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Komm zurück, Fabio (eBook)

Jugendbuch nach einer wahren Begebenheit
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
408 Seiten
tredition (Verlag)
9783347715868 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Komm zurück, Fabio -  Monika Starzengruber
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Die fünfzehn Jahre alte Lea ist erleichtert, als Fabio in der Clique nicht mehr erscheint. Sie stritten sich bloß, weil er sie nur ärgerte, und das nannte er dann Spaß. Doch bald fehlt etwas in der Clique. Fabio fehlt und Lea macht die Clique ohne ihn keinen Spaß mehr. Dazu spürt sie einen dumpfen, brennenden Druck in der Brust seit seinem Wegbleiben und sie fragt sich: Ist das die Liebe? Ihre Sehnsucht nach Fabio wächst und sie wünscht, er würde endlich wieder auftauchen. Was er dann auch tut, mit Sophia im Schlepptau. Lea ist erfreut, verwirrt und eifersüchtig zugleich, weshalb sie zickig reagiert. Für sie scheint Fabio für immer verloren und sie beschließt, die Clique in Zukunft zu meiden, um dem Paar nicht mehr begegnen zu müssen. Doch sie hat nicht mit Emi, ihrer besten Freundin gerechnet und nicht mit einer Enthüllung, die sie voll aus den Socken hauen wird ...

Monika Starzengruber lebt als freie Schrifstellerin mit ihrer Familie und Kater Felix in Oberösterreich. Schreiben war schon als Kind ihre Leidenschaft. Ihr Genre ist breit gefächert. Einige Kinderbücher, heitere Romane, moderne Märchen, Kurzgeschichten sowie auch Theaterstück und Hörspiele für Kinder wurden bisher von ihr veröffentlicht. Wobei sie die Zeichnungen der Kinderbücher selbst anfertigte. Durch viele Kurse ihren Zeichenstil perfektioniert, veröffentlichte sie kürzlich auch Jahreskalender, Puzzles und Leinwände mit ihren Werken. Ihre Hobbys sind der Garten, das Zeichnen, Schreiben und Lesen, wobei sie heitere Lektüre, Erlebnisberichte und Sachbücher bevorzugt. Sie mag: ein gutes Buch, Pflanzen, Enten, Gänse, Katzen und Vögel ein Miteinander und Füreinander. Sie mag nicht: Vorurteile, Besserwisserei, Mobbing, Neid, alle Arten von Gewalt und Horrorfilme.

Monika Starzengruber lebt als freie Schrifstellerin mit ihrer Familie und Kater Felix in Oberösterreich. Schreiben war schon als Kind ihre Leidenschaft. Ihr Genre ist breit gefächert. Einige Kinderbücher, heitere Romane, moderne Märchen, Kurzgeschichten sowie auch Theaterstück und Hörspiele für Kinder wurden bisher von ihr veröffentlicht. Wobei sie die Zeichnungen der Kinderbücher selbst anfertigte. Durch viele Kurse ihren Zeichenstil perfektioniert, veröffentlichte sie kürzlich auch Jahreskalender, Puzzles und Leinwände mit ihren Werken. Ihre Hobbys sind der Garten, das Zeichnen, Schreiben und Lesen, wobei sie heitere Lektüre, Erlebnisberichte und Sachbücher bevorzugt. Sie mag: ein gutes Buch, Pflanzen, Enten, Gänse, Katzen und Vögel ein Miteinander und Füreinander. Sie mag nicht: Vorurteile, Besserwisserei, Mobbing, Neid, alle Arten von Gewalt und Horrorfilme.

Kapitel 1

Lea heulte. Schlüssel ins Schloss, Tür auf - BAMM. Tür zu.

„Lea, bist du das?“

Trotziges Schweigen. Schnurstracks eilte sie ins eigene Zimmer, wo Schulbeutel samt Jeansjacke in eine Ecke knallten. Ihre aufgestaute Wut brauchte Raum, sonst platzte sie! Aufs Bett gehechtet, das Gesicht ins Kissen gedrückt, gab sie ihrem bohrenden Innenleben endlich nach und schrie: „Scheiß Mathe! Scheiß Mathe! SCHEISS MATHE!“

Wieder ´ne fünf auf die Schularbeit, obwohl gelernt, wie nie zuvor.

Diese verdammten Formeln, warum blieben sie nicht drin, in diesem Hirn? Sie dem richtigen Rechenvorgang zuzuordnen war kinderleicht gewesen - zu Hause; doch in der Schule, während der Schularbeit, verwandelten sie sich plötzlich in unleserliche Hieroglyphen, mit denen sie nichts mehr anzufangen wusste. Shit … dabei war sie sich ihrer Sache diesmal so sicher gewesen. Sogar auf den Schummelzettel hatte sie verzichtet.

