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Einladung ins Ungewisse (eBook)

Ein großes Science-Fiction Abenteuer, bei dem ein besonderes Handy mit Transportfunktion die Hauptrolle spielt.
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
154 Seiten
tredition (Verlag)
9783347477711 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Einladung ins Ungewisse -  Gerhard Brenner
Systemvoraussetzungen
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Im zweiten Teil der Geschichten um die 15-jährige Leonie und ihr ganz besonderes Handy besucht das Mädchen ihre Großmutter in der Großstadt und lernt eine neue Freundin kennen, mit der sie mithilfe des besonderen Handys allerlei Abenteuer erlebt. Bei einem Ausflug lernen Leonie und Julia ihr gesangliches Idol persönlich kennen. Später kommt es beim Tag der offenen Tür im Autohaus zu unliebsamen Begegnungen mit drei entflohenen Strafgefangenen.

Gerhard Brenner wurde 1954 in Aichtal-Grötzingen geboren und ist in Neuffen am Fuß der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Er unterrichtete seit 1976 an verschiedenen Grund-, Haupt- und Realschulen in Baden-Württemberg und ist seit Februar 2014 im Ruhestand. Zum Bücher schreiben kam er durch die Anfragen von Schülerinnen und Schülern, die seine selbst erfundenen und jeweils vor den Ferien erzählten Science-Fiction-Geschichten gerne mal nachlesen wollten. Daraus wurde die Jugendbuchserie "Die Flache Erde und geheime Kontinente".

Gerhard Brenner wurde 1954 in Aichtal-Grötzingen geboren und ist in Neuffen am Fuß der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Er unterrichtete seit 1976 an verschiedenen Grund-, Haupt- und Realschulen in Baden-Württemberg und ist seit Februar 2014 im Ruhestand. Zum Bücher schreiben kam er durch die Anfragen von Schülerinnen und Schülern, die seine selbst erfundenen und jeweils vor den Ferien erzählten Science-Fiction-Geschichten gerne mal nachlesen wollten. Daraus wurde die Jugendbuchserie "Die Flache Erde und geheime Kontinente".

1. Überfall beim Juwelier

Es war am Dienstag vor der ersten Schulstunde. Leonie und Sarah waren auf dem Weg zum Kunstraum im zweiten Stock des Eduard-Mörike-Gymnasiums in Westenbach. Neben ihren Schulrucksäcken hatten sie auch ihre Zeichenblöcke mit dabei. Die Aufgabe war gewesen, ein Portrait von irgendeiner noch lebenden Person zu zeichnen, nur mit Bleistift. Die meisten ihrer Mitschülerinnen oder Mitschüler waren in der eigenen Familie fündig geworden und hatten Geschwister, Eltern oder Großeltern portraitiert. Sarah und Leonie hingegen hatten sich gegenseitig Modell gestanden.

„Bin schon mal gespannt auf das neue Thema”, meinte Sarah soeben. „Wir beide brauchen höchstens noch eine Schulstunde, dann sind wir fertig mit unseren Gesichtern.”

„Und dann muss der gute Herr Achthauser die Katze aus dem Sack lassen”, ergänzte Leonie gutgelaunt.

Die beiden Freundinnen hatten das Vorbereitungszimmer des daran anschließenden Zeichensaals fast erreicht, da hörten sie auch schon die aufgebrachte Stimme ihres Kunstlehrers.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein! Welcher Idiot hat da schon wieder das ganze Tonpapier verbraucht und keine Nachricht wegen Neuanschaffung hinterlassen?”, schimpfte er so laut, dass es deutlich durch die geschlossene Tür des Materialraums zu vernehmen war.

Sarah fackelte nicht lange und klopfte an. Das schien der aufgebrachte Herr nicht gehört zu haben, weshalb nun Leonie einen herzhafteren Versuch unternahm. Das Schimpfen hörte auf, die Tür öffnete sich.

„Was wollt ihr denn schon um diese Zeit? Der Unterricht beginnt doch erst in zehn Minuten”, meinte der Lehrer mit einem kurzen Blick auf die Uhr. Fridolin Achthauser war mit seinen etwas zu langen grauen Haaren, der nicht mehr so ganz modernen Brille und dem beklecksten Arbeitskittel leicht als Künstler zu erkennen.

