Ein Kristall von Ewigkeit (eBook)
404 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-60014-0 (ISBN)
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Ein Kristall von Ewigkeit
Für meine kleine Schwester Anja die gleichermaßen die Gabe und den Fluch besitzt das ganze Leben mit den reinen Augen und dem Herzen eines Kindes zu sehen
Die kleine müde Hexe Flix
Sah auf rosa Wolken nieder
Und wie alle späten Flieger
Sauste sie zum Gror wie nix
Tausend Hexen hat ein Gror
Und noch eine Oberhex’
Flixchen schoß geradewegs
Bis nach vorne an das Tor
Großes Feuerzauberwerk
Funkte, blitzte, krachte laut
Flixchen über Hüte schaut
Sieht die Oberhex’ am Berg
Zitternd, wütend tappt sie vor
Peitscht mit ihrem Zauberstabe
Fetzen fliegen und ein Rabe
Schwingt zum Himmel sich empor
Lautes Schweigen, nix mehr kracht
Der Oberhex’ entgleist der Blick
Zur kniend kleinen Hexe Flix
Knisternd grell scheint ihre Macht
„Immer ruhig, mein gutes Kind!
Sag, was ist dein Grund dafür
Daß du alle störtest hier!“
Man die Oberhex’ vernimmt
„Schlangenspieß und Krähenzehe!
Hexen hört mich, hier beim Gror
Steht euch eine Kröte vor!
Mir wird’s übel wenn ich’s sehe!“
Hexen raunen, Worte rennen
Oberhexe lächelt milde
„Lassen wir die kleine Wilde
Nicht den Fluß der Feier hemmen
Wo sind hier die ihr Vertrauten?
Denn nun will ich meiner Kraft
Für die ganze Hexenschaft
Etwas Wichtiges verlauten: - “
„Ja, es sollen alle hören!
SIE SPITZELT FÜR DIE DSCHANDSCHAWAR!!!
Mein Bruder sah es, war selbst da!“
„Ja, ja.. Womit wir weiter Zeit verlören - “
„Mein Bruder hielt sich gut versteckt
Doch mit Dschandschawar vereint
Verriet die Oberhex’ dem Feind…
- Er wurd’ gebannt als er entdeckt!!!“
Verwirrung rast und faßt und springt
Weit verweilt
Wild geteilt
Dort Murmeln, hier Gelächter klingt
„Und wenn’s wär der Wahrheit Lied?“
„Wo wohl ihre Eltern sind?“
„Unverschämtes Hexenkind
Packt sie, packt den Störenfried!“
Donnerschlag, Flix’ Besen schießt
Aus der Menge in die Höhe
„Wurzelgift und Geierkrähe!
Glaubt mir, glaubt mir, daß sie’s ist!“
Kalt Lachen auf dem Berge hallt
Die Oberhex’ steht plötzlich frei
Kreischt voller Bosheit: „Eilt herbeiiiiiiii!!!“
Mit Zauberstab in Richtung Wald
Erstarrt wie Eis die Hexenschar
Ein Dschandschawar aus jedem Baum
Nicht in Flixchens ärgstem Traum
Sah sie je was nun geschah
Die Hexen ohne Zauberstabe
Wie es Sitte ist beim Gror
Drängen schreiend hin zum Tor
Verfolgt vom Feinde ohne Gnade
Eingeholt, gestellt, gefaßt. Allein
Dort oben kann sie sehen
Die Hexen werden nicht bestehen…
Ein kurzer Schmerz entfährt als Schrei
Die Oberhex’ hat schlecht gezielt
Hat nur den rechten Arm gestreift
Flixchen rasch die Chance ergreift
Und flüchtet von dem schaurig Feld
Erloschen rasch der letzte Schein
Dem Himmel den die Hex’ durchfliegt
Bald Stunden weiter hinten liegt
Das Treffen auf den dunklen Feind
Ein Gedanke Flixchen quält
‚Was kann ich tun? Wo soll ich hin?’
Geht ihr ständig durch den Sinn
Bis sie erschöpft vom Besen fällt
*
Weich und wohlbehagt erwacht…
Gut verbunden ist ihr Arm
Schon hört sie eine Stimme warm
„Ich fand dich draußen in der Nacht.“
Flix blickt mit grünen Hexenaugen
Hoch zum Kräutersammlermann
Ob sie ihm vertrauen kann?
Wird er die Geschichte glauben?
Besorgnis und auch Mitgefühl
Legt bald sein Gesicht in Falten
„Was nun tun?“, drängt Flix den Alten
„Bei Oberhexchens bösem Spiel?“
„Oh, Spiel sagst du? - Die Taktik ist
Fürwahr das Schwert des Schwachen…
Laß mich nur machen!