Wieso musste immer alles so kommen, wie sie es nicht wollte? Schon auf den alles sagenden Blick der Mathe-Lehrerin, als sie ihr das Heft mit der korrigierten Arbeit zurückgab, hätte sie am liebsten losgeheult, vor Enttäuschung. Nur ihre saumäßig gute Beherrschung und brillantes Talent zu schauspielern ersparte ihr diese zusätzliche Blamage.

„Dann eben wieder ´ne fünf. Ist mir scheißegal!“

Besser sie vergaß die Schule. Besser sie dachte an Emi, mit der sie sich abends verabredet hatte. Der Wecker daneben auf dem Tischchen zeigte: viel zu früh dafür. Eigentlich verspürte sie nicht wirklich Lust, nach dieser Schularbeitspleite mit Emi oder irgendwem aus der Clique blöd rumzualbern.

„Lea“, rief es aus der Küche, „Lea, bist du da?“

Lea ignorierte die Stimme der Mutter. Hastig wischte sie sich mit dem Handrücken ihr verweintes Gesicht ab, schniefte und erhob sich.

… die Mathe kann mich mal. Und die Noten erst recht. Wer braucht schon gute Noten, wenn er noch ein Jahr Schule vor sich hat? Warum eigentlich nicht mit Emi oder sonst wem aus der Clique blöd herumalbern? Ich und Weichei? Das könnte allen so passen! Jetzt erst recht nicht!

Schwungvoll strich sie sich ihr braunes, glattes Haar zurück, das ihr die Sicht verdeckte, sobald sie den Kopf nach vorne neigte. Ihre ein Meter und zweiundsechzig große, zierliche Gestalt verschwand fast unter ihrer glatten, bis an die Hüften reichenden Mähne. Sie benutzte nur selten Spangen, noch seltener band sie ihr Haar zusammen, sie fand es cooler so. Lea war hübsch und sie wusste das. Doch im Moment fühlte sie sich wie das hässliche Entlein persönlich, verfolgt vom Pech auf der ganzen Linie. Was zählte es da, dass sie erst fünfzehn war und das Leben noch vor sich hatte, wie die Erwachsenen ihr oft klug predigten? Die Gegenwart zählte schließlich im Leben, und im Moment kam sie mit dieser Gegenwart überhaupt nicht zurecht. Hätte sie bloß die Schule schon hinter sich – sie war erst in der achten Klasse … und dann Fabio – ach, lieber nicht daran denken.

Sie beugte sich vor und drückte auf die Play-Taste ihrer heiß geliebten Stereoanlage, worauf Eloy de Jongs Stimme aus den Boxen tönte.

Sie warf sich rücklings aufs Bett, schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Musik. Es dauerte, bis ihre angespannten Nerven sich ihrem Willen beugten und sich entspannten. Doch bald nahm sie nur mehr die Stimme von Eloy, den Takt des Schlagzeuges und das Dröhnen des Basses wahr. Getragen vom poppigen Notenwirrwarr hob sie in eine Welt ab, in die sie sich stets träumte, wenn sie uneins mit sich war. Eingehüllt in ihrer Fantasie entwickelten die Dinge im Zimmer plötzlich ein Eigenleben. Der Kleiderschrank verwandelte sich in eine Gruppe Fans, die fasziniert beobachteten, wie sie gemeinsam mit Eloy auf der Bühne stimmgewaltig einen verkaufsstarken Popsong trällerte. Aus dem Wandregal, auf dem ein bisschen Lesestoff aus früheren Zeiten und abgegriffene Stofftiere unbeachtet vor sich hin moderten, wurde ein Scheinwerfer. Dieser tauchte die rockige Präsentation in das dazu benötigte Rampenlicht.

Auf der zerkratzten Kommode, unter dem Fenster, stand Leas über alles geliebte Stereoanlage. Sie war ihr vollständiger Reichtum und ganzer Stolz. Sie verwandelte sich zum Tonmischpult, das sämtliche Töne in einem Sound erklingen ließ, dem es gelang, die Zuhörer ‚mitzureißen‘. Ein wackeliger Tisch mit betagtem Stuhl neben dem Bett, auf dem sie sonst immer ihre Hausaufgaben machte, mutierten zu Klavier und dem dazugehörigen Spieler. Und die mit Tixo aufgeklebten Poster ihrer Lieblingsstars an den Wänden, standen für Zuseher in den oberen Rängen der Galerie. Lea trug Jeans. Genau das Richtige für eine Darbietung auf der Bühne. Vor Kleidern mit Rüschen und Schleifen graute ihr, ebenso vor Schnulzensängern und Lovestorys. Ihrer Meinung nach passten derartige Weltenbeschöniger nicht in ein Dasein, wo man sich mit Ellbogen zu behaupten hatte und eisig verbale Gefühlsduschen an der Norm lagen. In so einem Umfeld war es nur auszuhalten, wenn man regelmäßig in seine selbst zurechtgezimmerte Traumwelt eintauchte; für sie jedenfalls. Wenn auch mit Hilfe des Schlagzeuges, des Basses und der dazugehörigen Musikstars.

