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Kämpfe für das Glück (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
240 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7541-9965-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kämpfe für das Glück -  Kate Lillian
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Die nächsten Entscheidungen des Connectings stehen kurz bevor. Jill weiß, dass sie ihre Chancen bei den Prinzen verspielt hat, und wartet nur noch darauf, dass sie zurück nach Hause geschickt wird. Doch der Besuch des iberischen Thronfolgers bringt alles durcheinander - und plötzlich findet sich Jill an einem Punkt wieder, der nicht nur ihre eigene Zukunft entscheidend verändern könnte. Wird die Liebe letztendlich doch stärker sein als jede Vernunft? Oder wird die Politik dem Glück im Weg stehen?

Kate Lillian ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Offiziell lebt sie im Süden Deutschlands, doch sie würde behaupten, dass das Zentrum des Landes näher liegt als die Grenzen zu Österreich und der Schweiz. Wenn sie mal nicht so rational denkt, dichtet sie Geschichten über die Liebe, die Zukunft und über junge Frauen, die ihren Platz in der Welt suchen.

Kate Lillian ist das Pseudonym einer deutschen Jungautorin. Offiziell lebt sie im Süden Deutschlands, doch sie würde behaupten, dass das Zentrum des Landes näher liegt als die Grenzen zu Österreich und der Schweiz. Wenn sie mal nicht so rational denkt, dichtet sie Geschichten über die Liebe, die Zukunft und über junge Frauen, die ihren Platz in der Welt suchen.

1


 

Ich war noch immer hier, und doch fühlte es sich nicht so an, als ob ich weiterhin dazugehörte. Vermutlich, weil es der Wahrheit entsprach. Ich war nur noch zum Schein Teil des Connectings, damit der Besuch der iberischen Königfamilie nicht in Vorwürfen endete. Sie sollten nicht denken, der Wettbewerb um die Prinzen der Modernen Welt wäre zu hart für die Kandidatinnen. Dass sie deshalb alle durchdrehten oder zusammenbrachen oder die Flucht ergriffen.

Wobei ich mir nicht vorstellen konnte, dass mein Bleiben das Ganze besser machen würde. Immerhin hatte ich mich ziemlich blamiert, mich gar als Kronenjägerin geoutet, wenn man es extrem ausdrücken wollte. Vermutlich glaubte sowieso keiner mehr an meine guten Absichten. Da konnte ich dem Connecting doch nur schaden.

Aber die Veranstalter des Wettbewerbs, sprich die Königsfamilien und ihre Berater, schienen das anders zu sehen. Ich hinterfragte diese Tatsache ständig in Gedanken, dafür hatte ich schließlich genügend Zeit. Der Arzt – Dr. Jankovic – wollte mich nicht aus dem Krankenflügel entlassen, solange die Fäden meiner Kopfwunde noch nicht gezogen waren. Darum hockte ich seit gut drei Tagen in meinem Krankenzimmer herum – seit meinem Zusammenbruch während der psychologischen Befragung. Ablenkungen wollte man mir nicht zumuten, da diese das Kopfweh, das kam und ging, verschlimmern könnten. Und den Stress, dem die anderen Kandidatinnen wegen den Vorbereitungen für die Feierlichkeiten ausgesetzt waren, sollte ich mir erst recht nicht antun. Dadurch war ich die meiste Zeit allein. Das einzige Zugeständnis war ein Buch über das Iberische Reich, durch das ich mehr über dessen Geschichte und die Kultur lernen sollte, um höfliche Konversation betreiben zu können. Dabei glaubte ich nicht, dass es sehr viel um solche Themen gehen würde. Wahrscheinlich war die Königsfamilie einfach neugierig auf das Connecting und vor allem auf uns Kandidatinnen. Immerhin würden einige von uns in die Herrscherfamilien einheiraten – zwei würden sogar an der Seite der Thronfolger irgendwann das jeweilige Land regieren. Es war sicher nicht verkehrt, mehr über diese Mädchen zu erfahren, die auf einmal auf der Bildfläche der Monarchie aufgetaucht waren.

Vermutlich würden auch mir die peinlichen Fragen nicht erspart bleiben, schließlich sollten unsere Gäste ja nicht wissen, dass ich bei der nächsten Entscheidung gehen würde. Es war meine letzte Herausforderung im Palast der Einheit, die nächsten Tage zu überstehen.

