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KENNST DU DIE ERDE? (eBook)

Unseren Planeten ganzheitlich erkunden und verstehen
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
344 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-7439-5209-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

KENNST DU DIE ERDE? -  Michael Duesberg
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In dieser Erd-Geschichte geht es um ein allgemeines Bekanntmachen geographischer, geologischer und anderer Tatsachen und um Anregungen zur eigenen Beobachtung. Es ist daher kein Lehrbuch im üblichen Sinne. Dass durch diese Art der Sachdarstellung jedoch mehr gelernt werden kann als mithilfe herkömmlicher Lehrbücher, soll nicht verschwiegen werden. Zudem befasst sich das Buch mit Bereichen und Fakten, die kaum irgendwo anders zu finden sind. Die Texte orientierten sich großenteils an den baden-württembergischen Lehrplänen, denen zahlreiche Sachbücher zu größerer fachlicher Breite und mehr Farbe und Anregung verholfen haben. Durch fiktive Dialoge zwischen Großvater und Enkel erhält der Lehrstoff zusätzlichen Pep, außerdem werden Erinnerungs- und Lerntechniken vorgestellt, die das Behalten von Lerninhalten radikal zu steigern vermögen. Dies kommt nicht nur den geologischen Angaben im Buch zugute, sondern kann fortan für alle Schulfächer oder Interessengebiete eingesetzt werden. Die im Buch angelegte Betrachtungsart berücksichtigt eine ganzheitliche Sichtweise auf Erde, Natur und Sterne, ohne dabei je die wissenschaftlichen Grundlagen und Fragestellungen zu verlassen und kann deshalb dem Realschüler, dem Gymnasiasten und dem interessierten Laien gleichermaßen empfohlen werden. Gerade letzterer dürfte daraus eine Fülle an Anregungen erhalten, die ihm kein Fachbuch auf ähnliche Weise liefern kann.

Geboren 1947. Berufe: Gärtner, Bauer, Waldwirt; Heilpädagoge; von 1979 - 2003 Lehrer; Genealoge; Rentner und Privatforscher. Lebt mit seiner Frau am Bodensee. Das Paar hat fünf Kinder.

Geboren 1947. Berufe: Gärtner, Bauer, Waldwirt; Heilpädagoge; von 1979 - 2003 Lehrer; Genealoge; Rentner und Privatforscher. Lebt mit seiner Frau am Bodensee. Das Paar hat fünf Kinder.

DER DSCHUNGEL


Urwald


Am Nachmittag stieg ich wieder zu Großvater nach oben, um mir meine tägliche Geologie-Einheit reinzuziehen. Diesmal kam ich allein, weil Christoph Geigenstunde hatte. Als wir bereit waren, fing Opa gleich an.

„In den Ländern am Äquator wachsen dichte Wälder, sie heißen tropische Regenwälder oder Dschungel. In dieser Äquatorregion ist es stets drückend heiß und feucht. Es gibt weder Frühling, Sommer, Herbst noch Winter. Täglich entladen sich schwere Gewitter mit wasserreichen Platzregen. Die Luft dampft. Regen und Hitze lassen die Pflanzen während des ganzen Jahres unentwegt und üppig wachsen. Der Dschungel ist daher zu jeder Zeit grün.

Der Amazonas-Strom in Südamerika fließt durch den größten Dschungel der Welt. Andere große Regen-Urwälder gibt es in Afrika und Asien.

Aber auch der Dschungel hat sich durch Menschenhand verändert. Weite Gebiete wurden gerodet, um Gummibäume, Bananen, Kokospalmen und Ananas in Plantagen zu pflanzen. Und mächtige Urwaldriesen mussten stürzen, um modernen Straßen Platz zu machen.

In den Regenwäldern wachsen die Pflanzen natürlich auch verschieden hoch, ähnlich wie bei uns, nur höher. Die höchsten Bäume bilden schirmartige Kronen aus, die das Licht nicht nach unten durchlassen. Kletterpflanzen ranken sich an den Stämmen empor oder hängen in Schleifen zwischen den Bäumen. Aufsitzerpflanzen (Epiphyten), die nicht auf der Erde, sondern auf Bäumen wachsen, bilden Luftwurzeln aus, mit denen sie das Wasser aus der Luft aufnehmen können. In den Baumkronen leuchten farbenprächtige Orchideen; dort bekommen sie genügend Licht. Jedes Stockwerk des Urwaldes ernährt „seine“ Tiere und auch „seine“ Schmarotzer. Kleinere Kletterer, wie z. B. Klammeraffen gelangen mühelos bis in die Baumkronen. Die größeren Tiere finden ihre Nahrung auf tieferen Etagen oder am Boden.