Lea wälzte sich auf die Seite, streckte den Arm nach der Stereoanlage aus und drehte die Lautstärke höher. Worauf das Schlagen des Schlagzeuginstrumentes neben des Basses durch die Luft dröhnte, dass selbst die Wände im Takt des rockigen Soundsystems vibrierten. Dabei verschwendete sie nicht einen Gedanken an die Nachbarn, die im gleichen Gemeindebau wohnten und nicht mit ihr auf derselben Musikwelle dahinritten, ja, sie vielleicht sogar als störenden Lärm empfanden.

Auf Lea wirkten die Klänge in diesen Dezibel, als fiele ihr ein großer Felsbrocken von den Schultern - echt geil. Sie wippte mit den Füßen zum Takt des Refrains, den Eloy und sie lautstark, auf Wolke sieben angekommen, loslegten. Der Frust über die verpatzte Schularbeit wich endgültig. Im Fantasyland der Perfektion gleichmäßig dahinsegelnd merkte sie nicht, wie die Tür aufgerissen wurde.

„Die Musik ist zu laut!“, plärrte die Stimme von Frau Wagner neben der von Eloy und Lea: „… egal was andre sagen …“

„Der Vater schläft!“

Lea reagierte nicht. Zu sehr war sie in den Sound vertieft.

Kurz entschlossen bewegte sich Frau Wagner auf die Wand zu, ergriff das Kabel und zog den Netzstecker aus der Dose, wodurch Eloys Stimme dumpf abwürgte. Verwirrt öffnete Lea die Augen und schnellte aus ihrer liegenden Stellung unmutig seufzend hoch. Im Begriff zur Stereoanlage zu eilen, um diese unwillige Störung zu beseitigen, erblickte sie die Mutter. „Du?“, entfuhr es ihr. Grober, als sie wollte. In letzter Zeit passierte ihr das öfter. Hinterher tat es ihr meistens leid, aber – warum musste die Mutter sie auch immer provozieren!

Frau Wagner, erbost über das unwillige „Du“, stemmte beide Hände in die Hüften und ereiferte sich: „Ja, ich. Wenigstens ‚hallo’ hättest du sagen können, damit ich weiß, dass du da bist.“

Auf diese fast tägliche Leier drehte Lea genervt die Augen zur Decke. Ihr war im Moment weiß Gott nicht danach zumute, sich vor der Mutter zu rechtfertigen. Noch weniger, sich mit ihr zu streiten. Denn erfahrungsgemäß brachte das nichts ein, außer verpuffte Luft. Die Mutter gab nur selten nach. Und bevor sie die Fünf in Mathe gebeichtet hatte, hütete sie sich lieber, sie durch Streit zu verstimmen. Obwohl - unauffällig inspizierte sie sie - beschissene Laune hatte sie scheinbar schon.

Früher war alles anders. Schöner. Das Familienleben lief wie geschmiert und harmonisch ab. Die Eltern, Bruder Bernd und sie bildeten eine Einheit, die sich glückliche Bilderbuchfamilie nennen durfte. In dieser Zeit liebte Lea ihren Vater sehr, viel mehr als die Mutter. Aber früher kam er auch nie betrunken nach Hause, trieb mit ihr Späße und strich ihr oft zärtlich über das Haar.

Als sich vor Jahren das Familienleben auf den Kopf stellte, merkte man das an der Mutter am meisten. Nicht äußerlich, sie föhnte ihr kurz geschnittenes Haar korrekt wie immer, auch ihre Kleidung ließ nichts zu wünschen übrig. Sie sah lange nicht wie eine Frau von fünfundvierzig Jahren aus. Die Mutter veränderte sich innerlich, was sich an Härte und Misstrauen offenbarte. Aber nicht nur sie, die ganze Familie veränderte sich im Wesen anhand der damaligen Geschehnisse.

„Wartest auf ´ne extra Einladung? Das Essen steht in der Küche“, gab Frau Wagner strenger von sich, als Lea es im Moment ertrug.

„Hab keinen Hunger“, erwiderte sie lahm. Zuvor die Mathematikschularbeit mithilfe des CD-Players und Eloy de Jong vergessen gehabt, lag ihr die Erinnerung nun wie ein Bleiklumpen im Magen....

Erscheint lt. Verlag 21.11.2022
Mitarbeit Cover Design: Carmen Schneider
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Angst • Armut • Clique • Eltern • erstel Liebe • Familie • Flucht • Freunde • Freundin • Liebe • Musik • Schule • Streit • Trotz • unglückliche Liebe
ISBN-13 9783347715868 / 9783347715868
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