Mit einem Seufzen legte ich das Buch weg. Ich konnte mich gerade nicht auf irgendwelche Festivitäten mit Stierkämpfen konzentrieren, wenn in meiner direkten Nähe eigene Feierlichkeiten geplant wurden – von denen ich ausgeschlossen war.

Keine zwei Minuten später betrat eine Krankenschwester den Raum. Ihr Name war Sarah, ich hatte in den letzten Tagen öfters mit ihr zu tun gehabt. Sie war älter als ich, ich schätzte sie auf Ende zwanzig. Vermutlich hatte sie in den gut zehn Jahren Leben, die sie länger auf der Erde weilte als ich, schon viele Erfahrungen gesammelt. Zumindest wirkte sie ziemlich abgebrüht.

Wie immer packte sie zuerst ihre Standardfrage aus. »Tut der Kopf weh, Jillian?«

Ich wackelte verneinend mit eben jenem. »Nein, im Moment nicht.« Ich zögerte, bevor ich hinzufügte: »Aber mein Rücken.«

»Das kommt vermutlich vom vielen Sitzen und Liegen.« Sie warf einen Blick in den Gang hinaus, dann deutete sie ein Nicken an. »Willst du ein paar Meter gehen?«

»Im Flur?«, vergewisserte ich mich. Bis jetzt hatte mich niemand auch nur einen Schritt aus dem Zimmer lassen wollen. Als wäre es im Palast gefährlich.

Aber seitdem sie dem wütenden Wachmann, der die Prinzen wegen ihrer Geheimnisse rund um ihre Abstammung hatte umbringen wollen, das Handwerk gelegt hatten, war nichts mehr Dramatisches passiert. Anscheinend hatte er wirklich aus eigenem Antrieb gehandelt. Ohne Zutun der Aufrührer, die erstaunlich lange nichts von sich hatten hören lassen. Seit dem Bowlingturnier, um genau zu sein. Vielleicht hatten sie ja gemerkt, dass sie gar nichts tun mussten, um das Connecting schlecht dastehen zu lassen – das übernahmen wir schon selbst.

Also war die einzige Gefahr hier wohl, dass wir Kandidatinnen uns gegenseitig die Augen auskratzten. Und das ging in meinem Fall ja schlecht, da ich die Einzige hier war.

Das dachte ich zumindest, bis ich wenige Minuten später den Gang entlanglief. Jedes der Krankenzimmer besaß eine Scheibe, durch die man hineinblicken konnte. Dadurch entdeckte ich schließlich auch Wiktoria in einem Raum weiter vorne. Sie saß reglos auf ihrem Bett, starrte hinunter auf die weiße Decke, die über ihren Beinen lag. Ich hatte nicht gewusst, dass sie noch hier war.

Ich wurde langsamer, damit ich sie betrachten konnte. An ihrer Stirn prangte ein ähnliches Pflaster wie meines, wohl wegen des Aufschlags auf die Treppenkante, als Tess sie zu Fall gebracht hatte. Hoffentlich war ihr dadurch nichts Schlimmes passiert. So, wie sie vor sich hinstarrte, wirkte sie ziemlich geistesabwesend.

»Was ist mit ihr?«, erkundigte ich mich bei Sarah und blieb am Ende der Scheibe stehen.

Die Krankenschwester schaute durch das Glas in Wiktorias Zimmer hinein. »Sie ist mit dem Stirnbein ziemlich hart aufgeschlagen, noch härter als du. Die Wunde zieht sich quasi von einer Augenbraue zur nächsten.«

»Und warum reagiert sie nicht auf uns?«

Sarah zuckte die Schultern. »So ist sie die ganze Zeit. Wir haben deshalb sogar ein MRT ihres Kopfes gemacht, aber keine inneren Verletzungen gefunden. Dr. Jankovic vermutet, dass es an der leichten Gehirnerschütterung liegt, ich wäre mir da allerdings nicht so sicher.«

Ich teilte ihre Ahnung. Wiktoria hatte genau wie ich einiges erdulden müssen und vielleicht würde man sie ebenfalls gern rauswerfen. Wegen anstößigen Verhaltens in Bezug auf Clément. Aber jetzt behielt man sie genau wie mich hier, damit so viele Kandidatinnen wie möglich den Erfolg des Connectings repräsentieren konnten.

Abgesehen davon, dass wir beim Quiz in einer Gruppe gewesen waren, hatten wir nie viel miteinander zu tun gehabt. Wiktoria war immer wieder in Aufregungen und Streitigkeiten verwickelt, war das einzige Mädchen, das keine Bezugspersonen mehr hatte. Und obwohl ich vieles nicht guthieß, das sie getan hatte, erinnerte mich ihr leerer Blick schmerzhaft an mich selbst – nachdem ich das erste Mal in meinem Leben durch die Hölle gegangen war.