„Wir wollten nur fragen, ob wir Ihnen irgendwie helfen können”, entgegnete Sarah selbstbewusst.

„Nein, nein. Lieb von euch, aber mit diesem Schlamassel muss ich schon selbst klarkommen”, wiegelte der Kunstkollege ab.

„Wir könnten doch für Sie einkaufen gehen”, warf nun Leonie ein und setzte ihren ‚Das kann man mir doch nicht abschlagen‘-Blick auf. „Das wäre nicht das erste Mal.”

„Hm.” Lehrer Achthauser dachte nach. „Wie weit seid ihr denn mit euren Portraits?”, wollte er dann wissen und die beiden Mädchen streckten ihm bereitwillig ihre Zeichenblöcke hin. Nach zwei prüfenden Blicken schien er mit dem Gesehenen zufrieden zu sein.

„Hier noch ein bisschen Schatten und da noch ein bisschen mehr Kontur”, meinte er dann, „das kriegt ihr in der ersten Stunde hin! - Dann geht doch schon mal vor ins Kunstzimmer, ich schreibe schnell die Einkaufsliste.”

Leonie und Sarah warteten, bis Herr Achthauser die Tür geschlossen hatte, dann klatschten sie sich ab.

„Ja, endlich mal wieder eine Shoppingtour”, lachte Sarah. Die Freundinnen wussten, dass man auch noch das eine oder andere Schaufenster in Augenschein nehmen konnte, wenn man mit dem Einkauf schnell fertig war.

Vor lauter Vorfreude auf den Stadtbummel beeilten sich Leonie und Sarah sehr, und so waren sie bereits nach einer halben Stunde fertig mit ihren Portraits und knallten dem Lehrer ihre Kunstwerke aufs Pult. Der schaute kurz darauf und drehte die Blätter dann um.

„Namen drauf, Ladys”, schmunzelte er und war wieder ganz der Alte. „Wie oft muss ich das denn noch sagen?”

Er wartete, bis die Freundinnen ihre Autogramme gegeben hatten, dann händigte er ihnen die Liste mit den benötigten Materialien aus.

„Vergesst den Ausweis nicht”, fügte er noch an. Und schon waren die Mädchen draußen.

Das Sekretariat der Schule befand sich im Erdgeschoss. Dort erhielten die beiden einen Ausweis im Scheckkartenformat, mit dem sie als offizielle Beauftragte des Mörike Gymnasiums ausgewiesen wurden, und der auch bewirkte, dass die Rechnung für ihren Einkauf dann direkt an die Schule ging.

Das Papiergeschäft lag nur ein paar Querstraßen entfernt. Zum Glück waren um diese Zeit noch nicht so viele Kunden da, und so waren Leonie und Sarah so schnell mit ihrem Auftrag fertig wie erhofft. Sarah trug die Tasche mit dem ganzen Tonpapier und allen weiteren Utensilien, Leonie trug dafür die Verantwortung. Später wollten sie dann tauschen.

Obwohl es nicht der nächstgelegene Laden in dieser Straße war, machten die Freundinnen als Erstes vor dem Juweliergeschäft Bruno Kranz Halt.

„Bring dein gutes Stück zu Kranz, und es erstrahlt in neuem Glanz“, prangte groß die Werbung über der Eingangstür.

Sie bestaunten die Auslagen im Schaufenster und zeigten sich gegenseitig die interessantesten Stücke. Leonie überlegte, was sie sich wohl aussuchen würde, wenn Caron sie hierherbringen würde und sie einen Wunsch frei hätte.

„Guck dir mal den tollen Ring da hinten in der schwarzen Box an”, meinte Sarah soeben und zeigte mit der freien Hand auf das wertvolle Stück. Doch sie wurde von zwei Schüssen unterbrochen, die vom Inneren des Juweliergeschäfts stammen mussten.

Leonie hatte keine Augen mehr für die Auslagen. Mit größter Anspannung versuchte sie durch die spiegelnde Scheibe zu erkennen, was im Schmuckladen gerade vor sich ging. Ihr waren Bewegungen an der Kasse aufgefallen, die man wegen der Dekoration im Schaufenster nur undeutlich erkennen konnte. Es schien, als würde der Juwelier schützend eine Frau umarmen, seine Aufmerksamkeit war aber auf jemand anderes gerichtet.

