Gefahr gebannt (eBook)
166 Seiten
tredition (Verlag)
9783347477865 (ISBN)
Gerhard Brenner wurde 1954 in Aichtal-Grötzingen geboren und ist in Neuffen am Fuß der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Er unterrichtete seit 1976 an verschiedenen Grund-, Haupt- und Realschulen in Baden-Württemberg und ist seit Februar 2014 im Ruhestand. Zum Bücher schreiben kam er durch die Anfragen von Schülerinnen und Schülern, die seine selbst erfundenen und jeweils vor den Ferien erzählten Science-Fiction-Geschichten gerne mal nachlesen wollten. Daraus wurde die Jugendbuchserie "Die Flache Erde und geheime Kontinente".
Gerhard Brenner wurde 1954 in Aichtal-Grötzingen geboren und ist in Neuffen am Fuß der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Er unterrichtete seit 1976 an verschiedenen Grund-, Haupt- und Realschulen in Baden-Württemberg und ist seit Februar 2014 im Ruhestand. Zum Bücher schreiben kam er durch die Anfragen von Schülerinnen und Schülern, die seine selbst erfundenen und jeweils vor den Ferien erzählten Science-Fiction-Geschichten gerne mal nachlesen wollten. Daraus wurde die Jugendbuchserie "Die Flache Erde und geheime Kontinente".
1. Grandioses Spektakel
Es war am Montagmorgen nach den Ereignissen beim Tag der offenen Tür im Autohaus Silcher in Westenbach. Tobias konnte beruhigt ausschlafen, denn der Seniorchef hatte nach den aufreibenden Vorkommnissen den Montag als Urlaubstag für die ganze Belegschaft ausgerufen.
Bei Leonie sah die Sache schon anders aus. Sie hatte ihren Ferienjob zwar überstanden, aber von Ruhe konnte trotz der Sommerferien keine Rede sein. Früh morgens, als sie sich gerade nochmal gemütlich im Bett herumdrehen wollte, wurde sie von der Mama ans Telefon gerufen.
Ganz verschlafen schlurfte Leonie im Trainingsanzug die Treppe hinab, nahm den Hörer von der Mutter in Empfang und machte es sich im Wohnzimmer auf dem Sofa bequem. Am anderen Ende war der Redakteur eines Jugendmagazins, der noch ein paar Fragen zu den Erlebnissen im Autohaus hatte. Leonie gab Auskunft, soweit sie das konnte, ohne Caron in seiner Verkleidung als SEK Mann erwähnen zu müssen. Aber darauf kam die Sprache gar nicht. Offensichtlich hatten alle bisher gut dichtgehalten.
Als der Redakteur fragte, was Leonie mit dem Finderlohn machen würde, musste sie erstmal herzlich lachen.
„Finderlohn? – Da gab’s keine Belohnung, weil wir drei nichts gefunden haben. Der Tresor mit dem vielen Gold wurde von der Polizei entdeckt.“
Der Mitarbeiter des Jugendmagazins bedauerte dies sehr und nach ein paar weiteren Fragen war das Gespräch beendet. Leonie steckte das Telefon in die Ladeschale und warf einen Blick auf die Tageszeitung, die auf dem Couchtisch lag. Und da fand sie tatsächlich ein großes Bild auf der Titelseite, das sie mit Isabel und Achim bei den Interviews zeigte, die sie schon im Autohaus gegeben hatten. Interessiert las sie den ganzen Artikel durch. Sehr gut, auch hier war keine Rede von einem zusätzlichen SEK Beamten.
Jetzt ist Caron aber reich, dachte sie, als ihr das Thema Finderlohn wieder einfiel. Der hat zumindest bei der Ergreifung der Täter mitgeholfen, dem steht jetzt ein großer Batzen Geld zu! Aber andererseits war es sehr unwahrscheinlich, dass sich Caron deswegen plötzlich in der Öffentlichkeit zeigen würde. Der hat doch sein Raumschiff und ist sicher nicht auf einen Finderlohn angewiesen, dachte Leonie. Nur zu gerne hätte sie ihn jetzt einfach angerufen und erfahren, wie er auf die ganze Geschichte aufmerksam geworden war. Aber die direkte Kontaktaufnahme per Smartphone war nur für absolute Notfälle vorgesehen, um Carons Existenz und Mission nicht zu gefährden.
