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Heimliche Herrschaft (eBook)

Die Welt im Verborgenen
eBook Download: EPUB
2023 | 4. Auflage
454 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7407-2391-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimliche Herrschaft -  Volker Mattheis
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Viele Menschen sind davon überzeugt, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als wir ahnen. Doch was ist unter der Erde? Niemand würde glauben, welche Geheimnisse sich tief unter der Stadt Bonn verbergen, oder was sich unter dem Drachenfels der Stadt Königswinter versteckt hält. Der dreizehnjährige Simon Keller, der alles liebt, was mit Drachen, Elfen und Orks zu tun hat, ahnt nichts davon. Sein größter Wunsch ist es, einmal Schriftsteller zu werden. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er sich mit Feuereifer an die Arbeit macht, als eine überregionale Zeitung einen Wettbewerb für junge Nachwuchsschriftsteller ausschreibt. Als Simon dann kurz vor seinem dreizehnten Geburtstag die Siegerurkunde überreicht bekommt, scheint sein Glück vollkommen. Er ahnt nicht, dass er versehentlich mit seiner Erzählung einem dunklen Geheimnis zu nahegekommen ist und jemand auf ihn aufmerksam wurde, der ihm deshalb nach dem Leben trachtet. Simon und seine Gefährten stehen plötzlich Gefahren gegenüber, die ebenso sonderbar sind, wie die Freunde, die sie finden.

Der Autor ist 72 Jahre alt, verheiratet und stolzer Vater von vier Kindern. Er absolvierte eine Ausbildung zum Technischen Zeichner und Tischler. Seit Anfang 2018 genießt er den Ruhestand und kann endlich seinen beiden großen Leidenschaften nachgehen, dem Schreiben und dem Malen. Er ist begeisterter Leser von Fantasy- und Science-Fiction-Romanen. Seit dem Jahr 2018 sind bereits mehrere Kinder- und Jugendbücher von ihm verlegt worden. Heimliche Herrschaft - Die Welt im Verborgenen Heimliche Herrschaft - Die Gilde Till und die Gefangenen im Nichts Till und die Suche nach der verlorenen Magie

Der Wettbewerb


Ein Geräusch riss Simon aus seinem Schlaf. Verwirrt schlug er die Augen auf und brauchte ein paar Sekunden, um vollends zu erwachen.

»Oh nein, nicht jetzt«, murmelte er schlaftrunken.

Müde griff er zum Wecker auf seiner Nachtkonsole und stieß dabei den danebenstehenden Bilderhalter um, der polternd zu Boden fiel. Leise schimpfte Simon vor sich hin.

Ein Blick auf die Leuchtziffern der Uhr verriet ihm, dass bis zum Frühstück noch viel Zeit war. Erleichtert ließ er sich in sein Kissen zurückfallen. Erneut drang von draußen ein Rascheln durch sein Fenster. Wahrscheinlich eine Maus, dachte er, die sich im Garten über das Gemüse hermachte.

In wenigen Stunden begann der letzte Schultag vor den Sommerferien. Ab morgen würde er das Wort Schule für sechs Wochen aus seinem Wortschatz streichen. Bei diesem Gedanken grinste er breit in sein Kissen.

Draußen begannen einige Amseln ihr morgendliches Lied und ein erstes zartes Glimmen am Horizont ließ den beginnenden Tag erahnen.

Er richtete sich noch einmal auf, um den Bilderhalter zu betrachten, der zum Glück heil geblieben war.

Dieser rahmenlose Bilderhalter enthielt den Nachweis über die glücklichsten Stunden seines bisherigen Lebens. Noch heute machte sein Herz einen Hüpfer, wenn er den Text las.

»Gewinner des Schriftsteller-Nachwuchspreises« war dort in goldenen Buchstaben zu lesen und ganz unten stand in dicken blauen Lettern sein Name: Simon Keller.

Mit seinen dreizehn Jahren war Simon eigentlich ein ganz normaler Jugendlicher. Er besuchte die örtliche Realschule mit mehr oder weniger Erfolg, sehr zum Leidwesen seiner Mutter. Denn sie war der Meinung, dass seine Noten deutlich besser sein könnten, wenn er nur wollte.

Sein Bruder Martin, der drei Jahre älter als Simon war, pflegte zu behaupten, dass Simon in Wirklichkeit mehr weniger Erfolg in der Schule hatte. Die beiden Jungen hassten sich von Herzen, was ihre Mutter immer wieder zur Verzweiflung brachte.