Stockwerke des Regenwaldes3

Damit du dir das ein bisschen besser vorstellen kannst, lese ich dir mal den Bericht eines Reisenden vor. Er schreibt über den tropischen Regenwald in Kalimantan, einer riesigen Insel im Malaiischen Archipel, die früher Borneo hieß.“

„Zu Fuß dringen wir in den Regenwald ein. Dämmerlicht umfängt uns. Die Luft ist von Feuchtigkeit gesättigt. Es ist drückend schwül, wie im Treibhaus. Überall tote Bäume, vermodernde Blätter, morsches Holz. Verwirrend ist die Pflanzenfülle und der Artenreichtum! Auf Borneo soll es über 2 500 verschiedene Baumarten geben. Dennoch gleicht kein Baum dem anderen. Hier steht ein teilweise kahler, dort ein vollkommen blattloser Baum. Ein dritter trägt gerade Blüten, ein vierter Früchte. Wegen der fehlenden Jahreszeiten haben die Pflanzen keinen festen Wachstumsrhythmus. Sie treiben rasch aus, schießen empor und sterben wieder ab – ein ewiger Kreislauf, solange der Mensch nicht eingreift. Wo sich im Blätterdach die kleinste Lücke öffnet, schlingen sich armdicke Lianen von Stamm zu Stamm und füllen in ständigem Kampf um das Licht alle Zwischenräume aus. Auf Ästen und in den Baumkronen sitzen unzählige Epiphyten, Aufsitzerpflanzen, unter denen die Orchideen und Farne die bekanntesten sind.

Der Wald ist voller Leben. Zikaden schreien. Wir hören die schrillen Rufe weit entfernter Nashornvögel. Irgendwo hämmert ein Specht. Besonders lästig sind die unzähligen Moskitos, Fliegen und Blutegel. Plötzlich über uns ein lautes Knacken, schwankende Äste und kläffendes Gebrüll: Eine Horde Affen flieht. Die Wipfel der Bäume bieten ihnen einen idealen Lebensraum. Schweißüberströmt erklimmen wir einen Höhenrücken. Der feuchte Boden wimmelt von Schnecken, Riesenameisen, Tausendfüßlern und Eidechsen. Wir sehen Frösche, Heuschrecken und Eichhörnchen. […].

Als wir endlich das Flussufer erreichen, ist der Himmel mit dunklen Wolken bedeckt. Wir besteigen das wartende Langboot und fahren flussaufwärts. Das Ufer wird beiderseits von einer undurchdringlichen Blättermauer gesäumt. Hier, wo der Wald dem Licht ausgesetzt ist, sprießt das Grün noch viel üppiger. Der Stockwerkbau ist jetzt deutlich zu erkennen. Unten wachsen schattenliebende Kräuter. Darüber folgen mehrere Meter hohe Sträucher und Bäume. Das dritte Stockwerk bilden etwa 20-30 m hohe, ausgewachsene Bäume mit breiten Kronen. Über diese ragen die Baumriesen empor, gestützt von gewaltigen Brettwurzeln. Sie erreichen Höhen von 60 m und mehr.

Plötzlich ist das Unwetter da. Sturm fegt heran. Die Bäume ächzen. Hier und da hört man einen Stamm krachend umstürzen. Blitze erleuchten den Urwald. Donner zerreißt die Luft. Schwere Tropfen klatschen hernieder. Dann bricht ein sintflutartiger Regen los, wie man ihn nur in den Tropen erleben kann: Es ist, als ob das Wasser aus Fässern über uns ausgeschüttet würde. Nachdem der Regen vorüber ist, scheint wieder die Sonne. Alles ist triefend nass, die Luftfeuchtigkeit unerträglich hoch. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Bakus Langhaus. Ich freue mich auf die abendliche Abkühlung und die laue Tropennacht.“

Papageien im Tropenwald4

„Da will ich später vielleicht auch einmal hin“, sagte ich zu Großvater.

