
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Coming of Age • Depression • Eis • Erste Liebe • Familie • Freundschaft • Gedanken • Geistige Gesundheit • Liebe • Probleme • Schwierigkeiten in der Familie • See • Sommer • Urlaub • Verliebtheit
ISBN-10 3-347-76388-2 / 3347763882
ISBN-13 978-3-347-76388-3 / 9783347763883
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Meer in Gefahr

von Saskia Karges

eBook Download (2025)
Rosenthal (Verlag)
CHF 8,75
Das Gartenchaos

von Andy Gudera

eBook Download (2025)
tredition GmbH (Verlag)
CHF 5,85