Sie arbeitete mit großer Leidenschaft als freiberufliche Hebamme. Mittlerweile waren die Jungs ihr über den Kopf gewachsen, worauf sie ihre Mutter immer wieder gerne aufmerksam machten. Das aschblonde Haar und die braunen Augen hatte die kleine und zierliche Frau ihren Söhnen vererbt. Sie liebte vegetarisches Essen, doch zu ihrem Bedauern konnte sie sich damit bei ihren drei Männern nur selten durchsetzen.

Vor einiger Zeit entwickelte Simon eine Leidenschaft für alles, was mit Drachen, Elfen und Orks zu tun hatte. Er verschlang sämtliche Bücher und Filme, die auf dem Markt erhältlich waren, sodass es bald keine mehr gab, die er nicht kannte. Ohne lange nachzudenken, war er in der Lage, alle Dialoge seiner Lieblingsfilme wiederzugeben, und wenn man ihn fragte, ob er ein Nerd sei, widersprach er nicht, sondern grinste nur in sich hinein.

Sein ganzes Zimmer, wenn auch nicht der mit Kleidungsstücken übersäte Fußboden, gab Zeugnis seiner Begeisterung. Alle Wände waren voll behängt mit Postern seiner Filmhelden und neben seinem Bett stand, bis zum Bersten vollgestopft, ein Bücherregal mit Fantasy-Romanen.

Er sprach mit niemandem darüber, noch nicht einmal mit seinen Freunden, aber in seinen geheimsten Träumen stellte er sich vor, in einer solchen Welt zu leben. Um wie vieles interessanter und spannender waren diese Geschichten als sein eigener Alltag.

Seine aufregendsten Erlebnisse waren Klassenarbeiten oder die Diskussionen mit den Eltern über seine Noten.

Das war auch der Grund, weshalb er begonnen hatte, eigene Fantasy-Geschichten zu schreiben. Hier war er der Schöpfer seiner Welt.

Und so war es nicht verwunderlich, dass er sich mit Feuereifer an die Arbeit machte, als die überregionale Tageszeitung der Stadt einen Wettbewerb für junge Nachwuchsschriftsteller ausschrieb. Die beste Fantasy-Geschichte sollte mit einem Preisgeld von fünfhundert Euro belohnt werden.

Simon musste nicht lange darüber nachdenken, was man sich dafür alles kaufen konnte, doch viel mehr als das Geld spornte ihn an, dass die Geschichte des Siegers in der Zeitung veröffentlicht werden sollte. Das wäre der erste Schritt auf dem Weg, ein bekannter Schriftsteller zu werden.

In den folgenden Wochen verwandte er alle freie Zeit, um seine Abenteuer auf Papier zu bringen. Oft genug ermahnten ihn seine Eltern, die Hausaufgaben nicht zu vernachlässigen.

Seine Mutter, die der Meinung war, dass nur ein ausgeruhter Geist auch gut lernen konnte, achtete streng darauf, dass er an den Schultagen spätestens um zweiundzwanzig Uhr im Bett lag und das Licht in seinem Zimmer löschte. Doch wenn im übrigen Haus die Lichter ausgingen, stand er heimlich auf, um noch einige Zeilen zu Papier zu bringen.

In seiner Fantasie sah er sich dann schon als berühmter Schriftsteller Autogramme verteilen und durch die Welt reisen, um aus seinen Büchern.

Mehr als einmal fielen ihm deshalb im Schulunterricht die Augen zu. Zu seinem Glück taten seine beiden Freunde Nico und Boris, mit denen er sich die Schulbank teilte, ihr Bestes, um ihn wach zu halten. Das bewahrte ihn vor einigen Einträgen ins Klassenbuch, nicht zu reden von den unangenehmen Gesprächen, die er mit seinen Eltern hätte führen müssen.

Zwei Tage vor Einsendeschluss gab er sein vollendetes Werk persönlich in der Zentrale der Tageszeitung ab. Noch heute fragte er sich, woher er den Mut dazu genommen hatte.