Noch bevor sie Sarah über ihre Beobachtung in Kenntnis setzen konnte, näherte sich drinnen eine Gestalt der Eingangstüre. Die Ladenklingel ertönte und ein großer Mann in braunen Klamotten und einem Schal über dem Gesicht tauchte mit einer gut gefüllten Tasche und einer Pistole in der Hand genau vor den beiden Freundinnen auf. Sarah stand starr vor Schreck, Leonie brachte instinktiv ihr Handy in Position.

Es war ungefähr eine Stunde vor den eben geschilderten Ereignissen. Ein großer und kräftiger Mann marschierte auf den Schmuckladen zu. Er trug Malerkleidung mit einem Markenemblem, das einen freundlichen Fuchs zeigte, und über der linken Schulter eine Schiebeleiter aus Metall. In der rechten Hand hielt er eine große Tasche aus Stoff. Sollte er darin seine Malerutensilien verstaut haben, so handelte es sich auf alle Fälle um ein ungewöhnliches Behältnis.

Vor dem Juweliergeschäft zweigte eine Nebenstraße ab. Der Mann mit der Leiter folgte ihr ein paar Schritte, dann landete er durch eine kleine Tür im Garten hinter dem Schmuckgeschäft. Ein paar Obstbäume, Beerensträucher und allerlei Blumen waren dort zu entdecken. Mitten drin plätscherte sogar ein kleiner Brunnen.

Doch der Mann hatte keine Augen für die Schönheiten der Natur. Von hinten trat er an das Haus heran und sah sich aufmerksam nach allen Seiten um. Niemand schien seine Anwesenheit bemerkt zu haben. Im Erdgeschoss waren die Rollläden nach hinten raus geschlossen, das kam seinem Vorhaben entgegen.

„Da hast du dich wie immer perfekt vorbereitet, Emil“, lobte der Mann in weißer Kleidung sich selbst und stellte die Leiter ans Haus. Bedächtig prüfte er, ob sie sicher stand, dann zog er sie so weit aus, dass sie ihn an das gewünschte Fenster im ersten Stock bringen würde. Noch ein kurzer Blick rundherum, dann umklammerte er seine Tasche noch fester und stieg geräuschlos empor.

Als er gerade so weit nach oben gekommen war, dass er in das Zimmer blicken konnte, das er sich zum Einstieg ausersehen hatte, zuckte er zusammen. In der Wohnung befanden sich doch tatsächlich ein paar Leute!

„So ein Mist“, schimpfte er unhörbar in sich hinein. „Da habe ich doch alles bis ins Kleinste bedacht und geplant. Und jetzt das!“

Dass die Vierzimmerwohnung im ersten Stock des Juweliergeschäfts zu vermieten war, das hatte Emil Tölpen zuvor schon recherchiert, und es kam seinen Plänen auch sehr entgegen. Er hatte sich extra um diese Wohnung beworben und eine Führung mitgemacht. Aber dass jetzt, nur einen Tag danach, schon wieder Interessenten durchs Haus geführt würden, damit hatte er nicht gerechnet.

Blitzschnell zog er den Kopf zurück, doch er musste von drinnen schon bemerkt worden sein. Eine Dame Mitte 40 näherte sich dem Fenster und schaute heraus.

„Nanu, wer hat denn hier den Malermeister bestellt?“, fragte sie verwundert.

„Die Hausverwaltung“, beeilte sich der Mann auf der Leiter zu versichern, dem seine ungewöhnliche Tasche jetzt auf einmal peinlich war.

„Das ist doch nicht zu fassen!“ Die Dame am Fenster war aufgebracht. „Die Kommunikation in diesem Laden lässt doch sehr zu wünschen übrig! Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit dem zuständigen Verwalter reden!“

Die resolute Dame war bereits dabei, das Fenster zu...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2022
Reihe/Serie Die Flache Erde und geheime Kontinente
Die Flache Erde und geheime Kontinente
Mitarbeit Cover Design: Heinz Renz
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Vorlesebücher / Märchen
Schlagworte Ausflug • Auto • Caron • Einbruch • Eltern • Freibad • Freunde • Freundin • Gewitter • Hilfe • Leonie • Mühle • Sänger • Sprung • Tag • Tisch • Tobias • Tür • Unfall • Video • Wasser • Zeit • Zimmer • Zug
ISBN-13 9783347477711 / 9783347477711
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