Leonie überlegte gerade, ob sie jetzt gleich frühstücken oder doch lieber nochmal zurück ins Bett gehen sollte, als das Telefon schon wieder läutete. Sie griff nach dem Hörer und befürchtete, dass wieder irgend so ein Pressemensch die Abenteuer zum 150. Mal hören wollte.
„Leonie Bernstein, hallo?“, meldete sie sich.
„Du kannst es wohl nicht lassen, was?“
Leonies Gesichtsausdruck wechselte von erster Überraschung schnell zur Freude. „Mensch, Julia, du bist aber früh dran in den Ferien!“
Am anderen Ende war die Arzttochter aus Rosenstadt.
„Was muss man denn von dir schon wieder in der Presse lesen und im Radio hören, altes Landmädel? Jetzt hast du dich sogar mit entflohenen Strafgefangenen angelegt! Du kriegst wohl nie genug, was?“
Julias Stimme war anzuhören, dass sie diese Aussagen selbst nicht ernst nahm. Und schon waren die beiden Freundinnen in ein Gespräch vertieft, sodass Leonie sogar das Frühstück wieder vergaß.
Am Dienstag musste Tobias wieder ran ans Werk, wie Vater öfters schon gesagt hatte. Natürlich war der ungewöhnliche Tag der offenen
Tür noch das große Thema im Autohaus gewesen. Das würde wohl eine Weile auch noch so bleiben.
Als Tobias am Abend nach Hause zurückgekehrt war und die Treppe zu seinem Zimmer hochstieg, hörte er Stimmen aus Leonies Zimmer. Er war schon fast an der Tür vorbei, als er von Leonie hereingerufen wurde.
„Was gibt’s denn?“, fragte er und betrat den Raum. „Oh, hallo Isabel! Auch mal wieder im Lande?“
„Wie du siehst. Hi, Tobias!“
„Na, Schwesterlein, wo brennt’s denn?“
„Weißt du schon, wo du heute Abend sein wirst?“
„Heute Abend? Woher soll ich das wissen?“
„Siehst du, dann weiß ich eben mehr als du! Um Acht bist du nämlich mit uns beiden in Hofberg im Zirkus. Irgendwelche Einwände?“
Tobias stand da und zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Und ich soll wohl auch das Eintrittsgeld übernehmen, oder wie habt ihr beiden euch das gedacht?“
„Nur hinfahren! Eintrittskarten hat Isabel bereits. Sie will uns mitnehmen, weil ihren Eltern etwas dazwischen gekommen ist.“
„Und was ist mit Tim? Gehört er auch dazu?“
„Nein“, lachte Isabel, „der wollte zwar gerne mit, aber der Arme hat zurzeit ein wenig Hausarrest…“
Tobias schmunzelte, als er das hörte. Dann ging er im Zimmer auf und ab. „Hm, mal überlegen. Also gut, ich bin dabei! Sagen wir um halb acht hier vor dem Haus?“
„Einverstanden“, sagte Isabel. „Ich werde pünktlich sein.“
Hofberg war der Ort, in dem Papa Walter im Landwirtschaftsamt arbeitete. Er hatte knapp 20.000 Einwohner und lag etwa 15 Kilometer von Steinburg entfernt. Der Festplatz lag außerhalb der Stadt. Vom Busbahnhof aus hätte man weit zu Fuß gehen müssen. Die Mädchen waren also mehr als froh, dass sie im Auto bis in die Nähe des Zirkus gefahren wurden. Viele Parkplätze waren schon belegt. Die Leute strömten dem Eingang des großen Zeltes zu.
Die drei traten ebenfalls ein. Wie eine unsichtbare Wolke umhüllte sie der Geruch von wilden Tieren und Sägespänen. Ja, das war eben der Zirkus! Diese Atmosphäre konnte man im Kino oder im Fernsehen nicht erleben. Sie wurden zu ihren Plätzen geführt: dritte Reihe Mitte, ganz nahe am Geschehen in der Manege!
„Pst! Es geht schon los“, flüsterte Leonie.