»Kann ich mit ihr reden?« Als Sarah die Stirn in Falten zog, fügte ich bittend hinzu: »Nur kurz.«

Sarah warf einen Blick auf Wiktoria, dachte nach und zuckte dann die Schultern. »Schaden kann es ihr bestimmt nicht. Sie scheint ja schon an einem Tiefpunkt angekommen zu sein.«

Ich kommentierte ihre emotionslosen Worte nicht, sondern ging stattdessen zur Tür und schob sie auf. Wiktoria sah kurz zu mir herüber, doch kaum hatte ich einen Schritt hineingemacht, wanderte ihr Blick bereits wieder nach unten. Vermutlich hatte Sarah recht: Wiktoria war an einem Tiefpunkt angekommen. Und im Gegensatz zu mir fehlte ihr der Wille, um weiterzukämpfen. Nur warum hatte sie sich dann nicht für einen freiwilligen Ausstieg entschieden?

»Was willst du hier, Jill?«, fragte sie, bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte. Ihr Tonfall war von Bitterkeit getrübt.

Ich suchte nach dem richtigen Ausdruck, um zu beschreiben, was mich zu ihr geführt hatte. Leider fielen mir die passenden Worte nicht ein, wie es so oft der Fall war. »Ich wollte wissen, wie es dir geht«, sagte ich, wobei das sogar in meinen Ohren ziemlich einfallslos klang.

»Was denkst du denn?«, entgegnete Wiktoria schroff. Noch immer schaute sie mich nicht an. Ob sie wusste, welches Los wir teilten? Oder war es ihr schlichtweg egal?

Mir zumindest war es das nicht. Wenn man bereits am Boden gewesen war, wollte man nicht, dass einen anderen dieses Schicksal ebenfalls ereilte. Auch wenn ich diesmal den Mut fand, wieder aufzustehen – meine ersten schlimmen Erfahrungen hatten mir eine Unsicherheit hinterlassen, mit der ich immer noch kämpfte. Und es gab noch weitaus schlimmere Folgen.

Daher nahm ich auch das Selbstvertrauen, um das auszusprechen, was mir auf der Seele brannte. »Du willst wissen, was ich denke? Du fühlst dich mies, weil du glaubtest, das Richtige getan zu haben. Dabei hat dein Verhalten alles nur schlimmer gemacht. Du hasst dich selbst dafür, einen Fehler begangen zu haben, der alles zerstört hat. Und du wünschtest, du könntest ihn rückgängig machen, damit du wieder die Chance hast, dir deine Träume zu erfüllen.« Nun sah Wiktoria doch auf und zu mir herüber, was mich ermutigte, weiterzureden. »Da das nicht geht, würdest du am liebsten sofort von hier verschwinden. Aber das darfst du nicht, weil du noch immer eine Pflicht zu erfüllen hast.«

Als ich in Wiktorias erschrockene graue Augen sah, fragte ich mich, ob ich zu weit gegangen war. Womöglich hatte ich alles nur verschlimmert, indem ich die Umstände beim Namen genannt hatte. Ich hätte besser darüber nachdenken sollen, ob ich auch wirklich das Richtige tat. Ich handelte doch sonst nicht so kopflos ...

Und dann liefen auf einmal Tränen über Wiktorias blasse Wangen.

»Wiktoria, es tut mir leid!« Als sie die Beine anzog und das Gesicht in den Händen verbarg, trat ich zu ihr ans Bett und hob die Hand. Ich ließ sie einen Moment in der Luft schweben, dann legte ich sie ihr auf den Rücken, strich sanft darüber. »Ich ... ich hätte das nicht sagen sollen.«

»Allerdings.« Sarahs Stimme tönte von hinten heran und ich drehte mich zu ihr um. Hilflos schaute ich sie an und hatte ein wenig Angst vor ihrem strengen...

Erscheint lt. Verlag 23.9.2022
Reihe/Serie Liebe oder Krone
Liebe oder Krone
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Dystopie • Königlich • Krone • Liebe • Prinz • Prinzessin • Romance • Royal • Selbstbewusstsein • selection
ISBN-10 3-7541-9965-X / 375419965X
ISBN-13 978-3-7541-9965-7 / 9783754199657
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