„Spar schon mal darauf“, riet er.

„Du, ich habe schon ganze 7,75 € beisammen“, antwortete ich grinsend.

Da griff er in seine Hosentasche, holte ein Eurostück heraus, reichte es mir und sagte: „Dem Ziel um einen Meter näher.“

Damit beendeten wir die Lektion und plauderten noch ein bisschen.

„Meine 6. Lernregel, bitte noch“, bat ich dann.

„Bist wohl auf den Geschmack gekommen?“, neckte mich Großvater. Dann dachte er kurz nach und begann:

Die 6.Lernregel

„Auch in die 7. Lektion muss ich zuerst kurz einführen: Das Kommende ist unabhängig von der Tatsache, dass uns Gelerntes pro Durchlesen in der Regel zu 80 % entgleitet und nur 20 % verfügbar bleiben. Es gibt da eine andere interessante Untersuchung über auswendig Gelerntes bei Kindern und Erwachsenen. Der britische Psychologe P. D. Ballard führte mit Zwölfjährigen folgendes Experiment durch: Er ließ eine Testgruppe etwas Bestimmtes lernen und fragte das Gelernte direkt danach ab. Das Ergebnis bewertete er als „100“. Dann untersuchte er das Gelernte tagelang weiter, um dessen Verblassen und Schwinden in der Erinnerung zu erforschen. Was er herausfand, wurde eine Sensation:

Nach dem soundsovielten Tag Erinnerungsergebnis
1. 111
2. 117
3. 113
4. 112
5. 111
6. 99
7. 94

Man stand also vor der unglaublichen Tatsache, dass die Erinnerung anfangs 1 bis 5 Tage lang weiter zu- und gar nicht abgenommen hatte! Ja, sogar umgekehrt, nach einem Tag Ruhe blühte sie erst richtig auf. Erst ab dem 6. Tag trat dann das ein, was jeder bereits ab dem 1. Tag erwartet hätte: Sie schwand dahin.

Ein ähnliches Experiment führte der Psychologe F. Nicolai durch: Vor seinen Testpersonen legte er 10 Gegenstände aus und ließ diese 15 Sekunden lang betrachten. Dann räumte er die Gegenstände ab oder deckte sie zu und fragte die Probanden, was sie gesehen hätten. Die Aussagen schrieb er auf. Er registrierte dabei:

Zeitliche Abfrage Erinnerung: Anzahl Gegenstände
sofort danach 5,4
½ Stunde später 6,3
5 Stunden später 7,0
24 Stunden später 7,8
4 Tage später 7,6
4 Wochen später 7,4

Damit wurden Ballards Forschungsergebnisse bestätigt. Aus einer gewissen zeitlichen Distanz vom direkten Erleben blühen Erinnerungen erst richtig auf, ähnlich, wie eine gewisse räumliche Distanz eine erweiterte Übersicht ermöglicht (Panorama-Blick).

Für das Lernen ergibt sich daraus, dass wir uns, wenn wir nach bestimmten Lerneinheiten eine Pause einlegen, nicht nur damit belohnen, sondern unsere Erinnerungen in jeder Pause zugleich auch etwas anwachsen lassen. Dadurch kommt ein sog. Intervall-Lernen zustande, das zwischen Lernhäppchen und Pausen abwechselt.

Also nicht Pauken, sondern Pausen während des Lernens!

Ein Augenblick Pause wiegt zwei Augenblicke Pauken...

Erscheint lt. Verlag 5.9.2017
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch
Sonstiges Geschenkbücher
Schlagworte Acker • Afrika • Bäche • Blitz und Donner • Entstehung • Erdbeben • Erde • Flüsse • Gesteine • Gewitter • Himmel • Hurrikan • Landwirtschaft • Lava • Meer • Mensch • Naturgewalten • Naturkatastrophen • Regenwald • Seen • Sonne • Tiere • Vulkan • Wald • Weltall • Wiesen • Wirbelstürme • Wüste
ISBN-10 3-7439-5209-2 / 3743952092
ISBN-13 978-3-7439-5209-6 / 9783743952096
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