Das Licht über den Zuschauerrängen war erloschen. Helle Scheinwerfer wurden auf die Manege und den Vorhang gerichtet. Die Kapelle spielte einen Tusch. Der Vorhang teilte sich, der Direktor des Unternehmens trat hervor. Er begrüßte die Anwesenden und machte sie mit dem Programm bekannt. Applaus begleitete ihn, als er sich mit ein paar tiefen Verbeugungen nach draußen zurückzog.
Nach einer kurzen Pause, die durch die Kapelle überbrückt wurde, stürmten zehn Hunde von unterschiedlicher Größe herein. Es war nicht ganz einfach, sie bestimmten Rassen zuzuordnen. Aber das schien auf ihr darstellerisches Talent keinerlei Einfluss genommen zu haben. Es war eine Freude, zu sehen, wie rasch und geschickt sie hüpften und über Hindernisse sprangen, allerlei Kunststücke vollführten und danach immer wieder brav an das jeweilige Plätzchen zurückkehrten, um sich den verdienten Lohn von der Dompteuse abzuholen.
Besondere Aufmerksamkeit zog ein kleiner schwarzer Pudel auf sich, als er in einem unbedachten Moment über die Absperrung der Manege sprang und sich von mehreren Kindern mit allerlei Süßigkeiten füttern ließ.
Ein scharfer Pfiff, ein Knall mit der Peitsche in der Luft, schon kehrte der Ausreißer reumütig an seinen Platz zurück. Der Beifall verstärkte sich, als die Tiere mit lautem Gebell hinter dem Vorhang verschwanden. Die Dompteuse verbeugte sich galant, ein paar schnelle Schritte, weg war auch sie.
Nun wurde eine große Matte ausgelegt. Eine Gruppe von Bodenakrobaten begann mit ihrer Vorführung. Die Zuschauer staunten nur so. Es war kaum zu glauben, zu welchen Biegungen und Verrenkungen ein menschlicher Körper fähig ist. Auch hier wollte nach dem abschließenden Tusch der Applaus kein Ende nehmen.
Als nächstes war nur der durchdringende Klang eines Saxophons zu hören. Die Kinder jubelten laut. Jeder wusste, was diese Töne zu bedeuten hatten: Der Freund aller Kleinen und Großen stolperte in die Manege. Viel zu weite Hosen, riesige Schuhe, stark geschminkt und mit einem übergroßen Umhang versehen, so stand er plötzlich da, der heiß ersehnte Clown! Er spielte seine Melodie zu Ende und verbeugte sich dann.
Der Jubel verstärkte sich. Was konnte so ein Clown nicht alles anstellen! Wie tollpatschig er sich benahm! Und wie viel Klugheit und Überlegung musste hinter all diesen Kunststücken stecken. Sie sahen aus, als wären sie im Schlaf zu schaffen, und doch war die eine oder andere gewagte Darbietung mit dabei. Das Orchester untermalte die gespielten Unfälle des Spaßmachers so geschickt, dass man hätte meinen können, einem gut synchronisierten Film beizuwohnen.
Der Clown kam zum Ende seiner Nummer. Er ging kurz zum Vorhang, um sich ein Mikrofon zu holen. Dann bedankte er sich für den Applaus und bat alle Anwesenden um äußerste Ruhe. Irgendetwas Besonderes sollte wohl noch kommen. Die...
| Erscheint lt. Verlag | 1.8.2022 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Die Flache Erde und geheime Kontinente | Die Flache Erde und geheime Kontinente |
| Mitarbeit |
Cover Design: Heinz Renz |
| Verlagsort | Ahrensburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Vorlesebücher / Märchen |
| Schlagworte | Besuch • Blackbird • Caron • Diskus-Dom • Drachenflieger • Falkenberg • Flug • Freunde • Fridolin • Gefahr • Graf • Hitze • Junge • Kino • Lava • Leonie • Mädchen • Messer • Nacht • Nordschleife • Nürburgring • Panther • Raumschiff • Schloss • Schwerelos • Sebastian • Test • Tobias • Verfolgungsjagd • Wissen • Zeit • Zirkus |
| ISBN-13 | 9783347477865 / 9783347477865 |
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