…Ein bißchen hiervon, …ein wenig List…“
„Was kocht denn da so heiß und grün?“
Flix hält ihre Nase klein
Tief in den brodelnd Topf hinein
„Weg da jetzt! Du wirst schon sehn.“
Nur ein paar Stunden später dann
- Der Trank ist fertig, beide fliegen -
„Was sah ich in dem Kessel sieden?“
Nervt sie den Kräutersammlermann
„Frische Kräuter aus dem Garten
Aus den Bergen, aus dem Wald
Und ein Zaubersprüchlein! Bald
Mußt du nicht mehr länger warten.“
„Ein Zauberspruch? - Moment. Von mir?“
„Ja, genau das ist unser Plan
Sobald er in den Trank getan
Wird’s zum Wandlungselixier.“
„Oh gut! Das ist wirklich leicht versucht:
Ein Drache werd' ich sein!
Brüllen und wild feuerspei'n!
Und schlage alle in die Flucht!“
Er schüttelte den Kopf. „Nein, nein!
Bedenk’ bei dem was du im Schilde führst:
Nur dem, was du mit deiner Hand berührst
Kannst du damit ähnlich sein.“
Sie flogen weit, sie flogen schnell
Zur schwarzen Festung Dschandschahug
Verborgen hielten sie sich klug
Sie landeten, es war noch hell
In dunkle Kutten eingehüllt
Schlichen Wachen, auf und ab
Mod’rig roch es, wie am Grab
Wo Sonne auf tote Erde fällt
Flix schüttelt's bald vor kühler Luft
Dicht bei dem alten Mann sie bleibt
Der Kräuter zwischen Fingern reibt
Und damit ein paar Vögel ruft
„Hier, der Trank!“, raunt er und reicht
Der Kleinen ein Flacon
„Sprich ‚Che Hox', und dann trink davon!“
Flix folgt, sie fühlt sich seltsam leicht
Statt Arme heben sich nun Flügel
„Lausche und kehr bald zurück!
Ich wünsche dir Erfolg und Glück!“
Der Vogel Flix schwingt auf zum Hügel
Gleich dahinter, im seichten Tal
Vorbei an manch’ wacher Schattengestalt
Segelt ein Vöglein durch des Fensters Spalt
Findet Feinde sitzend beim Abendmahl
„Gestern war ein großer Tag!“
Ruft der König der Dschandschawar
„Ha! Eintausend Hexen weniger!
Nun hört, was die Zukunft uns bringen mag…“
Geduckt im Grün der Kräutermann
Zu spät hört er, wie etwas knackt -
Ein Schlag! Ohnmächtig er zusammensackt
Die Wache packt ihn und zieht vondann'
Hoch oben aus dem Schutz der Säule
Sieht Flix den König wild agieren
„Wir werden alles ausradieren!
Befreien uns von Hexenfäule…“
„Die Oberhexe ist bereit?
Weshalb?“ - „Ein zweites Gror
Bereitet sie im Süden vor
- Für den Kristall von Ewigkeit…“
„Ein hoher Preis!“ - „Er ist es wert
Wir konnten seine Macht nie wecken
Vertraute! Noch müssen wir ihn gut verstecken!“
Der schwarze König zieht sein Schwert
*
Viele Stunden weit im Süden
Tritt ein Hexer vor das Haus
„Lio!“, ruft er müde aus
„Komm herein, es wird schon sieben!“
Tief im Wald liegt Lio lachend
Verbot’ne Zauber wabern fort
Oftmals trafen sie sich dort
Einer übend, einer wachend
Langsam sinkt der Zauberstab
Heiser flüstert’s unter Zweigen
„Morgen werde ich dir zeigen
Was ich dir versprochen hab’…“
„Ayvien?“, fragt Lio laut
Schwarzer Mantel fern im Wald
Ein Blick. Verschwunden die Gestalt…
Der Abend in den Bäumen graut
*
Hoch oben über Dschandschahug
Späht Vogel Flix in weiten Kreisen
Sucht schon lange nach dem weisen
Alten Kräutermann im Flug
„Wo kann er sein? Von einer in die nächste Krise…
Da! Da verschleppen ihn zwei Wachen
Was soll ich tun, kann ich was machen?
- Zu spät! Sie sperren ihn in die Verliese…“
Im Sturzflug rauscht sie durch die Luft
Landet zwischen Gitterstäben
Lahm und prasselnd startet Regen
Während sie ihn leise ruft
„Kräutermann, oh, Kräutermann!“
„Ahh. Oh. Flix! Verschwinde hier!
Sie stehen gleich da bei der Tür!“
„Mal sehen was ich hexen...
| Erscheint lt. Verlag | 5.10.2022 |
|---|---|
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Vorlesebücher / Märchen |
| Schlagworte | Abenteuerreise • Das gereimte Buch • Ein Kristall von Ewigkeit • gereimtes Buch • hexengedicht • Hexenkind auf Reise • Krieg gehört verboten • Kristall • Rechtschreibreform • Wortschatzkiste |
| ISBN-10 | 3-347-60014-2 / 3347600142 |
| ISBN-13 | 978-3-347-60014-0 / 9783347600140 |
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