Es folgte eine Zeit nervenzerreißenden Wartens und sein anfänglicher Optimismus wich immer größer werdenden Selbstzweifeln. Dann, nach scheinbar endlos langen Wochen, lag endlich der lang erwartete Brief der Tageszeitung auf seinem Schreibtisch. In dem Schreiben wurde er eingeladen, mit allen anderen Teilnehmern an der Preisverleihung teilzunehmen.

Als Simon sich dann einen Tag vor seinem dreizehnten Geburtstag zusammen mit seinen Eltern auf den Weg zur Redaktion machte, hatte er das Gefühl, seine Eingeweide würden sich verknoten. Beim Anblick der vielen Mitbewerber, von denen die meisten mehrere Jahre älter waren als er, schwanden seine Hoffnungen ganz dahin.

Nach der Vergabe des dritten und zweiten Preises überlegte er schon, wie er seinen Freunden beibringen konnte, dass er sich für einen Schriftsteller gehalten hatte. Er hoffte nur noch, dass sich niemand über seine Geschichte lustig machte. Dank Boris erfuhr die halbe Schule von Simons Teilnahme an dem Wettbewerb, und er wagte nicht, sich die Hänseleien auszumalen, die er erdulden musste, wenn sein Werk öffentlich verrissen wurde.

Völlig in zermürbenden Gedanken versunken, bekam er gar nicht mit, dass sein Name aufgerufen wurde. Erst der spitze Schrei seiner Mutter, die eine Hand vor den Mund gepresst hielt und abwechselnd ihren Mann und dann Simon fassungslos anstarrte, holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück.

Unter viel Händeschütteln und Schulterklopfen wurde ihm eine Urkunde und ein Scheck überreicht. Wie betäubt nahm er beides entgegen. Ganz besonders würdigte der Chefredakteur die Tatsache, dass der Gewinner des Nachwuchswettbewerbes erst dreizehn Jahre alt war. Er bot ihm an, sich in ein paar Jahren bei der Zeitung zu bewerben, falls er gerade nicht wusste, was er tun solle.

Man machte Fotos und sehr zu Simons Verdruss mussten seine Eltern einige Sätze über ihn sagen.

Dann bat man ihn, ein Kapitel seines Werkes vorzulesen. Mit vor Aufregung zitternder Stimme las er vor. Als er dann den Applaus hörte und in die beeindruckten Gesichter blickte, fiel alle Anspannung endlich von ihm ab. Strahlend sah er zu seinen Eltern.

Anschließend schloss ihn seine Mutter voller Stolz in ihre Arme und sein Vater hatte ihm anerkennend auf die Schulter geklopft. Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sich Simon nicht vorstellen können.

Wie er schon erwartet hatte, versuchte seine Mutter ihn zu überreden, das Preisgeld auf sein Sparbuch einzuzahlen. In diesem Fall setzte sich Simon aber durch, wenn auch mithilfe seines Vaters, der mit ihm der Meinung war, dass er sich den Gewinn selbst erarbeitet hatte und somit über die Verwendung des Geldes bestimmen sollte. Nur widerwillig hatte seine Mutter sich durchgerungen, dem zuzustimmen. Doch er war überzeugt, dass das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen war.

Am darauffolgenden Samstag veröffentlichte die Zeitung auf den Seiten der Kultur ein großes Foto von Simon mit einem kleinen Lebenslauf. In dicken Lettern folgte als Nächstes die Überschrift und dann begann sie - seine Geschichte.

Am Frühstückstisch wurde erst einmal die Zeitung herumgereicht. Martin wollte wissen, wer denn der fremde Junge auf dem Bild sei, worauf die Mutter sie ihm wieder wegnahm.

»Wie konntet ihr mir einen zweiten Bruder verheimlichen?«, heuchelte er Entrüstung. »Der auf dem Foto sieht viel besser aus als dieser Gnom da.« Dabei deutete er auf Simon.

Nach dem Frühstück wurde abgestimmt, wer vorlas. Die Wahl fiel auf seinen Vater und alle hörten gespannt zu. Da Simon während der ganzen Wochen niemanden auch nur eine Zeile hatte lesen lassen, waren alle begierig darauf, die Geschichte endlich kennenzulernen. Selbst für Simon war es eigenartig, sie...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Kinder- / Jugendbuch
Schlagworte Bonn • Fantasy • Freundschaft • Magie • Zauberer
ISBN-10 3-7407-2391-2 / 3740723912
ISBN-13 978-3-7407-2391-0 / 9783740723910
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